KAISERLICHES
PATENTAMT.
Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet eine Hufeisenbefestigung derjenigen Art, bei
welcher Verbindungsmittel, wie Schrauben, Nägel, Niete, in Fortfall kommen, und zeichnet
sich dadurch aus, dafs sich das Eisen mit dem Huf schnell und sicher verbinden lä'fst und
jederzeit bequem und leicht entfernt werden kann, so dafs den Pferden Abends die Eisen
abgenommen werden können.
Zu diesem Zweck besitzen die bekannten, in den Huf einzuhakenden Klammern schwalbenschwanzförmige
Nuthen, in welche durch das eigentliche Eisen gesteckte Keile greifen und beim Auftreten des Thieres die Verbindung
nur sicherer gestalten, während man zum Lösen des Eisens nur nöthig hat, die Keile herauszudrücken
und die Klammern abzunehmen.
Auf beiliegender Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand zur Darstellung gebracht, und zwar
bedeutet:
Fig. ι einen senkrechten Schnitt durch die Befestigungsvorrichtung und das Eisen,
Fig. 2 eine Unteransicht von Fig. 1, Fig. 3 eine Vorderansicht von Fig. 1 und die
Fig. 4 bis 6 veranschaulichen Einzelheiten.
Das eigentliche Hufeisen α erhält eine Anzahl Lappen a1, durch welche sich gabelförmige
Klammern c stecken lassen. Dieselben sind an ihrem oberen Ende entweder mit einer
oder mehreren Spitzen d versehen, welche in den Huf eingreifen können. Zu diesem Zwecke
werden in den Huf entweder einige Löcher eingebrannt, eingebohrt oder eingeschlagen.
Die unteren gabelförmigen Enden der Klammern c sind so gestaltet, dafs sie eine schwalbenschwanzförmige
Nuth freilassen, in welche ein Keil b eingeführt werden kann. Um diesem Keil eine möglichst sichere Führung zu geben,
hat derselbe die aus Fig. 6 ersichtliche Querschnittsform, so dafs er die Gabelzinken der
Klammer c umgreift.
Soll das Eisen a an einem Huf befestigt werden, so hakt man die Klammern c (im vorliegenden
Falle drei an der Zahl) in den Huf ein, so dafs die Gabelenden nach unten hängen.
Das Eisen legt man nun von unten an und steckt durch die drei Oeffnungen der Lappen a1
die Keile b so ein, dafs sie die Gabelenden der Klammern c umgreifen. Hierauf klopft
man die Keile fest und die Verbindung zwischen Huf und Eisen ist dann vollständig gesichert
und wird beim Laufen der Pferde nur noch fester.
Soll das Eisen α gelöst werden, so hat man
nur nöthig, die Keile zu lockern und ebenso wie die Klammern c abzunehmen, worauf man
das Eisen α auch ohne weiteres fortnehmen kann.
Es sei noch bemerkt, dafs die Gabelenden der Klammern durch die Keile nach aufsen
gedrückt werden und das Eisen unbedingt sicher festlegen. ;
Paτent-Anspruch:
Eine Befestigung für Hufeisen, dadurch gekennzeichnet, dafs die bekannten in den Huf
einzuhakenden Klammern c gabel- und keilförmige Enden erhalten, welche durch Vorsprünge
a1 des Eisens α dringen und mittels
von unten einzuschlagender Keile aus einander gedrückt werden, zum Zwecke, sowohl die
Verbindung zwischen Eisen und Klammer beim Auftreten des Pferdes fester anzuziehen, als
auch dieselbe leicht wieder lösen zu können.