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Hochfrequenzverteilungsanlage Bei Hochfrequenzverteilungsanlagen,
bei denen eine Mehrzahl von Empfängern an verschiedene Punkte der Übertragungsleitung
angeschaltet, ist, treten bei hohen Frequenzen, insbesondere bei einem verhältnismäßig
breiten Übertragungsband, unerwünschte Verzerrungen dadurch auf, daß, die Empfänger
nicht hochohmig sind und die zwischen den einzelnen Empfängern vorhandenen Leitungsstücke
nicht elektrisch kurz sind"so daß sich, unerwünschte Stoßstellen ergeben. Ein Beispiel
hierfür sind Empfangsanlagen, bei denen eine größere Anzahl von Sendern über eine
gemeinsame Antenne empfangen und über einen Verstärker S (Fig. i) auf eine größere
Anzahl von Empfängern El bis E, (Fig. i) gegeben wird.
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Die Empfänger kann man in bekannter Weise über einen Arnkopplungswiderstand
an das Verteilungsnetz schalten oder auch eine zusätzliche Verstärkerröhre zur Erfüllung
der Entkopplungsbedingungen einschalten. Bei sehr hohen Frequenzen ergibt sich dabei
.ein Ohmscher Widerstand, der einige Male größer ist als der Wellenwiderstand der
Verbindungsleitung (z. B. koaxiales Kabel) zu den einzelnen Empfängern, und zusätzliche
Kapazitäten von einigen Picofarad, die sich zum Verteilungsnetz parallel legen und
sich :so schädlich auswirken. Würde man die Widerstände und Kapazitäten der einzelnen
Empfänger einfach parallel zur Verbindungsleitung schalten, wie es z. B. die Fig.
i zeigt, so würden sich merkbareVerzerrungen innerhalb des großen Frequenzbereiches
ergeben, da die zwischen den einzelnen Empfängern liegenden Leitungsstücke eine
wesentliche Phasendrehung ergeben.
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Gemäß der Erfindung ist jeder Empfänger Teil je eines in den Leitungszug
geschalteten Netzwerkes, das so ausgebildet ist, daß der vorhergehende Leitungsabschnitt
durch
den nachfolgenden wenigstens im -Übertragungsbereich immer scheinwi.derstandsmäßig
richtig abgeschlossen ist. Man erreicht hierdurch ohne größeren Aufwand an Schaktelementen
in einfacher Weise, daß sich keine wesentliche Stoß, dämpfungsverzerrung ergibt.
Die sich durch die Einschaltung der Netzwerke ergebende Betriebsdämp= . fung kann
äußetst niedrig gehalten werden.
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Die Erfindung wird im folgenden noch an einigen Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es ist dabei der Einfachheit halber angenommen, daß. der Ein, gangsschei:nwiderstand
der einzelnen Empfänger aus einer Kapazität und einem dazu parallel liegenden Ohmschen
Widerstand besteht. Selbstverständlich kann jedoch der Eingangsscheinwiderstand
der Empfänger auch komplizierter aufgebaut, sein.
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Ein einfaches. Beispiel einer Ausbildung gemäß der Erfindung zeigt
die Fig. 2. Parallel zur Leitung liegt ein Übertrager Ü, z. B. ein Sparübertrager,
der auf der einen Seite! parallel zur ankommenden Leitung und dessen A.nzapfung
parallel zur abgehenden Leitung liegt. Parallel zur Anzapfung liegt auch der Empfänger
mit den Eingangsgrößere R und C. Der Widerstand R betrage z. B. 6oo Ohm, die Kapazität
5pF. DerÜbertragerwird anbeidenSeiten ankoaxiale Kabel mit einem Wellenwiderstand
von i5o Ohm angeschlossen und die Übersetzung so gewählt, daß der Übertrager von
i5o Ohm auf i2o Ohm übersetzt (i5o Ohm parallel zu 6oo Ohm ergibt einen resultierenden
Widerstand von i2o Ohm). Die, Kapazität C des Empfängers wird durch den Sparübertrager
Ü abgestimmt, in.sbesöndere auf Resonanz bei einer mittleren Übertragungsfrequenz.
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Eine größere Bandbreite läßt sich dann erreichen, wenn das den; Empfän
gerscheinwiderstand aufnehmende Netzwerk als. ein; Bandfilter ausgebildet ist. Beispielsweise
kann ein Bandfilter mit induktiver Kopplung nach Fig. 3 a und 3 b verwendet werden,
in das ein idealer Übertrager eingebaut. ist, der so bemessen ist, daß die Belastung
der Empfängerseite sich richtig auf den'Eingang übersetzt. Die Kapazität wird dabei
ganz oder zum Teil durch die Kapazität des Empfängers. gebildet. Den idealen Übertrager
wird man praktisch jedoch nicht einschalten, sondern ihn in bekannfter Weise in,
die Bemessung des Filters einbeziehen, wie es z. B;. in Fig: 4 durchgeführt ist.
Ebenso wie ein Bandfilter mit induktiver Kopplung kann man auch ein Bandfilter mit
kapazibiver Kopplung entsprechend "Fig. 5 verwenden.
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Ein anderes Ausführungsbeispiel zeigt Fig.6. Hier liegt parallel zur
Übertragungsleistung der Eingangs-Scheinwiderstand des Empfangsplatzes, der durch
das RC-Glied gebildet wird. Man ergänzt dieses RC-Glied nun zu einem Brücken-T-Glied,
indem man in die Längsader zwei. Widerstände Z (Wellenwiderstand der Leitungsstücke)
und parallel zu diesen eine Reihenschaltung von Z2/R und Z2-C legt. Da der ausgangsseitig
liegende Widerstand Z meist stromlos ist., kann man ihn; im allgemeinen fortlassen
oder überbrücken, wie dies durch die punktierte Linie schematisch gezeigt ist. Die
bisherigen Beispiele wurden für den' erdunsymmetrischen Fall gezeichnet. Die Schaltungen
können selbstverständlich auch erdsymmetrisch aufgebaut sein. Für den Aufbau der
Netzwerke können , dabei sowohl Spulen und Kondensatoren, als auch Leitungsstücke
verwendet werden.
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In Fig. 7 .ist für einen durchgerechneten Fall (Beispiel der Fig.
2@) die sich beim fünften Empfangsplatz ergebende Verzerrung eingetragen. Während
sich für den: fünften Empfangsplatz eine Betriebsdämpfung von o,5 N ergibt, erhält
man eine Verzerrung von: 5/ioo N. Die beiden Eckfrequenzen des Übertragungsbandes
waren dabei o,85 fo bzw. 1,2 fo, wobei mit 1o die mittlere Übertragungsfrequenz
bezeichnet ist.
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Im Bedarfsfalle können auch selektive Netzwerke in die zu den Empfängern
führendere Stichleitungen eingebaut. werden., insbesondere dann, wenn der Empfänger
elektrisch weit von der Verreilungsleiitung entfernt, isst.