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Prismensatz für Strahlenteilung und Bildaufrichtung Die Erfindung
bezieht sich auf einen Prismensatz für Strahlenteilung und Bildaufrichtung gemäß
Patent 8oo 438. Nach dem Hauptpatent wird für ein derartiges geradsichtiges Prismensystem
die Kombination eines Porroprismas erster Art mit einem solchen zweiter Art vorgeschlagen,
wobei die Strahlenteilungsfläche gleichzeitig Reflexionsfläche eines der beiden
Porrosysteme ist. Ein derartiger Prismensatz kann für die verschiedenartigsten optischen
Geräte Verwendung finden, beispielsweise für einen Binokulartubus für Mikroskope,
für Fernrohre u. dgl.
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Gemäß der Erfindung wird eine weitere zweckmäßige Ausführung eines
derartigen Prismensatzes erreicht durch die Anordnung je eines Porrosystems zweiter
Art für jeden Teilstrahlengang, wobei die Eintrittsflächen der beiden Porrosysteme
in Richtung der optischen Achse des ungeteilt eintretenden Strahlenbündels hintereinander
angeordnet sind und die erste Reflexionsfläche des das ungeteilte Strahlenbündel
aufnehmenden Porrosystems teildurchlässig verspiegelt und mit einem Ergänzungsprisma
verkittet ist. Die Anordnung der Reflexionsflächen der beiden Porrosysteme ist derart
getroffen, daß die in ihnen bewirkte seitliche Strahlenversetzung in einander entgegengesetzten
Richtungen beiderseits symmetrisch oder unsymmetrisch der optischen Achse des ungeteilt
eintretenden Strahlenbündels erfolgt. Die beiden Porrosysteme zweiter Art können
entweder
als Drehachse verschwenkbar angeordnet sein., oder sie
sind, unter Einschluß des Ergänzungsprimas, miteinander verkittet. Durch Einschaltung
von Glaskörpern in die die seitliche Strahlenersetzung bewirkenden Teile der Porrosysteme
lassen sich bestimmte Abstände der austretenden Strahlen voneinander erreichen.
Bei Verwendung des erfindungsgemäß ausgebildeten Prismensatzes für einen binokularen
Aufsatz für Mikroskope kann auf Rhomboidprismen zur Anpassung auf den Augenabstand
verzichtet werden.
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Einzelheiten der Erfindung und der Aufbau des Prisrnensätzes seien
an Hand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt: Fig. i eine Ansicht des 'Prismensatzes
in perspektivischer Darstellung, wobei die einzelnen, fertigungsgemäß verwendeten
Glaskörper des Prismensatzes zur besseren Veranschaulichung auseinander gezogen
dar= gestellt sind, Fig. 2 eine perspektivische Darstellung des Prismensatzes gemäß
- Fig. i, im verkitteten Zustand, Fig. 3 eine perspektivische Darstellung des Prismensatzes
mit durch zusätzliche Glaswege vergrößertem Abstand der austretenden Strahlen; die
beiden Porrosysteme sind durch einen Luftspalt voneinander getrennt und können gegebenenfalls
um die optische Achse des eintretenden Strahlenbündels schwenkbar angeordnet sein.
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Der Prismensatz besteht aus einem Porroprisma zweiter Art mit den
Einzelprismen i, 2, dem Ergänzungsprisma 3, einem weiteren Porroprisma zweiter Art
mit den Einzelprismen 4, 5 und dem Glaskörper 6. Das ungeteilte Strahlenbündel tritt
durch die Fläche ja des Prismas i ein. Seine erste Reflexionsfläche ib ist teilverspiegelt
und leitet den reflektierten Teil des eintretenden Strahlenbündels der zweiten Reflexionsfläche
i ° zu.
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Von der Reflexionsfläche i ° wird das Teilstrahlenbündel der ersten
Reflexionsfläche 2a des Prismas 2 zugeführt und durch dessen zweite Reflexionsfläche
2b, um einen gewissen Betrag seitlich versetzt, wieder in die Eintrittsrichtung
reflektiert. Vor der Austrittsfläche 2 ° des Prismas 2 ist der Glaskörper 6 angeordnet.
Er dient zum Ausgleich der Glasweglängen. Die beiden Prismen i, 2 sind mit ihren
Strahlendurchtrittsflächen rd, 212 einander zugekehrt.
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Die teilverspiegelte erste Reflexionsfläche 1b des Porrosystems zweiter
Art i, 2 ist mit dem Ergänzungsprisma 3 verkittet. Das an der Fläche 1b nicht reflektierte
Teilstrahlenbündel tritt durch das Ergänzungsprisma 3 hindurch und wird durch die
Eintrittsfläche 4.11 hindurch der ersten Reflexionsfläche 4b des Prismas4 des zweiten
Porrosystems zweiterArt 4, 5 zugeleitet. Die Reflexionsfläche 4b leitet das Teilstrahlenbündel
über die Reflexionsfläche 4° des Prismas 4 der Reflexionsfläche 5a des Prismas 5
zu. Von der Reflexionsfläche 5a wird das Teilstrahlenbündel der Reflexionsfläche
5b des Prismas 5 zugeführt und durch diese, um einen gewissen Betrag seitlich versetzt,
wieder in die Strahleneintrittsrichtung abgelenkt, so daß es durch die Strahlenaustrittsfläche
50 austritt. Die beiden Teilprismen 4, 5 sind ebenfalls mit ihren Strahlendurchtrittsflächen
4d, 5d einander zugekehrt. Dieser aus fünf Prismen i, 2, 3, 4, 5 und dem Ausgleichsglaskörper
6 bestehende Prismensatz läßt sich zu einem festen Glaskörper verkitten, indem die
Fläche rd des Prismas i mit der Fläche 211 des Prismas 2, die Fläche 3a des Ergänzungsprismas
3 mit der teilverspiegelten Fläche 1b des Prismas i, die Eintrittsfläche 4a des
Prismas 4 mit der Austrittsfläche 3b des Ergänzungsprismas 3, die Durchtrittsfläche
4d des Prismas 4 mit der Durchtrittsfläche 59 des Prismas 5 und die Eintrittsfläche
6a des Ausgleichskörpers 6 mit der Austrittsfläche 2 c des Prismas 2 verkittet werden.
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Soll der Abstand der beiden austretenden Teilstrahlenbündel eine bestimmte
Größe haben, so läßt sich dieser Abstand durch verlängerte Glaswege 7, 8 zwischen
den Flächen rd, 211 des einen Porrosystems bzw. den Flächen 4d, 511 des anderen
Porrosystems vergrößern (Fig. 3). Diese Glaswegverlängerungen 7, 8 können gegebenenfalls
auch ganz oder teilweise zum Ausgleich der unterschiedlichen Glaswege des Umkehrsystems
benutzt werden, gegebenenfalls unter Aufgabe der Symmetrie zur öptischen Achse des
ungeteilt eintretenden Strahlenbündels.
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Durch Anordnung eines Luftspaltes zwischen der Fläche 3b des Ergänzungsprismas
3, verkittet mit dem ersten Porrosystem zweiter Art i, 2, und der Eintrittsfläche
4a des zweiten Porrosystems zweiter Art 4,5 einerseits und der Eintrittsfläche 6a
des Ausgleichglaskörpers 6 und der Austrittsfläche 2 ° des ersten Porrosystems zweiter
Art i, 2 anderseits, ergibt sich die Möglichkeit, das Porrosystem 4, 5 gegenüber
dem Porrosystem i, 2 und dem Glaskörper 6 um die Achse des ungeteilt eintretenden
Strahlenbündels als Drehächse zu verschwenken. Von dieser Maßnahme kann mit Vorteil
Gebrauch gemacht werden, beispielsweise zur Anpassung der beiden austretenden Teilstrahlengänge
auf Augenabstand.
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In den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen ist eine bestimmte
fertigungsmäßige Unterteilung der Porrosysteme zugrunde gelegt, die aber für das
Wesen der Erfindung nicht zwingend ist. Im Rahmen der Erfindung liegt auch eine
andere fertigungsmäßige Aufteilung der beiden Porrosysteme, gegebenenfalls zur Berücksichtigung
besonderer optischer Abbildungserfordernisse, beispielsweise zur Einschaltung von
Blenden ,oder sonstiger optischer Hilfsmittel.