DE852187C

DE852187C - Gleitender Reibung unterworfenes Maschinenteil

Info

Publication number: DE852187C
Application number: DET1901D
Authority: DE
Inventors: Bruno Dr-Ing Kehl
Original assignee: Alfred Teves GmbH
Current assignee: Continental Teves AG and Co oHG
Priority date: 1942-03-17
Filing date: 1942-03-17
Publication date: 1952-10-13

Description

Die Erfindung betrifft gleitender Reibung unterworfene Maschinenteile, die zum Erreichen besserer Laufeigenschaften bzw. zum Erzielen eines besseren Einlaufs mit einer besondereti Gleitschicht versehen werden.
Das Aufbringen besonderer Gleitschichten ist bekannt, jedoch sind die bekannten Verfahren sämtlich mit Nachteilen behaftet. So hat sich beispielsweise das bekannte Phosphatieren in manchen Fällen als unzureichend erwiesen. Das Ferroxieren und Graphitieren ist außerordentlich umständlich, während beim Sulfidieren nur eine ungenügende Haftung der Gleitschicht erzielt wird.
Diese Nachteile der bekannten Verfahren werden gemäß vorliegender Erfindung dadurch vermieden, daß die Maschinenteile, wie Kolbenringe, Packungsringe, Laufbüchsen usw., mit einer Schicht von Berliner Blau oder Turbullsblau versehen werden. Erfindungsgemäß wird diese Schicht entweder durch Eintauchen in eine geeignete Lösung oder durch anodische Behandlung aufgebracht. Derartige Überzüge besitzen eine große Aufnahmefähigkeit für Öle und Schmiermittel und haben außerdem den Vorzug, sehr fest zu haften.
Einen Niederschlag gemläß vorliegender Erfindung erhält man durch Tauchen oder anodische Behandlung mit o,i bis io Amp./dm2 in einer o,oi-bis i n -Kaliumferrocyanidlösung. Es entsteht zuerst ein milchigweißer Niederschlag, der durch Oxydation mit Wasserstoffsuperoxyd oder anderen Oxydationsmitteln oder an der Luft in Berliner Blau übergeführt wird. Zur Beschleunigung der Niederschlagsbildung und zum Zwecke besserer Haftung kann erfindungsgewäß der Lösung o,ooi- bis i norganische oder -anorganische Säure oder deren Salze oder ein Säure- oder Salzgerrtisch oder ein Gemisch von Säuren und Salzen zugesetzt werden.
Durch Eintauchen von Eisen und seine Legierungen einschließlich Gußeisen in einer Wäßrigen Lösung, die o,oi- bis i n;Kaliumferricyani.d und o,ooi bis i n einer organischen Säure, wie Oxalsäure, Essigsäure, Zitronensäure und andere, oder deren Salze oder o,ooi bis i n einer organischen Säure, wie Salzsläure, Schwefelsäure, Phosphorsäure und andere, oder deren Salze .enthält oder eine Mischung von Säuren mit oder ohne deren Salze, wird ein feinkörniger Niederschlag aus Turbullsblau erhalten. Die Lösung muß neutral oder schwach sauer reagieren. Durch anodische Behandlung mit o,i bis io Amp./dm2,der Eisenteile in einer solchen Lösung wird die Bildung dieses Niederschlags beschleunigt.
Die Haftung des Niederschlags wird durch vorhergehendes Beizen in Säure oder durch eine bekannte elektrolytische Beizbehandlung noch verbessert. Ferner wird der Niederschlag durch Anwärmen der Bäder feinkörniger.
Durch Zusatz von oxydierenden Stoffen, wie Wasserstoffsuperoxyd, Persulfate, Nitrite usw., wird die Bildung ,der Niederschläge beschleunigt.
Bestehen die Gleitflächen aus Kupfer oder einer Kupferlegierung, so wird durch die angegebene Behandlung ein brauner Niederschlag gebildet mit denselben Eigenschaften wie derjenige auf Eisen und Stahl.
Ein .Ausführungsbeispiel des Gegenstands der Neuerung ist in der Abbildung dargestellt, in welcher der 'Kolbenring mit i, die aufgebrachte Laufschicht mit 2 bezeichnet ist.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Gleitender Reibung unterworfenes Maschinenteil, dadurch gekennzeichnet, daß die GleitfLäche mit einer Schicht von Ferri-F erro-Zyanid, wie Berliner Blau oder Turbullsblau, versehen ist.
2. Gleitender Reibung unterworfenes Maschinenteil nach Anspruch i, dadurch gekenuze.ichnet, daß die Aufbringung der Gleitschicht durch Eintauchen in eine entsprechende Lösung erfolgt.
3. Gleitender Reibung unterworfenes Maschinenteil nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitschicht durch anodische 1Behan.dlung erzielt wird.
4. Gleitender Reibung unterworfenes Maschinenteil nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Maschinenteile vor Aufbringen der Gleitschicht einem bekannten Reizvorgang beispielsweise auf elektrischem Wege oder mittels iSäure unterworfen werden.
5. Gleitender Reibung unterworfenes Maschinenteil nach :Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bäder erwärmt werden.