DE853836C - Verfahren und Vorrichtung zum Bestimmen der Reife von Viscoseloesungen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Bestimmen der Reife von Viscoseloesungen

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DE853836C
DE853836C DEP5174A DEP0005174A DE853836C DE 853836 C DE853836 C DE 853836C DE P5174 A DEP5174 A DE P5174A DE P0005174 A DEP0005174 A DE P0005174A DE 853836 C DE853836 C DE 853836C
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DE
Germany
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viscose
maturity
capacitor
dielectric constant
determining
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Expired
Application number
DEP5174A
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English (en)
Inventor
Eugen Abele
Hermann Dr Boenig
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Phrix Werke AG
Original Assignee
Phrix Werke AG
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Publication date
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Application granted granted Critical
Publication of DE853836C publication Critical patent/DE853836C/de
Expired legal-status Critical Current

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    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N27/00Investigating or analysing materials by the use of electric, electrochemical, or magnetic means
    • G01N27/02Investigating or analysing materials by the use of electric, electrochemical, or magnetic means by investigating impedance
    • G01N27/22Investigating or analysing materials by the use of electric, electrochemical, or magnetic means by investigating impedance by investigating capacitance
    • G01N27/223Investigating or analysing materials by the use of electric, electrochemical, or magnetic means by investigating impedance by investigating capacitance for determining moisture content, e.g. humidity

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum Bestimmen der Reife von Viscoselösungen Die Reife von Viscoselösungen wird bisher fast ausschließlich nach der sogenannten Hottenroth-Methode bestimmt. Das Verfahren besteht darin, das eine iii bestimmter Weise verdünnte Viscose durch Zutropfenlassen einer 10% igen Ammonchloridlösung unter ständigem Rühren vom Sol- in den Gelzustand übergeführt wird. Die bis zum Erreichen des Gelzustandes erforderliche Menge an Ammonchloridlösung dient als Maß für den jeweiligen Reifezustand der Viscose.
  • Diesem Verfahren haften zahlreiche Unsicherheiten an, welche die Reifebestimmung in der Tech -nik vielfach problematisch erscheinen lassen. Die Feststellung des Endpunktes hängt nämlich u. a. von der li ihal tung konstanter Rührgeschwindigkeiten, Voll der Zulaufgeschwindigkeit der Chlorammoniumlösung, der Menge und Konzentration der verwendeten Viscose, der Temperatur und verschiedenen anderen Faktoren ab, die dazu führen, daß kaum zwei verschiedene Untersucher die gleiche Reife bestimmen, zumal auch die Beurteilung des Endpunktes weitgehend von dem subjektiven Ermessen des Untersuchenden abhängt. Bei unreifen Viscosen, d. h. solchen, deren Reifezahl nach Hottenroth etwa über 20 liegt, ist eine genaue Bestimmung der Reife nach diesem Verfahren überhaupt nicht mehr möglich.
  • Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß die Dielektrizitätskonstante der Viscose ein ausgezeichnetes Maß für die Reife darstellt. Die Dielektrizitätskonstante ist von verschiedenen Faktoren abhängig, im allgemeinen von dem jeweiligen Dipolmoment und von der makromolekularen Struktur des zu untersuchenden Kolloids. Da sich in der Viscose beim Reifen makrochemische Strukturänderungen zeigen, ändert sich auch die Dielektrizitätskonstante. Statt die Dielektrizitätskonstante, die bekanntlich das Verhältnis der Kapazität eines mit der zu untersuchenden Flüssigkeit gefüllten Kondensators gegenüber der Kapazität des gleichen Kondensators im Vakuum darstellt, zu messen, genügt es für die Fälle der Praxis, bei denen es sich ja nur um relative Messungen handelt, in vielen Fällen auch, die Kapazität des mit der zu untersuchenden Flüssigkeit gefüllten Kondensators selbst zu bestimmen.
  • Zur Messung der Dielektrizitätskonstante bzw. der Kapazität verwendet man in der Praxis am einfachsten eine Wheatstonesche Brückenschaltung oder die bekannte Resonanzmethode, wobei die Kapazität des mit Viscose gefüllten Kondensators mit einer stufenlos regelbaren Kapazität, beispielsweise eines drehbaren Plattenkondensators, verglichen wird. Man kann die Dielektrizitätskonstante auch aus dem Brechungsquotienten der zu untersuchenden Viscose für elektrische Wellen bestimmen, indem man die bekannte Maxwellsche Gleichung DK = n2 zugrunde legt, wobei DK die Dielektrizitätskonstante und n den Brechungsquotienten bedeutet. In diesem Fall reduziert sich die Messung der Dielektrizitätskonstante auf ein Verfahren zur Messung der Längen elektrischer Wellen.
  • Als weiteres bekanntes Verfahren sei die Messung der Kraftwirkung erwähnt, die zwischen zwei auf festem Potential gehaltenen Leitern auftritt, zwischen denen sich die zu untersuchende Flüssigkeit befindet. Hierzu kann man beispielsweise einen Kondensator verwenden, dessen einer Belag beweglich angeordnet ist, während der zweite Belag feststeht. Legt man an die beiden Belegungen eine bestimmte Spannung, so tritt eine mechanische Kraft auf, die im Sinn einer Vergrößerung der Kapazität und damit einer Verminderung des Blindwiderstandes gerichtet ist, also eine Anziehung des beweglichen Kondensatorbelages bewirkt. Die Anordnung kann auch so getroffen werden, daß der bewegliche Kondensatorbelag an einem Waagebalken aufgehängt ist, so daß die auftretenden Anziehungskräfte ohne weiteres durch Gewichtauflagen auf das freie Ende des Waagebalkens bestimmt werden können. Schließlich kann auch der eine Kondensatorbelag gegenüber dem anderen seitlich verschiebbar sein, so daß die Anderung der Kapazität nicht durch Verminderung des Plattenabstandes, sondern durch Vergrößern der sich gegenüberstehenden Kondensatorflächen erreicht wird. Diese an sich bekannten Meßmethoden sind hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt und sind an sich nicht Gegenstand der Erfindung.
  • Für die Verwendung im praktischen Betrieb hat sich besonders der in der Zeichnung veranschaulichte topfförmige Meßkondensator bewährt. Gegenüber den normalen Kondensatoren sind hier die beiden Kondensatorplatten 5 und 6 zu zwei Zylindern abgewandelt, die mit einer Isolierschicht gegenüber der Flüssigkeit versehen sind, um Leitfähigkeitseinflüsse auszuschalten, die bei direkter Berührung der Flüssigkeit mit dem Metall auftreten würden. Der innere Zylinder 6 sitzt auf einem isolierenden Sockel 7, beispielsweise aus Hartgummi. An seiner Oberseite kann der Topf durch einen metallischen Deckel geschlossen werden, der auf seiner Innenseite ebenfalls mit der Isolierschicht versehen ist, aber im übrigen mit dem Außenzylinder 5 in leitender Verbindung steht. Der Deckel besitzt in der Mitte eine Stromzuführungsbuchse 4, die das Leitungskabel 2 trägt. Der eine Pol des Kabels ist durch die Kappe 3 mit dem Leitungsstutzen 4 und - durch Vermittlung des Deckels mit der äußeren Zylinderwand 5 leitend verbunden, während der andere Pol durch den Anschlußstutzen 4 isoliert hindurchgeführt ist und mit dem inneren Zylinder 6 in leitender Verbindung steht. Außerdem trägt der Deckel auf seiner Oberseite das Überlaufgefäß I, welches zur Aufnahme überschüssiger Untersuchungsflüssigkeit dient.
  • Für die Zwecke der Untersuchung wird das Gefäß vollständig mit der zu prüfenden Flüssigkeit gefüllt, und zwar so weit, daß nach dem Aufsetzen des Deckels die Untersuchungsflüssigkeit ein Stück weit im Uberlaufgefäß hochsteigt. Die IMessung der Kapazität des so gefüllten Kondensators kann nun in bekannter oben beschriebener Weise erfolgen.
  • Wie gefunden wurde, ist die Messung der Dielektrizitätskonstante innerhalb weiter Grenzen von der Frequenz des angewendeten Wechselstromes unabhängig. So haben sowohl Messungen bei einer Frequenz von 800 Hz als auch solche bei einer Frequenz von 800 kHz sehr günstige Resultate ergeben. Die Anwendung höherer Frequenzen scheint zur Ausschaltung etwaiger Einflüsse, die von der Leitfähigkeit herrühren können, empfehlenswert.
  • Bei Anwendung von Frequenzen über I MHz zeigt sich eine Frequenzabhängigkeit der Dielektrizitätskonstante, so daß also für praktische Zwecke derart hohe Frequenzen weniger günstig erscheinen. Bei Anwendung des oben beschriebenen Kondensators ergaben sich bei unreifen Viscosen Kapazitätswerte von beispielsweise 426 Pikofarad, die im Verlaufe der Reife innerhalb 50 Stunden auf etwa 330 Pikofarad sanken. Dabei spielen interessanterweise geringe Schwankungen in der Viscosezusammensetzung, wie sie im laufenden Betrieb vorkommen, keine Rolle. Die Kapazitätsänderungen sind offensichtlich praktisch ausschließlich durch die Änderung der kolloiden Struktur der Viscose bedingt.
  • Infolge der außerordentlichen Einfachheit des neuen Meßverfahrens läßt sich nunmehr der Fortgang der Reife auch im laufenden Betrieb ohne weiteres ermitteln. Die Reife der Viscose kann sowohl im Spinnkessel als auch in der Viscoseleitung laufend festgestellt werden, wobei lediglich der Einbau entsprechender Meßkondensatoren an den betreffenden Stellen notwendig ist. Da die Temperaturverhältnisse aus Betriebsgründen stets gleichgehalten werden müssen, werden auf diese Weise ohne weiteres vergleichbare Ergel>nisse er- zielt, die überdies von jeder subjektiven Beobachtung der Untersuchungsperson unabhängig sind.
  • Denkbar ist sogar eine fortlaufende Registrierung des Reifeverlaufes durch selbsttätig anzeigende Registrierinstrumente.
  • Die Messung kann sowohl mit verdünnter als auch mit unverdünnter Viscose vor sich gehen.
  • Dabei ergibt sich die interessante Tatsache, daß man den Reifeverlauf ohne Zusatz irgendwelcher Reagenzflüssigkeiten lediglich durch Kapazitätsmessung im Kondensator verfolgen kann. Die dabei ermittelten Werte sind den nach der Hottenroth-Methode gefundenen Reifewerten direkt proportional. Sell,stverständlich muß bei den Messungen auf genaue Temperaturkonstanz geachtet werden, da die Dielektrizitätskonstante bzw. die Kapazität ebenso wie die Viscosität weitgehend temperaturabhängig ist.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRUCHE: 1. Verfahren zum Bestimmen der Reife von Viscoselösungen, dadurch gekennzeichnet, daß man den Reifezustand durch Messung der Dielektrizitätskonstante bzw. der Kapazität der Viscose feststellt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Messung der Dielektrizitätskonstanten eine Wheatstonesche Brückenschaltung benutzt, wobei die Kapazität des mit Viscose gefüllten Kondensators mit einer bekannten stufenlos regelbaren Kapazität verglichen wird.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Messung mit Wechselströmen einer Frequenz unter etwa I MHz vornimmt.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, gekennzeichnet durch in die Viscoseleitung undl oder die Spinnkessel eingebaute Meßkondensatoren.
  5. 5. Meßkondensator zum Bestimmen des Reifegrades von Viscose, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kondensatorplatten zu zwei konzentrischen Zylindern (5, 6) abgewandelt sind, die mit einer Isolierschicht zum Schutz gegen die Flüssigkeit überzogen sind.
DEP5174A 1951-03-03 1951-03-03 Verfahren und Vorrichtung zum Bestimmen der Reife von Viscoseloesungen Expired DE853836C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1025693B (de) * 1953-04-02 1958-03-06 Erich Herion Elektromagnetisch gesteuertes Dreiwege-Ventil mit Entlastungsmitteln

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1025693B (de) * 1953-04-02 1958-03-06 Erich Herion Elektromagnetisch gesteuertes Dreiwege-Ventil mit Entlastungsmitteln

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