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Vorrichtung zum Entfernen von Ablagerungen von den Innenwänden von
Kanalisationsrohren oder von Rohren u. dgl. ganz allgemein Die Erfindung bezieht
sich auf eine Vorrichtung zum Entfernen von Ablagerungen von den Innenwänden von
Kanalisationsrohren oder von Rohren u. dgl. ganz allgemein und gehört zu den Vorrichtungen,
bei denen eine Mehrzahl von Kratzwerkzeugen mit ihrem vorderen Ende in einem Kopfteil
derart gelagert sind, daß jedes der Kratzwerkzeuge um eine Achse in zu dem Kopf
im wesentlichen radialen Ebenen begrenzt hin und her schwingbar, d. h. drehbeweglich
ist. Die genannten Kratzwerkzeuge bestehen hierbei aus Kratzmessern, deren Schneidkanten
nach rückwärts zu von der Rohrachse jeweils fort geneigt'sind. Der Kopfteil ist
so eingerichtet, daß er mit einer drehbaren und axial verschiebbaren Antriebswelle
verbunden und mit dieser bewegt werden kann.
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Vorrichtungen der genannten Art sind infolge der Neigung der Kratzwerkzeuge
zur Rohrachse zum Hindurchführen durch ein Rohr od. dgl. nur in einer Richtung geeignet,
da bei einer Hindurchbewegung in entgegengesetzter Richtung die Werkzeuge zu tief
in die Ablagerung einzudringen suchen und sich festklemmen würden.
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Die bisher bekannten Vorrichtungen .der genannten Art waren daher
entweder nur zum Hindurchziehen durch das Rohr od. dgl. oder zum Hindurchstoßen
mittels einer Antriebswelle geeignet, aber nicht für beide Arten der Weiterbewegung
eingerichtet,
was einen ernstlichen Nachteil bedeutete. Denn bei
Entfernung eines sehr harten oder dicken Ablagerungsstückes kann beispielsweise
eine viel größere Kraft angewendet werden, wenn die Vorrichtung durch das Rohr hindurchgezogen
wird.-Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung der beschriebenen Art, die je
nach Zweckmäßigkeit oder nach Wunsch entweder durch das Rohr gezogen'oder gestoßen
werden kann.
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Eine Vorrichtung zum Entfernen von Ablagerungen von den Innenwänden
von. Rohren od. dgl. nach der Erfindung umfaßt einen Topfteil, mit dem eine..drehbare
und axial verschiebbare Antriebswelle lösbar verbunden werden kann, so daß die Vorrichtung
entweder durch eim Röhr od. dgl. gezogen oder hindurchgestoßen werden und ihr sowohl
eine -Dreh- als auch .eine Axialbewegung erteilt werden kann.
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Jedes der Kratzwerkzeuge umfaßt ein mit seinem nach vorn liegenden
Ende in dem Kopf drehbeweglich gelagertes Kratzmesser, wobei eine Mehr- oder Vielzahl
solcher Kratzmesser in Abständen rund um den Kopf herum angebracht ist und jedes
Kratzmesser in einer zu dem Kopf im wesentlichen radialen Ebene liegt und an jedem
Messer sowie dem Kopf zur Begrenzung der Schwenkbewegung der Messer Anschlageinrichtungen
angebracht sind.
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Gewünschtenfalls kann an dem vorn liegenden Ende des Kopfes zwecks
gemeinsamer Drehung mit diesem ein kleines Stoßmesser von Dreiecksform od. dgl.
abnehmbar befestigt sein, das zwei von der Spitze des Dreiecks aus nach außen verlaufende
Schneidkanten aufweist.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht.
In dieser ist Fig. i eine Seitenansicht einer Form eines Gerätes nach der Erfindung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Ende der Vorrichtung nach Fig. i, Fig. 3 ein Schnitt
durch eine abgeänderte Ausführungsform einer Vorrichtung nach der Erfindung, Fig.
,4 eine Draufsicht auf das Ende der in Fig. 3 dargestellten Vorrichtung.
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Die in den Fig. i und 2 dargestellte Vorrichtung umfaßt einen Kopf,
der eine mittlere Welle i enthält, die an ihrem vorderen Ende eine kurze, mit einem
Innengewinde versehene Bohrung 2 und an ihrem rückwärtigen Ende einen kurzen Schraubgewindeteil3
von verringertem Durchmesser aufweist. Der Gewindeteil 3 kann in ein Kugelgelenk
oder anderes Verbindungsstück oder auch unmittelbar in das Ende einer drehbaren
Antriebswelle (nicht dargestellt) oder auch in das Innengewinde der Bohrung :2 eines
zweiten ähnlichen Kopfes eingeschraubt werden, wenn bedarfsweise zwei oder mehrere
axial aneinandergekuppelte Vorrichtungen verwendet werden sollen.
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An dem vorderen Ende des Kopfes sind mehrere oder viele, vorzugsweise
vier radial angeordnete, geschlitzte Arme 5 angebracht, und in jedem der geschlitzten
Arme ist ein Kratzmesser 6 drehbar gelagert, dessen Bewegung um seinen Drehzapfen
7 in einer zu dem Kopf im Wesentlichen radialen Ebene begrenzt ist. Die Begrenzung
der Bewegung der Kratzmesser 6 erfolgt in .der einen Richtung durch Anschlag des
Rückens des Kratzmessers fr an die Grundfläche 8 des Lagerschiltzes 9 und in der
anderen Richtung durch Anschlag einer an jedes Kratzmesser angenieteten Anschlagplatte
io! an einen entsprechenden Anschlag i i, der an jedem der radial und ähnlich den
Armen 5 angeordneten geschlitzten Arme 12 vorgesehen ist; die geschlitzten Arme
12 sind am rückseitigen Ende des Kopfes angebracht und dienen als Führungsglieder
für die Kratzmesser. , Jedes der Kratzmesser 6. ist ein längliches, sich gegen sein
drehbar gelagertes Ende hin in geringem Maße verjüngendes Werkstück, so daß seineäußere
arbeitende Längskante 13 gegen das rückwärtige Ende der Vorrichtung hin nach außen
zu geneigt ist. Infolgedessen werden beim Gebrauch der Vorrichtung von dem Innern
des Rohres od. dgl. zuerst die nächstgelegenen Ablagerungsschichten und in dem Maße,
wie das Werkzeug fortschreitet, die darauffolgenden Schichten entfernt, bis schließlich
das rückwärtige oder hintere Ende des Kratzmessers die Innenwand des Rohres od.
dgl. erreicht.
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Wie in Fig. i dargestellt, kann an,dem vorderen Ende des Kopfes i
ein kleines drefeckförmiges Stoßmesser 7" durch Eindrehen eines daran angebrachten
Gewindeschaftes 7b in der Bohrung 2 befestigt werden.
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Die gesamte Vorrichtung wird innerhalb des Rohres od. dgl. und koaxial
mit diesem durch irgendwelche geeignete Mittel in Umdrehung versetzt, so daß die
Messer 6 durch Zentrifugalkraft um ihre Drehzapfen im wesentlichen radial nach außen
getrieben werden und eine Schneide- oder Kratzwirkung-auf die Ablagerungen ausüben,
der zufolge die drehbeweglichen Kratzmesser 6, sobald irgendein Ablagerungswiderstand
getroffen wird, diese Ablagerung beseitigen und herausbringen.
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Die Kratzmesser können, wie dargestellt, eben oder gewünschtenfalls
in der Längsrichtung derart verdreht (verwunden) sein, daß die Ablagerungen von
dem Kopf weg mach rückwärts gefördert werden., und durch das Rohr od. dgl. kann
ein Wasserstrom geleitet werden, um aufgelockerte oder abgeschabte Absetzungen zu
entfernen.
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Bei der in Fig. 3 dargestellten abgeänderten Bauart, die insbesondere
für die Verwendung in Rohren od. dgl. großen Durchmessers geeignet ist, umfaßt das
Kopfstück ein an dem Ende einer sich drehenden Antriebswelle 15 befestigtes und
von diesem aus sich nach vorn erstreckendes Rohrstück 14 und einen an -dem Rohrstück
14, befindlichen Flansch 2q,, der z. B. durch Schrauben und Muttern 116 oder durch
Schweißen mit einem Flansch 17 einer -auf dem Ende der Welle 15 angebrachten Muffe
oder Hülse 18. fest verbunden ist. Eine Axialbewegung der Muffe 18 wird in der einen
Richtung durch einen auf der Welle vorgesehenen Flansch ig und in der anderen Richtung
durch eine an dem. Wellenende durch Schrauben 21 befestigte Endplatte 2o verhindert.
An
dem nach vorn gelegenen Ende des Rohrstückes 14 ist eine Anzahl von radial angeordneten
Armpaaren 2@a angebracht, und zwischen jedem dieser Paare ist ein Kratzmesser 6
von im wesentlichen ähnlicher Form wie in Bild i dargestellt gelagert. Die Arme.-2i2
erstrecken sich nach rückwärts und schräg zu der Achse des Kopfes, und die freien
Enden dieser Arme sind durch in dem Flansch 2,4 vorgesehene Schlitze 23 abgestützt.
Die Arme 2!2 und der Flansch 24. können, wie in der Zeichnung dargestellt, zur Verringerung
ihres Gewichtes z. B. bei 33 durchlocht sein.
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Um die Drehbewegung der Kratzmesser 6 in beiden Richtungen zu begrenzen,
ist jedes Kratzmesser 6 mit einem Stift oder mit Stiften 34. versehen, der bzw.
die in einem Schlitz oder in Schlitzen 35 läuft bzw. laufen; solche Schlitze oder
Aussparungen 315 sind in einem oder beiden der Arme 2.2 jedes Armpaares vorgesehen.