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Verfahren und Vorrichtung zur photographischen Aufzeichnung und Wiedergabe
von Schallvorgängen In der Tonfilmtechnik werden die akustischen Ereignisse auf
einem bandförmigen Träger aufgezeichnet, der sich mit konstanter Geschwindigkeit
bewegt. Die Momentanwerte der Schallschwingung werden dabei durch Spaltbilder veränderlicher
Transparenz längs der Bewegungsrichtung des Bandes registriert. Die üblichen Verfahren
zur Tonaufzeichnung und -wiedergabe auf Film und die dazu notwendigen Einrichtungen
werden als bekannt betrachtet. Je nach der veränderlichen Größe unterscheidet man
in der Hauptsache zwei Schriftarten: Zackenschrift und Sprossenschrift.
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Bei der Zackenschrift wird bei konstanter Schwärzung die Größe des
Spaltbildes (die Strichlänge) variiert, bei der Sprossenschrift dagegen bei konstanter
Größe des Spaltbildes dessen Schwärzung.
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Je größer die Anforderungen an die Qualität der Tonaufzeichnung werden,
um so schwieriger ist bei beiden Schriftarten der gesamte photographische Prozeß.
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Es ist bekannt, daß die nichtlinearen Verzerrungen der photographischen
Tonaufzeichnung, gekennzeichnet durch das Auftreten von Oberwellen, durch die Bildung
von Differenztönen und durch eine Art optischer Gleichrichtung, hauptsächlich auf
die Nichtlinearität der photographischen Übertragungskennlinie zurückzuführen sind.
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In den bekannten Verfahren bereitet das Problem der Beseitigung der
genannten Verzerrungen um
so .größere Schwierigkeiten, je größer
die Anforderungen an Lautstärkeumfang (Dynamik) werden, weil mit größerer Aussteuerung
der Filmkennlinie die auftretenden- Verzerrungen außerordentlich anwachsen.
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Durch verschiedene Verfahren (Reintonprozesse) ist es gelungen, den
Tonumfang erheblich zu erweitern und gleichzeitig die Verzerrungen und das Grundgeräusch
auf einem annehmbaren Betrage zu halten. Trotzdem genügen diese Verfahren nicht
den Anforderungen, die heute für die Wiedergabe von Musik gestellt werden.
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Das im folgenden beschriebene Verfahren bringt eine wesentliche Verbesserung
der photographischen Tonaufzeichnung und der Tonkopie auf Film oder Papier mit sich.
Um die beschriebenen Nachteile derbisherigen photographischenTönaufzeichnungen zu
vermeiden,, wird vorgeschlagen, den Momentanwert der Amplitude der Schallschwingung
durch die momentane Frequenz der Spaltbilder zu kennzeichnen. Dann wird bei der
Wiedergabe der tonfrequente Vorgang nur durch die Lage-, der Spaltbilder bzw. deren
Zahl pro Zeiteinheit bestimmt, so daß die Schwärzung der Spaltbilder und damit die
Filmkennlinie keine Verzerrungen hervorruft.
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Die Frequenzmodulation als. solche, also die Verfahren für die Umwandlung
einer tonfrequenten Schwingung in eine frequenzmodulierte Trägerschwingung, ebenso
die Verfahren für die Rückverwandlung der Frequenzmodulation in Amplitudenmodulatiön
bzw. in Tonschwingungen werden als bekannt vorausgesetzt. Während aber die Frequenzmodulation
im Rundfunk in erster Linie zur Verringerung der Störungen aller Art einschließlich
des Grundgeräusches dient, nicht zur Beseitigung von Verzerrungen, erfolgt ihre
Verwendung bei der photographischen Tonaufzeichnung in der, Hauptsache zur Eliminierung
der Nichtlinearität der photographischen Kennlinie. Nur die Frequenz der Spaltbilder
charakterisiert den Momentanwert der Niederfrequenz, nicht die zufällige Größe oder
Transparenz der Spaltbilder.
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Zudem ist es üblich, vor der Rückverwandlung der Frequenzmodulation
in Amplitudenmadulation die Amplitude der Signale zu begrenzen. Ein solcher Begrenzer
bei der Wiedergabe der frequenzmoduliertenTonspur macht das hier vorgeschlagene
Verfahren völlig frei von zufälligen Änderungen der -Schwärzungen der Spaltbilder
oder von Änderungen der Lichtintensität bei der Abtastung, die von Staub oder Beschädigungen
der Filmschicht (Kratzer) herrühren können.
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Die Verwendung der Frequenzmodulation bedingt aber eine Trägerschwingung,
deren Frequenz wesentlich höher sein muß als die höchste zu ,registrierende Tonfrequenz
fn. Legt man diese z. B. auf To kHz fest, so muß die .mittlere Trägerfrequenz f
o etwa q.o kHz betragen. Mit einer Trägerschwingung von So kHz mittlerer Frequenz
ist eine maxireale Frequenzänderung, ein Frequenzhub d f von ± 2o kHz, möglich und
ausreichend. Die höchste photographisch zu registrierende Frequenz beträgt in diesem
Fall 6o kHz. Damit die Spaltbilder unter Verwendung der handelsüblichen Filme mit
gegebener Auflösung und Empfindlichkeit sauber getrennt aufgezeichnet werden, ist
eine Schreibgeschwindigkeit von 3 bis 6 m/sec notwendig. Unter Berücksichtigung
des durch den Film verursachten Grundgeräusches ist ein Frequenzhub von 2o kHz,
also ein Verhältnis 4 fffn max = m - 2, völlig genügend. Im frequenzmodulierten
Rundfunk hat m zur Unterdrückung des wesentlich größeren relativen Störpegels in
der Regel den Wert 5.
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Eine Schreibgeschwindigkeit von etwa 3 bis 6 m/sec ist aber in der
üblichen Weise, bei der die Spaltbilder längs der Transportrichtung des Films liegen,
kaum durchführbar: Die Größe der notwendigen Filmspulen und die Schwierigkeiten
des Filmantriebes machen eine solche Anordnung praktisch unmöglich.
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Das im folgenden beschriebene Verfahren zur frequenzmodulierten Tonaufzeichnung
beschriftet den bandförmigen Träger quer oder schräg zu seiner Bewegungsrichtung
mittels einer Vorrichtung zur periodischen optischen Ablenkung der modulierten Lichtbüschel.
Die Schreibgeschwindigkeit entspricht in diesem Fall der Geschwindigkeit der optischen
Ablenkung bzw. der Abtastung des Films quer zu seiner Bewegung.
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Die Querschrift als solche wird als bekannt vorausgesetzt. Sie ist
aber bisher nur in Verbindung mit einer der beiden eingangs genannten Schriftarten
vorgeschlagen worden, also stets zur direkten niederfrequenten Aufzeichnung eines
akustischen Vorganges. Bisher hat aber die Querschrift keine Anwendung in der Tonfilmtechnik
gefunden, in erster Linie wegen der Schwierigkeiten die beim Übergang der Abtastung
von einer Zeile zur nächsten auftreten, Schwierigkeiten, die von- den Unvollkommenheiten
des Abtastorgans (des Linsen-oder Spiegelrades) und vom Schrumpf des Films herrühren.
Diese beiden Fehlerquellen erzeugen beim Zeilenwechsel bei der niederfrequenten
Aufzeichnung stets einen .hörbaren Stoß, der um so störender ist, je kleiner an
der betreffenden Stelle der Mömentanwert der Niederfrequenz ist, also besonders
dort, wo das Nutzsignal den Wert Null hat. Der so durch die Abtastung erzeugte Störton
der Querschrift ist um so besser hörbar, je größer die Zahl der Stöße pro Sekunde
wird. Für eine direkte niederfrequente Aufzeichnung auf Normalfilm von. 35 mm Breite,
mit einer Nutzbreite der Zeile von etwa 2o mm, und einer Schreibgeschwindigkeit
von So 'bis zoo cm/sec treten 25 bis So Stöße pro Sekunde auf, deren Grundfrequenz
und Obertöne alle im Bereich des benutzten Frequenzbandes liegen.
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Auch bei Verwendung der hier vorgeschlagenen Frequenzmodulation sind
die beschriebenen Störungen zunächst vorhanden. Für eine Schreibgeschwindigkeit
von etwa 4. m/sec beträgt die Stoßzahl 2oo/sec bei Verwendung von Normalfilm. Da
aber, wie bereits oben gesagt wurde; die frequenzmodulierte Trägerschwingung das
Frequenzgebiet q.o kHz, ± 2o kHz benutzt, liegen die niederfrequenten Stöße und
deren Oberwellen völlig außerhalb
des hier verwendeten Frequenzbandes.
Allerdings erzeugen alle Stöße und Unvollkommenheiten beim Zeilenwechsel eine Amplituden-
und Phasenmodulation der Trägerschwingung. Es war nun durchaus nicht zu erwarten,
daß diese Störungen im ganzen urihörbar bleiben. Erst die Erfahrung hat gezeigt,
daß die der Querschrift anhaftenden Störungen im Falle der Frequenzmodulation so
klein werden, daß sie nur noch zum Grundgeräusch beitragen. Dabei liegt für die
hier beschriebene frequenzmodulierte Tonaufzeichnung das Grundgeräusch 5o bis 6o
db unter :dem Signal, obengenannte Werte für f, und Af vorausgesetzt.
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Die vorliegende Erfindung hat zum Gegenstand ein Verfahren zur Tonaufzeichnung
und -wiedergabe, bei dem ein bandförmiger, mit konstanter Geschwindigkeit bewegterTräger
mittels Lichtbüschel beschriftet bzw. abgetastet wird. Dieses Verfahren unterscheidet
sich von den bisher bekannten dadurch, daß dieses Lichtbüschel optisch im Rhythmus
einer frequenzmodulierten Trägerschwingung moduliert ist, wobei der Augenblickswert
der Schallschwingung die momentane Frequenz dieser Trägerschwingung bestimmt. Dieses
so modulierte Lichtbüschel wird periodisch, vorzugsweise senkrecht zur Transportrichtung
des bandförmigen Trägers abgelenkt in der Art, daß der Träger in Bahnen (Zeilen)
beschriftet bzw. abgetastet wird, die aneinander anschließen.
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Die Erfindung hat gleichfalls zum Gegenstand eine Vorrichtung zur
Durchführung des genannten Prozesses, wobei diese Vorrichtung folgendes umfaßt:
eine elektrische Anordnung zur Veränderung der Frequenz einer Trägerschwingung in
Abhängigkeit von dem zu registrierenden akustischen Vorgang, ferner eine Vorrichtung
für die optische Modulation eines Lichtbüschels durch besagte frequenzmodulierte
Trägerschwingung, ferner eine Optik zur photographischen Aufzeichnung dieses Lichtbüschels
auf einem bandförmigen Träger, wobei die Aufzeichnung bzw. die Abtastung dieses
Trägers durch Ablenkung des Lichtbüschels vorzugsweise senkrecht zur Bandrichtung
erfolgt.
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Die Erfindung hat ferner zum Gegenstand einen bandförmigen Träger
mit einer Tonaufzeichnung, die nach dem genannten Verfahren erzeugt ist und die
charakterisiert ist durch eine Folge von Spaltbildern von annähernd gleicher Größe
und gleicher Schwärzung, die im unmodulierten Zustand in gleichen Abständen einander
folgen entsprechend der mittleren Frequenz der Trägerschwingung, und die durch den
Schallvorgang so beeinflußt werden, daß ihre momentane Frequenz dem Augenblickswert
der Schallschwingung entspricht, und bei der diese Folge von Spaltbildern quer zur
Transportrichtung :des Trägers angeordnet ist.
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Es sei noch einmal betont, daß die Technik der Frequ-enzmodulation,
ebenso alle Verfahren zur Umwandlung einer Schallschwingung in eine frequenzmodulierte
Trägerschwingung, ebenso wie die entsprechenden Verfahren für die Rückverwandlung
eines frequenzmodulierten Signals in eine akustische Schwingung als bekannt betrachtet
werden. Als neu wird hingegen betrachtet die Verwendung der Frequenzmodulation für
die photographische Tonaufzeichnung in Kombination mit der optischen Bewegung der
Spaltabbildung. Nur diese Spaltbewegung auf optischem Wege ermöglicht im Gegensatz
zur üblichen mechanischen Bewegung des Films eine Schreibgeschwindigkeit von mehreren
Metern in der Sekunde, eine Geschwindigkeit, die für die frequenzmodulierte Aufzeichnung
notwendig ist.
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Die Zeichnung stellt schematisch eine Ausführung .des Verfahrens dar,
welches den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet.
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Fig. i zeigt im Schema eine Einrichtung für die Aufzeichnung eines
Schallvorganges unter Verwendung der Frequenzmodulation; Fig. 2 zeigt eine Einrichtung
für die Wiedergabe einer solchen Aufzeichnung; Fig.3 zeigt eine Vorrichtung für
die Querbeschriftung bzw. Abtastung eines Films; Fig. 4 ist ein Schnitt durch die
in Fig. 3 dargestellte Vorrichtung längs der Linie IV-IV.
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Die in Fig. i schematisch dargestellte Einrichtung für die Tonaufzeichnung
umfaßt folgende Organe: eine niederfrequente Spannungsquelle, z. B. ein Mikrophon
S, einen Verstärker für die Niederfrequenz ABF, der einen Frequenzmodulator M steuert,
einen Lichtmodulator ML, der aus einem Leistungsverstärker AP die zur Kontrolle
der Lichtquelle oder des Lichtrelais notwendige Energie erhält, eine Lichtquelle
mit Linsen u. dgl. O und eine Vorrichtung B, die dazu dient, den Film F quer zu
seiner Transportrichtung mit einer Folge von Spaltbildern zu beschriften, die im
Rhythmus der frequenzmoduliertenTrägerschwingu:ng einander folgen. Der Frequenzmodulator
M kann als steuerbares Element eine Reaktanzröhre enthalten oder aus einem Multivibrator
bekannter Art bestehen, dessen Frequenz in Funktion der Gittervorspannung variiert.
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Der Lichtmodulator ML kann verwirklicht werden durch eine Gasentladungslampe,
die zweckmäßig mit hohem Druck ein Edelgas oder Quecksilberdampf enthält. In einer
solchen Lampe erfolgt die Lichtmodulation durch die Steuerung des Lampenstroms.
Durch die Lampe fließt ein Gleichstrom, dem über einen Transformator der modulierende
Wechselstrom aus dem Verstärker AP überlagert wird.
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Die Lichtmodulation kann auch durch ein Lichtventil erfolgen, dessen
Wirkung auf der Beugung von Licht an Ultraschallwellen beruht (Debye-Sears-Effekt).
Ein Ultraschallichtventil ermöglicht die Steuerung eines für die Aufzeichnung ausreichenden
Lichtstroms mit sehr kleinem Energieaufwand bis zu Frequenzen von etwa ioo kHz.
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Aus der Fernsehtechnik sind andere Lichtmodulatoren bekannt und hier
verwendbar, wie z. B. eine Kerrzelle. Die Vorrichtung für die Tonwiedergabe (Fig.2)
enthält zunächst ein optischmechanisches Gerät für die Abtastung der frequenzmodulierten
Querschrift, wobei ein Lichtbüschel nach dem Durchgang durch .den Film auf eine
lichtelektrische
Zelle 13 fällt. Der Photostrom besteht aus Stromimpulsen,
die im Takt der frequenzmodulierten Trägerschwingung aufeinanderfolgen, und wird
verstärkt im Verstärker A. Die Ausgangsspannung des Verstärkers durchläuft nacheinander
einen Begrenzer LA, einen Diskriminator D und einen :Gleichrichter DE. Das
gleichgerichtete Signal wird schließlich nach Verstärkung einem Lautsprecher
HP zugeführt.
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Als Diskriminator kann jede bekannte Anordnung verwendet werden, die
eine Frequenzmodulation in eine Amplitudenmödulation umwandelt, z. B. ein Resonanzkreis
öder eine Vorrichtung, welche 'auf der periodischen Ladung und Entladung eines Kondensators
beruht. Die zuletzt genannte Vorrichtung wird häufig als Frequenzmesser verwendet
und hat den Vorteil; für den vorliegenden Zweck die Funktion des Begrenzers, des
Diskriminators und des Gleichrichters zu vereinigen.
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Die beschriebene Vorrichtung für die Wiedergabe ist in dieser Form
für Aufzeichnungen auf transparentem Film verwendbar; dieser Film kann aus Nitro-
oder Azetatcellulose oder aus Zellophan od. dgl. bestehen und direkt durch einen
photographischen Prozeß oder durch ein Druckverfahren beschriftet sein. Die frequenzmodulierte
Tonaufzeichnung kann aber --auch auf dem Wege einer photographischen Kopie oder
durch Druck auf ein Papier- oder Metallband übertragen werden. Eine solche Aufzeichnung
auf einem undurchsichtigen Träger muß durch das reflektierte Licht abgetastet werden,
analog den aus der Bildübertragung gekannten Methoden. Die Abtastvorrichtung für
undurchsichtige Träger unterscheidet sich nur unwesentlich von derjenigen für transparente
Filme.
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Fig. 3 und 4 zeigen schematisch einer Ausführung, welche die Beschriftung
bzw.Abtastung eines bandförmigen Trägers quer zu seiner Transportrichtung ermöglicht.
Diese Abtastung enthält ein rotierendes Organ 9, das auf einer Achse 2 1 befestigt
ist und durclh einen nicht gezeichneten Motor gedreht wird. Die Rotationsebene des
Organs 9 ist parallel der Filmebene. Der Film F wird mit konstanter Geschwindigkeit
durch die Zackenrolle 12 transportiert, deren Zähne i9 in die Perforation 2o des
Films eingreifen. Das rotierende Organ 9 trägt eine Anzahl Linsen io, die regelmäßig
in möglichst gleichen Abständen an der Peripherie der Scheibe 9 befestigt sind und
deren optische Achsen parallel zu der Drehachse 2, 1 liegen.
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Ein Spiegel iz oder ein totalreflektierendes Prisma hinter jeder Linse
io rotiert mit dieser gemeinsam. Dieser Spiegel ist unter 45° zur Rotationsebene
und .zur Achse 2,1 geneigt.
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Im Innern des beschriebenen Linsenrades Befindet sich eine optische
Anordnung, deren Lage fest im Raum fixiert ist. Diese Optik enthält eine Lichtquelle
7 in einem Gehäuse 22, vor dessen Öffnung 23 ein Kondensator 8 -angebracht ist,
der die von der Lichtquelle 7 ausgehenden Strahlen auf einem Spalt 6 vereinigt,
wobei der Spalt 6 zweck- 'i mäßigerweise in der Verlängerung der Drehachse liegt:
Die Lichtquelle 7 ist im Fall der Aufnahme eine modulierte Gasentladungsröhre oder
eine Glühlampe in Verbindung mit einem Lichtmodulator für die Wiedergabe eine Glühlampe.
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Die Wirkungsweise dieser Abtastvorrichtung ist wie folgt: Sobald das
Abtastorgan 9 rotiert, fallen die Lichtstrahlen, die den Spalt 6 passiert haben,
nacheinander auf die Spiegel ii. Jeder Spiegel reflektiert das auffallendeLicht
auf die zugehörende Linse in der Richtung der Achse derselben. Diese Linse bildet
den Spalt 6 verkleinert auf dem Film F ab. Das aus jeder Linse austretende Lichtbüschel
bewegt sich mit der Linse mit ,gleicher, konstanter Geschwindigkeit. Jedes Lichtbüschel
beschreibt ein Stück eines Kreisbogens, dessen Länge durch den Zentriwinkel zweier
benachbarter Linsen bestimmt ist. Wird nun gleichzeitig der bandförmige Träger mit
konstanter Geschwindigkeit in Richtung des Pfeiles bewegt, so erfolgt die Beschriftung
bzw. Abtastung des Bandes in Form von bogenförmigen Bahnen, deren Sehne gegen die
Längsachse des Films geneigt ist.
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Durch die Drehbewegung des Linsenrades 9 treten die Spiegel ii und
die Linsen io nacheinander in die aus denn Spalt 6 austretenden Licht-Büschel. .
Der Öffnungswinkel a dieser Büschel ist gleich oder etwas größer als der Zentriwinkel
zweier benachbarter Linsen, so daß jeweils beim Übergang :der Abfastung von einer
Linse zu der nächsten für kurze Zeit beide Linsen voll ausgeleuchtet sind. Innerhalb
dieser Zeit entwerfen beide Linsen auf dem Film ein Bild des Spaltes 6.
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Es besteht also eine überlappung der Aufzeichnung, d. h. die ersten
Spaltbilder einer neuen Zeile stimmen mit den letzten der vorhergehenden Zeilen
überein, sie sind isochron. Die Wiedergabeoptik ist nun so eingerichtet, daß der
gesamte Lichtstrom zweier Linsen während der Zeit der Überlappung konstant bleibt
und ebenso groß wie derjenige auf eine Linse. Dadurch wird eine Amplitudenmodulation
der Trägerschwingung vermieden.
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Das beschriebene Verfahren zur Tonaufzeichnung auf einen bandförmigen
Träger, das durch Verwendung der Frequenzmodülation möglich wird, bringt einige
weitere Vorteile mit sich. Angnommen, der Film habe eine nutzbare Breite von 7,5
cm und 'die Registriergeschwindigkeit sei .4,5 m/sec, dann muß der Film 6omal pro
Sekunde abgetastet werden. Hat das Spaltbild eine Höhe von r mm, so erfordert die
lückenlose Ausnutzung der Filmfläche eine Transportgeschwindigkeit von -6 cm/sec.
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Diese Geschwindigkeit ist klein im Vergleich zu der heute notwendigenBandgesehwindigkeit
bei der üblichen Längsbeschriftung -eines Tonfilms mit 45 cm/sec. Mit Rücksicht
auf die relativ geringe Bandgeschwindigkeit ist das Aufsuchen eines bestimmten Ausschnittes
aus einer längeren Aufzeichnung in kurzer Zeit möglich. Das Aufsuchen einer solchen
bestimmten Stelle kann noch dadurch vereinfacht werden, daß man den Film an seinem
Rand mit Ziffern oder .Zeichen versieht. Solche Zeichen können optischer, elektrischer
oder mechanischer Art sein und falls gewünscht, zur völlig
automatischen
Einstellung des Films auf eine gewünschte Stelle dienen.
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Mit einer Registriergeschwindigkeit von 4,5 m/sec und einer Breite
des Spaltbildes von 0,03 mm können mit handelsüblichen Filmen Frequenzen
bis 7o kHz aufgezeichnet werden, .bei einer Geschwindigkeit von 6 m/sec entsprechend
mehr. Mit Rücksicht auf den Filmverbrauch wird man die Trägerfrequenz nur so hoch
legen, als nach dem verlangten niederfrequenten Frequenzbereich und der gewünschten
Dynamik notwendig ist. Unter Verwendung von ultraviolettem Licht und von Filmen
mit sehr feinem Korn können wesentlich kleiner Spaltbilder erzeugt werden.
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Es ist deshalb durchaus möglich, nach der beschriebenen Methode wesentlich
höhere Frequenzen bei gleicher Abtastgeschwindiglceit zu registrieren oder bei einer
oberen Frequenzgrenze von 7o kHz die Abtastgeschwindigkeit und den Filmverbrauch
herabzusetzen. Außerdem kann, falls dies verlangt wird, der Frequenzbereich der
zu registrierenden akustischen Vorgänge auf 151cHz und mehr erweitert werden.
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An Stelle der beschriebenen Ouerbeschriftung durch ein Linsenrad kann
jedes aus der Fernsehtechnik bekannte Verfahren treten, durch das ein Lichtbüschel
abgelenkt werden kann. So kann an Stelle des Linsenrades eine Trommel mit Linsen
oder ein Spiegelrad verwendet werden. Es kann aber auch die Lichtquelle aus einer
Kathodenstrahlröhre bestehen, wie diese zur Bildabtastung oder Bilderzeugung beim
Fernsehen gebräuchlich ist. In diesem Fall erfolgt die Ablenkung des Lichtbüschels
in bekannter Art durch magnetische oder elektrische Ablenkung des Kathodenstrahls.
Der Kathodenstrahl selbst ist bei der Aufnahme, wie vorstehend beschrieben, von
einer frequenzmoduliertenTrägerschwingung in seinerIntensität gesteuert. Bei der
Wiedergabe der Aufzeichnung ist der Kathodenstrahl unmodüliert und dient als bewegter
Lichtpunkt lediglich zur Abtastung der frequenzmodulierten Querschrift. Gewisse
Schwierigkeiten können bei der Verwendung von Film durch dessen Schrumpfung eintreten.
Will man diese Schwierigkeiten beheben, so genügt es im Prinzip, die Linsen 1o (Fig.3)
mit einer Vorrichtung zu versehen, mittels derer alle Linsen radial um einen kleinen
Betrag verstellt werden können. Durch Änderung des Radius der Linsenbahn kann die
abgetastete Strecke dem Schrumpf angepaßt werden.
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Bei Verwendung eines Spiegelrades zur Abtastung des Films genügt eine
geringe Änderung des Abstandes zwischen Spiegel und Film, um den eingetretenen Schrumpf
zu kompensieren.