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Endmaße
Die Endmaße wurden bisher in Form von Plättchen oder Stäben
mit rechteckigem Querschnitt hergestellt, deren Endflächen den vorgeschriebenen
Abstand aufwiesen.
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Es wurde nun gefunden, daß die Herstellung und Anwendung der Endmaße
bedeutend vereinfacht wird, wenn man die Endmaße in einer von der bisherigen abweichenden
Form herstellt. Erflndungsgemäß besitzen die einzelnen Endmaßstücke zylindrische
Gestalt, insbesondere der Art, daß die Übergänge von den für die Messung benutzten
Stirnflächen zu der Mantelfläche etwas abgeschrägt oder abgerundet sind. Die Mantelflächen
sind im allgemeinen mit einer Riefung versehen, die in Umfangsrichtung oder längs
der Mantellinie verläuft. Die zylindrischen Stücke werden erfindungsgemäß nach ihrer
Zusammenfügung in der gewünschten Länge in eine sie federnd umschließende Hülse
gesteckt. Um einen festen Sitz auf den Endmaßen zu sichern, ist die Hülse beispielsweise
als in der Längsrichtung aufgeschlitzte, metallische Röhre ausgebildet, die im spannungsfreien
Zustand einen etwas kleineren Querschnitt als die Endmaße selbst aufweist.
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In dem in der Abb. I dargestellten Beispiel sind drei Endmaßstücke
A zylindrischer Gestalt zusammengefügt. Man erkennt die in der Umfangsrichtung verlaufenden
Riefen B und die kleinen Abschrägungen C am Ende der zylindrischen Teile.
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Die angesprengten Stücke befinden sich in der Metallhülse D. Wie die
perspektivische Darstellung in der Abb. 2 ei-kennen läßt, ist die Hülse D in der
Achsenrichtung
in E aufgeschlitzt, so daß sie leicht federnd über die zusammengefügten Endmaßstücke
A gezogen werden kann.
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Zweckmäßig wird dafür Sorge getragen, daß die Hülse auf die Endmaße
noch mit einer Längsreibkraft wirkt. Ein Beispiel hierfür ist in der Abb. 3 dargestellt.
Über die beiden geschlitzten Hülsen D1 und D2 ist eine Schraubenfeder F geschoben
und an ihren Enden G fest mit ihnen verbunden. Man führt diese Hülsen Dl und D2
über einen Satz, wie er in Abb. I dargestellt ist, hält die Hülse D2 fest und zieht
Dl ein Stückchen weiter, so daß die Feder F eine geringe Längsspannung erhält. Hierdurch
werden die Endmaßstücke in Achsenrichtung leicht gegeneinandergedrückt. Die Längskräfte
werden auf die Endmaße besser übertragen, wenn die Riefen nicht längs den Mantellinien,
sondern wie in dem dargestellten Beispiel in Umfangsrichtung laufen.
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Auch bei der Hülse ist die günstige Riefung leicht zu erzielen, beispielsweise
durch Reiben des noch ungeschlitzten Rohres oder durch einen nicht zu glatten, in
entsprechender Richtung verlaufenden Schliff eines ebenen, nachher zu rollenden
Bleches.
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Durch die neue Gestalt der Endmaße werden eine Reihe wesentlicher
Fortschritte erzielt, die durch die Verwendung der federnden Hülse noch vergroßer
werden. Abgesehen von gewissen Vorteilen bei der Herstellung der Endmaße, u. a.
ist nur eine genaue Bearbeitung für die beiden der Messung dienenden Endflächen
notwendig, wird durch die neue Gestalt die Haltbarkeit wesentlich erhöht. Da die
zylindrischen, an den Enden abgeschrägten Körper Beine scharfen iK:anten haben,
sind sie Beschädigungen, beispielsweise beim Auflegen oder Anstoßen, weit weniger
ausgesetzt als die Endmaße der bisher üblichen Form. Die Gefahr des Absplitterns
von dem Übergang zu den Endflächen wird noch mehr herabgesetzt, wenn man an Stelle
der Abschrägung einen stetigen runden Übergang wählt. Weiterhin zeigen die neuen
Endmaße den Fortschritt, daß sich die angesprengten Stücke mit rundem Querschnitt
gegeneinander verdrehen und dann leicht auseinanderschieben lassen. Die Praxis hat
weiterhin gezeigt, daß bei einem Durchmesser von I6 mm auch bei kleineren Endmaßen,
beispiels weise von I mm Dicke, recht handliche Stücke-vorliegen, die im Gebrauch
als nicht zu klein empfunden werden. Die runden Endmaße werden in den bei rechteckigen
Formen üblichen Sätzen hergestellt.
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Wenn man mit einer möglichst geringen Zahl von Endmaßen jeden vollen
Millimeter herstellen will, genügt eine Kombination von Stücken, die einen Abstand
der Stirnflächen von I, 2, 4, 8, I6, 32 usw.
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Millimeter aufweisen. Die Hülse gestattet, die zusammengesetzten Stücke
beim Gebrauch wie einen Stab in die Hand zu nehmen; sie ermöglicht so eine leichte
Handhabung und schützt gleichzeitig die Endmaße selbst vor Bleschädigung; hierbei
gewährleistet sie außerdem einen zentrischen Sitz der einzelnen Stücke.
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Diese Fortschritte wirken sich auch- besonders aus, wenn als Werkstoff
für die Endmaße nicht, wie bisher allgemein üblich, ein Sonderstahl, vielmehr Quarzglas
benutzt wird. Es wurde festgestellt, daß Quarzglas gegenüber Stahl für viele praktische
Anwendungen bedeutende Fortschritte bringt. Vor allem zeigt Quarzglas zum Unterschied
von Stahl eine' weit geringere Längenveränderung bei Temperaturwechsel. Es läßt
sich leicht homogen und spannungsfrei herstellen, so daß Volumenänderungen im Laufe
der Zeit nicht zu befürchten sind. Seine Kratzfestigkeit und Beständigkeit gegen
chemische Einwirkungen sind ebenfalls sehr beachtlich. Bei Quarzglas sind Schäden
durch Kaltschweißung nicht möglich. Wenn auch die Verwendung von Quarzglas für Endmaße
bereits vorgeschlagen war, so ließ erst die Erkenntnis der aufgezählten und weiterer
Vorteile die Einführung des Quarzglases in die weitere Praxis vorteilhaft erscheinen.
Hierbei leistet die neue Form der Endmaße und die erfindungsgemäß benutzte Halterung
der Stücke wertvolle Hilfe.
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Durch die Anwendung von Hülsen, bei denen noch eine Längsreibkraft
auftritt, wie bei der beschriebenen Anordnung von zwei durch eine Feder verbundenen
Hülsen, wird die Sicherheit des Arbeitens mit den runden Quarzglasendmaßen noch
beträchtlich erhöht. Wenn auch die Endmaße (das Quarzglas) sich gut ansprengen lassen,
so sorgt diese Hülse dafür, daß auch Endmaße, die aus irgendeinem Grund nicht angesprengt
sind, zuverlässig aneinanderliegen.
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Die Anwendung einer derartigen Schutzhülse bringt auch wesentliche
Fortschritte bei der Verwendung von Endmaßen mit dem bisher üblichen rechteckigen
Querschnitt. Die Hülse wird dann der Gestalt dieses rechteckigen Querschnittes angepaßt;
wesentlich bleibt, daß die Schutzhülse fest auf den Endmaßen aufliegt, sie also
zweckmäßig federnd umschließt. Auch bei den Hülsen für die runden Endmaße kann es
vorteilhaft sein, an der Außenseite der Hülse von der runden Form abzuweichen, um
ein Wegrollen des Gerätes beim Auflegen auf eine Unterlage zu vermeiden. Das gleiche
Ziel wird durch Anbringen von Häkchen oder Füßchen erreicht.