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Umwandelbarer Stuhl Der Arzt benötigt in seinem Sprechzimmer in der
Regel drei verschiedene Sitz- oder Liegegelegenheiten, wobei es sich um einen Klubsessel
zur Besprechung, um eine Liege- oder Ruhebank zur Untersuchung und Behandlung und
um einen: besonderen gynäkologischen. Untersuchungsstuhl handelt. Abgesehen- davon,
.daß ein junger Arzt -in der Regel nicht die Mittel zur Anschaffung der drei verschiedenen
Möbelstücke besitzt, können, auch räumlich beschränkte Verhältnisse die Aufstellung
der verschiedenen Möbelstücke verbieten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Stuhl oder Sessel
zu schaffen:, der für alle obenerwähnten Zwecke brauchbar ist, der außerdem keine
zu großen Herstellungskosten erfordert und der einfach zu handhaben ist. Zum Stand
der Technik sei erwähnt, daß umwandelbare und verstellbare ärztliche Untersuchungs-
und Behandlungsstühle ini vielfachen Ausführungsformen bekannt sind, wobei es sich
aber immer um maschinell verwickelte und teuere Bauarten bandelt.
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Die erfindungsgemäße Lösung der obengenannten Aufgabe besteht aus
einem umwandelbaren Stuhl, insbesondere einem ärztlichen Untersuchungsstuhl mit
in der Höbe verstellbarer Sitz-oder Liegefläche, die als ein vom Stuhl- oder Sesselgestell
getrennter Teil durch aufschiebbare Verbindungsmittel in verschiedenen Höhenlagen
mit dem Gestell verbindbar ist. Das Stuhl- oder Sesselgestell weist dabei mehrere
übereinanderliegende
Paare von Tragarmen; für die Sitz- oder Liegefläche
auf. Die aufschiebbaren Verbindungsmittel bestehen beispielsweise aus; mit der Sitzfläche
verbundenen geschlossenen oder offenen, Hülsen, die auf die Tragarme in deren Längs-
oder Querrichtung aufschiebbar sind.
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Es liegt im Rahmen der Erfindung, die Sitz- oder Liegefläche mit mehreren
übere.inanderliegenden Verbindungsmitteln ausiz.ustatten, in, welchem Fall das Sesselgestell
nur ein Paar von Tragarmen: aufzuweisen braucht.
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Die Sitz- und Liegefläche ist in an sich. bekannter Weise mehrteilig
ausgebildet, so daß beispielsweise der Arzt durch Verstellung der Flächenteile und
durch ihre Höhenanordnung den Stuhl oder Sessel in, einfachster Weise zu den verschiedenen
Zwecken brauchbar machen kann.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, wobei eine moderne Stahlrohrkonstruktion zugrunde gelegt ist. Es zeigt
Fig: i einen Sessel von der Seite gesehen, Fig. 2 die zugehörige Vorderansicht,
wobei der Fußbeil der Liegefläche abgebrochen dargestellt ist, Fig. 3, den in eine
Liegefläche umgewandelten Sessel- von der Seite gesehen, Fig. 4 dien: Sessel, von
der Seite gesehen in. einer anderen Ausführungsform, wozu Fig. 5 eine Vorderansicht
darstellt.
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Im gezeichneten Beispiel besteht das Gestell aus einem in besonderer
Weise abgebogenen Stahlrohr. Das hinterliegende Mittelstück i geht auf jeder Seite
mit einer senkrechten Stütze 2 in den waagerechtere Fußteil3@ über, der zur Bildung
der Armlehne 41 nach oben, und wieder abwärts, gebogen ist. Im gezeichneten Beispiel
endigt das Stahlrohr auf jeder Seite in dem unteren, dem Fußboden parallel oder
etwa parallel liegenden Tragarm 5. Beim Ausführungsbeispiel räch ,den, Fig. i bis
3 sind mit den Armlehnen 4( auf jeder Seite weitere Tragarme 6, 7, & fest verbunden,
die gleichfalls aus Rohrstücken bestehen können und die im- gezeichneten Beisspiel.
nur hinten mit den, Armlehnen; 4 fest verbunden sind. Während clie Tragarme 7 waagerecht
verlaufen, sind die Tragarme 6 und 8 vorzugsweise nach hinten etwas geneigt. Es
sei an dieser Stelle. erwähnt, daß das Gestell natürlich auch in, anderer Weise
und: aus anderem Werkstoff hergestellt sein könnte, wesentlich sind die erwähnten
Tragarme 6, 7, 8, .die auch: an beiden Enden mit dem Gestell fest verbunden sein
könnten.
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Als Sitz- und Liegefläche ist im gezeichneten Beispiel eine dreiteilige
Fläche dargestellt, die aus dem Fußteil g, dem mittleren oder Sitzteil io i und
dem Rückenteil iit besteht. Die Teile g, to, ii können gelenkig miteinander verbunden
sein. Die Sitzfläche io ist beispielsweise unten oder seitlich mit einer oder mehreren
Hülsen 12 fest verbunden. Gleiche Hülsen 131 können sich auch an dem Fußteil 9,
gegebenenfalls auch am Rückenteil isi befinden.
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Im Falle eines Sessels nach: Fig. i wird nur die Sitzfläche io mittels
ihrer Hülsen 12 auf die beiden Tragarme 6 in der Richtung von vorn nach hinten aufgeschoben;
wobei der Fußteil 9 frei nach untern hängen kann. Der Rückenteil ii ist in an sich
bekannter Weise mit einer Stütze 14 gelenkig verbunden, die in irgendeiner Weise
an dem hinteren Ges,tellteil i! festlegbar ist. Im gezeichneten Beispiel erstreckt
sich die Stütze 14 durch eine Klemmhülse i 5, die mit einer weiteren:, auf dem Rohrteil
z angeordneten Klemmhülse 16 fest verbunden ist. Natürlich kann die Sitz- und Liegefläche
9, io, i z mit einem Bezug oder Polsterversehen sein.
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Fig. 3; zeigt die Umwandlung des Sessels in, eine waagerechte. Liegefläche.
In diesem Fall ist die Sitzfläche lio mit ihren Hülsen 12 auf die höher gelegenen,
Tragarme 7 aufgeschoben. Dabei sind auch die Hülsen i3; ,des Fußteils 9 gleichfalls.
auf die Tragarme 7 aufgeschoben, wodurch der Fußteil ohne besondere Stütze in, waagerechter
Lage gellalten ist. DerRückenbeil ii ist, wie ersichtlich, gleichfalls in die waagerechte
Lage gesenkt.
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Soll der Stuhl für gynäkologische oder urologische Untersuchungen
und Behandlungen verwenr det werden, dann: wird die Sitzfläche io mittels ihrer
Hülsen 12 auf die obersten Tragarme 8, aufgeschoben, wobei dem Rückenteil i:i die
jeweils erforderliche Lage zu geben ist. In diesem Fall erheben sich die Armlehnen
4 narr so wenig über die Sitzfläche, daß sie nicht störend wirken. An den Armlehnen
4 befinden, sich vorn die an sich bekannten, in der Zeichnung nicht dargestellten
Bein-oder Schenkelstützen.
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Die Hülsen 12, 13 können auch unten oder seitlich offen sein, so d!aß
die Sitzfläche auch auf die Tragarme aufgelegt oder von der Seite her aufgeschoben
werden kann. In Fig. i ist in Verbindung mit dem unteren Tragarm 51 ein zusätzlicher
Sitz oder Auftritt i7; gestrichelt dargestellt, der in dem Tragarmrohr 5(verschiebbar
angeordnet sein, kann, so daß er nach vorn vor das Sesselgestell tierausziehbar
ist. Auf diesem Sitz kann beispielsweise eine die Maniküre oder Pediküre ausführende
Person Platz nehmen. Im Falle des gynäkologischen; Untersuchungsstuhles. dient dieser
Sitz 17 als Auftritt für die Patientin. Ist in irgendeinem Fall die Eigenfederung
des Stahlrohrgestelles nicht erwünscht, so kann diese Federung durch Einschaltung
von in Fig. i gestrichelt eingezeichneten. Stützen 18 ausgeschaltet werden.
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Gemäß den Fig. 4 und 5( weist das Sesselgestell nur ein einziges:
Paar von Tragarmen. ig auf. Die Sitzfläche i.oi ist in diesem Fall mit mehreren
übereinander befindlichen Hülsen 12, i2', i2" versehen., die durch Zwischenglieder
2o starr miteinander verbunden sind. Die verschiedene Höhenlage ist in diesem Fall
dadurch einstellbar, daß' der Sitz entweder mit den Hülsen 12; den Hülsen, 12' oder
iß2 " auf die Tragarme ig aufgeschoben wird. Weist das Gestell mehrere Tragarme
auf, so erhöht sich dadurch die Anzahl der einstellbaren Höhentagen. Natürlich könnten
die verschiedenen Hülsen auch mit dem Gestell fest verbunden sein, in welchem Fall
die Sitzfläche io, mit entsprechenden Stangen zu versehen wäre: Die Anwendung des
Stuhles beschränkt
sich nicht auf das ärztliche Gebiet, vielmehr
ist der Stuhl allgemein verwendbar.