DE8536156U1

DE8536156U1 - Strohdämmplatte

Info

Publication number: DE8536156U1
Application number: DE19858536156
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1985-12-21
Filing date: 1985-12-21
Publication date: 1986-02-20

Description

Anmelder! Lothar Moll

Richard-Wagner-Str . 7 D-6830 Schwetzingen

STRQHDÄMMPLATTE

Die Erfindung betrifft eine Strohdämmplatte, die auf beiden Seiten mit Bahnen kaschiert ist.

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Es ist eine Strohdämmplatte bekannt, bei der das Stroh durch Hitze und Dampf durch die Ausnutzung der eigenen, im Stroh enthaltenen Pflanzenleime zusammengebacken wurde. Auf dieses zusammengebackene Stroh wurde auf beiden Seiten Papierbahnen mit einem Kleber aufkaschiert. Diese bekannte Strohdämmplatte war aufwendig und teuer in der Herstellung und wies eine relativ schlechte Wärmedämmung auf.

Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, eine Strohdämmplatte der eingangs genannten Art vorzuschlagen, die besonders einfach

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handzuhaben ist* Sie sollte aus einem Material hergestellt sein, das bei der Herstellung, Anwendung und Zurück führung in das Ökologie-System zu keinen Umweltbelastungen führt, Zur Herstellung ist wenig Energie erforderlich, sie ist sehr preiswert und steht dadurch allen Bevölkerungsschichten als Dämmmaterial zur Verfügung* Stroh ist ein Material, welches zu Millionen Tonnen verbrannt wird.

Die Anforderung an eine derartige Dämmplatte besteht auch in einer niedrigen Wärmeleitzahl (hohe Wärmedämmung).

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Strohdämmplatte eine Schicht aus ungeordnet liegenden ,unverklebten Strohhalmen aufweist und daü die diese Schicht beidseitig kaschierenden Bahnen mit Fäden durch die Schicht hindurch verbunden sind.
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Die die mittlere Schicht der erfindungsgemäQen Strohdämmplatte bildenden Strohhalme liegen ungeordnet und sind unverklebt. Sie sind weder durch Hitze oder Dampf zusammengebacken, noch sind sie zusätzlich durch iigendeinen zusätzlichen Klebstoff zusammengehalten.

Diese Schicht weistoben und unten eine Kaschierung aus Bahnen auf. Diese Bahnen sind ohne Verklebung 30

auf der Strohschicht kaschiert und sind mit Fäden durch die mittlere Schicht hindurch verbunden. Diese durch das SLiuh laufenden Fäden führen in Kombination mit den ungeordnet liegenden Strohhalmen zu der mechanischen Fixierung der Strohpartikel untereinander .

Vorzugsweise sind die Fäden als Bindfadenschnur ausgebildet, die im Abstand von etwa 5 cm in parallelen Nähten gesteppt ist. Gemäß dieser besonders bevorzugten Ausführungsform wird eine besonders gute mechanische Fixierung der Strohhalme bewirkt.

Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform bestehen die Bahnen aus Papier* Vorzugsweise ist das Papier ein Kraftpapier aus ungebleichter Zellulose.

Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind die Strohhalme gegen Feuer und Verrottung chemisch behandelt. Diese Behandlung verschafft der erfindungsgemäßen Strohdämmplatte einen Schutz gegen feuer und Verrottung und erhöht durch ihre gleithemmende Wirkung die mechanische Fixierung der Strohs halme. Vorzugsweise beträgt der Dampfdiffusions-Widerstands faktor etwa 3. Die Platte ist also nahezu voll dampfdiffusionsdurchlässig.

Die erfindungsgemäße Strohdämmplatte ist insbesondere für die Bauindustrie geeignet. Weder bei der Herstellung, der Anwendung und Zurückführung der erfindungsgemäüen Strohdämmplatte in das Öko-System treten Umwelibelastungen auf. Durch die Schaffung der erfin-

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dungsgemäßen St rohdämmplatte mit der genannten Zusammensetzung und den daraus resultierenden speziellen Eigenschaften wird es auf überraschende Weise möglich, aus einem bisher als Abfall oder sehr minderwertigem landwirtschaftlichem Produkt, eine bfiuhiologisch völlig unbedenkliche Wärmeplatte zur Verfügung zu stellen, die sich besonders vorteilhaft als Dämmung in der Bauwirtschaft, im Dach-, Wand- und Fußbodenbereich eignet» Die Dämmplatte erfüllt die Anforderungen an Baustoffe der Brandstoffklasse B 2 (normal entflammbar nach DIN 4102 Teil 1 ) .

Die trotz dieses vorteilhaften Aufbaus überraschende Festigkeit ermöglicht einen vielseitigen, stets j e doch biologisch einwandfreien Einsatz in den unterschiedlichen Dämmanwendungsgebieten. Das Raumgewicht beträgt etwa 100 kg/cbm.

Die Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.

Figur 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Strohdämmplatte, wobei der Ausschnitt X vergrößert dargestellt ist.

Die dargestellte Strohdämmplatte weist die mittlere Schicht 2 auf, die aus ungeordnet liegenden, unverklebten Strohhalmen 4 besteht. Diese Schicht 2 ist oben bzw. unten mit der Bahn 1 bzw. 3 kaschiert. Diese Bahnen 1 und 3 sind mit Fäden 5 durch die Schicht 2 hindurch verbunden. Die Fäden 5 sind als Bindfadenschnur ausgebildet, die in parallelen Nähten 6

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bzw. 7 gesteppt ist.

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Wie aus dem vergrößert dargestellten Bereich X er- f.,

kennbar, wird der Faden 5 auf an sich übliche Weise §₄

b durch die Schichten hindurchgeführt. Der Faden 5 j

wird durch das Loch 8 in der Bahn 1 hindurchgeführt, φ

eine Schlinge gebildet und wieder durch das Loch 8 |

geführt. Die weitern Steppung ist an sich bekannt, j;.

sie soll jedoch hier nochmals kurz skizziert werden. |

Der durch das Loch 8 der Bahn 1 durch die Schicht 2 I

hindurch nach unten gelangende Faden wird unterhalb &

der Bahn 3 entlanggeführt und an der gewünschten t

Stelle in die Bahn durch die Schicht 2 hindurch nach f

oben gesteppt. Dort tritt °,v durch das in der Bahn 1 |

befindliche Loch 9 hindurch und sichert die vorher |

mit dem Faden 5 gelegte Schlinge. Diese Steppung hat |

sich als vorteilhaft und einfach anzubringen erwiesen. f

Bezugszeichenliste

1	Bahn
2	Schicht
3	Bahn
4	Strohhalm
5	Faden
6	Naht
7	Naht
8	toch
9	Loch

Claims

Dr. Ursula Weiss .··, ,: .; ,"·, >)|·||| eiuckstrase 3 ^ Patentanwaltin » · ' J ι' * ί ' · 68OO Mannhelm !>■ >'·> .·>■·■· " '·' Telefon O621/44 2127 Ansprüche

1. Strohdämmplatte, die auf beiden Seiten mit Bahnen kaschiert ist,

dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Schicht (2) aus ungeordnet liegenden unverklebten Strohhalmen (4) aufweist und daß die diese

Schicht (2) beidseitig kaschierenden Bahnen (1, 3) mit Fäden (5) durch die Schicht (2) hindurch verbunden sind.

2. Strohdämmplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

daß die Fäden (5) als Bindfadenschnur ausgebildet sind, die im Abstand von etwa 5 cm in parallelen Nähten (6, 7) j gestepptist.

3. Strohdämniplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahner, (1, 3) aus Papier bestehen.

4. Strohdämmplatte nach Anspruch 3, 20 dadurch gekennzeichnet, daß das Papier ein Kraftpapier aus ungebleichter ZeI-

* ]ulose ist.

5. Strohdämmplatte nach mindestens einem der vorherigen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

j daß die Strohhalme (4) qegen Feuer und Verrottung

chemischbehandeltsind.

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6. Strohdämmplatte nach mindestens einem der vor-

hefiejen Ansprüche,

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dadurch gekennzeichnet, daß der Dampfdiffusionswiderstandsfaktor etwa 3 beträgt .

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