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Schlagwerkzeug, insbesondere Dieselramme Bei den bekannten Schlagwerkzeugen,
insbesondere zum Einrammen von Pfählen, die nach dem Dieselprinzip durch Verbrennung
von flüssigen Brennstoffen innerhalb des Zylinders angetrieben werden und bei denen
Frischluft oder ein Gasgemisch verdichtet wird, ist das Volumen des Verbrennungsraumes
unveränderlich. Seine Größe ist abhängig von der Höhe der gewählten Verdichtung,
für deren Wahl mehrere Faktoren maßgebend sind, die sich bei den bisherigen Ausführungen
nicht gleich vorteilhaft miteinander vereinigen ließen. So haben Dieselrammen mit
verhältnismäßig hoher Verdichtung den Vorteil, daß durch die infolge der hohen Verdichtung
erzeugte Wärme im Verbrennungsraum der Brennstoff sehr zündwillig ist und somit
auch an kalten Tagen ein Anlassen und Betrieb der Dieselramme gewährleistet ist.
Dabei ergibt sich aber der Nachteil, daß infolge der ständig zu leistenden hohen
Verdichtungsarbeit die Schlagwirkung des Bären erheblich herabsinkt und so die Nutzleistung
der Dieselramme verhältnismäßig gering ist. Dieser Nachteil wird bei Dieselrammen
mit geringerer Verdichtung weitgehend behoben, denn je niedriger die zu leistende
Verdichtungsarbeit ist, um so höher steigt die Schlagwirkung des Bären und damit
die Nutzleistung der Dieselramme. Dagegen ergibt sich aber bei dieser Ausführungsart
der Nachteil, daß die Zündwilligkeit des Brennstoffes mit der Herabsetzung der Verdichtung
stark
absinkt und so besonders an kalten Tagen ein Anlassen und Betrieb der Dieselramme
unsicher wird.
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Die oben geschilderten Nachteile zu beseitigen und gleichzeitig die
Vorteile aller bisherigen Ausführungsarten in einer Dieselramme zu vereinigen, dient
die vorliegende Erfindung. Diese besteht darin, daß das Volumen des Verbrennungsraumes
auch während des Betriebes verändert werden kann, z. B. durch Heben bzw. Senken
der Schlagfläche des Schlagstückes im Verbrennungsraum oder durch Anordnung einer
mit dem Verbrennungsraum in Verbindung stehenden Beikammer, in der durch Verschiebung
eines von außen zu betätigenden Kolbens das Volumen des Verbrennungsraumes verändert
werden kann. Durch diese Veränderlichkeit des Rauminhaltes und damit der Höhe des
Verdichtungsenddruckes wird auch an kalten Tagen ein sicheres Anlassen und die größtmögliche
Nutzleistung der Dieselramme erzielt. Denn nunmehr ist es möglich, beim Anlassen
mit hoher Verdichtung und im weiteren Betrieb durch Verkleinerung des Rauminhaltes
mit niedriger Verdichtung zu arbeiten, und zwar' kann die Verdichtung bei einem
durch längeres Schlagen erhitzten Bär zu einer bisher unerreichten Tiefe herabgesetzt
werden und so die Nutzleistung der Dieselramme gegenüber allen bisher bekannten
Ausführungen erheblich gesteigert werden.
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In der Zeichnung ist dargestellt, wie man beispielsweise eine derartige
erfindungsgemäße Veränderung des Verbrennungsrauminhaltes und damit eine Veränderung
des Verdichtungsenddruckes zweckmäßig erreichen kann.
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Fig. i zeigt einen Längsschnitt durch den unteren Teil einer Dieselramme;
Fig. 2 zeigt den gleichen Längsschnitt wie in Fig. i, nur mit vergrößertem Volumen
des Verbrennungsraumes; Fig. 3 zeigt einen Querschnitt zu Fig. i und 2 ; Fig. 4
zeigt einen Längsschnitt wie in Fig. i eines anderen Ausführungsbeispieles mit Anordnung
einer Beikammer.
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Die beispielsweise dargestellte Dieselramme besteht zur Hauptsache
aus drei Teilen, dem Schlagstück i, dem Führungskörper 2 und dem Fallkörper 3. Das
Schlagstück i ist in bekannter Weise in der Längsrichtung frei beweglich mit dem
Führungskörper 2 verbunden und zwecks Abdichtung des Verbrennungsraumes 4 mit Kolbenringen
5 versehen. Zu demselben Zweck ist auch der Fallkörper 3 mit Kolbenringen 6 ausgerüstet.
Der Austritt der Verbrennungsgase findet nach Freigabe durch den Fallkörper 3 durch
die Öffnung 7 statt. Die Brennstoffpumpe sowie die Einspritzdüse sind, da dieselben
mit der Erfindung nichts zu tun haben, nicht dargestellt. Die Mäklerführung 8 dient
in der üblichen Weise zur Führung der Dieselramme an dem Mäkler g. Der Verbrennungsraum
4 wird gebildet durch die Schlagfläche 17 des Schlagstückes i, die Schlagfläche
18 des Fallkörpers 3 und den inneren Teil des Führungskörpers 2, reichend von der
Schlagfläche 17 bis zur unteren Kante i9 der Austrittsöffnung 7.
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In dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. i bis 3 ist der Führungskörper
2 an seinem unteren Ende außen mit einem Gewinde io versehen. Auf diesem befindet
sich eine Mutter ii, die am oberen Ende an ihrem äußeren Umfange Zähne 12 aufweist,
in die ein am Führungskörper 2 gelagerter Zahntrieb 13 eingreift. Dieser Zahntrieb
13 ist starr mit einem Sperrad 14 verbunden, in das ein Ratschenhebel 15 eingreift,
so daß durch Betätigung des Ratschenhebels 15 die 'Mutter ii am Führungskörper 2
auf- und abwärts bewegt werden kann. Da durch die Betätigung der Mutter ii das Schlagstück
i seine Lage zum Führungskörper 2 verändert, wird somit der Verbrennungsraum 4 größer
oder kleiner. So hat er in Fig. i sein kleinstes '.Maß erreicht, da der Führungskörper
2, die Mutter ii und das auf einem Pfahl 16 abgesetzte Schlagstück i aufeinander
ruhen, während in Fig. 2 der Verbrennungsraum größer geworden ist, da durch Abschrauben
der Mutter ii um ein gewisses Stück vom Führungskörper 2 sich das Schlagstück i
von diesem entfernt hat. Beim Anlassen der Dieselramme wird der Verbrennungsraum
4 wie in Fig. 2 möglichst groß eingestellt, damit ein großer Verdichtungsenddruck
erreicht wird und die Ramme mit Sicherheit anspringt. Die Schlagwirkung ist dabei
verhältnismäßig gering, da die große Verdichtung einen großen Teil der Schlagkraft
aufzehrt. Auch dieses ist vorteilhaft, denn erfahrungsgemäß darf der Pfahl anfangs
nur leichte Schläge erhalten. Ist die Ramme wärmer geworden, so kann durch Betätigung
des Ratschenhebels 15, und zwar während des Betriebes, der Verbrennungsraum 4 wie
in Fig. i verkleinert werden, wodurch der Verdichtungsenddruck kleiner und die Schlagwirkung
größer wird.
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Die gleiche Wirkung tritt ein bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig.
4, nur daß hier der Verbrennungsraum 4 nicht durch Auf- und Abwärtsbewegung der
Schlagfläche 17 des Schlagstückes i verkleinert bzw. vergrößert wird, sondern durch
Anordnung einer Beikammer 2o, die direkt mit dem Verbrennungsraum 4 in Verbindung
steht. Durch Vor- und Rückbewegung eines den ganzen Querschnitt der Beikammer ausfüllenden
Kolbens 21, der z. B. durch ein Handrad 22 von außen hin und her bewegt werden kann,
wird der Verbrennungsraum vergrößert bzw. verkleinert, und, zwar ist sein kleinster
Zustand in Fig. 4 dargestellt, was also bei dem vorher beschriebenen Ausführungsbeispiel
dem in Fig. i dargestellten Zustand entsprechen würde, während es zur Erreichung
des in Fig. 2 gezeigten Zustandes erforderlich ist, den Kolben 21 in Richtung nach
außen zurückzuschieben und somit den Verbrennungsraum 4 zu vergrößern.
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Ausdrücklich sei vermerkt, daß die Ausbildung der einzelnen Konstruktionsteile
und auch die Art, wie die Veränderung des Verbrennungsrat:mes vorgenommen wird,
für die Erfindung belanglos ist. Maßgebend ist nur der erfindungsgemäß offenbarte
Erfolg, der eintritt durch die Veränderung des Verbrennungsraumes, insbesondere
während des Betriebes.