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Verfahren zur Verhinderung des Beschlagens von glatten Flächen Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, um das Beschlagen von Flächen, vorzugsweise
von glatten Flächen, mit Wasserdampf oder sonstigen Dämpfen zu verhindern. Das erfindungsgemäße
Verfahren kann bei den verschiedensten, natürlichen oder künstlichen Materialien,
wie z. B. Metall, Porzellan, oder sonstigen keram,ischen Stoffen, Steinen, Kunststoffen,
wie z. B. Kunstharzen o#d. dgl., Anwen#dung finden. Es können nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren sowohl undurchsichtige als auch durchsichtige Materialien mit Ausnahme
von Gläsern behandelt werden. Bei der Behandlung von durchsichtigen Materialien
wird erreicht, daß d,ie Bildung eines die Durchsicht beeinträchtigenden Überzuges
vermieden wird, wenn die betreffenden Oberfläcjhen in kaltem Zustand ruit feuchter
Luft in Berührung kommen, daneben bc-steht ab-er auch die Bedeutung des erfindungsgemäß-en
Verfahrens sowohl bei durchsichtigen als auch bei undurchs,ichtigen Stoffen darin,
daß die elektrischen Eigenschaften der erfindungsgemäß behandelten Flächen, wie
z. B. ihr lsolationsvermögen, durch die Vermeidung des Beschlagens mit einem feuchten,
Film erheblich verbessert werden.
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Es ist bekannt, Windschutzscheiben u. dgl. durch das Aufbringen der
verschiedensten, Stoffe, wie z. B. Speckstein, Glas u. dgl,., gegen Feuchtigkeitsbeschlag
zu sichern. Auch hat man zu diesem Zweck schon vorgeschlagen, auf Windschutzscheiben
u. dgl. Kunststoffolien, wie z. B. C-elluloseace#tatfolien, aufzukleben.
,Abgesehen
davon, daß derartige Mittel nur unvollkommen wirken, haben sie den Nachteil, daß
sie auf den betreffenden Windschutzscheiben nur ein geringes Haftvermögen besitzen
und innerhalb kurzer Zeit wieder abgescheuert werden.
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Uni das Beschlagen von glatten Flächen aus den eingangs erwähnten
Materialien mit Ausnahme von Glas zu verhinderr4 wird erfindungsgemäß auf den betreffenden
Flächen aus Lösungen, die Kieselsäure oder Kieselsäurevetbindungen enthalten, ein
dünner Überzug erzeugt, der eine Stärke unter i u aufweist und eine hinreichende
mechanische Festigkeit, Haftfestigkeit und kapillare Wirkung bes#i ' tzt.
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Um das Mattwerden. von Metallspiegeln u. dgl, zu verhindern, wurde
vorgeschlagen, auf denselben durch Verdampfen von Quarz im Vakuum einen durchsichtigen
dünnen Film niederzuschlagen. Im Gegensatz -zu aus Lösungen erhaltenen Schichten
vermögen die in der bekann#ten Weise aufgedampften Schichten das Beschlagen der
betreffenden Flächen nicht zu verhindern.
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Die in e#rfindungsgümäßer Weise bcschlagfrei gemachten Flächen bleilben,
werui sie in kaltem Zustand Wasserdämpfen ausgesetzt werden, vollständig beschlagfrei,
während unbehandelt-e Flächen mit ein-er dichten Flüssigkeitshaut beschlagen. Der
gleiche Erfolg ist auch gegenüber Dämpfen von organ,ischen Lösungsmitteln festzustellen..
Besonders zweckmäßig erweisen sich Schichten, deren Stärke unter der Wellenlänge
des, sichtbaren Lichtes liegt.
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Eine Erklärung für das eigenartige Verhalten der in erfindungsgemäßer
Weise mit Überzügen versehenen Flächen ist nicht ohne'weiteres zu geben. Vermutlich
sind die auf die betreffenden: Flächen aufgebrachten Schichten infolge ihrer außerordentlich
geringen Stärke kapillar wirksam und saugen gewissermaßen,in mit der Wirkung eines
Schwamme#s vergleichbarer Weise die auf ihnen sich niederschlagende Feuchtigkeit
auf. Es ist aber nicht ausgeschlossen, daß die erfindungsgemäß aufgebrachten Schichten
überhauptdas Niederschlagen von Feuchtigkeit in Form ein-es zusammenhängenden Films
verhindern.
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Zur Erzielung der erfindungsgemäßen beschlagfesten Flächen haben sich
insbesondere Schichten aus kolloidaler Kieselsäure bewährt. Die Herstellung der
beschlagf reien Flächen erfolgt vorzugsweise derart, daß man die zu behandelnden
Gegenstände mit einer Alkalisilicatlösung durch Eintauchen, Bespritzen od. dgl.
benetzt, worauf die benetzten Flächen der Einwirkung organischer oder anorganischer
Säuren, saurer Salze, Alkoholen od. dgl. ausgesetzt werden, wodurch die,Kies-elsäure
auf den betreffenden Oberflächen ausgefällt wird. Statt Alkalisilicatlösungen können
auch andere lösliche Kieselsäu reverbi n dungen, wie z. B. organische Kiesielsäureverbindungen,
benutzt würden. Atich echte Kieselsäurelösungen, die man durch Einleiten von Siliciumtetrachloriddampf
in Wasser und anschließende Entfernung Ader sich hilden,den Salzsäure durch Dialyse
erhält, können verwendet werden.
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Um mögl,ichst gleichmäßige Schichten auf den zu behandelnden Flächen
zu erhalten, ist es empfehlcnswert, den Flüssigkeite#n, mit denen. man die bctreffenden
Flächen benetzt, oherflächenspannungsvermindernde Mittel, wie z. B. Saponin, Natriumoleinat
u. dgl., zuzufügen.
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Da die Wirkung der auf den Flächen erzeugten Schichten stark von der
Teilchengröße der aufgebrachten Kieselsäure abhängt, kann es zweckmäßig sein, unter
ganz bestimmter pl,-Einstellung zu arbeiten, da bekannt ist, daß hierdurch die Teilchengröße
der ausgefällten Kieselsäure beeinflußt werden kann. Auch andere an, sich bekannte
Methoden zur Beeinflussung der Teilchengröfle können benutzt werden.
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Im folgenden soll die Herstellung der mit den erfindungsgemäßen
Schutzschichten überzogenen Flächen an Hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert
werden,: B e i s P i C 1
In eine Lösung, die in 1 1 Wasser 2o
g eines Kaliumsilicats mit einem Gehalt von i Mol K20 auf 3,7 MOt
S'02, 5 9 rnilchsaures Ammonium, 30 ccm isopropylnaphthalin#sulfonsaures
Natrium und 5 g
Furfurol enthält und die man etwa 10 bis 2o Tage bei
35' reifen ließ, werden Kunstharzfolien, nachdem sie zuvor sorgfältigst gereinigt
und von der letzten Füttschicht befreit wurden, kurze Zeit eingetaucht. Anschließend
werden sie getrocknet und dann mit einer 3o%igen Salpetersäure etwa 1/2 Minute behandelt.
Nach erfolgter Ausfällung der Kieselsäure werden die Folien gewaschen und getrocknet.
In analoger Weise kann man auch Metallspiegel beschla.gfest machen.