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Laboratoriumsapparat für diagnostische und andere Untersuchungen Die
Erfindung betrifft einen Laboratoriumsapparat für diagnostische und andere Untersuchungen
und insbesondere für mikroskopische Bestimmungen bei Laboratoriumsuntersuchungen.
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Die Reaktionen für die Diagnose von Syphilis nach den Untersuchungsverfahren,
von Wassermann, Kahn, Meinicke, Hinton, Kline, Mazzini und anderen, erfordern die
Verwendung von mehreren Kubikzentimetern von Blut, von welchem nur das Serum benutzt
wird; ferner erfordern diese Verfahren" daß die Blutprobe in flüssigem, Zustande
erhalten wird, da auf das Blutserum eingewirkt wird. Der Erfinder hat ein Verfahr-en
zur Durchführung derartiger diagnestischer Untersuchungen entdeckt und vervollkommnet,
bei welchem nur ein Tropfen Blut erforderlich ist und bei welchem dieses Blut eintrocknen
kann und nachfolgend durch Zusatz geeigneter Reagenzien in Lösung gebracht wird.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich insbesondere auf einen Apparat
zum Speichern, von Proben und zur Durchführung der diagnostischen Untersuchungen
nach dem vom Erfinder entwickelten Verfahren, nach welchem der Auszug einer nennenswerten
Menge von Blut des zu Untersuchenden vermieden wird und die Notwendigkeit des Gebrauches
von Reagenzgläsern, Kapillarröhren, Ampullen und anderen in bekannten Verfahren
erforderlichen Gerät-en oder Hilfsmitteln entfällt.
Die Erfindung
sieht einen Sammelbehälter vor, welcher eine Mehrzahl von napfaxtigen Gefäßen zur
Aufnahme eines Bluttropfens für die Untersuchungen, aufweist, wobei der Apparat
die Ansammlung von Blutproben. verschiedener Patienten in geordneter Reihenfolge
zur späteren diagnostischen Untersuchung ermöglicht.
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Der Sammelbehälter ist geeignet zum Umschließ-en der zu untersuchenden,
Stoffe und zum Schützen derselben; er kann durchsichtig sein, oder seine Aufnahmenäpfchen
können durchsichtig sein zur Einsicht desUntersuchungsstoffes ohneHerausnahrne aus
dem Sammelbehälter. Der Sammelbehälter ist so ausgebildet, daß seine durchsichtigen
Teile vor Abschabung-oder Verschmutzu-irg, welche ihre Durchsichtigkeit beeinträchtigen
würden, geschützt sind.
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F-in Apparat nach der Erfindung ist in den Zeichnungen in verschiedenen
Ausführungsbeispielen dargestellt.
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In die-sen zeigt Fig. i eine schaub-ildliche - Ansicht einer
Ausführungsform des Sammelbehälters, welclier* durchsichtig ist, Fig. 2 eine, schaubildliche.
Ansicht einer durchsichtigen Scheibe zur Benutzung in Verbindung mit dem Sammelbehälter,
Fig. 3 eine schaubildliche; Ansicht einer durchsichtigen Abdeckplatte für
den Sammelbehälter, Fi-. 4 eine schaubildliche Ansicht einer Probend und Schutzplatte,
Fig. 5 eine, schaubildliche Ansicht eines Aufnahmenäpfchens, Fig.
6 ein,- Draufsicht eines vollständigen Sammelbehälters in der Ausbildung
wie in Fig. i gezeigt mit Teilen. weggeschnitten, Fig. 7 einen Schnitt nach
Linie 7-7 der Fig. 6,
Fig. 8 eine schaubildliche Ansicht einer
anderen Ausführungsform des Sammelbehälters, welcher einen einstückigen Apparatkörper
aufweist, Fig. 9 einen Querschnitt einer weiteren Ausführungsform des Sammelbehälters,
welcher einen Körper aus undurchsichtigem Material hat, Fig. io eine ähnliche Ansicht
des Sammelbehälters, wie in Fig. 9 gezeigt, mit einer eingelegten rz Probenplatte,
Fig. ii einen Schnitt durch eine weitere Ausführungsform des Samm-elbehälters, Fig.
12 einen, Querschnitt durch den Sammelbehälter nach Fig. 8,
Fig.
13 eine Draufsicht eines abgedeckten Sammelbehälters, wobei der zu untersuchende
Stoff in einem Aufnahmenapf gezeigt ist, Fig. 14 und 15 Draufsichten von
weiteren; Ausführungsformen der Gegenstände nach den Fig. 4 und 5, wobei
der zu untersuchende Stoff gezeigt ist, Fig. 16, 17, 18 und ig Teile des
Sammelbehälters in größerem Maßstabe in den verschiedenen, Stufen des Verfahrens
bzw. der Handhabung, Fig. 2o einen Querschnitt nach Linie 2o-2o der Fig. 17, Fig.
2,1 einen. Querschnitt nach Linie 21--21 der Fig. ig, - Fig. 22 eine schaubildliche
Ansicht einer weiteren Ausführungsform des Sammelbehälters, mit seinen Bestandteilen
auseinandergezogen, Fig.:23 einen Teil der Abdeckung nach Fig.:22 in. schaubildlicher
Darstellung von- der Unterseite gesehen, Fig. :24 eine schaubildliche Darstellung
eines Teiles des Deckels nach Fig. 22 von der Unterseite gesehen, Fig.:25 einen
Querschnitt nach Linie 2,5-25 der Fig. 24, welche den Deckel und die Abdeckung in
vereinigtem Zustande veranschaulicht, Fig. 26 einen Querschnitt nach Linie
26-26 der Fig. 22, mit den Teilen des Sammelbehälters in: vereinigtein Zustand,
Fig. 27 eine schaubildliche Ansicht ein-er Kugelausgabevorrichtung, Fig.
28 einen Querschnitt nach Linie ?-8-:28 der Fig.:27 und Fig. 29 einen ähnlichen
Querschnitt wie Fig. 28,
jedoch den Kugelausgeher in Ausgabestellung zeigend.
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Während der Apparat insbesondere geeignet ist, das vom Erfinder entwickelte
Verfahren, welches vorher erwähnt wurde, durchzuführen, so kann der Apparat auch
für andere Untersuchungen Anwendung finden, und alle diese Anwendungen fallen in
den Erfindtingsgedanken und den Umfang dieser Erfindungl.
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* Der Behälter besteht aus zwei Teilen, einem Grund- bzw. Bodenteil
x und einem Ahdeckteil 2, welche gelenkig miteinander verbunden, sind und
durch einen Verschluß 16 lösbar in; Schließstellung gehalten werden. Diese Teile
können. durchsichtig sein, wie in. Fig. 7 gezeigt, um die Einsicht zu gestatten.
Der Grundteil ist mit einer Mehrzahl von napfförmigen Aufnahmegef äßen
3 für den zu untersuchenden Stoff versehen. Diese Näpfe 3 sind vorzugsweise
kreisförmig und von geringer Tiefe. Diese Gefäße oder Näpfe können in irgendeiner
geeigneten Anzahl vorgesehen sein und sind vorzugsweise in einheitlichen Gruppen
in Einsenkungen 4 von geringer Tiefe des Grun.dteiles angeordnet. Wie aus Fig.
7 ersichtlich, sind auf der Unterseite der Bodenfläche des Grundteiles i
unterhalb der Näpfe 3 Aussparungen vorgesehen, wodurch die Böden der Näpfe in Abstand
von der Bodenfläche des Grundteiles i liegen. Dies hat den Zweck, die Napfböden
gegen Zerkratzen oder gegen Beschmutzung, welche die Durchsichtigkeit -der Näpfe
beeinträchtigen würde, zu schützen. Der Abdeckteil 2 - ist mit durchgehenden
Öffnungen 5
versehen, welche mit den Näpfen 3 in Übereinstimmung liegen
und den) Inhalt der Näpfe 3 sichtbar machen.
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Eine dünne Scheibe 6 (Fig. 2) aus durchsichtigem Material ist
mit durch Linien 8 abgegrenzten Zonen;7 versehen, welche in Übereinstimtnung
mit den Aufnahmenäpfen 3 des Grundteiles i liegen, wenn die Scheibe
6 auf den Unterteil i aufgelegt ist. Die Zonen 7 können mit Angaben
übeer den zu prüfenden Stoff in dem entsprechenden Napf darunter versehen sein.
Mikroskopgleitplatten 9
(Fig. 4) aus durchsichtigem Material
sind in die Einsenkungen 4 des Grundteiles i einsetzbar und decken die Napfreihen
in diesem Teil ab. Wenn gewünscht, kann die Scheibe 6 oder die Platte
9
mit den Öffnungen 5 zur Bildung von, weiteren Aufnahmeräumen für
Proben, zusammenwirken.
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Der Unterteil i kann aus undurchsichtigem Material bestehen, und an
Stelle der Aufnahmevertiefungen 3 kann er mit durchgehenden Öffn#un--,en
10 (Fig. ii) und# mit Einzelnä fen, ii aus P durchsichtigem Material (Fig.
5) versehen sein, welche herausnehmbar in den. Öffnunigen io eingesetzt werden.
In eingesetztem Zustand, wie in Fig. 9 gezeigt, liegen die Böden der Näpfe
ii geschützt in Abstand von der Bodenfläche des Grundteilesi. Diese Ausführung des
Grundteiles kann ebenfalls mit Eingenkungen4 (Fig. 11) versehen sein und
zur Aufnahme von Platteng, wie in Fig. 10 gezeigt.
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Der Abdeckteil 2 ist an seiner Oberseite- mit Eckführungen 12 versehen,
in welchen verschiebbar und herausziehbar eine durchsichtige Abdeckplatte
13 (Fig. 3) eingesetzt ist bzw. wird, durch welche der Prüfstoff in
den Aufnahmenäpfen bzw. -gefäßen vollkommen sichtbar ist. Die Abdeck-Platte 13 schließt
den Prüfstoff schützend ab und bildet eine Feuchtkammer innerhalb des Behälters.
In den Einzelnäpfen 3 können Feuchtkammern durch Anwendung der Scheiben
6 oder Platten 9
, g ebildet werden.
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Der Apparat kann aus einem StÜck 14 (Fig. 1:2) bestehen, welches einem
vereinigten Grundteil i und Deckelteil 2 entspricht, wobei die durchgehenden Öffnungen
5 und die Näpfe 3 als Stoffaufnahmenäpfe 15 vereinigt sind-, welche
durch die in den Führungen 1:2 geführte Abdeckplatte 13 geschützt sind (vgl.
Fig. 8).
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Die Vorrichtung kann auch aus getrennten Teilen ausgeführt werden,
wie in den, Fig.:22 bis:26 ,gezeigt. Bei dieser Ausführung sind der Grundteil i,
der Abdeckteil:2 und der Deckel 13 unabhängig voneinander. Die beiden letzteren
haben nac1,1 unten gerichtete Flansche. Der Grun.dteil hat einen nach oben stehenden
Flansch zum Eingriff in den Deckel 13 sowie abgesetzte Schultern, welche
den nach oben stehenden Flansch umgeben, um die Flansche des Abdeckteiles und des
Deckels zu tragen. Der Unterteil i hat außerdem an seinen Kanten einen nach unten
gerichteten ringsum laufenden Flansch und quer über seine Unterseite ebenfalls eine
Rippe, um die Unterseite von der Tragfläche in Abstand zu halten.
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Wie am besten aus Fig. 23 ersichtlich ist, hat der Abdeckteil
2 zwischen den Reih-en, von Öffnun,-en 5 Reihen von Vorsprüngen zum Eingriff
mit den Rippen zwischen den eingesenkten Teilen 4 des Grundteiles i, wodurch eine
Abstützung des Abdeckteiles auf d-essen«ganz-er Ausdehnung gebildet wird.
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In dieser Ausführungsform ist der Deckel 13
auch geeignet, als
Sammelbehälter für Proben zu dienen, wie aus den Fig. 24 bis 26 ersichtlich.
Der Deckel 13 hat eine nach oben stehende Rippe an sein-en Rändern und quer über
seinen Mittelteil. wie aus Fig. 22, 2,5 und 26 ersichtlich
ist, zu dem Zweck, seine äußere Fläche von einer Auflagefläche in Abstand zu halten,
wenn der Deckel gewendet' ist. Die Innenseite des Deckels ist mit einer Reihe von,
Einsenkungen 4 zur Aufnahme der Gleitplatten 9 versehen. Der Abdeckteil 2
wird dann in den gewendeten Deckel eingesetzt, wie aus Fig.:25 ersichtlich ist.
Zur Aufspeicherung wird der Abdeckteil 2 gewendet und in den Deckel 3 eingesetzt,
und beide Teile werden dann umgestülpt und auf den Grundteil v aufgesetzt, wie aus
Fig. 26
,ersichtlich.
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Wie eingangs angegeben, werden die verschiedenen, zu untersuchenden
Stoffproben, ein Tropfen Blut oder anderer Stoff entsprechend dem Untersuchungszweck,
getrennt in die -Näpfe eingebracht und dann durch eine der Abdeckscheiben, oder
-platten schützend abgeschlossen. Das -Nlaterial kann in den Näpfen bis zur Vornahme
der Untersuchung eintrocknen, und es ist dann erforderlich, ein gewünschtes Reagenz
zuzug-et7eii-, uni eine hemo'gene Versuchsflüssigkeit zu erhalten. Diese Reduktion
kann erreicht werden durch Einführung von ein-er oder mehreren Kugeln, 17 in die
Näpfe (Fig. 1;7 und 20). Diese werden in den -Näpfen durch geeignete Bewegung des
Sammelbehälters crerollt und mischen und honlogenisieren den Stoff in den Näpfen.
Vor der Untersuchung des Materials werden die Kugeln durch ein geeignetes Instrument,
z. B. bei metallenen Kugeln einem Magnet, aus den -Näpfen herausgezogen.
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Um einen begrenzten Eingriff zwischen, den Kugeln und den Kanten des
Abdeckteiles. 2 vorzusehen, sind die Wandungen der Öffnungen, z# _# i in Ouerschnitt
V-förmig ausgebildet, wie bei 18 (Fig. 7
und 9) ersichtlich, oder sie
haben konische Form, wie bei ig (Fig. ii) gezeigt. Dadurch haben die Wände der Öffnungen
5 geneigte Flächen, und es
wird dadurch ein überfließen des Prüfstoffes,
während er durch die Kugeln gemischt wird, verhütet.
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Vorzugsweise werden die Kugeln durch einen Magneten und durch einen
selbsttätigen Ausgeher gehandhabt, so daß ein Zerkratzen oder eine Ab-
nutzung
der Kugeln vermieden wird, wie sie bei Handhabung durch Pinzetten od. dgl. eintreten
würden. Eine geeignete Ausgabevorrichtung ist in den Fig. 27 blS 29 gezeigt.
Diese besteht aus einem rechteckigen Behälter 30 mit einem Schiebedeckel
3 1, der durch einen Riegel 32 in Schließstellung gehalten wird. Der
Behält-er hat einen doppelwandigen Boden aus, einer in Abstand voneinander stehenden
inneren Wandung 33 und einer äußeren Wandung 34. Zwischen diesen Bodenwandungen
ist ein Scbieber 35 verschiebbar eingesetzt. Die beiden Bodenwandungen und
der Schieber sind mit ,einer Reihe von Öffnungen versehen, welche in Zahl und Abstand
den Näpfen einer Napfreihe entsprechen. Der Schieber 35 trägt einen Zapfen
36,
welcher in einem Schlitz 37 einer Behälterseitenwandung geführt
ist und die Bewegung des Schiebers begrenzt. Eine Feder 38 zwischen dem inneren
Ende
des Schiebers 35 und der Behälterendwandung drückt den Schieber nach außen.
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Die Reihen von Öffnungen in den Bodenwandungen des Behälters sind
gegeneinander versetzt, so daß die Kugeln nicht. unmittelbar durch diese hindurchgehen
-können. Die Lochreihe in dem Schieber 35 steht, wenn der Schieber durch
die Feder in seine äußerste S#tellung nach außen ge-
schoben, ist, in Übereinstimmung
mit den Löchern der Innenwandung 33, wie aus Fig. 2-8 ersichtlich
ist. Der Schieb#er kann von Hand so weit nach innen bewegt werden, daß seine Öffnungen
in Übereinstimmung mit den öffnungen in der Außenwand 34 kommen, wie. aus Fig.:29
ersichtlich ist, in welcher Stellung eine Kugel durch jedes Loch ausgegeben wird.
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Der beschriebene Apparat ist verwendbar für die Untersuchung auf Syphilis
und ebenso für die Untersuchung von Blut, Sputum, Serum u. dgl. oder für Reaktionen
im Zusammenhang mit Agglutinationen oder Abscheidungen. Er kann benutzt werden als
Feuchtkammer nicht nur beim Gebrauch des vollständigen Apparates, sondern auch durch
Gebrauch der Gleitplatten 6 oder Scheiben g. Dieser Apparat ist geeignet
zur Bestimmung der Blutgruppe einer Probe durch, Verwendung von Kügelchen mit einem
einzigen. Tropfen von homoge-nisiertem Blut, da die Blutmenge, welche, an jedem
Kügelchen haftet, ausreichend ist, um nach Mischung mit einem klassifizierenden
Serum die Bestimmung der Blutgruppe vorzunehmen. Ferner ist die Vorrichtung geeignet
zur Durchführung verschiedener Reaktionen und Untersuchungen gleichzeitig, indem
jeder Napf für eine unterschiedliche Untersuchung benutzt wird, und durch Einsetzung
der Scheiben zur Schaffung zusätzlicher Aufnahmenäpfe. Der Apparat ist vorzugsweise
geeignet für das Chediak-Mikroreaktionsverfahren, bei welchem eine große Anzahl
Analysen schnell durchgeführt werden können, - im Gegensatz zu anderen Analysierverfahren,
welche beträchtliche Zeit in Anspruch nehmen.