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Schutzvorrichtung für die Oberfläche von Reißbrettern Zeichnungen
größeren Umfanges, beispielsweise schwierige Konstruktionszeichnungen, beanspruchen
in der Regel eine tage-, manchmal auch wochenlange Zeichendauer; während dieser
Zeit bleiben sie auch außerhalb der Arbeitszeit auf dem Reißbrett befestigt, da
die Abnahme und besonders das Wiederaufspannen lästig ist. Die Zeichnung ist dann
einer gewissen Verschmutzung durch Staub u. dgl. ausgesetzt. Noch mißlicher wird
aber der Einflug der Luftfeuchtigkeit auf das Zeichenpapier empfunden, da es sich
hierdurch wellt und faltig wird. Abgesehen vom Einreißen an den Befestigungsstellen
zeigt sich eine Verschiebung derLinien zu der durch die Reißschiene festgelegten
Waagerechten. In solchem Falle muß die Zeichnung infolge des ungleichmäßigen Papierv
erziehens erst mühsam wieder zur Waagerechten ausgerichtet werden.
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Es ist zwar schon bekanntgeworden, über ein Reißbrett einen Bezug
überzulegen, doch wird dieser überzug durch entsprechende Stäbe in einem gewissen
Abstand von der Zeichnung gehalten, - so daß seitlich Staub und Feuchtigkeit an
die auf das Zeichenbrett aufgespannte Zeichnung gelangen kann. Durch eine solcheAbdeckung
wird also lediglich ein Schutz -der Zeichnung gegen von oben auf diese auftreffenden
Staub, keinesfalls aber gegen Feuchtigkeit und auch nicht gegen von der Seite her
auf die Zeichnung auftreffenden Staub erzielt, so daß sie den Belangen nicht gerecht
wird, denen ein wirksamer Schutz aber Rechnung tragen muß.
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In vollendetem Maße wird dies jedoch durch die vorliegende Erfindung
in einfacher Weise dadurch erreicht, daß über die Reißbrettoberfläche eine, etwa
einem Schachteldeckel ähnliche, aus Deckplatte und Seitenwänden bestehende Hülle
aus elastischem Kunststoff od. dgl. gespannt ist.
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Wird die Hülle aus durchsichtigem Material gefertigt, dann ergibt
sich der weitere Vorteil, daß bei Erläuterungen an Hand der Zeichnung diese
infolge
des Schutzes der Hülle durch zeigende Finger oder Bleistifte nicht verwischt oder
verschmiert werden kann. Weiterhin dient die Hülle als Schutz für die Reißbrettoberfläche
auch dann, wenn keine Zeichnung aufgespannt ist, gegen Verschmutzung und Beschädigungen.
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Eine besonders günstige Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
ist dadurch gegeben, daß die Seitenwände der Hülle unter einem spitzen Winkel zur
Deckplatte geneigt sind, so daß die Hülle die Form eines Pyramidenstumpfes aufweist.
Damit ist ein sicherer Halt der Hülle am Reißbrett gewährleistet.
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Um ein straffes Anliegen der Hülle auf dem Reißbrett zu erreichen,
ist erfindungsgemäß die innere Oberfläche der Deckplatte der Hülle etwas kleiner
als die Oberfläche des Reißbrettes gehalten.
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Zum Schutz gegen das Durchstoßen der Ecken der Hülle sind diese verstärkt.
Außerdem ist in der Mitte mindestens einer Längswand eine Verstärkung aufgesetzt.
Sie dient dazu, bei einem Reißbrett mit Schubfach Beschädigungen der Hülle oder
ein Durchscheuern der Seitenwand durch das Schloß ,des Schubfaches zu verhindern.
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In besonderen Fällen wird zweckmäßig die Hülle am Reißbrett, beispielsweise
mit einem durch zwei sich gegenüberliegende Hüllenseitenwände gesteckten, an sich
bekannten Stab und Vorhängeschloß abgeschlossen. Das Abschließen geschieht zu dem
Zweck, die Zeichnung gegen unberechtigte Einsichtnahme oder gegen Abskizzieren zu
schützen. Hierbei wird vorteilhaft die Hülle aus undurchsichtigem Kunststoff hergestellt.
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Bei einem weniger elastischen Kunststoff ist es gemäß der Erfindung
vorteilhaft, die freien Kanten der Hüllenseitenwände als Zugsaum auszubilden, in
den ein Zugmittel, beispielsweise Gummilitze, eingezogen ist.
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Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung in verschiedenen Ausführungsbeispielen
gezeichnet. Es zeigt Fig. i ein Reißbrett mit Schublade in perspektivischer Ansicht,
Fig. 2 eine Schutzhülle für das Reißbrett, Fig.3 eine Ecke der Schutzhülle in perspektivischer
Ansicht, Fig. 4 einen mittleren Ausschnitt aus einer Seitenwand und dem daran anschließenden
Deckplattenteil, Fig.5 einen Schnitt durch ein Reißbrett und Hülle mit Abschließvorrichtung
und Fig.6 einen Querschnitt durch eine Hülle mit Zugsaum.
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Die aus elastischem Werkstoff hergestellte Hülle besteht aus der Deckplatte
i und den vier Seitenwänden 2, deren äußerer Randteil, wie in,den Fig.2 bis 6 gezeigt,
eingezogen ist, so daß die Seitenwände 2 unter einem spitzen Winkel zur Deckplatte
i stehen. Die Hülle wird in der Weise über das Reißbrett gelegt, daß zuerst eine
der Seitenwände 2 der Hülle an eine dazu passende Reißbrettkante angelegt wird.
Dann werden die übrigen drei Seitenwände ausgebogen, die Deckplatte auf die Zeichenfläche
3 aufgedrückt und die Seitenwände über die Kanten des Reißbrettes gespannt. Die
Seitenwände 2' reichen dabei bis nahe auf die Unterkanten der Stützleisten 8 und
umschließen so das auf einem Tisch liegende Reißbrett nahezu vollständig, wodurch
ein sicherer Schutz gegen Verschmutzung und Feuchtigkeitseinflüsse gewährleistet
ist. An den vier Ecken sind erfindungsgemäß Verstärkungen 4 vorgesehen, die beispielsweise
aus angeschweißten oder eingeklebten Einlagen bestehen können und zum Schutz gegen
Durchstoßen der Hüllenecken dienen. Eine weitere Verstärkung 5 ist in der Mitte
einer Seitenwand 2 und über einen daran angrenzenden Teil der Deckplatte i angeordnet,
und zwar als Schutz gegen das Durchscheuern der Seitenwand durch den Knopf oder
Handgriff 6 der Reißbrettschublade 7.
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Soll das Reißbrett aus irgendwelchen Gründen mit der Hülle so verdeckt
bleiben, daß kein Unberechtigter diese entfernen kann, dann wird eine Schließvorrichtung
verwendet. Sie kann z. B. aus einer zweiteiligen Drahtlitze io, io', die zwischen
den beiden Stützleisten 8 durch Löcher 9 in zwei sich gegenüberliegenden Hüllenseitenwänden
2 gezogen ist und deren Endschlaufen 12, 12' ein Vorhängeschloß 13 nehmen, bestehen.
Die anderen Enden der Drahtlitze io, iö sind je durch ein Scheibenpaar 17 gegen
das Durchziehen durch deren Löcher 9, z. B. mittels Verknotung, gesichert. An Stelle
dieser Abschließvorrichtung kann, soweit sie für den vorgenannten Zweck passend
ist, jede andere bekannte verwendet werden. In Fig.6 ist eine Hülle dargestellt,
die aus einem weniger elastischen Werkstoff besteht. Die freien Kanten der Seitenwände
2 sind in diesem Falle als Zugsaum 14 ausgebildet. Zu diesem Zweck sind die Kanten
15 umgebogen und an den Seitenwänden, beispielsweise durch Schweißen oder Nähen,
befestigt. Durch den Hohlsaum 14 ist eine endlose Gummilitze 16 gezogen.