DE856685C - Hilfsfluessigkeit fuer die Metallbearbeitung - Google Patents

Description

• Hilfsflüssigkeit für die Metallbearbeitung Es ist bekannt, bei der spanlosen und spanabhebenden Bearbeitung von Metallen mit Schneid- und Kühlölen (mit Wasser nicht mischbar) oder mit Kühlmittelölen (mit Wasser mischbar) zu arbeiten, denen die Aufgabe der Wärmeabfuhr und der Schmierwirkung zwischen Werkstück und Werkzeug z-,vecks Erzielung einer möglichst guten Oberfläche des herzustellenden Werkstückes zukommt. In der Praxis werden für schwierige Arbeitsbedingungen fette Öle, wie Rüböl oder Tran, verwendet, die gegenüber den lifineralölen mit gleichem oder ähnlichem Viskositätsgrad infolge ihrer größeren Schmierfähigkeit und Haftfähigkeit eine längere Standzeit der Werkzeuge gewährleisten. Bei Schneidvorgängen mit größeren Schnittgeschwindigkeiten, z. B. bei reinen Drehvorgängen, werden neuerdings die fetten Öle durch geschwefelte Mineralöle übertroffen. In der amerikanischen Patentschrift 2008939 wird bereits vorgeschlagen, als Schmiermittel bei der Kaltbearbeitung von Metallen eine konzentrierte wässerige Lösung von leicht löslichen anorganischen Salzen, z. B. Dialkaliumphosphat, zu verwenden. Die Wirksamkeit eines solchen Schmiermittels soll sich durch Beimischung kleiner Mengen eines Netzmittels steigern lassen. Die oben bereits genannten, mit Wasser mischbaren Kühlmittelöle (Bohröle) DIN 6558 werden nach ihrer Emulgierung in Wasser besonders für Arbeitsvorgänge mit höheren Schnittgeschwindigkeiten verwendet, bei denen es auf eine sehr gute Kühlung ankommt.
• Der besondere Vorteil dieser Kühlmittelöle liegt in der außerordentlichen Dünnflüssigkeit, der hervorragenden Kühlwirkung, bedingt durch die größere Wärmeleitfähigkeit und Verdampfungswärme, und in ihrer Billigkeit. In der Schmierfähigkeit, der $enetzungsfähigkeit und dem Haftvermögen sind die Emulsionen aus wasserlöslichen Kühlmittelölen den mit Wasser nicht mischbaren Ü1en jedoch unterlegen.
• Es wurde nun gefunden, daß man diesen Nachteil der Emulsionen aus wasserlöslichen Kühlmittelölen beseitigen und die für einen Zerspannungsvorgang erforderlichen Schmierungseigenschaften der mit Wasser nicht mischbaren Schneid- und Kühlöle erreichen kann, wenn man Dialkaliphosphat und/oder Natriumsulfat enthaltende Emulsionen verwendet. Diese Zusätze kann man dem wasserlöslichen Öl oder der aus diesem bereiteten Emulsion zufügen. Auch diese Zusätze enthaltende Seifenlösungen kann man mit Vorteil verwenden.
• Den überraschenden Erfolg solcher Zusätze zeigen nachfolgende Versuchsergebnisse: Aus einem Stahl VCMo i4o, blankgezogen, Festigkeit 8o bis 9o kg/mm2, wurden Gewindebolzen mit Schneideisen M 6 geschnitten. Als Hilfsflüssigkeit wurde hierbei verwendet: a) ein bewährtes, mit Wasser mischbares Kühlmittelöl, bestehend aus Mineralöl und io % Mineralölsulfonseife/-säure als Emulgator, in Verdünnung i Teil Öl mit g Teilen Wasser; b) dasselbe Kühlmittelöl im gleichen Verdünnungsverhältnis 1:9, jedoch mit einem Zusatz von sekundärem Natriumphosphat in einer :Menge von 2 %, auf die fertige Emulsion bezogen; c) Rüböl; d) ein bewährtes mineralisches Schneidöl, welches einen Fettersatzstoff enthält.
• Die Versuche zeigten, (laß bei 01 a) nach wenigen Stückzahlen die Gewinde ein schuppiges Aussehen annehmen und verschiedene Gewindegänge vollkommen zerstört waren. Die Mischung b) wies demgegenüber Ergebnisse auf, wie sie nur mit den bisher besten Schneidölhandelsprodukten, nämlich z) und d) gerade erreicht werden konnten, und zwar sowohl bezüglich der Stückzahlen als auch der Maßhaltigkeit der geschnittenen Werkstücke.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verwendung von Bohrölemulsionen oder Seifenlösungen mit einem geringen Zusatz von Dialkaliphosphat und/oder Alkalisulfat als Hilfsflüssigkeit für die Metallbearbeitung. Angezogene Druckschriften: USA-Patentschrift Nr. 2 oo8 939; Mitteilungen aus dem Königlichen Materialprüfungsamt zu Groß-Lichterfelde-West, 26. Jahrgang, igo8, Tabelle 59, S. 86, und Tabelle 95, S. 1o1.