DE852168C

DE852168C - Lehr- und Unterhaltungsspiel mit einer durch bewegte auswechselbare Bildstreifen dargestellten Fahrbahn und vom Spieler gesteuerten Fahrzeugnachbildung

Info

Publication number: DE852168C
Application number: DEF1284A
Authority: DE
Inventors: Franz Freilinger
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1950-04-19
Filing date: 1950-04-19
Publication date: 1952-10-13

Description

Lehr- und Unterhaltungsspiel mit einer durch bewegte auswechselbare Bildstreifen dargestellten Fahrbahn und vom Spieler gesteuerten Fahrzeugnachbildung Die hoch entwickelte Verkehrstechnik bringt es mit sich, daß viele Menschen jeden Alters an den einzelnen Verkehrsmitteln, wie Kraftwagen, Eisenbahn, Schiff und Flugzeug usw., großes Interesse haben, daher werden von diesen Fahrzeugen viele Arten von mechanisch bewegten Modellen und Spielzeugen hergestellt. Damit sind jedoch nur kurze Wegstrecken zurückzulegen. Auch ist die Umgebung, in der sie sich bewegen, immer die gleiche. Eine größere Abwechslung ist bei Eisenbahnanlagen möglich, da diese vielartig umgestaltet werden können und dadurch ständig das Interesse an dem Spiel neu geweckt wird.
Um nun dem menschlichen Spieltrieb immer neue abwechslungsreiche Belehrung und Unterhaltung zu bieten und dabei neue Landschaftsbilder kennen zu lernen und zugleich durch die vorgetäuschte Fahrt im selbstgesteuerten Fahrzeug Fahrerausbildung und Verkehrserziehung zu fördern, dient der Grundgedanke der nachstehend beschriebenen Erfindung eines neuen Spieles und bedeutet damit einen Fortschritt der technischen Entwicklung des Spielzeuges.
Als Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens wird in der Zeichnung das Spiel als Fahrt am Steuer eines Kraftwagens dargestellt. Abb. r und 2 zeigen ein Gehäuse a auf einem Tische oder Gestell stehend, das auf der offenen, dem Spieler (in folgenden Ausführungen kurz als Fahrer bezeichnet) zugekehrten Seite ein, einem Kraftwagenführerstand nachgebildetes Armaturenbrett b mit einem Lenkrad c und verschiedenen Schalthebeln besitzt. Der Windschutzscheibe des Kraftwagens entsprechend schließt den Führerstaxid eine mit einer Mattscheibe oder anderen für Projektionszwecke geeigneten Fläche d versehene Wand ab, hinter der ein beleuchteter Bildstreifen e vorbeigeführt wird oder auf welche ein im Gehäuse a untergebrachter Bildvorführungsapparat f den Bildstreifen eines Fahrweges (Panorama-Aufnahme, Autostraße, Landkarte oder Stadtplan in großem Maßstabe oder anderes) mittels an sich bekannter Vorrichtungen projiziert. Der Fahrer kann nun durch Drehen des Lenkrades c eine vor oder hinter der Projektionsfläche d über die Breitseite derselben nach links oder rechts bewegte, das Fahrzeug darstellende Fahrzeugnachbildung g oder eine sonst der Größe der projizierten Fahrbahn entsprechende Figur mit an sich bekannten Mitteln vorbeiführen, wobei durch die Bewegung des Bildstreifens für den Fahrer der Eindruck entsteht, er steuert einen fahrenden Kraftwagen nach den Kurven der Fahrbahn. Dabei wird die Drehung der Fahrzeugnachbildung g in die Fahrtrichtung z. B. dadurch erreicht, daß ein Handhebel h, dessen Achse durch die Lenkradachse hindurchgeführt ist und auf einen Bewegungsmechanismus, ähnlich dem für die Seitenbewegung der Fahrzeugnachbildung g wirkt (Abb. 3), der diese bis um etwa 9o° nach links oder rechts dreht. Die Mitnahme des Handhebels h kann durch Reibung auf einem am Lenkrad c befestigten Reibring i geschehen, die Geradestellung oder Drehung der Fahrzeugnachbildung aber auch durch Drehung des Hebels h von Hand getätigt werden. Die Regelung der Fahrgeschwindigkeit kann mittels eines Schalthebels (Gangschalthebel) k, der sich am Armaturenbrett b befindet, bewirkt werden und so die Geschwindigkeit der an der Projektionsfläche d vorbeiziehenden Bilderfolge im richtigen Verhältnis von Natur und Darstellungsgröße eingestellt werden. Für die Bewegungsvorrichtung des Bildstreifens, der auf der Projektionsfläche d die Fahrbahn darstellt, wird zweckmäßig ein am Lichtnetz angeschlossener elektromotorischer Antrieb i gewählt, bei dem die Geschwindigkeiten (i., 2., 3., 4. Gang) durch einen abgestuften Widerstand oder Transformator besonders günstig geregelt werden können und die Stillsetzung des Antriebes durch Abschalten des Motors (Nullstellung des Schalthebels k) erreicht wird. .Dies kann als Betätigung der Kupplung (beim wirklichen Kraftwagen) bezeichnet werden und beendet oder beginnt den Lauf des Bildstreifens e. Um ein langsames Auslaufen des Bildstreifens e (die lebendige Wucht des bewegten Fahrzeuges darstellend) zu , erreichen, kann mit der Motorwelle eine rotierende Schwungmasse m verbunden sein, die durch Weiterbewegen des Schalthebels k mit z. B. elektromagnetischer Vorrichtung n oder anderweitig abgebremst werden kann. Kupplungs-, Brems- und Gashebelschaltung kann auch wie beim wirklichen Kraftwagen durch Fußpedale betätigt werden. Schaltet der Fahrer den Rückwärtsgang ein, so wird der Bildstreifen e in einer der normalen Bewegung entgegengesetzten Richtung bewegt und somit die Rückwärtsbewegung der Fahrzeugnachbildung g vorgetäuscht.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Lehr- und Unterhaltungsspiel bei welchem ein kontinuierlich ab- oder aufwärts bewegter, beleuchteter und auswechselbarer Bildstreifen die einzelnen Bilder einer Fahrbahn auf einer Projektionsfläche zeigt oder bei welchem der Bildstreifen hinter der Projektionsfläche vorbeigeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Projektionsfläche die Windschutzscheibe eines Fahrzeuges darstellt, während der Spieler (Fahrer) von Hand eine seitlich nach rechts oder links verschiebbare Fahrzeugnachbildung (g) steuert, deren Drehung in die Fahrtrichtung mit der seitlichen Verschiebung der Fahrzeugnachbildung zwangsläufig verbunden oder auch von Hand betätigt werden kann und der gezeichnete, photo- oder kinematographisch aufgenommene Bildstreifen mit einer dem verkleinerten Maßstab von Fahrbahn und Fahrzeug entsprechenden vom Spieler geregelten Geschwindigkeit mechanisch bewegt und durch Hand-oder Fußschaltung in oder außer Betrieb gesetzt werden kann.
2. Lehr- und Unterhaltungsspiel nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die den jeweils dargestellten Fahrzeugarten, wie Kraftfahrzeugen, Lokomotiven, Schiffen und Flugzeugen, eigenen Schalthebel und Führerstandarmaturen sowie Fahrzeugnachbildungen, Fahrwege und Fahrgeschwindigkeiten sinngemäß zur Anwendung kommen.
3. Lehr- und Unterhaltungsspiel nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die besonderen Geräusche der Antriebsmaschinen der Originalfahrzeuge durch entsprechende mechanische Vorrichtungen nachgeahmt werden, wobei z. B. ein kleiner Luftkompressor, der das Motoren-oder Dampfmaschinengeräusch vortäuscht, zum Bremsen der Bildstreifenbewegung verwendet werden kann.
4. Lehr- und Unterhaltungsspiel nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem bewegten Bildstreifen Verkehrszeichen, Querstraßen und Fahrzeuge erscheinen können, wodurch der Spieler veranlaßt wird, auszuweichen oder die Bewegung des Bildstreifens anzuhalten, bis eine Weiterfahrt zulässig ist. $. Lehr- und Unterhaltungsspiel nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch eine an sich bekannte schwenk- oder umstellbare Vorrichtung die Bilderfolge mit der Fahrzeugnachbildung auf einer vor dem Spielgehäuse (a) befindlichen größeren Projektionsfläche erscheint.