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Bremsvorrichtung zum Abbremsen von Windentrommeln od. dgl. Die Erfindung
bezieht sich auf eine Bremsvorrichtung zum Abbremsen in einer (der beiden) Drehrichtung(en)
von Windentrommeln od. dgl., welche Vorrichtung im wesentlichen aus wenigstens einer
Bremstrommel und aus wenigstens einem damit zusammenwirkenden Bremsschuh besteht.
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Es ist bekannt, daß es bei verschiedenen Hebewerkzeugarten öfters
vorkommt, daß beim Heben von Lasten die Triebkraft plötzlich versagt.
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Damit die Last sich dadurch nicht in einer entgegengesetzten Richtung
bewegen wird, können verschiedene Vorrichtungen, wie z. B. Bremsmagnete, Sperräder,
geräuschlose Sperräder od. dgl., vorgesehen werden.
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Diese Vorrichtungen haben aber den Nachteil, daß sie beim Senken der
Last außer Betrieb gestellt werden müssen, während zur Beschränkung der Senkungsgeschwindigkeit
und für das Anhalten eine Separatbremsvorrichtung, wie z. B. eine Klotz-oder Bandbremse,
benötigt ist.
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Die Erfindung hat zum Zweck, eine Bremsvorrichtung für Windentrommeln
od. dgl. zu schaffen, welche sowohl von außen bedient werden als selbsttätig arbeiten
kann, je nachdem, ob die Triebkraft versagt, die Last angehalten oder deren Senkungsgeschwindigkeit
beschränkt werden muß.
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Dazu ist nach der Erfindung der Bremsschuh drehbar angeordnet und
miitels einer völlig oder teilweise ausschaltbaren Hilfskraft in im wesentlichen
radialer Richtung gegen die Bremstrommel angedrückt, während die durch die Reibung
zwischen dem Bremsschuh und der Bremstrommel entstandene, in tangentialer Richtung
auf den Bremsschuh wirkende Kraft für eine der Drehrichtungen der Trommel durch
Anschlagwirkung zwischen dem Bremsschuh und einem Festpunkt
derart
aufgefangen wird, daß die im wesentlichen radiale Versetzung des Bremsschuhes möglich
bleibt.
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Ferner kann erfindungsgemäß, um eine einfache Konstruktion zu erhalten,
die im wesentlichen radiale Versetzung des Bremsschuhes mittels einer um den Drehzapfen
der Windentrommel herum angeordneten Exzenterscheibe, um welche der Bremsschuh frei
drehbar ist, erzielt werden.
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In diesem Zusammenhang ist es zweckdienlich, daß die Exzenterscheibe
ein Ganzes bildet mit einer Lagerbüchse für die Windentrommelwelle, während das
von der Exzenterscheibe abgewandte Ende ein Verlängerungsstück, an welchem ein Bedienungshebel
befestigt ist, besitzen kann.
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Zur Verstärkung der selbsttätigen Bremswirkung für eine der Drehrichtungen
wird erfindungsgemäß die Möglichkeit geschaffen, den Bedienungshebel mittels gegebenenfalls
einstellbarer Feder- und/oder Schwerkraftwirkung festzuhalten.
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Um zu ermöglichen, daß die beiden Drehrichtungen wechselweise abgebremst
werden können kann der Bremsschuh symmetrisch ausgeführt sein in bezug auf eine
durch den Mittelpunkt der Exzenterscheibe gezogene Linie.
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Weiter kann, je nachdem die Vorrichtung zum Abbremsen einer oder beider
Drehrichtungen dienen soll, die Verstellung des Bedienungshebels von einem Anschlagorgan
oder von zwei Anschlagorganen beschränkt sein, so daß ein zu weites ZurUckdrehen
des Bremsschuhes verhindert wird.
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Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird nachstehend an Hand der
Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der selbsttätig arbeitenden Bremse beschrieben.
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In der Zeichnung stellt Fig. i eine Vorderansicht in verjüngtem Maßstab
der Bremse, Fig. 2 einen Querschnitt einer Seitenansicht, Fig. 3 eine Vorderansicht
eines Bremsschuhes und die Weise, in welcher der Schuh angeordnet ist, Fig. 4 ein
Drehorgan mit Exzenter und Fig. 5 eine weitere Ausführungsform eines Bremsschulies
dar.
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In der Zeichnung deutet das Bezugszeichen i eine Windentrommel an,
deren Innenseite als Bremstrommel ausgeführt ist, während 2 sich auf einen Bremsschuh,
versehen mit einem kreisförmigen Teil, bezieht, welcher mit der inneren Wand der
Trommel zusammenwirkt und denselben Radius hat wie diese Wand, damit er eine Bremswirkung
darauf ausüben kann. An diesem Bremsschuh 2 ist ein Anschlag 5, wie z. B. ein Stift
oder ein mit einer Rolle versehener Stift, befestigt. In Fig. 3 bezeichnet das Zeichen
4-4 eine durch den Mittelpunkt des kreisförmigen Teils des Bremsschuhes 2 und die
untere Seite des Anschlages 5 gezogene Linie. Im Schuh 2 ist weiter noch eiri Loch
3 vorgesehen, dessen Mittellinie die obengenannte Linie 4-4 unterhalb des Mittelpunkts
des kreisförmigen Teils senkrecht kreuzt.
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In Fig. 3 ist a-b der senkrechte Abstand zwischen (lern besagten Mittelpunkt
und der Mittellinie. Im Bohrloch 3 kann eine I?xzeiiterscheibe 7 eines Drehorgans
8 drehbar angeordnet werden. Das Drehorgan 8 besitzt einen konzentrischen, scheibenförmigen
Teil io mit einer Abplattung i i, auf welcher ein mit einem entsprechenden Loch
versehener Hebel 9 befestigt ist, während eine mittels Schraubengewinde 12 auf dein
Drehorgan 8 geschraubte Mutter diese Befestigung sichert.
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Ferner ist am Drehorgan 8 ein zweiter konzentrischer, scheibenförmiger
Teil 6 vorgesehen, um das Organ 8 im Windengehäuse 20 zu lagern.
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Der zweite konzentrische Teil befindet sich zwischen dem Hebel 9 und
der Exzenterscheibe 7. Ferner besitzt das Organ 8 ein zweites Bohrloch 14, worin
die Drehachse 13 der Windentrommel frei drehbar gelagert ist. Daraus @geht hervor,
daß die Mittellinie der Drehachse 13 und die Drehachse des Hebels 9 zusammenfallen,
wodurch die Drehachse der ganzen Vorrichtung gleichfalls damit zusammenfällt. Der
Abstand zwischen der Mittellinie der Exzenterscbeibe 7 und obengenannter Drehachse
ist dem Abstand a-b in Fig. 3 gleich. Daraus geht hervor, daß die Drehachse 13 der
Windentrommel i im Organ 8, das Organ 8 im Windengehäuse 20 und die Exzenterscheibe
7 im Bremsschuh 2 frei drehbar sind.
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Um zu verhindern, daß der Bremsschuh 2 von der Exzenterscheibe abläuft,
ist letztere mit einer Schulter 15 versehen.
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Fig. 3 stellt den Bremsschuh 2 mit der damit zusammenwirkenden Exzenterscheibe
7 in der Außerbetriebstellung der Bremse dar, wobei die Mittellinie a dieser Scheibe
senkrecht unterhalb der Drehachse b liegt.
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In dieser Bremsstellung kann und darf der Bremsschuh 2 sich höchstens
um eine einzige halbe Umdrehung um die Scheibe 7 drehen, aber lieber nicht weiter,
weil der Bremsschuh sonst zwischen der Scheibe und der Trommelwand steckenbleiben
würde. Deshalb soll an einem Ende der vom Schuh 2 zu folgenden Bahn, d. h. das Ende,
wo die Schwerkraft den Schuh herunterzieht, ein Hemmorgan vorgesehen -,werden, welches
Organ mit dem Anschlag 5 zusammenwirkt. Beim in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel
nimmt der Hebel 9 in der Außerbetriebstellung eine -,waagerechte Stellung ein, und
es bildet der waagerechte obere Rand 16 des Windengehäuses 2o die Stütze. Daraus
geht hervor, daß bei einer Bewegung nach unten des Hebels 9 der Bremsschuh 2 sich
aus der ih Fig. 3 dargestelilten Stellung nach der Trommelwand zu bewegt. Wird aber
der Schuh 2 mit der Hand nach links umgelegt, so wird dieser Schuh nachher bei einer
Bewegung in der gleichen Richtung des Hebels 9 sich von der Wand abbewegen. Bei
einer Bewegung des Hebels 9 nach oben wird für .den Schuh das Umgekehrte igelten.
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Falls die Windentrommel in der in Fig. i durch einen Pfeil angezeigten
Richtung sich frei drehen, aber nicht mehr zurückdrehen soll, @so wird am Hebel
9 eine Zugfeder 17 befestigt, welche den Hebel mit einer solchen Kraft nach unten
zieht, daß mit Berücksichtigung des Reihungskoeffizienten
zwischen
(lern Bremsschuh und der Zylinderwand, des Gewichts des Hebels, der Exzentrizität
des Bohrloches im Bremsschuh (Abstand a-b) und der Umfangskraft am Bremszylinder
beim Zurückdrehen die Windentrommel zum Stillstehen gezwungen ist, wobei der Schuh
z aus dessen in Fig. i angegebenen Stellung gegen die Trommelwand angedrückt ist,
während überdies die Feder den Hebel 9 gegen den Nocken 18 zieht. Dabei kommt aber
der Anschlag 5 noch nicht auf den festen Teil 16 zu ruhen. `Nenn die Trommel sich
in der Richtung des Pfeiles dreht, so wird der Bremsschuh eine gewisse Strecke von
der Trommel mitgenommen und folglich um einen gewissen Winkel gedreht werden.
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Um a)wr zu verhinderti..daß der Schuh um einen Winkel größer als 9o°
gedreht wird, so daß er an der linken Seite hinabstürzen würde, darf der Abstand
zwischen dem Hebel 9 und dem Nocken 18 nicht zu groß sein. Bei Drehung der Trommel
in der Richtung des Pfeiles wird also der Schuh zufolge der Schwerkraft gegen die
Trommelwand hä ngenbleiben, ohne dabei irgendwelche Bremswirkung auszuüben.
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Mittels eines derartigen Bremsschuhes, welcher aber das Spiegelbild
des in Fig. 3 dargestellten Brenisschulies sein soll, kann auch die entgegengesetzte
Drehrichtung, also die in Fig. i mit dein Pfeil angezeigte Drehrichtung abgebremst
werden. In diesem Falle liegt aber der Bremsschuh in der linken Hälfte der Trommel.
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Eine Kombination beider Bremsschubarten wird in Fig. 5 dargestellt.
Dieser Bremsschuh ist symmetrisch.
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Indem man den besagten Bremsschuh mit der Hand umkehrt, können die
beiden Drehrichtungen nacheinander automatisch blockiert werden.
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Falls eine mit dem Pfeil angezeigte Drehrichtung blockiert werden
soll, so wird mittels des unteren kreisförmigen Teils abgebremst (vgl. die mit den
punktierten Linien angegebene Stellung des Bremsschuhes).
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Beim Abbremsen der entgegengesetzten Drehrichtung wird mittels des
oberen Teils gebremst. Ferner wird beim selbsttätigen Abbremsen einer Drehrichtung
gemäß dein Pfeil der Hebel 9 mittels einer Feder, welche in entgegengesetzter Richtung
in bezug auf die Feder 17 angeordnet worden ist, gegen einen Anschlagnocken i9 angezogen,
in gleicher Weise wie dies vormals bei der Drehrichtung, welche derjenigen gemäß
dem Pfeil entgegengesetzt war, der Fall gewesen ist, wobei der Nebel 9 mittels der
Feder 17 gegen den Nocken 18 angezogen wurde.
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Falls die Feder 17 völlig entfernt wird, können nach Belieben die
beiden Drehrichtungen mit der Hand abgebremst werden; ein selbsttätiges Bremsen
wird dann nicht mehr möglich sein, weil der Bremsschtili dann nicht mehr mit genügender
Kraft gegen die Zylinderwand angedrückt werden wird.
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Beim selbsttätigen Abbremsen kann der Hebel auch an einem der Nocken
18 oder i9 befestigt werden. Gemäß (lein Ausführungsbeispiel bedient man sich einer
Feder 17, welche die selbsttätige Bremswirkung sichert.
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Die selbsttätige Bremswirkung kann dadurch aufgehoben werden, daß
man eine entgegengesetzte, von außen wirkende Kraft auf den Hebel einwirken läßt,
-,wodurch die Last sich senken wird. Auch kann anstatt der Feder 17 ein dem Hebel
9 entlang verschiebbares Gewicht angewendet werden, falls wenigstens die in Fig.
i mit dem Pfeil angegebene Drehrichtung nicht blockiert oder abgebremst werden muß.
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`Fenn die Trommel selbsttätig abgebremst wird, wenn sie sich z. B.
in entgegengesetzter Richtung in Bezug auf den Pfeil gemäß Fig. i dreht, wobei wegen
der Überspannung in der Feder 17 der Hebel 9 gegen den Nocken 18 angedrückt bleibt,
so wird der =Anschlag 5 nicht auf dem festen Teil 16 der Winde ruhen; denn sollte
dies der Fall sein, so würde ein Teil der Kraft, mittels welcher der Bremsschuh
gegen die Trommel- oder Zylinderwand angedrückt wird, verlorengehen, wodurch die
Windentrommel abgleiten könnte.
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Um die selbsttätige Bremswirkung aufheben zu können, was also darauf
herauskommt, daß man die Windentrommel sich frei unter der Einwirkung der darauf
wirkenden Kräfte drehen läßt, kann der Hebel 9 entgegen der Wirkung der Feder 17
nach oben bewegt werden mit einer Kraft, welche anfänglich der Überspannung in der
Feder gleich ist.
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Dadurch dreht sich das Ganze, die Trommel, der Bremsschuh, das Drehorgan
und der Hebel, in gleicher Richtung als diejenige, in welcher der Hebel bewegt wird,
bis das Anschlagorgan ,5 auf den festen Teil 16 der Winde zu ruhen kommt. Wird der
Hebel noch weiter gedreht, so kann der Bremsschuh seine Bewegung nicht mehr fortsetzen
und steht still, demzufolge auch die Windentrommel wodurch die Exzenterscheibe 7
den BrernSSCliu1l a von der Trommelwand zurückzieht und dadurch die selbsttätige
Bremswirkung aufhebt.
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Dabei bewegt sich der Anschlag 5 über den stillstehenden festen Teil
16 der Winde.
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Wenn der Hebel losgelassen wird, so. wird der Bremsschuh durch die
Einwirkung der Federspannung wieder gegen die Trommelwand angedrückt, welche Trommelwand
zum Stillstehen gebracht und sogar wegen der Überspannung in der Feder ein wenig
in der entgegengesetzten Richtung gedreht wird, gemäß dem Pfeil, bis daß der Hebel
9 vom Nocken 18 gehemmt wird.
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Die Erfindung ist nicht auf die Einzelheiten der Bauart der beschriebenen
Ausführungsbeispiele bescht'inkt.