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Vorrichtung zum Gefrieren von Lebensmitteln Von den verschiedenen
Verfahren, Lebensmittel bei tiefen Temperaturen zu gefrieren, zeigt praktisch das
Luftgefrierverfahren gegenüber dem Soleverfahren und -dem Kontaktverfahren die besonderen
Vorteile, daß es in der Arbeitsweise sehr sauber ist und nur verhältnismäßig einfache
Apparaturen erfordert. Dieses Verfahren wird meistens kontinuierlich derart durchgeführt,
daß ein Transportband das Gefriergut durch einen waagerechten Tunnel hindurchführt,
in -dem ein stärkerer Luftstrom umgewälzt wird, der von einem Verdampfer gekühlt
wird. Solche Gefriertunnel haben indessen den Nachteil, sehr viel Grundfläche wegzunehmen,
und da derartige Gefriereinrichtungen meistens in älteren, schon bestehenden Gebäuden
eingebaut werden sollen, die in der Grundfläche oft sehr beengt sind, muß hier eine
andere Lösung geschaffen werden.
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Es liegt daher nahe, das Gefriergut in einem senkrechten Schacht zu
behandeln. Es sind Verfahren bekannt, bei denen das Gefriergut in einer senkrechten
Kettenanordnung hängend transportiert wird, und zwar so, daß beispielsweise das
frische Gut oben hineingeschoben und unten wieder entnommen wird. Diese bekannten
Verfahren besitzen aber keine Kühlung durch umlaufende Luft; es ist lediglich um
die ganze Vorrichtung herum ein :Mantel angeordnet, der gekühlte Sole enthält.
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Weiter ist eine Vorrichtung bekannt, die im wesentlichen aus einem
waagerechten Tunnel besteht, durch den das Gefriergut aber im Zickzack
hindurchgeführt
wird, und zwar in der Reihenfolge: hinein, hinauf, ein Stück längs der Achse, wieder
herab und hinaus. Die Luft wird dabei längs der Achse des Tunnels in einem einmaligen
Umlauf hindurchgeblasen. Der Tunnel selbst liegt waagerecht, und auch die Hauptbe-,vegungsrichtung
des Kühlgutes ist waagerecht. Die Bewegung des Gefriergutes. in der beschriebenen
Weise erfordert eine besondere, komplizierte und,darum teure Antriebsvorrichtung.
Eine solche Antriebsvorrichtung in einem tief gekühlten Raum ist aber auch stets
der Gefahr der Vereisung, des Gefrierens der Schmierstellen und ähnlichen sehr unliebsamen
Störungen ausgesetzt. Außerdem ist der notwendige Kraftbedarf nicht nur deshalb
unerwünscht, weil die Kraft Geld kostet, sondern die hineingeleitete Energie muß
von; der Kühlmaschine zusätzlich mit abgeführt werden.
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Es soll nun durch die Erfindung ein Gerät :geschaffen werden, bei
dem einzelne Packungen auf Unterlagen durch einen senkrechten Schacht hindurchgefördert
werden, und zwar so, daß die Unterlagen: gleichzeitig als Luftführung dienen, damit
die Möglichkeit besteht, die umgewälzte Luft mehrfach durch das Gefriergut hindurchzuführen
und so eine Art Gegenstrom, ,der ja bekanntlich für die Wärineübertragung das wirtschaftlichste
Verfahren ist, auszuüben. Außerdem soll jede Packung von allen Seiten von,der Luft
bestrichen werden können, -d. h. auch von der Unterseite. Es hätte ja nahe gelegen,
die Packungen z. B. auf Drahtsiebe aufzulegen, dann hätten sich aber Kurzschlüsse
im Luftstrom ergeben, und eine :geordnete Luftführung wäre unmöglich gewesen. Weiter
gehört zur zweckmäßigen Ausbildung dieses Gefrierschachtes die Anordnung eines Verdampfers
aus Rippenrohren, .der zur Senkrechten so ,schräg liegt, -daß die Schräge, über
die ganze Länge der Rippenrohre gemessen, etwa gleich dem Ausblas des Ventilators
ist.
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Die Abb. i zeigt die Gesamtanordnung; darin ist i die Transportvorrichtung
mit den Ketten 2, an denen Winkeleisen 3 befestigt ,sind, auf ,die die Unterlegbleche
q. aufgeschoben werden. Die Bleche zusammen mit dem Gefriergut werden durch die
Öffnung 5 oben eingebracht und bei der Öffnung 6 unten wieder entnommen. Die Luft
wird voll, dem Ventilator 7 zunächst durch den schräg liegenden Verdampfer 8 hindurchgedrückt,
geht dann waagerecht geführt durch. -die Unterlegbleche q. durch das Kühlgut hindurch,
wird durch die Schaufelgitter 9 umgelenkt, geht ein zweites Mal durch ,die Unterlegblecheq.
hindurch und dies mehrmals hintereinander, bis sie endlich wieder von dem Ventilator
7 angesaugt wird. Die Anordnung der Unterlegbleche, insbesondere des obersten und
,des untersten Bleches, ist so getroffen, daß das oberste und das unterste Unterleglylech
den Luftkreislauf derart abschließen, daß .die Öffnungen 5 und 6 außerhalb des Strömungsgebietes
der Luft liegen, wodurch Verluste von gekühlter Luft oder das Eindringen von warmer
und feuchter Luft und somit ein zu schnelles Vereisen des Verdampfers vermieden
werden. Anstatt die Luft mehrfach hintereinander durch das Gefriergut hindurchzuführen,kann
auch der Luftkreislauf so geschaltet werden, daß jedes Luftteilchen einmal hintereinander
durch den Verdampfer und das Gefriergut hindurchstreicht, d. h. also, daß die Stromfäden
sämtlich parallel zueinander sind. In diesem Falle würden die Rippenrohre nicht
schräg, sondern senkrecht gestellt werden. Der Vorteil wäre ein etwas geringerer
Raumbedarf, der Nachteil die vergrößerte Luftumwälzmenge und die kleinere Luftgeschwindigkeit
über dem Gefriergut.
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Wenn das Gefriergut aus Schüttgütern oder kleinstückigen Gütern besteht,
z. B. Erbsen, Bohnen, Kirschen u.,d@gl., bei denen zwischen den einzelnen Stücken
noch ein gewisser Luftzwischenraum bleibt, so 'ist es bekanntermaßen zweckmäßig,--die
Luft so zu führen, daß sie nicht nur über die Packung hinwegstreicht, sondern auch
durch das Kühlgut hindurchtreten kann. Außerdem kann bei höheren Luftgeschwindigkeiten,
besonders wenn es sich um sehr leichte Gefriergüter, z. B. Spinat, handelt, die
Ware weggeblasen werden. Um dies zu verhindern, wird vorgeschlagen, auf die untere
Schachtel io, wie in Abb. 3 beschrieben, in der sich das Gefriergut ii befindet,
geschlitzte Bleche i2 gewissermaßen als Deckel aufzulegen, bei denen die Schlitzöffnungen
jalousieartig aufgebogen sind, daß von der darüberströmenden Luft gewisse Teile
abgefangen und in die Zwischenräume des Kühlgutes hineingeleitet werden.
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Bei dieser Anordnung ist es möglich, durch das Gefriergut bzw. den
Gefriergutträger selbst einen dichten Abschluß zwischen Außenluft und der im Schrank
umgewälzten Luft zu erreichen, und sie bedarf keines Antriebes, da das Kühlgut durch
sein Eigengewicht durch die Vorrichtung hindurchgefördert wird. Es ist nicht nur
die beanspruchte Grundfläche und damit der Raumbedarf gering, sondern auch die zu
isolierende Oberfläche des Apparates ist klein.