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Beschickungsvorrichtung für Hebe- und Senkwerke in keramischen Betrieben
In
der Industrie der Steine und Erden werden zur Trocknung von Formlingen oft oberhalb
des Brennofens befindliche Kammertrocknereien angewandt, die in bekannter Weise
mittels Absetzwagen beschickt und entleert werden. Zur Verbindung des ebenerdig
befindlichen Pressenraumes mit dem Stockwerk der Trocknerei baut man in neuerer
Zeit wie Paternosterwerke arbeitende Schaukelelevatoren ein, die fortlaufend frische
Formlinge nach oben und zu gleicher Zeit trockene nach unten befördern (Abb. 4 und
5).
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Zum Entleeren der Schaukelelevatoren von Frischware und Wiederfüllen
mit Trockenware im Stockwerk der Trocknerei benutzt man die hier verkehrenden Absetzwagen,
die mit Hilfe von Schiebebühnen den Materialfluß nach der Trocknerei hin fortsetzen,
die Frischware in einer Trockenkammer absetzen, in einer Nachbarkammer Trockenware
wieder aufnehmen und mittels Schiebebühnen nach den Schaukelelevatoren zurückkehren,
um die Trockenware in diese einzusetzen. Für alle Fälle nun, in welchen es betrieblich
nicht möglich war, die Elevatoren so aufzustellen, daß in sie die Absetzwagen unmittelbar,
d. h. ohne gedreht zu werden, einfahren konnten, mußten bisher Drehscheiben in die
die Elevatoren mit der Schiebebühnenbahn verbindenden Gleise eingebaut werden (Abb.
I). Diese haben sich aber bei der großen Höhe der sie überfahrenden Absetzwagen
als sehr lästig und gefahrvoll erwiesen. Ein mehrfaches Hindernis bilden
die
Drehscheiben dann, wenn, wie es die Betriebsweise von Schaukelelevatoren in der
Regel erfordert, diese von beiden Seiten bedient werden müssen, d. h. wenn an deren
einen Seite die frische Ware aufzunehmen und an deren anderen die trockene wieder
einzusetzen ist; denn dann müssen außer bei der Zu- und Abfuhr auch beim Überführen
der leeren Wagen von der einen Elevatorseite nach der anderen mehrfach Drehscheiben
überlaufen werden.
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Mit der Neuerung gemäß vorliegender Erfindung, die in der Hauptsache
auf der Anwendung von um die Elevatoren gelegten Kreisbahnen und darauf verkehrenden
Kreislaufschiebebühnen beruht, wird diesem überstand begegnet und die Bedienung
des Elevators ohne irgendeine Drehscheibe durchgeführt.
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Im nachfolgenden sind die bisher übliche Arbeitsweise und die sich
nach der Neuerung ergebende sowie die dazu benutzten Mittel näher beschrieben und
durch Abb. I bis 5 in Ausführungsbeispielen dargestellt. Es stellt dar Abb. I Grundriß
einer über dem Erdgeschoß liegenden Kammertrocknerei mit zugehörigen Schaukelelevatoren
und einer Gleisanordnung bisheriger Ausführung, Abb. 2 Grundriß einer über dem Erdgeschoß
liegenden Kammertrocknerei mit zugehörigen Schaukelelevatoren und einer Gleisanordnung
in neuer Ausführung gemäß vorliegender Erfindung mit einfacher Kreislaufbühne, Abb.
3 Grundriß einer über dem Erdgeschoß liegenden Kammertrocknerei mit zugehörigen
Schaukelelevatoren und einer Gleisanordnung in neuer Ausführung gemäß vorliegender
Erfindung mit vierfach gekuppelten Kreislaufbühnen, Abb. 4 Seitenansicht eines Schaukelelevators
mit Absetzwaren A und Kreislaufschiebebühne I0, letztere im Schnitt, Abb. 5 Vorderansicht
eines Schaukelelevators.
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Die Kreisbahnen I und 2 (Abb. 2) und 3 und 4 (Abb. 3) sind so um
die Elevatoren 5 und 6 (Abb. 2) bzw. 7 und 8 (Abb. 3) gelegt, daß ihre Mittelpunkte
je etwa mit den Elevatorenmitten zusammenfallen.
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Die Kreislaufbühnen 9 und 10 (Abb. 2) und II und 12 (Abb. 3) werden
mit lose laufenden Rädern ausgerüstet, deren verlängerte Achsmitten sich im Mittelpunkt
der zugehörigen Kreisbahn schneiden, auf welche Weise ein reibungsloser Lauf gewährleistet
ist.
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Die mit den Kreislaufbühnen g und 10 bzw. II und I2 zusammenarbeitenden
und mit einem oder zwei Auffahrgleisen ausgerüsteten Schiebebühnen I3 und I4 (Abb.
2) bzw. 15 und I6 (Abb. 3) dienen dazu, die Absetzwagen mit Frischware nach der
Trocknerei T hin und mit Trockenware von dort nach den Elevatoren zurückzubefördern.
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In Abb. 3 sind je vier Kreislaufbühnen II und 12 mit Kuppelstangen
I7 bzw. I8 verbunden und die zugehörigen Elevatoren gegen die in Abb. 2 um 900 gedreht.
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Der in Abb. 4 und 5 beispielsweise dargestellte Schaukelelevator
ist so eingerichtet, daß seine auf die Absetzwagen zugeschnittenen Schaukeln den
oberen Drehpunkt frei durchlaufen können. Das Leeren und Wiederfüllen des Elevators
geschieht hier getrennt von zwei Seiten aus. Die Frischware folgt der Pfeilrichtung
FW und die Trockenware der Pfeilrichtung TW.
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Soll nun bei einer in Abb. I dargestellten Anlage früherer Ausführung
ein mit der Schiebebühne 14 von der Trocknerei T mit Trockenware zurückkehrender
Absetzwagen gegen einen solchen mit Frischware am Elevator 19 ausgewechselt werden,
so vollzieht sich folgender Arbeitsgang: Nachdem die Schiebebühne 14 mit einem Wagen
Trockenware bei c angekommen ist, wird der Wagen über die Drehscheibe 20 auf Gleis
a gefahren, dort abgestellt und die Schiebebühne 14 von c nach d gerückt. Alsdann
wird ein auf Gleis b bereitgehaltener leerer Absetzwagen in den Elevator eingeführt,
mit Frischware beladen und über die Drehscheibe 21 hinweg auf die bei d haltende
Schiebebühne 14 zurückgezogen. Inzwischen ist der Elevator um so viel weitergelaufen,
daß an der gegenüberliegenden Seite von Gleis a aus mit dem dort stehenden Absetzwagen
dessen Trockenware eingefahren werden kann. Der hier leergewordene Absetzwagen muß
nun nach der anderen Seite des Elevators befördert werden, um dort wieder Frischware
aufnehmen zu können. Dies geschieht, indem die Drehscheiben 20, 22, 23 und 21 oder
die Drehscheiben 20, 2I und die Schiebebühne 14 benutzt werden, was in beiden Fällen
umständlich und gefahrvoll ist.
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Mit einer in Abb. 2 dargestellten Anlage neuerer Ausführung gemäß
vorliegender Erfindung wird die gleiche Aufgabe einfacher gelöst und vor allem ein
sicherer Fahrbetrieb gewährleistet. Soll hier die Frischware von Gleis e aus abgehoben,
die Trockenware von Gleis f aus eingefahren und sollen ferner die Leerwagen von
Gleis f nach e überführt werden, so geschieht dies folgendermaßen: Nachdem die Schiebebühne
14 auf ihrem Auftahrgleis g einen Wagen Trockenware zurückgebracht hat, wird dieser
über Gleis h auf die Kreislaufbühne 10 abgestoßen, mit dieser nach i gefahren und
auf Gleis f abgestellt. Die Leerbühne 10 fährt dann nach j, nimmt dort von dem Gleis
e aus einen Wagen Frischware auf, kehrt nach der Anfangsstelle zurück und gibt den
Wagen über Gleis h an die Bühne 14 ab. Die Leerbühne 10 fährt dann nach i, übernimmt
den Leerwagen, bringt diesen nach j und kehrt zur Wiederholung des Vorganges in
die Anfangsstellung zurück.
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Bei Anordnung vorbeschriebener Kreisbahnen ist es zweckmäßig, die
zubringende Schiebebühne 13 mit je zwei Auffahrgleisen k und I (Abb. 2) auszurüsten,
wobei dann unter Verschiebung der Bühne um die Strecke s und in Verbindung mit der
Kreislaufbühne 9 eine unmittelbare Auswechslung der beiden Absetzwagen erfolgen
kann und so eine weitere Erleichterung des Arbeitsganges erreicht wird.
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Die vorliegende Neuerung ermöglicht also die Bedienung von Elevatoren
mittels Absetzwagen, auch wenn sie doppelseitig vor sich geht, ohne Zuhilfenahme
von Drehscheiben und gewährleistet einen sicheren Fahrbetrieb.
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Wie aus Abb. 2 ersichtlich, können aber in gleicher Weise auch noch
weitere Abfahrgleise, z. B. Gleis x,
an die Kreisbahn eines Elevators
angeschlossen werden, ohne daß eine Drehscheibe erforderlich wird.
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Ebenso können die Elevatoren innerhalb ihrer Kreisbahn in beliebigem
Winkel zu den Abfahrgleisen aufgestellt werden, so daß man bei Aufstellung der Pressen
im Erdgeschoß von der Lage der Abfahrgleise unabhängig ist.
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In besonderen Fällen kann es zweckmäßig sein, ein mit mehreren Auffahrgleisen
versehenes Drehgestell um den Elevator herumzulegen oder, wie beispielsweise in
Abb. 3 dargestellt, mehrere Kreislaufbühnen miteinander zu kuppeln. Der Fahrbetrieb
gestaltet sich alsdann noch einfacher; denn nunmehr werden die Kreislaufbühnen mit
den Absetzwagen fortlaufend in gleicher Drehrichtung, z. B. um Schaukelelevator
8, herumgefahren, wobei die Auswechslung der über Gleis m mit Frischware ankommenden
gegen die über dasselbe Gleis mit Trockenware abfahrenden Wagen entweder mit Hilfe
der Kreislaufbühnen selbst oder der mit zwei Auffahrgleisen ausgerüsteten Schiebebühne
16 erfolgt. Für größere Anlagen kann ein solches Drehgestell mechanisch angetrieben
und selbsttätig gesteuert werden.
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Die Neuerung kann gegebenenfalls auch für Hebe-und Senkwerke sowie
Fahrzeuge anderer Art und je nach dem Verwendungszweck auch mit nicht ganz geschlossenen
Kreisbahnen Anwendung finden.
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PATETANSPRCCHE: I. Beschickungsvorrichtung für Hebe- und Senkwerke
in keramischen Betrieben, gekennzeichnet durch um die Hebe- und Senkwerke angeordnete
Kreisbahnen, auf welchen Schiebebühnen zur Aufnahme von Fahrzeugen verkehren.