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Geschoß mit Hohlladung Die Erfindung bezieht sich auf ein, Hohlladungs,
gescho3 ' das vorzugsweise aus einem Geschütz mit einer Geschwindigkeit von
etwa :25o bis 3oo m/sec oder mehr abgefeuert werdensoll. In an sicU bekannter Weise
ist dieses, Geschoß mit einer auf den nach vorn offenen, starkwandigen Geschoßkörper
aufgesetzten Windhaube versehen und trägt auf seiner als Hohlladung ausgebildeten
Sprengladung von großer Detonationsgeschwindigkeit eine nach vorn erweiterte Auskleidung
des Ladungshohlraumes, die bei der Detonation der Ladung radial zusammengedrückt
und nach vorn aus dem Geschoßkörper abgeschleudert wird.
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Bei einem derartigen Geschoß kommt es darauf an, die Windhaube und
die Auskleidung des Ladungshohlraunies in richtiger Weise so anzuordnen und am Geschoßkörper
festzulegen, daß die Verformung der Auskleidung und ihTe Abschleuderung aus dem
Geschoßkörper bereits eingeleitet ist, ehe die Windhaube beim Auftreffen vollständig
zusammengestaucht ist. Die Windhaube soll vielmehr nach hinten auf den Geschoßkörper
gestreift werden-, und das Verformen und Abschleudern der Auskleidung soll bereits
im Gange sein, ehe sie mit der Auf schlagstelle des Geschosses in Berührung kommt;,
so daß sie noch innerhalb des Geschoßkörpers mit einer entsprechenden! Wucht gegen
dasi Ziel geschleudert wird.
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Die Erfindung soll diese Aufgabe lösen und kennzeichnet sich dadurch,
daß die Windhaube mit ihrer
Basis stumpf anstoßend auf eine kegelige
Sitzfläche des Geeschoßkörpers aufgesetzt und die Auskleidung der Sprengladung mit
ihrer Basis an einer hinter der Sitzfläche der Windhaube liegenden Stelle an der
Innenfläche des Geschoßkörpers festgelegt sind.
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Nach einer bevorzugten Ausführung der Erfindung sitzt die Windhaube
auf einem die Wand des Geschoßkörpers fortsetzenden Ringkörper, mit dem die Auskleidung
der Sprengladung mit ihrer Basis zugleich an dem Geschoßkörper festgespannt is.t.
Diese Ausführung hat den Vorteil, da3 die Windhaube getrennt von dem eigentlichen
Geschoßkörper auf der sie tragenden Sitzfläche befestigt und im Bedarfsfalle mit
einer Schweißnaht daran festgelegt werden kann.
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Bei der erfindungsgenläßen. Ausführung des Geschosses erhälteinerseits
die Windhaube einen festen Sitz am Geschoßkörper in solcher Weise, daßa, die Haube
trotz dünner Wandung einen erhöht;en Widerstand gegen Zusammendrücken #ufwe-ist,
während andererseits die Auskleidung der Sprengladung im Bereiche der Sitzfläche
der Wind-haube beim Am;-treiben eine Führung an der Innenwand des Geschoßkörpers
erhält, die das gleichmäßig radiale Zusammendrücken der Auskleidung und ihr axiales.
Ausschleudern aus dem Geschaßkörper sichert.
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Vorzugsweise ist die Windhaube in ihrer Länge und Festigkeit so bemessen,
daß ein am Geschoßboden angeordneter Aufschlagzünder vor dem Zusammenstauchen der
Windhaube, die Explosion der Sprengladung auslöst, ehe die Ausklei-dung die Aufschlagsitelle
berührt.
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Die Zeichnung zeigt Beispiele für die Ausiiihrung des Geschosses nach
der Erfindung, und zwar zeigt Fig. i ein Hohlladungsgeschoß im Längsschnitt" Fig.
2, 3 und 4 Teilschnitte von abgeänderten Ausführungen.
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Der starkwandige Geschoßkörper io (Fig. i) enthält eine Sprengladung
ii, die am vorderen Ende eine kegellge Ausnehmung aufweist. Der Geschoß, körper
io trägt, außen einen Führungsring 12 und hinten einen Schraubstöpsel
13, in den der Gewindeausatz 14 eines Aufsichlagzünders 15 mit seiner den
Schlagkörper 17 enthaltenden Büchse 16 eingeschraubt ist. Der Schlagkörper
17 ist mit einer Feder 18 am Zwischenboden des Zünders abgestützt und enthält
einen um einen Querstift drehbar gelagerten Schlagbolzen ig, der in eine Zündnadel
F ausläuft. Die Hülle 2o des Zünders enthält eine Sprengkapsel --i, die mit einer
Sprengladung gefüllt ist und hinten ein Zündhütchen P trägt, das von dem Schlagbolzen
erreicht werden kann. Vorn ist die Hülse 2-o mit. einem aufgeschraubten Deckel 22
verschlossen, der die Zündladung beim Zusammensetzen und Einbauen des Zünders und
beim Handhaben dest Geschosses schÜtzt. Der Aufschlagzünder bringt die Sprengkapsel
beim Aufschlagen des Geschosses sehr schnell zur Detonation und sichert einen gleichbleibenden
Verzug zwischen. dem Zünden des Zündhütchens, und der Vergasling der Hauptladung.
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Auf die Sprengladung i i ist vorn eine Auskleidung 25 aufgesetzt,
die beim Detonieren der Sprengladung verformt und aus dein Geschoß nach vorn abgeschleudert
werden soll. Die Auskleidung:25 ist so bemessen, daß sie die eingegossene Sprengladung
wervigstens auf einem Teil ihrer Oberfläche berührt und in ihrer Lage sichert.
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Der Geschoßkörper io weist vorn ein Gewinde 31
auf zur Aufnahme
eines Ringkörpers;35, auf dem eine Windhaube 36 sitzt. Die Windhaube ist
dünner al,s der Geschoßkörper i o und besteht z. B. aus Stahlblech. Ihre WandGtärke
soll mindestens 3 mm betragen" um jede Verformung bei der Herstellung und
beim Handhaben des Geschosses zu vermeiden. Sie kann je nach dem Geschoßkaliber
unterschiedlich stark sein und bei einem Geschoßdurchmesser von 75 mm z.
B. 7 bis io mm Wandstärke aufweisen. Der Ringkörper 3,9 weist einen Rand
37 auf, mit dem er an dem Geschoßkörper io fest anliegt, gegebenenfalls unter
Zwischenschaltung einer Dichtung 38. Die Außenfläche 42 des Ringkörpers
35 ist nach vorn kegelig verjüngt und schmiegt sich der Innenfläche der Windhaube
36 an. Diese-, letztere isti an dem Ringkörper 35 befestigt und z.
B. mit dem Rand 37
in einer Nahnt 39 verschweißt.
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Der Ringkörper 35 ist an 'seiner Innenfläche 4o nach vorn in
einem Winkel verjüngt, der etwa 2' zur Achse beträgt, doch kann die Innenfläche
4o auch nach vorn zunehmend gekr#ümmt sein. Der Ring
körper 35 dient
der Auskleidung 25 während ihrer Verformung und beim Abschleudern als Führung.
Die Hinterkante 41 der Innenfläche 40 ist vorzugsweise etwa unter 45' kegelförmig
abgeschrägP.
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Die Auskleidung:25 ist mit einem Flansth 45 zwischen dem Geschoßkörper
i o und dem Ringkörper 3,5
eingeklemmt und hierdurch gegenAxialverschiebung
und Drehen gesichert. Die abgeschrägte Hinterkante 41 der Innenfläche 4o des, Ringkörpers
ist so bemessen, daß! sie hinten fast in der Verlängerung der zylindrischen Innenfläche
des Geschoßkörpexs, io liegt. Die Windhaube 36 ist am vorderen Ende bei 5o
abgeflacht.
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Die Auskleidung 25 besteht aus einem Blechkörper gleichmäßiger
Stärke und weist einen spitzen Winr kel a von ungefähr 21' auf. Dieser Winkel muß
zwischen 18 und 3d' liegen. Die Länge des Kopfteiles soll für eint Geschoß mit einer
Mündungsgeschwindigkeit von ungefähr 25o bis 3oo m pro Sekunde etwa doppelt so groß
als das Geschoßkaliber sein, und die Länge dest von der Auskleidung 2,#5 gebildeten
Nebengeschosses entspricht zweckmäßig gleichfalls etwa dem doppelten Kaliber diesesi
Geschosses. Die Länge des Ring-körpers 4o beträgt zweckmäßig 1/" bis 1/4 der Länge
der Auskleidung:25. Der verstärkte Teil des, -Geschoßkopf es, der durchi den Ringkörper
35 gebildet ist, enbspricht in seiner Länge vorzugsweise l/. des Abstandes
zwischen dem vorderen Ende der Auskleidung --5 und dem vorderen Ende 5o der
Windhaube 36.
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DieAusklei#dung 25 kann aus verschiedenen Werkstoffen hergestellt
sein, am besten aus weichem Stahl, z. B. kalt gewalztem Stahl, der bei angemessener
Wandstärke einen entsprechenden Stirukturwiderstand und ein-en hohen Schmelzpunkt
hat, so daß, die Auskleidung bei der Detonation der Sprengladung trotz der auftretenden
Hitze niicht schmilzt. Zugleich
ist dieses Material hinreichend
nachgiebig, so daß es sich unter dein Anfangsdruck der Detonationsgase gleichmäßig
verformt. Schließlich hat es ein spezifisches Gewicht, das -eine große Wirkung sicherstellt.
Die Auskleidung 25 weist vorteilhaft eine gleichmäßige Wandstärke auf, die
bei einem Geschoß:-kaliber von 75 mm etwa 1,9 mm, bei einem Geschoß,-kaliber
von io5 mm etwa :2 bis 3 mm betragen kann. je nach Axti und Verteilung der
Sprengladung i i kann die Auskleidung an ihrer Spitze aber auch dicker sein als
an der Basis oder umgekehrt. Ist der Spitzenwinkel klein, so wird die Wand vorteilhaft
in der Nähe der Spitzeschwächer gehalten al s- an der Basis der Auskleidung.
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Das fertig-- Geschoß, kann transportiert und gehandhabt werden, ohne
daß,. eine Verschiebung der Teile stattfinden kann, da die Auskleidung
2,5 zwischen dem Geschoßkörper io und dem Ringkörper 35 bei
30 festgeklemmt ist und eine Verschiebung der Sprengladung i i verhindert.
Ebenso bleiben die Teile auch beim Abschuß des Geschosses. bis zum Aufschlag an
ihrem Platz.
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Beim Aufschlag des Geschosses wird die Windhaube 36 an ihrer
Spitze 5o eingebeult und zugleich nach hinten gedrückt, wobei sie unter Aufweitung
ih ' rer Basis längs der Außenfläche des Ringkörpers 35 als Ganzes
über den Geschoßkörper nach hinten gestreift wird, ohne daß dabei einseitige Verformuntgen
eintreten, die die Auskleidung bei ihrem Vorschleudern als Nebengeschoß in ihrer
wahrscheinlichen Flugbahn beeinträchtigen könnten. Die Windhaube 36 wirkt.
beim, Aufschlag des Geschosses! als Kissen oder Stoßdämpfer, der jede unregelmäßige
Detonation der Sprengladung durch ungleichmäßige Stoßauswirkung verhindert. Die
dünne Schweißnaht 39 bricht leicht durch und beeinträchtigt diese Wirkung
nicht. Sie schaltet aber im Augenblick des, Aufschlages einen Afifangswiderstand
gegen die Verformung der Windhaube 36 ein, so daß, infolge der Wucht des
Schlagkörpers 17 die Zündnddel F plötzlich vorgetrieben wird und den Zünder auslöst.
In der Praxis sind der Zünder und die Sprengladung i i so ausgeführt, daß, eine
plötzliche Detonation eintritt. Diese Detonation der ganzen Ladung ii geht in einer
Zeit von einer Zehntausendstelsekunde oder noch schneller nach dem Aufschlag des
Geschosses auf dem Ziel vor,sich-" so daß das, Abschleudern, der verformten Auskleidung
25 als NebengeschoU noch vor jeder wesentlichen Verformung und sogar vor
jeder Änderung der Lage der Windhaube am Geschoßkörper erfolgt.
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Bei der Detonation der Sprengladung i i wird der Geschoßkörper io
unter sehr hohen Gasidruck gesetzt, unter dessen Wirkung die Auskleid-ung 2,5 radial
zusammengedrückt und zu einer Masse von kleinem Durchmesser verformt wird, die in
der Achse des Geschoßkörpers liegt und nach vorn geschleudert wird. Die Innenfläche
4o des Ringkörpers 35 dient dabei sowohl der Auskleidung 25 bei ihrer
beginnenden Verformung alst auch dem aus, dem Geschoß, entweichenden, Gasstrahl
als Führung, so daß der nach innen gerichtete Druck erhalten bleibt, bis die Auskleidung
zu einem bleistiftförmigen Kern verformt ist. Diese Verformung spielt sich äußerst
rasch ab, und zwar erreicht der bleistiftförmige Kern dabei eine Länge, die ein-
bis zweimal so groß ist wie die ursprüngliche Höhe des Kegels;. Die entweichenden
Gase dehnen dabei zugleich die dünne Wind' haube 36, so daß der bleistiftförtnige,
Kern, genau in Achsrichtung vorgetrieben wird und als Metallmasse mit einer Geschwindigkeit
auf das Ziel auftrifft-, die vielfach größer ist als die Aufschlaggeschwindigkeit
des Hauptgeschosses selbst und z. B. 6ooo m pro Sekunde oder mehr erreichen kann.
Bei ihrem kleinen Ouerschnitt und ihrer hohen Geschwindigkeit kann Jiese Metallmasse
Panzerungen von erheblicher S,bärke durchschlagen. Berücksichtigt man die dabei
herrschenden Temperatur- und Druckverhältnisse, so spielt sich alles so ab, als
ob die abgeschleuderte Metallmasse die Panzerung durchschmilzt und auf ihrer Rückseite
als Schmelzmasse von hoher Teinperatur dusgeschleudert wird.
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Bei der abgeänderten Ausführung nach Fig. 2,
weist der Geschoßkörper
joa einen abgeschrägten Bund 4291 auf, der die Windhaube 36 aufnimmt und
ihren Festsitz z. B. durch ein Gewinde, 39a vermittelt. Der Ringkörper
35" ist nur kurz und weist hinten eine schräge Innenfläche 41a auf, an der
sich die Auskleidung 25 bei ihrer Verformung führt. Bei dieser Anordnung
wird die Windhaube36 beim Aufschlag durch den kegeligen Bund42-a des Geschoßkörpers
ioa aufgeweitet.
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Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführung weist der Geschoßkörper
iob eine abgeschrägte Stirnfläche 4-211 auf, die als Sitz für die Windhaube
36 dient, die in einer Rille 4 2b festgelegt t' ist. Die Auskleidung -->5
ist unter Druck in den Geschoßkörper eingepreßt und kann einen zylindrischen Ansatz:25a
aufweisen, wie diesi für eine gestrichelte Zwischenstellung beim Einschieben der
Auskleidung angedeutet ist,. Ist dieses Einschieben beendet, so kann von innen her
eine Rille 25b in den. Rand der Auskleidung eingedrückt werden, um sie an
einer Rille 4,b des- Geschoßkörpers festzulegen.
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Bei der Ausführung -nach Fig. 4 weist der Geschoßkörper ioc an seinem
vorderen Ende eine Kegelfläche 42a auf, an der die Windhaube 36 in einer
Umfangsrille 4:2b mittels eines Umf angs-ringes 42c festgelegt ist. An seiner Innenfläche
ist der Gesehoßkörper ioc mit einer abgesch;rägteni Sitzfläche 30a für die Auskleidung
25 versehen, die hier mittels eines bei 41c ge-SPaltenen Ringes, 41d festgelegt
ist, der in einer Rille 41 c des Geschoßkörpers liegt.