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Bandförderanlage mit Förderkästen, die selbsttätig ausgeschleust werden
Die
Erfindung betrifft Bandförderanlagen, bei denen mit wahlweise einsteckbaren Steuerstiften
versehene Förderkästen zwischen beliebigen Ausschleusstellen (Stationen) verkehren
und an dem Bestimmungsort mittels einer Ablenkvorrichtung selbsttätig ausgeschleust
werden.
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Man hat diese Aufgabe bisher dadurch gelost, daß man auf der Oberkante
des Förderkastens eine Anzahl von Löchern in regelmäßigen seitlichen Abständen vorgesehen
hat. In eins dieser Löcher wird ein Anschlagstift gesteckt, der sich gegen das entsprechend
angeordnete Stellglied einer Ausschleusstelle legt und dadurch die Ablenkung des
Förderbehälters vom Förderband auf eine Rutsche oder geneigte Rollenbahn, die quer
zum Förderband angeordnet ist, bewirkt. Bei der üblichen Bandbreite von 300 (bis
400.mm lassen sich auf dem Kastenrand höchstens sechs bis acht Löcher in einer Reihe
anbringen, da die Kästen, um ihre Bewegung in den Bögen ausführen zu können, gut
abgerundet sein müssen und eine ziemliche Seitenbeweglichkeit auf den Transportbändern
haben, so daß der Stöpselabstand wenigstens 30 mm betragen muß, um ein sidheres
Eingreifen der Ablenkvorrichtung zu gewährleisten.
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Eine Auswahl von sechs bis acht Ausschleusstellen genügt in vielen
Fällen nicht. Man hat daher bereits vorgeschlagen, drei Lochreihen
hintereinander
anzuordnen, die gegeneinander abgestuft sind, so daß der Stecker nicht nur seitlich,
sondern auch in der Höhe verschieden einstellbar ist. Es handelt sich bei dieser
bekannten Anordnung um eine Bandförderanlage mit einer Hauptstrecke, von der eine
Anzahl von Nebenstrecken abzweigen und deren Abzweigstellen mit Ablenkvorrichtungen
versehen sind, die durch Stellglieder unterschiedlicher Seiten- und Höheneinstellung
in die Fahrbahn eingeschwenkt werden.
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Obgleich bei dieser Anordnung mit drei Lochreihen in verschiedener
Höhe die Auswahlmöglichkeit gegenüber der Anordnung mit einer Lochreihe um das Dreifache
gesteigert wird, ist ,diese für größere Anlagen, wie sie beispielsweise in Bibliotheken,
Verwaltungsgebäuden und bei der Post zur Beförderung von Büchern, Akten oder Briefsachen
Verwendung finden, noch nicht ausreichend.
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Um eine größere Anzahl von wahlweise einstellbaren Aussohleusstellen
zu einem System vereinigen zu können, werden erfindungsgemäß die Ausschleusstellen
(Stationen) in Gruppen zusammengefaßt, und es erfolgt die Zielbestimmung durch je
zwei verschieden gestaltete, in hintereinander versetzt angeordnete Lochreihen wahlweise
einsteckbare und sich zwangsläufig wechselweise gegeneinander in der Höhe verstellende
Stecker (Steuerstifte), von Idenen der eine der Auswahl der Gruppe dient, während
der andere eine Ausschleusstelle innerhalb der betreffenden Gruppe kernzeichnet.
im Gegensatz zu bekannten Anordnungen, die die unterschiedliche Betätigung von Weichenstellgliedern
dadurch erzielen, daß der Anschlagstift je nach der Abstufung der Lochreihen verschieden
hoch uber den Förderbehälter hinaus ragt, wobei die Ablenker mit einer Ausweichvorrichtung
versehen sein müssen, um (bei nicht zutreffender Sti£teinstellung idas Durchfahren
des Förderkastens an der betreffenden Ausschleusstelle zu ermöglichen, ohne die
Ablenkvorrichtung zu betätigen, wird gemäß weiterer Erfindung der vorzugsweise druckknopfartig
ausgebildete Gruppenstecker von einer der in seitlich verschiedener, derGruppenkennzeichnung
entsprechender Stellung angeordneten Druckleiste niedergedrückt und dadurch der
stiftartige Schleusenstecker hochgeschnellt, um im Verein mit dem Ablenker einer
Ausschleusstelle der betreffenden ;Gruppe die Ausschleusung des Förderkastens zu
bewirken.
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Die wechselweise Hooh- und Tiefstellung der Stecker erfolgt zweckmäßig
durch ein Hebel- oder Keilsystem, das je zwei zusammenwirkende Steckbuchsen der
verschiedenen Lochreihen £wangsläufig miteinander verbindet.
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Die Förderkästen können an einem oder an beiden Enden Steckersysteme
gleicher Einteilung aufweisen. In letzterem Falle ist der Schleusenabweiser so zu
gestalten, daß die Ablenkung des Förderkastens erst einsetzt, wenn auch der hintere
Schleusenstecker von dem Abweiser erfaßt ist.
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Zweckmäßig werden die Lochreihen an beiden Enden des Förderkastens
so angeordnet und bezeichnet, daß derselbe in jeder Stellung eingesetzt wenden kann.
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Während bei den bekannten Anordnungen die Zahl der ansteuerbaren
Ausschleusstellen von der Anzahl der verschiedenen Einsteckmöglichkeiten eines Steckers
(Steuerstiftes) abhängig ist, d.h. also in einer beispielsweisen Lochreihenbreite
von sechs Löchern bei einer Reihe sechs, Ibei zwei Lochreihen hintereinander zwölf
und bei drei Lochreihen achtzehn beträgt, so ergeben sich nach der erfindungsgemäßen
Anordnung von zwei Lochreihen mit je sechs Steckbuchsen sechs Gruppen mit je sechs
Ausschleusstellen, also insgesamt sechsunddreißig Einstellmöglichkeiten. Daraus
ergibt sich, daß Höchstzahl und Umfang der Gruppen wahlweise einstellbarer Ausschleusstellen
durch die Anzahl der zu einer Lochreihe vereinigten Steckbuchsen bestimmt wird.
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Dies trifft insbesondere für Kreislaufförderanlagen zu, für die die
erfindungsgemäße Anordnung in erster Linie geeignet ist, da sie in einfacher und
zuverlässiger Weise den Verkehr zwischen beliebigen Ausschleusstellen desselben
Bandsystems ermöglicht. Die Anordnung ist jedoch auch mit Vorteil für Bandstrecken
zu verwenden, bei denen die Ausschleusstellen nicht in einem Ring zusammengeschlossen
sind. In derartigen Anlagen läßt sich die Anzahl der einem System anzuschließenden
Ausschlensstellen darüber hinaus in der Weise erhöhen, ,daß noch eine Gruppe 0 gebildet
wird, die als erste erscheint und bei der unter Fortfall des Gruppensteckers der
Schleusenstecker gleich bei Absendung von Hand in Ausschleusstellung gebracht wird.
Bei sechs Steckbuchsen in einer Reihe ergibt das dann sieben Gruppen mit je sechs
Stationen, insgesamt also zweiundvierzig Auswahlmöglichkeiten.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung wird anHand der Zeichnung beschrieben.
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Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung ausschnittweise eine Bandförderanlage
mit Förderkästen (-behälter) für Kreislaufförderung mit sechsunddreißig Ausschleusstellen
(Stationen), die in sechs Gruppen A bis F mit je sechs Ausschleusstellen B bis Vii
aufgeteilt sind. Die Umführung der Förderkästen an den Ecken erfolgt zweckmäßig
mittels einer Kurvenrollenbahn 17. Vor Beginn jeder Gruppe ist quer zum Förderband
etwas über Kastenhöhe eine Schiene 11 angeordnet, die eine Druckleiste 9 trägt,
deren seitliche Einstellung zur Fahrtrichtung für die einzelnen Gruppen verschieden
ist. An jeder Ausschleusstelle ist eine quer zur Fahrtrichtung angeordnete nach
unten geneigte Rollenbahn 12 vorgesehen sowie ein ebenfalls über Kastenhöhe in die
Fahrbahn hineinragender Abweiser 2. Die Stellung des Abweisers zur Bandbreite ist
lan jeder Ausschleusstelle innerhalb derselben Gruppe verschieden, wiederholt sich
jedoch in den verschiedenen Gruppen.
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In Fig 2 ist der Förderkasten I perspektivisch bei beginnender Ausschleusung
dargestellt. Am vorderen und hinteren Ende des Förderkastens befinden sich Ansätze
13, die Steckbuchsen auf-
nehmen. Die Oberkanten der Ansätze sind
mit je zwei Lochreihen versehen, von denen die eine die Bezeichnung=4 Ubis F trägt
und zur Aufnahme des Gruppensteckers G bestimmt ist, während die andere mit I bis
VI bezeichnet ist und den Schleusenstecker -(Stationsstecker) S aufnimmt. Die beiden
Lochreihen sind an den beiden Enden des Förderkastens so angeondnet, Idaß die Reihe
für den Gruppenstecker auf der der Fahrtrichtung zugekehrten Seite des Behälters
immer vorn ist. Die Steckbuchsen tragen doppelte Bezeichnung, und zwar derart, daß,
je nachdem wie der Kasten eingesetzt ist, immer nur die eine Bezeichnung zu lesen
ist. Die Lochreihe für den Schlensenstecker weist eine Buchse mehr auf als die Lochreihe
für den Gruppenstecker. Dadurch ist es möglich, die Buchsen so zu kennzeichnen,
daß die jeweilige seitliche Stellung des Schleusensteckers zum Gruppenstecker immer
dieselbe ist, unabhängig davon, wie der Förderkasten eingesetzt wird.
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Als Beispiel wird angenommen, daß ein von einer beliebigen Stelle
abgesandter Förderkasten für die Ausschleusstelle I der Gruppe B bestimmt ist.
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In die Buchsen und I wurden die Stecker G und S eingeführt. Das Vorderteil
des Förderkastens I hat in Fig. I,¢ bereits in Pfeilrichtung die Druckleiste 9-der
Gruppe B passiert, wobei der vordere Gruppenstecker G niedergedrückt und dadurch
,der Schleusenstecker S hochgehoben und vom Abweiser 2 der Schleuse 1 erfaßt wird.
Bei weiterem Vorrücken Ides Förderkastens wird auch der hintere Gruppenstecker G
durch die Druckleiste g niedergedrückt und der zugehörige hochgeschnellte Schleusepstecker
S von dem freien Ende des Abweisers 2 erreicht. Der Förderkasten wird nun durch
die Schleusenstecker und den Bogen I18 des Abweisers vom Förderband abgelenkt und
auf die Rollenbahn 12 geschoben, auf der er zur Empfangsstelle abrollt.
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In Fig. 3 und 4 ist das in Iden Ansätzen 13 des Förderkastens untergebrachte
Steckersystem im Schnitt von der Seite dangestellt, und zwar in Fig. 3 mit Hebelsteuerung
und in Fig. 4 mit Keilführung.
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Die zusammenwirkenden Steckbuchsen 3 und 4 für die Stecker G und
S gleiten senkrecht in Fiihrungen 14 bzw. 15 und sind durch einen bei I6 gelagerten
ungleicharmigen Hebel 5 derart miteinander verbunden, daß beim Niederdrücken der
den Gruppenstecker G tragenden Buchse 3 die den Schleusenstecker S tragende Buchse
4 hochgehoben wird.
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Nach Fig. 4 wird die wechselseitige Hoch- und Tiefstellung der Steckbuchsen
3 und 4 (durch eine Keilführung 6 bewirkt. Beim Niederdrücken der Buchse 3 verschiebt
sich der Keil 6 von seiner mit vollen Linien dargestellten Lage in die punktiert
angedeutete Stellung und drückt damit die Steckbuchse 4 hoch. Das Ausrasten ans
dieser Stellung erfolgt dadurch, daß die Steckhuchse 4 heruntergedrückt wind. Die
Keilführung 6 wind durch den Druck und die gespannte Feder 19 seitlich verschoben
und .drückt den federnd gelagerten Stift 8 aus dem Schlitz 7 heraus.
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In beiden Fällen -werden Hebel hzw. Keil durch in daran vorgesehene
Schlitze 7 einrastende Stifte 8 in ihrer durch Niederdrücken des Gruppensteokers
bewirkten Lage gehalten, unter Anspannung einer Rückzugsfeder 19.
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Das Niederdrücken des Gruppensteckers erfolgt durch die Nase der
an der Schiene 11 angebrachten Druckleiste 9, die zu diesem Zweck mit einer schrägen
Auflauffläche 10 versehen ist. Um ein Anlaufen und Verklemmen der Druckleiste gegen
den hochgedrückten Schleusenstecker S zu verhüben, falls dieser infolge seitlicher
Verschiebung des Förderkastens auf dem Bande in den Weg der Druckleiste kommen sollte,
hat diese einen elliptischen Querschnitt, so daß bei Berührung ein Ausweichen des
Kastens bewirkt wind. Das Oberteil des Gruppensteckers G ist druckknopfartig ausgebildet
und hat eine quer zur Fahrtrichtung rechteckige Form. Der Schleusenstecker S, der
auf seitlichen Druck beansprucht wird, ist stiftartig ausgebildet und steht in seiner
Hochstellung erheblich höher als der Gruppenstecker in Normalstellung, um zwecks
Ausschleusen von dem Abweiser 2 erfaßt zu werden.
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Es ist zweckmäßig, immer zuerst den Gruppenstecker einzusetzen und
dann den Schleusenstecker.
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Dadurch wind mit Sicherheit erreicht, daß beide Stecker sich in der
für die Gruppenwahl erfonderlichen Ansteuerstellung befinden, infolge des beim Einführen
des Stationssteckers zuletzt ausgeübten Druckes auf das Hebel- bzw. Keilsystem.
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PATENTANSPRSCHE: I. Bandförderanlage, insbesondere für Kreislaufförderung,
bei der mit wahlweise einsteckbaren Steuerstiften versehene Förderkästen zwischen
beliebigen Ausschleusstellen (Stationen) verkehren und an dem Bestimmungsort mittels
einer Ablenkvorrichtung selbsttätig ausgeschleust werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausschleusstellen (Stationen I bis VI) in Gruppen (A bis F) zusammengefaßt
sind und ,diaß die Zielbestimmung durch je zwei verschieden gestaltete, in versetzt
hintereinander angeordnete Lochreihen (A bis F und I bis VI) wahlweise einstechbare
und sich zwangsläufig wechselweise gegeneinander in der Höhe verstellende Stecker
(Steuerstifte) erfolgt, von denen der eine (Gruppenstecker G) der Auswahl der Gruppe
dient, während der andere (Schleusenstecker S) eine Ausschleusstelle innerhalb der
betreffenden Gruppe kennzeichnet.