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Gefällejustiervorrichtung für vorgehängte Dachrinnen Vorgehängte Dachrinnen
«erden bekanntlich in Rinneciträgern (Rinneisen) tnit Gefälle zum Auflaufstutzen
verlegt, wobei die Binnenträger zwecks Erzielung des ge@vünschten Gefälles entweder
in der Werkstatt zugeschnitten, abgebogen und in der Reihenfolge numeriert oder
aber auf der Baustelle mittels eines Biegeapparates entsprechend abgebogen werden.
Um das benötigte Gefälle zu erhalten, wird zuerst der höchste und dann der tiefste
Binnenträger abgebogen, wobei die Differenz theoretisch das Gefälle ergibt. Zum
Anbringen der restlichen Binnenträger wird dann im Lauf und vorn an der Feder eine
Schnur gespannt. Damit ein Durchhängen der Schnur vermieden wird, bringt man bei
größeren Längen erst den mittleren Träger an und arbeitet dann nach 'beiden Seiten.
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Das Gefälle der Dachrinnen bildet jedoch einen sehr kleinen Winkel
zur Wasserebene. Die Kontrollc des Gefälles erfolgte bisher mittels Wasserwaage
und ist deshall) bekanntlich sehr ungenau. Daher kommt es oft vor, daß das Gefälle
nicht stimmt und Wasser in der Rinne stehenbleibt oder diese überläuft, so daB kostspielige
Änderungen usw. erforderlich sind. Oft wird vom Architekten oder Bauherrn aus architektonischen
Gründen nur sehr geringes Gefälle in der Rinne verlangt. Hierbei versagen aber die
bisher bekannten MeBmethoden vollkommen.
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Zur Vermeidung dieser Nachteile und zur einwandfreien Feststellung
des jeweils gewünschten und benötigten Gefälles wird gemäß der Erfindung eine Gefällejustiervorrichtung
fürDachrinnen vorgeschlagen, die aus einem jeweils an einem Rinneisen verschiebbar
zu befestigenden, eine MeBskala tragenden, entsprechend dem gewünschten Gefälle
auf und al) l)eweg1)aren, waagerecht und senkrecht
vierschwenkbaren
bzw. einstellbaren Meßgerät besteht; dieses wird nach seinem Anklemmen z. B. am
obersten Rinneisen auf diesem einjustiert und um das gewünschte Maß des Gefälles
der Dachrinne angehoben bzw. gesenkt; dann wird z. B. durch den Spiegel einer Optik
des Meßgerätes die Höhe des oder der anderen Rinneisen anvisiert. Das vorzugsweise
am obersten oder untersten Rinneisen durch Klemmschrauben eines Klemmstückes anzubringende
Meßgerät wird derart auf dem Rinneisen befestigt, daß die Senkrechte durch die Mitte
des Rinnenlaufes mit der optischen Achse zusammenfällt. Das Meßgerät selbst ist
senkrecht und waagerecht kippbar am freien Ende eines Meßgerätträgers angeordnet,
der z. B. in einer schwalbenschwanzförmi.gen Führung einer mit dem Klemmstück schwenkbar
verbundenen Platte läuft, die durch einen Bolzen des Klemmstückes mit einer Flügelmutter
an diesem festgeklemmt werden kann und über einen Drehknopf mit Zahnrad auf eingefrästen
Zähnen .des Gerätträgers auf und ab bewegbar ist. Das am freien Ende des- Meßgerätträgers
kippbar angeordnete Meßgerät wird durch eine in einer Kugelpfanne desselben angeordnete,
durch den Gerätträger hindurchgehende Stellschraube in der Horizontalebene verstellt
und durch eine Kontermutter festgeklemmt. Hierbei läuft die Stellschraube zwecks
Ermöglichung der Querausrichtung des Meßgerätes in einer Gleitmutter, die in einem
Schlitz des hier kreisbogenförmigen Gerätträgers bewegt werden kann. Das Meßgerät
trägt in bekannter Weise zur Ausrichtung auf die Normalhorizontalebene und zur Querausrichtung
entsprechende Libellen und ist mit einer seitlich ein- und ausfahrbaren lotrechten
Meß,skala ausgerüstet, die mit einer unteren festen (Markierungsmarke zur Einjustierung
des Gerätes auf die Innenkante des Rinneisens und mit einer auf der Meßskala verschiebbaren
Marke zur Einstellung des gewünschten Gefälles versehen ist. Im Meßgerät befindet
sich außerdem ein ein Fadenkreuz tragendes Objektiv und ein um i8o° drehbarer, von
oben und beiden Seiten sichtbarer Winkelspiegel. Zur genauen Einstellung der senkrechten
Mittelachse des Rinneisens auf der vierschwenkbaren Platte kann ein geeignetes Hilfsmittel,
z. B. eine Libelle, angeordnet sein.
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Die Gefällejustiervorrichtung wird am höchsten oder tiefsten Rinneisen
mittels des Klemmstückes derart befestigt, daß die senkrechte Ebene durch die Rinnenmitteund
die optische Achse zusammenfallen. Dann wird die Querlage des Meßgerätes mit Hilfe
der Querlibelle einge#piegelt und, das Gerät durch die Längslibelle sowie durch
den Drehknopf mit Zahnrad ausgefluchtet, die Wasserebene hergestellt und in dieser
Lage .das Gerät ,durch die durch den Gerätträger hindurchgehende Stellschraube sowie
Kontermutter festgestellt. Alsdann wird die lotrechte Meßskala aus dem Meßgerät
herausgezogen und durch Verschieben des .Meß.gerätträgers auf der schwenkbaren Platte
derart nach oben bzw. unten bewegt, daß die feste Marke der Meßskala auf der Innenkante
des Rinneisens aufliegt. Alsdann wird die verschiebbare Marke der Meßskala auf das
gewünschte Gefälle eingestellt und das ganze Gerät nun mittels des Drehknopfes so
weit herumgedreht, bis die obere Markierung mit der Kante des Rinneisens fluchtet.
Auf dem Winkelspiegel ist nun bei entsprechender Verdrehung entweder von oben oder
von der Seite zu beobachten, bis die entsprechende Kante des einzuvisierenden Rinneisens
im Fadenkreuz erscheint. Entsprechend dem vorher auf -der Skala eingestellten Gefälle
ist dann das betreffende Rinneisen einjustiert und in dieser Stellung auf dem Sparren
od. dgl. zu befestigen. Die dazwischenliegenden Rinneisen werden dann z. B. längs
einer gespannten Schnur dazwischengesetzt.
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Dadurch ist die Gewähr gegeben, daß die Rinneisen in einer Linie liegen
und die Rinne das gewünschte Gefälle erhält.
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Eine Ausführungsform der Gefällejustiervorrichtung gemäß der Erfindung
ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt Fig..i eine Vorderansicht der Meßvorrichtung,
teilweise im Schnitt, Fig.2 den Seitenriß der Meßvorrichtung und Fig. 3 eine Draufsicht
auf das Gerät.
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Die dargestellte Gefällejustiervorrichtung für vorgehängte Dachrinnen
gemäß der Erfindung wird z. B. an dem obersten Rinneisen i mittels der Klemmschrauben
3, 4 des klauenartigen Klemmstückes 2 so befestigt, daß die Senkrechte durch die
Rinnenmitte und die optische Achse zusammenfallen. Hierzu kann auf der mit dem .Klemmstück
verbundenen Platte 7 ein geeignetes Hilfsmittel, z. B. eine Libelle, angeordnet
werden. Am Klemmstück 2 befindet sich ein Bolzen 5, ,durch den mittels einer Flügelmutter
6 ,eine schwenkbare Platte 7 festklemmbar ist. In einer schwal'benschwanzförmigen
Führung 8 der vierschwenkbaren Platte ist der eigentliche ,Meßgerätträger 9 in senkrechter
Richtung verschiebbar über einen Drehknopf mit Zahnrad io und in den Gerätträger
eingefrästen Zähnen i i auf und ab bewegbar angeordnet. Am freien Ende des Gerätträgers
ist das Meßgerät 12 kippbar angeordnet. Eine in einer Kugelpfanne 13 des Meßgerätes
angeordnete, durch den Meßgerätträger 9 hindurchgehende Stellschraube 14 läuft in
einer Gleitmutter 1.4°, die in einem Schlitz des hier kreisbogenförmigen Gerätträgers
bewegt werden kann. Eine Kontermutter 15 bewirkt das Festklemmen des mit einem Objektiv
23 versehenen Meßgerätes, in der gewünschten Stellung. Zur Aus richtung auf die
Normalhorizontale dient die Libelle 16, zur Querausrichtung die Libelle 17. Am Meßgerät
ist eine seitliche ein- und ausfahrbare lotrechte Meßskala 18 mit einer unteren
festen Markierungsmarke i9 angeordnet, die mit dem Meßgerät auf die Innenkante 20
des Rinneisens i einjustiert wird. Auf der Meßskala 18 ist außerdem eine Marke 21
verschiebbar angeordnet, die nach Einjustierung des Meßgerätes bzw. der Marke i9
der Meßskala 18 mit der Innenkante 2o des Rinneisens jetzt auf das gewünschte Gefälle
eingestellt wird; das -ganze Meßgerät wird darauf mittels des
Drehknopfes
io so weit herumgedreht, bis die obere Markierung 2 1 mit der Kante 2o des Rinneisens
fluchtet.
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Das Objektiv 23 des Meßgerätes ist mit einem Fadenkreuz ausgerüstet.
Auf dem zur Abfesung von oben und beiden Seiten mittels des Knopfes 25 um i8o° drehbar
angeordneten Winkelspiegel 22 ist nun zu beobachten, bis die entsprechende Kante
des untersten Rinneisens im Fadenkreuz erscheint. Entsprechend dem vorher am Gerät
eingestellten Gefälle ist dann das unterste Rinneisen eitrjustiert und in dieser
Stellung an der Hauswand od. dgl. zu befestigen. Vorzugsweise werden die dazwischenliegenden
Rinneisen dann z. B. längs einer gespannten Schnur dazwischengesetzt.