DE847806C

DE847806C - Geliermittel fuer Vinylpolymerisate

Info

Publication number: DE847806C
Application number: DEP361A
Authority: DE
Original assignee: POLYPLAST GES fur KAUTSCHUKCH
Current assignee: POLYPLAST GES fur KAUTSCHUKCH
Priority date: 1948-12-16
Filing date: 1949-12-01
Publication date: 1952-08-28
Also published as: CH271657A; GB675278A; FR997988A

Description

Die Gelierung von Polymerisaten monomerer Vinylverbindungen, z. B. Polyvinylchlorid, beruht vermutlich auf einer thermischen Anlagerung von Substanzen, die das Polymerisat in einen Gelzustand überführen, ohne dal.i eine chemische Reaktion erfolgt.

Die Gele sind wärmestabile Ouellzustände der Vinylpolymerisate.

Die bekannten Geliermittel für Vinylpolymerisate ergeben z. B. mit Polyvinylchlorid Gele, die sich durch eine kautschukähnliche Elastizität auszeichnen. Die Bindungsfestigkeil zwischen dem Geliermittel und dem Vinylpolymerisat wird, wie gefunden wurde, um so höher, je mehr Dipolkräfte im Geliermittel enthalten sind. So /.. B. ergeben bestimmte Harze, die neben Estergruppen auch Cyangruppen enthalten, ein Geliermittel mit beson-ders hohem Solvatationsverhalten gegenüber Vinylpolymerisaten. So mischen sich Harze aus Butadienderivaten, die in der i-Stellung eine ('yangnippe und gleichzeitig eine veresterte Carboxylgruppe enthalten und z. B. in der 4-Stellung alkyliert sein können, mit z. B. Polyvinylchlorid ohne weiteres in dem üblichen Mischungsverhältnis und ergeben bei der thermischen Gelierung ein Mittel mit außerordentlich hoher Festigkeit und !elastizität.

Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend die Verwendung der oben gekennzeichneten Harze als Zusatzstoffe für Polyvinylchlorid, dessen Mischpolymerisate und anderer Vinylverbindungen, ζ. Β. Polyvinylacetat, Polyvinylalkohole usw.

Die Harze können in Abhängigkeit zu den Polymerisationsbedingungen und zu ihrer Struktur in verschiedenen Polymerisationszuständen aus dem

monomeren Butadienderivat erhalten werden und beeinflussen dadurch die angestrebte hohe Gelwirkung in den Polymerisaten.

So wirkt z. B. ein Harz, das durch alkalische oder neutrale Verharzung eines Butadienderivats folgender Formel erhalten wird: CN

C==== C-CH = CH

COO-R₁ R₂ R₃

wobei R₁ ein Alkyl, R₂ und R₃ ein Η-Atom oder ein Alkyl sein können, in Polyvinylchlorid gelbildend und in Abhängigkeit zu den Gruppen R₁, R₂ und R₃ verändernd auf die elastischen Eigenschaften. Die Verarbeitung der Rohmischung der Polymerisate wird durch die Beimischung dieses Harzes wesentlich verbessert, weil bereits bei niedriger Temperatur eine Vorgelierung erfolgt und damit ähnliche Fälle entstehen, wie sie bei der Verarbeitung von Kautschuk her bekannt sind. Man kann selbstverständlich Kautschuk in diesen vorgelierten Fällen ohne weiteres .mit besonderer Wirkung einmischen, so daß eine kombinierte Wirkung eintritt.

Die Wirkung der zur Anwendung kommenden Harze in den verschiedenen Polymerisationszuständen beruht vermutlich zunächst auf einer Solvatation der Vinylpolymerisatmoleküle, wobei die Cyangruppe des Harzes auch in eine chemische Reaktion zu treten scheint. Diese Art der Gelierung führt zu einer besseren Gelbildung, als man sie bisher mit den bekannten Weichmachern erreichte, und zwar deshalb, weil sich durch die Auswahl der Gruppen R₁, R₂ und R₃ die Härtezustände der Gele vom harten Zustand bis zum weichen Zustand abstufen lassen. Man hat also gemäß der Erfindung die Möglichkeit, den harten Zustand eines Gels durch diese Harze günstig zu beeinflussen. Die Harze haben die Eigenschaft,· daß sie bereits bei Temperaturen von 50⁰ auf das Vinylpolymerisat gelierend wirken und es dadurch verspritzbar machen. An Stelle des Harzes kann man nicht nur das monomere Butadienderivat, sondern Monomere enthaltende, aber noch flüssige Polymerisate . dem Vinylpolymerisat zusetzen und durch Zusatz eines alkalischen Beschleunigers am Ende des Mischvorganges die erwünschten Gele erzeugen. Sowohl die Vermischung als auch die Verharzung kann unter Zufuhr von Wärme durchgeführt werden.

Claims

Patentanspruch u-.

1. Verwendung von Harzen aus Butadienderivaten, die in der i-Stellung eine Cyangruppe und eine veresterte Carboxylgruppe enthalten und in den 2-, 3-, 4-Stellungen alkyliert oder aryliert sein können, als Geliermittel oder als Solvatationsmittel für Vinylpolymerisate, z. B. Polyvinylchlorid.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man künstlichen oder natürlichen Kautschuk dem vorgelierten Polymerisat zusetzt.