DE846886C - Blutdruckmesser - Google Patents

Description

• Die Erfindung betrifft einen neugestalteten. als Federwaage ausgebildeten Blutdruckmesser, mit dem der Arzt bei seinen Patienten. deren l3lutdruck gel)rüft und zahlenmäßig festgestellt werden muß, diesen sehr genau und viel schneller als bisher, auch bequemer und weniger beschwerlich für den Patienten, messen kann.
• Bei den bisherigen und meist gebräuchlichen Blutdruckmessern von R i v a - R o c c i und Recklinghausen ist das Anlegen der Gummimanschette um den Oberarm und das Aufpumpen derselben mit Luft zeitraubend und recht lästig, zumal für Patienten, die dadurch erregt werden und Beklemmungszustände bekommen, unter denen sich der Blutdruck ändert und die Messung ungenau wird.
• Bei dem erfindungsgemäß neugestalteteii Blutdruckmesser braucht man dem zu untersuchenden Patienten keine Gummimanschette anzulegen und braucht kein Gebläse mit Ventilen und Schläuchen, auch kein mit Quecksilber gefülltes oder luftentleertes Nfeßinstrument mitzuführen; denn das ganze Meßinstrument besteht nur aus einer handgroßen Federwaage mit Zeigerwerk und Skala und einem Fühler am Waagebalken, mit dem eine leicht zugängliche Arterie des Oberarms oder Unterarms gesucht und alsdann abgedrückt wird, bis die Pulswelle verschwindet, und wobei dann der mit dem Fühler ausgeübte Druck als der Blutdruck auf der Skala abgelesen wird.
• Ein der Erfindung gemäß neugestalteter Blutdruckmesser ist in der Zeichnung als Ausführungsl>eisi>iel in natürlicher Größe dargestellt.
• I)ie zu einem Blutdruckmesser hergerichtete Federwaage ist in einem runden, kapselförmigen Gehäuse I untergebracht und hesteht im ührigen aus einem durch das Gehäuse quer hindurchgehenden Waagebalken 2 mit einer schraubenförmig gewundenen Druckfeder 3, ferner aus einem Zeigerwerk, dessen Zeiger z durch den bei 2' gekröpften und gezahnten Waagebalken und ein darin eingreifendes Zahnrädchen 4 angetrieben wird, sowie aus einer unter dem Deckelglas (nicht gezeichnet) sichtharen Skala mit Einteilung in Strichen und Zahlen.
• Als Fühler, mit denen der Blutdruckmesser erfindungsgemäß ausgerüstet ist, dienen 2 Pelotten 5 und S0 zum wahlweisen Anstecken an den unteren vorstehenden Teil des Waagebalkens 2 und ein am oheren Ende des Waagebalkens sitzender Druckknopf 6. Die Pelotten sind in der Form ihres unteren Auflageendes den örtlichen Verhältnissen an der Oherarm- bzw. Unterarmarterie angepaßt; zu diesem Zweck ist die Pelotte 5 bei 5' konkav bogenförmig ausgekehlt, wo sie die Oberarmarterie gegen den abgerundeten Oberarmknochen andrücken soll. während die Pelotte 50 am unteren Etide eine konvex gebogene, stumpfe Scheide 50' besitzt, um die Unterarmarterie gut gegen den dortigen flacheren Knochen als Widerlager drücken und dadurch aloschnüren zu können.
• Es ist nicht schwer, schon beim ersten Ansetzen des Instruments mit niedergedrücktem Druckknopf 6 eine günstige Meßstelle zu finden und in wenigen Augenblicken das Aussetzen des Pulsschlages in dem abgeschnürten Körperteil festzustellen, z. B. mit einem Stethoskop, und es geht ebenso schnell, alsdann an der gefundenen Meßstelle das Instrument mit losgelassenem Druckknopf 6 erneut und mit zunehmendem Druck niederzudrücken, bis die Pulswelle abermals verschwindet, und dahei den vom Zeiger s auf der Skala angezeigten Druck als den Blutdruck abzulesen.
• Die in dem gezeichneten Ausführungsbeispiel verwendete Druckfeder 3 des Blutdruckmessers ist aus einer nicht rostenden Edelstahllegierung hergestellt und in ihrer Federkraft und Tragfähigkeit so abgestimmt, daß das Instrument im Gebrauch Quecksilbersäulendrücke wie bei R i v a - R o c c anzeigt, also Blutdruckwerte vonetwa Ao bis 290 mm Quecksilber (in dem bisher üblichen Maßsystem). die auf der entsprechend eingeteilten und geeichten Skala des Instruments abgelesen werden können.
• Stellringe i und i' am Waagebalken und eine Uberwurfmutter n mit feinem Schraubengewinde am Kopf des Instruments erleichtern das Einstellen und das genaue Eichen desselben. Durch Einbau eines als Linse ausgebildeten Deck- und Schutzglases kann das Skalenbild vergrößert und das Ablesen der Messung erleichtert werden.
• In den baulichen Einzelbeiten von Blutdruckmessern der beschriebenen und in einem Ausführungsbeispiel dargestellten Art können noch vorteilhafte Anderungen oder Ergänzungen vorgenommen werden, ohne daß von dem Wesen und dem Grundgedanken der Erfindung abgewichen wird.
• So z: B. können andere Oruck- und/oder Zugfedersysteme an Stelle der gezeigten 1)ruckfeder am Waagebalken angeschlossen werden.
• PATENTANSPROCHE: 1. Blutdruckmesser, aus einer handgroßen Federwaage bestehend, mit einer Pelotte als Fühler am Waagel)alken.

Claims (1)

1. 2. Blutdruckmesser nach Anspruch 1, aus einem kapselförmigen Gehäuse (1) bestehend, mit diametral hindurchgehenden, federbelasteten Waagebalken (2, 2') sowie Zeigerwerk und Skala (4, z).

   3. Blutdruckmesser nach den Ansprüchen 1 und 2, ausgerüstet mit zwei austauschbaren Pelotten, einer am aufsatzende ausgekehlten (5) und einer am Aufsatzende konvexen mit gebogener stumpfer Schneide.