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Lichtbogenofen zur Durchführung von metallurgischen Umsetzungen und
Destillationen unter niedrigem Druck Es ist bekannt, daß man metallurgische Verfahren,
z. B. die Reduktion von Magnesiumoxyd, mit Hilfe von Silicium oder die Trennung
von Magnesium-Aluminium-Legierungen durch Destillation unter einem Druck von weniger
als etwa ioo mm H- in Öfen durchführt, welche mit einer die Wärmeausstrahlung weitgehend
verhindernden Ausmajuerun,g oder Ausstampfung und einer vakuumdichten Metallhaut
versehen sind. Die Erhitzung des Innenraumes derartiger Ofen erfolgt im allgemeinen
mit Hilfe von elektrisch beheizten Kohlestäben oder durch induktive Heizung. Im
Hinblick auf die vakuumdichte Ausführung der Öfen ist aber eine sehr umständliche
Ofenbauweise erforderlich.
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Es ist bekannt, daß man mit Hilfe von Gleichstrom verhältnismäßig
niedriger, unter 5o Amp. liegender Stromstärke in verdünnten Gasen elektrische Entladungen
in Form von Licht- oder Glimmlichtbögen hervorrufen kann. Die bisher vorgeschlagenen
Vorrichtungen dieser Art sind jedoch über den Laboratoriumsmaßstab nicht hinausgekommen.
Diesen Versuchen, bei denen als Entladungsgefäße keine wärmeisolierten Öfen der
eingangs beschriebenen Art, sondern luftgekühlte Glas-oder Metallbehälter verwendet
wurden, ist jedoch
nkhts#'dar#-ber in entnehmen, welche Maßnahmen
bei -Verweidurg- von höheren Stromstärken und von Wechselstrom zu treffen sind,
zumal im Fall der bekannten Versuchsmaßnahmen keine klaren Regeln für technisches
Handeln gegeben sind. Im --Lehrbuch - der Physik von H. W e s t
p h a 1 (4. Aufl#ge 1937, S. 32-6) wird bei der Beschreibung
von Licht-bögen - bemerkt, daß nur dann elektrische Lichtbögen in Gasen erzeugt
werden können, wenn der Gasdruck nicht kleiner als i Atmosphäre ist. Diese Ausführungen
besagen, daß die Erzeugung eines Lichtbogens unter erheblich vermindertem Druck
nicht möglich ist. In dem schweizerischen Patent 134414 wird.zwar die Verwendung
eines Lichtbogens zum Trennen eines Metallgemisches durch Destillation vorgeschlagen.
Bei dieser Anordnung handelt es sich aber nicht um einen Ofen mit wärmeisolierender
Auskleidung, sondern einen solchen mit einer kühlbaren# zur Abscheidung des verflüchtigten
Metalls dienenden Haube. Eine solche Ausführung ist aber wegen der durch Abstrahlung
bedingten hohen Energieverluste im praktischen Betrieb mit Erfolg nicht verwendbar.
Zur Erzielung einer Abscheidung der Metalldämpfe werden nämlich nicht allein die
Metalldämpfe selbst entsprechend abgekühlt, sondern es geht auch infolge der notwendigen
starken Abkühlung der Abscheidungshaube ein großer Teil der durch den Lichtbogen
erzeugten und auf die Haube gestrahlten Wärme verloren. Beim technischen Ofen muß
deshalb die Temperatur des Ofenraumes bzw. der Ofenwände stets höher als diejenige
des Reaktionsgutes sein, damit nicht allzu große Wärmeverluste auftreten. Um eine
beachtliche Verlustquelle zu vermeiden, muß man z. B. bei einem Ofen zum Destillieren
von Metallen das Verbindungsrohr des Ofens zu dem Abscheidegefäß zweckmäßig so klein
bemessen,' wie dies aus strömungstechnischen Gründen möglich ist. über die Verwendung
von Gleich- oder Wechselstrom ist dem zuletzt er-Örterten Verfahren nichts zu entnehmen.
Andere bekannte Vorrichtungen betreffen Vakuum-, Glüh- und Schmelz6fen, die
mittels einer mit Gleichstrom betriebenen Glimmlichtentladung beheizt werden. Hier
sind sowohl die Ofenbauweise als auch die Heizungsart eindeutig gekennzeichnet.
Diese Öfen kommen ihrer ganzen Art nach nur für kleine Leistungen und nur für den
Gleichstrombetrieb in Frage.
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Ans dem vorstehend kurz beschriebenen Stand der Technik ist nicht
zu entnehmen, ob- in einem geschlossenen Ofenraum mit wärmeisolierten Wänden die
Erzeugung von für technische Zwecke aus--reichend energiestarken Lichtbögen. möglich
ist.
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Es war zwar nicht vorauszusehen, ob i. unter Berücksichtigung der
fallenden Kennlinie (Charakteristik) der Lichtbogenspannung sich eine ge--nügende
Bogenspannung bei hohen-, über etwa .5oAmp. liegenden Stromstärken einstellen würde,
2,.. ob bei Einführung der Elektrode durch die heißen Ofenwände. infolge
Eindringens und fester Abscheidung von- Metalldämpfen in das Ofenmauer--Werk noch
eine' gen u- gende elektrische Isolation erreicht werden könnte, 3. ob unter
diesen Voraussetzungen noch die Frage der Zündung des Lichtbogens zu lösen war und
4. der Einbau beweglicher Elektroden zum Zweck des Zün* dens des Lichtbogens möglich
ist.
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Die vorliegende Erfindung* löst nun weitgehend die bestehene Aufgabe,
in dem eingangs erwähnten Ofen einen in den unter niedrigem Druck stehenden Gasatmosphä,re
brennenden Lichtbogen zu erzeugen. Sie betrifft eine verhältnismäßig einfache Ausgestaltung
des Ofens, indem die Beheizung durch in der verdünnten Gasatmosphäre brennende ein-
oder mehrphasige Wechselstromlichtbögen oder Glimmlichtbögen mit jeweils hohen,
Stromstärken von mindestens etwa ioo Anip. erfolgt. Dabei kann der Bogenelektrode
gegen Elektrode oder Elektrode gegen Schmelzbad brennen, wobei das letztere mit
einer Bodenelektrode in leitender Verbindung steht.
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-Die mit einem Destillationsofen von beispielsweise etwa i m3 Ofeninnenraum
für Drehstrom--betrieb mit drei Graphitelektroden und einer Bogenleistung von etwa
85 bis i5o1-,W durchgeführten Arbeiten haben erfindungsgemäß gezeigt, daß
i. trotz der fallenden Lichtbogencharakteristik noch bei Stromstärken von beispielsweise
i2oo bis 3oooAmp. eine Lichtbogenspannung von niiiidestens 35 bis 40 Volt
vorhanden ist; bei höheren Stromstärken, nimmt erfahrungsgemäß die Bogenspannung
nur noch wenig ab, so daß die Leistung mit Erhöhung der Stromstärke steigt;
2-. die Durchführung der Elektroden durch die heißen Ofenwände oder durch
das oben aufgesetzte Abscheidegefäß für die flüchtigen Metalldämpfe bei entsprechender
Ofenbauweise technisch möglich ist, wobei die Abdichtung bzw. Isolierung der Elektroden
in bekannter Weise mittels Dolomitmehls oder einer Asbestschnur erfolgt;
3. die Zündung des Bogens, selbst bei feststehenden, also unbeweglichen Elektroden
auf elektrischem Wege mittels einer an sich bekannten Resonanzschaltung über einen
abschaltbaren besonderen Zündstromkreis erfolgen kann; 4. der Einbau beweglicher
Elektroden zum Zweck des Zündens des Lichtbogens möglich ist.
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Die Erfindung betrifft also eine neuartige Vorrichtung zur Durchführung
von metallurgischen Verfahrensgängen, wie Umsetzungen, Destillationen, Entgasungen
u. ä., in an sich bekannten Öfen mit einer wärmeisolierenden Ausmauerung
oder Ausstampfung und einer vakuumdichten Metallhaut in technischem Maßstab unter
einem Gasdruck von weniger als ioo nim Hg, wobei die Beheizung durch einen in der
Gasatmosphäre brennenden ein- oder mehrphasigen Wechselstromlicht-oder Glimmlichtbogen
erfolgt.
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Bei einem derartigen Ofen können noch dadurch Nachteile entstehen,
daß*Metalldämpfe in die Bohröffnungen des Manerwerks oder der Ausstampfung, durch
welche die Elektroden in den Ofenraum hineinT?,gen, reindringen und sichanidenkälterenStellen
in fester Form abscheiden. Dadurch wird das Herausziehen der Elektroden zum Zweck
ihrer Auswechslung verhindert oder zum mindesten erschwert.
Auch
die Isolation der Elektroden gegenüber der vakuumdichten Metallhant kann dadurch
beeinträchtigt werden.
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Erfindungsgemäß wird das Eindringen von größeren Mengen Metalldampf
in die Bohröffnungen für den Durchtritt der Elektroden durch Anordnung einer z.
B. aus einer Asbestschnur oder Dolomitmehleinlage bestehenden Abdichtung zwischen
den Elektroden und dem Mauerwerk verhindert. Es hat sich nämlich gezeigt, daß bei
den geringen in Frage kommenden Metalldampfdrucken an dieser Stelle keine vakuumdichte
Abdichtung erforderlich ist, sondern daß bereits verhältnismäßig poröse Stoffe,
wie Asbest oder Dolomitmehl, das nachteilige Eindringen von Metalldämpfen in die
abzudichtenden Räume ausreichend verhindern. Für die Durchführung der Elektroden
durch die vakuumdichte Metallhaut ist selbstverständlich eine vakuumdichte und isolierende
Abdichtung notwendig.
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In Abb. i ist beispielsweise eine solche Durchführung gezeichnet.
Sie besteht aus dem wassergekühlten Kupferrohr i, dem Porzellanisolator:2, der eigentlichen
Graphitelektrode 3, dem Flansch 4 und der Abdichtung 5 aus Asbestschnur
oder Dolomitmehl, die das Eindringen von Metalldämpfen in die obere Elektrodenkammer
6 verhindert. Die vorzugsweise aus Graphit bestehende Elektrode
3 ist in ihrem oberen Teil zweckmäßig mit größerem Durchmesser ausgebildet
als das in den Ofen hineinragende Ende. Dieser stärker ausgeführte Teil ruht auf
dem kragenförmig verengten Mauerwerk 7.
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Ein Niederschlag von Metall in dem engen Schlitz 8 tritt nicht
ein, da sowohl die Temperatur dieses Teils des Mauerwerks als auch diejenige des
verjüngten Teils des Graphitstabes noch wesentlich höher als die Abscheidetemperatur
des Metalldampfes liegen. Die vakuumdichte Abdichtung der Elektrodenfassung gegenüber
der Außenluft erfolgt schließlich durch die Metalldichtung 9 bzw. die Gummidichtung
io.
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Erfindungsgemäß können die vorstehend er-Örterten, durch Eindringen
von Metalldämpfen in die Elektrodendurchführungsöffnungen entstehenden Schwierigkeiten
bei solchen öfen, an die sich unmittelbar ein Abscheidegefäß für die Metalldämpfe
anschließt, auch dadurch behoben werden, daß die Elektrode durch den Abscheider
hindurch in den Ofenraum geführt wird. In diesem Fall scheiden sich die Metalldämpfe
in vollem Umfang im Abscheider selbst ab und die Elektrodendurchführung bleibt frei
von unerwünschten Metallabscheidungen. In Abb. 2 ist beispielsweise ein derartiger
Ofen dargestellt. In dieser ist ii der Ofenraum, 3 diedurch dasAbscheidegefäß
12 eingeführte Elektrode.
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Die Betriebsspannung eines gemäß der Erfindung b el ausgeführten
Ofens reicht nicht aus, um beim Anfahren den betriebsmäßig erforderlichen Abstand
der Elektroden zu durchschlagen. Es müssen also für die Zündung des Lichtbogens
besondere Maßnahmen vorgesehen werden, Diese können erfindungsgemäß darin bestehen,
daß beispielsweise in einem Ofen mit aufsitzend angeordnetem Abscheidegefäß die
durch das letztere hindurchgeführte Elektrode in an, sich bekannter Weise beweglich
angeordnet ist und zum Zweck der Zündung mit der Bodenelekirode oder dem Metallbad
in Berührung gebracht wird. Da die von dem Ofen in das Abscheidegefäß eindringenden
Metalldämpfe - in letzterem niedergeschlagen werden, bleibt die Durchführungsstelle
der Elektrode durch die vakuumdichte Außenummantelung frei von Metallabscheidungen,
so daß die Elektrode während des gesamten Ofenganges ihre Beweglichkeit behält.
Der in Abb. 2 dargestellte Ofen, zeigt ein Ausführungsbeispiel für eine bewegliche
Elektrode. Die vakuumdichte und gleichzeitig elastische Abdichtung wird hierbei
mittels eines Gummi- oder Metallfaltenbalges 13 erzielt.
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Wie die Abb. 3 zeigt, kann nach einer besonderen Ausgestaltung
eines Ofens gemäß der Erfindung der Einbau einer oder mehrerer beweglicher Elektroden
auch unmittelbar in den Ofenraum erfolgen. Die Abdichtung 14 ist zur Vermeidung
des Eindringens von Metalldämpfen in die obere Elektrodenkammer 15 aus einem hitzebeständigen,
engporigen, beispielsweise aus Dolomitmehl oder aus einer Asbestschnur bestehenden
Werkstoff hergestellt. Im Hinblick auf die beabsichtigte Beweglichkeit ist die Graphitelektrode
3 auf der ganzen Länge gleichmäßig zylindrisch gestaltet. Die vakuumdichte
und gleichzeitig elastische Abdichtung der Elektrodenfasisung gegenüber der Außenluft
kann wiederum, wie schon aus Abb. 2 ersichtlich, mit bekannten Anordnungen, wie
beispielsweise dem in Abb. 3 gezeichneten Gummi- oder Metallfaltenbelag 16,
erfolgen. Sind die Elektroden feststehend angeordnet (vgl. Abb. i), wobei sie von
vornherein gegeneinander bzw. gegen das Metallbad die im Betrieb erforderlichentAbstände
aufweisen, wird die Zündung durch Einleitung einer Glimmentladung mittels einer
Zündspannung von ausreichender Höhe vorgenommen. Es hat sich- nämlich gezeigt, daß
sich bei genügender`Erniedrigung des Druckes im Ofen mit verhä.Itnismäßig niedrigen
Zündspannungen von beispielsweise 5oo bis 8oo Volt Glimmentladungen erzeugen, und
in Lichtbögen bzw. Glimmlichtbögen überführen lassen, und daß andererseits der Abbrand
der Kohlen so gering ist, daß beispielsweise für ein bis zwei Destillations-bzw.
Umsetzungszeiträume eine Auswechslung oder Nachstellung der Elektroden nicht erforderlich
ist. Es können beispielsweise Graphitelektroden bis zu 30 Stunden in Betrieb
gehalten werden, bevor eine Auswechslung notwendig ist.-Der für die Einleitung einer
Glimmentladüng günstigste Gasdruck im Ofen und die erforderliche Zündspannung hängen
von der Art des Ofenfüllgases ab. Bei Füllung mit Wasserstoff ist z. B. ein Druck
von i bis 5 mm bei einer Zündspannung von etwa 5oo bis 8oo Volt vorteilhaft.
Die Entstehung der Glimmentladung kann durch Beigabe eines Gases, in dem sich eine
Glimmentladung besonders
leicht ausbildet, z. B, Argon,
' - erleichtert werden. Auch bei heißen, beispielsweise eine Temperatur von
6oo bis 8oo' C aufweisenden Ofeninnern und entsprechend heißen Elektroden
bildet sich die Glimmentladung_ leichter als in einem kalten Ofen aus. Zur Einleitung
der Zündung genügen im ersten Fall bei Drucken von i bis 5 mm Hg schon ,Spannungen
zwischen etwa:2oo, und 300 Volt.
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Die Erzeugung der jeweils erforderlichen Zündspannung, die natürlich
pausenlos in die Betriebsspannungien übergehen muß, kann mit den be,-kannten technischen
Mitteln, wie z. B, mittels eines unter Belastung schaltbaren, also fortlaufend arbeitenden
Regeltransformators, erfolgen.
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Eifindungsgemäß kann aber auf einfache Weise die Zündung auch wie
nachstehend beschrieben erzeugt werden. Bekanntlich erhält- man bei Hintereinanderschaltung
einer Spule mit einem Kondensator in einem Wechselstromkreis eine Spannungsvermehrung.
Durch entsprechende Bemessung der Spuleninduktivität und de r Kapazität des Kondensators
kann jede gewünschte Zündspannung erzeugt werden.
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Wie in Abb. 4 aus dem dort gezeichneten Schaltbild ersichtlich ist,
fließt der Strom über den Trans--formator 17 und die als Strombegrenzer wirkenden
Hauptdrosseln 18 zu den Ofenelektroden 3a, 3b, 3e.
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Wenn der Lichtbogen gezündet werden soll, müssen die Schalter ig bzw.
:2o offen sein; damit der Strom gezwungen ist, Goeinen Weg über die Zündspule 2.lb
, zu nehmen. 2,a ist eine andere Zündspule, 2e4#a und 2i4b sind Kondensatoren.
Der Konb liegt in Reihe mit der Zündspule 2,jb, densator:24 aber parallel zu den
Elektroden der beiden Phasen 3 b und 3c. Es entsteht also zwischen diesen
Phasen eine hohe Zündspannung, die bei genügendem Vakuum zur Bildung einer Glimmentladung
zwischen 3 b und 3c führt. Nach erfolgter Zündung des Lichtbogens wird der
Schalter 1,9 bzw. 2o geschlossen und dadurch der Zündstromkreis kurzgeschlossen,
d. h. der Lichtbogen brennt mit voller Stromstärke zwischen den Phasen
3 b und 311. Mittels der Schalter 2211 und 2#2b bzw. 2,3a und :23b kann der
Zündstromkreis alsdann abgeschaltet werden.
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Auf dieselbe Weise kann zwischen den Phasen 3a und 3b über
den gestrichelt eingezeichneten zweiten Zündstromkreis eine Glimmentladung eingeleitet
werden. Es hat sich aber gezeigt, daß die Erzeugung einer Glimmentladung zwischen
zwei Phasen allein genügt und daß beim Schließen des Schalters ig die Glimmentladung
sofort auch auf die Übrigen Phasen überspringt, um schließlich in den eigentlichen
Lichtbogen überzugehen.
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Die vorstehend beschriebene Schaltung bietet eine -sehr einfache und
mit geringem- Aufwand erreichbare Möglichkeit, den Lichtbogen in einem Ofen gemäß
Erfindung zu zünden. Sie dürfte auch gegenüber einem Regeltransformator mit besonderer
Zündspannungswicklung die - günstigere Lösung darstellen.
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Eine weitere Möglichkeit, den Lichtbogen ZU
zünden, zeigt das
in Abb. 5 dargestellte Schaltbild. 17 bedeutet denTransformator, 18 sindwiederum
die als Strombegrenzer wirkenden Hauptdrosseln, während:25 die den Zündflektroden
vorgeschalteten Zünddrosseln darstellen.
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Wie ausideniSchemaihervorgeht,besitzt derOfen insgesamt sechs Elektroden,
und zwar die drei Zündelektroden 26,1, 26P, 26c und die drei Hauptelektrodcn
3a, 3b, 3c. Es liegt jeweils eine Zündelektrode neben einer Hauptelektrode.
Die Sekundärwicklung des Transformators 17 besitzt neben der eigentlichen Hauptstromwicklung,
die für die volle Lichtbogenleistung ausgelegt ist, eine besondere Zündstromwicklung.
Die Spannung der Zündstromwicklung ist gegenüber der Spannung der Hauptstromwicklung
(auf der Sekundärseite des Transfürmatürs) dementsprechend um ein Vielfaches höher
und liegt zweckmäßigerweise bei 6oo bis 8oo Volt, während für den eigentlichen Lichtbogenbetrieb
eine möglichst niedrige Spannung, z. B. ioo Volt, notwendig ist.
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Zum Zweck des Zündens wird der Schalter 27
geschlossen. Infolge
der zwischen Haupt- und Zündelektroden nunmehr vorhandenen hohen Zündspannung wird
eine Glimmentladung jeweils zwischen einer Zünd- und Hauptelektrode ausgelöst, die
schließlich nach genügender Erwärmung der Hauptelektroden zur Bildung des eigentlichen
Lichtbogens zwischen den drei Hauptelektroden 3a, 3b, 30 führt. öffnet man
nun den Schalter 2,7, dann wird der Zündstromkreis unterbrochen, und es bleibt
nur noch der eigentliche Lichtbogen zwischen den Hauptelektroden 3a,
3b, 3c in Funktion.
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Die Höhe der Zündspannung ist außer von der Temperatur des Ofens abhängig
von dem Elektrodenabstand und dem im Ofen vorhandenen Gasdruck. Ist der Abstand
der Elektrodenspitzen gering, z. B. 2o mm, und der Gasdruck nicht höher als
5 mm, dann genügen selbst bei kaltem Ofen schon Spannungen von etwa 400 Volt,
um die Glimmentladung einzuleiten. Man wird also den Abstand zwischen Zünd- und
Hauptelektroden möglichst gering wählen, um gegebenenfalls auch bei etwas höherem
Gasdruck als 5 mm mit Sicherheit noch eine Zündung zu erreichen. Andererseits
ist es zur Erzielung eines ruhigen Lichtbogenbetriebes zweckmäßig, den Spitzenabstand
zwischen den eigentlichen Hauptelektroden nicht zu klein zu halten, möglichst nicht
unter 40 bis 5o mm. Um diesen Abstand besonders bei kaltem Ofen zu durchschlagen,
wären aber Spannungen von 8oo bis iooo Volt erforderlich.
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Der Vorteil des Einbaues besonderer Zündelektroden liegt also darin,
daß man den Abstand zwischen Zünd- und Hauptelektroden sehr klein halten kann und
deshalb mit verhältnismäßig niedriger Zündspannung auskommt.
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Die Anordnung zusätzlicher Zündelektroden bietet noch die Möglichkeit,
bei entsprechender, an sich bekannter Schaltung den Ofen anstatt mit drei auch wahlweise
mit sechs Elektroden zu betreiben.
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In der Abb. 6 ist ein Ofen dargestellt, der alle im vorstehenden
einzeln erörterten erfindungsgemäßen Bauteile aufweist. Dort ist ein Ausführungsbeispiel
für
einen Vakuumlichtbogenofen zur Vornahme metallurgischer Destillationen mit drei
fest eingebauten Elektroden für Drehstrombetrieb mit anschließend angeordnetem Abscheidegefäß
angegeben. ii ist der Ofenraum, in dem die Metalldämpfe erzeugt werden,. In diesen
Ofenraum ragen die Elektroden 3 hinein. 5 sind Abdichtungen entweder
aus Dolomitmehl oder einer Asbestschnur. 12 ist das an den Ofen angeschlossene und
mit diesem durch den Rohrstutzen 28 in Verbindung stehende Abscheidegefäß
für die in ii erzeugten Metalldämpfe. Sofern eine unmittelbare Lichtbogenheizung
durch den zwischen den Elektrode-' 3
und der Schmelze:29 brennenden Lichtbogen
erfolgt, ist die im Raum ii zu behandelnde Schmelze 29 über die Bodenelektrode
30 und den Eisenmantel des Ofens geerdet. 3 1 ist der Einfüllstutzen
für das im Raum i i zu behandelnde Metall und 32 der Abstichstutzen für dieses
Metall. Gegebenenfalls kann der einzuschmelzende und ganz oder teilweise zu verflüchtigende
Ausgangsstoff ini stückiger Form durch den gleichzeitig als Reinigungsöffnung dienenden
Flansch 33 in den Schmelzraum i i eingeführt werden. Der Flansch
33 ist mittels eines beispielsweise aus Schamottesteinen oderSchlackenwolle
bestehenden Einsatzes 34 gegen die abstrahlende -Hitze des Flammbogens isoliert.
Der ganze Ofeninnenratim ist ferner durch eine feuerfeste Steinschicht
35 gegen Wärmeverluste geschützt. Der Ofenlierd ist mit einer Ausstampfung
36 von je nach der einzuschmelzenden Legierung basischer oder saurer
Beschaffenheit ausgekleidet. Im Ab-
scheide- oder Verdichtergefäß 12 fällt
der im Ofenraum i i entstehende Metalldampf in fester oder flüssiger Form an. Zwecks
Aufschmelzung des fest abgeschiedenen Metalles ist dieses Gefäß mit einer Heizwicklung
43 versehen. Gegen Wärmeverluste ist es durch die Isolation 37 geschützt.
Am Stutzen 38 ist die Vakuumpumpe angeschlossen. Das Ab-Z, scheidegefäß 1:2
ist mit einem Deckel 39 versehen, dem ein die Wärmestrahlung weitgehend verhindernder
Block 4o vorgelagert ist. Deckel und Block füllen eine Öffnung aus, die für Reinigungszwecke
und als Einstiegöffnung dienen kann. Durch den Stutzen 41 ist das Abscheidegefäß
und gleichzeitig der Verbindungsstutzen :2,8 zugänglich. Der Abstich der im Abscheidegefä3
12 aus dem dampfförmigen Zustand abgeschiedenen Metallmengen erfolgt gegebenenfalls
nach dem Niederschmelzen über den Stutzen 4:2. Es steht natürlich nichts im Wege,
an dem Ofen weitere Flansche für den Einbau von Thermoelernenten oder für die Zuführung
von -Gasen anzuordnen. Sämtlich am Ofen, und am Abscheidungsgefäß angeordneten Flansche
sind mittels Metalldichtungen vakuumdicht nach außen abgeschlossen.
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In ähnlicher Weise wie vorstehend beschrieben kann auch ein Ofen für
Wechselstrombetrieb gebaut werden (vgl. Abb.:2). Hier ist das Abscheidungsgefäß
oben auf dem Ofen abnehmbar angeordnet, und die Elektrode tritt durch das
Ab-
scheidegefäß in den Umsetzungsraum des Ofens ein. z#I Der Lichtbogen brennt
in diesem Fall von der Elektrode gegen die Schmelze.