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Vorrichtung zum Messen der absoluten Elastizität und des Elastizitätsverlustes
der lebendigen menschlichen Haut
Die Erfindung betrifft einen Apparat zur mechanischen
Messung; I. der absoluten Elastizität und 2. des Elastizitätsverlustes der lebendigen
menschlichen Haut. Er besteht aus zwei Schenkeln 1, 2, die in dem Lager 3 mit Rubinen
wie bei einem Zirkel miteinander verbunden sind. Das Lager mit Rubinen hat den Zweck,
die Reibung möglichst gering zu halten. Der eine Schenkel 1 ist fest verbunden mit
dem die ganze Apparatur umgebenden Gehäuse I2, der andere, 2, beweglich in dem Lager
mit Rubinen. An beilden Schenkelenden werden Nadeln I3 eingeschraubt, die sterilisierbar
sind, ein bis drei Spitzen von 1 bis 5 mm Länge haben, die beim Gebrauch in die
Haut eingestochen werden. Die beiden Schenkelenden sind derart mit dem Entfernungseinsteller
4 feststellbar, daß man bei der Elastizitätsmessung eine beliebige Ausgangsentfernung
der Nadelspitzen von I, 2 oder 3 cm einstellen kann. Das Mittelstück des beweglichen
Schenkels 2 ist eine Führung, in der sich eine Walze 5 auf und ab bewegen kann (bezeichnet
als Kugelgelenk). Diese;VC'alze hat eine Durchbohrung durch die der Stab 6 der Spiraldruckfeder
7 durchgleiten kann. Der Stab der Spiraldruckfeder kann mit einer Befestigungsschraube
mit der Walze fest verbunden werden. I)ie Spiraldruckfeder läuft in einem Rohr.
An dem Stab der Spiraldruckfeder sind vier Belastungsmarken angebracht; die Spiraldruckfeder
selbst ist auf 25, 50, 75 und IIOOg geeicht, wobei die Belastungsmarken am Stab
der Spiraldruckfeder der Spiraldruckfederkraft von 25, 50, 75 und 100 g entsprechen.
Ebenfalls am beweglichen Schenkel ist das Zahnsegmentrad 8 mit r = 2,5 cm befestigt.
Es überträgt die Bewegung des beweglichen Schenkels über das Zahnrad 9 r = 0,5 cm
und den Zeiger mio auf die Skala 111, die am Gehäuse befestigt ist. Das Gehäuse
ist unten offen. Der mit der Erfindung verfolgte Zweck ist die Elastizitätsmessung
der lebendigen menschlichen Haut. Diese beruht bei dem hier znr Paten-
tiefung
vorgelegten Apparat auf Dehnung der Haut und nicht wie bei den bisher konstruierten
Apparaten auf Druck.
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Die technische Aufgabe des Apparates ist, die Haut zu dehnen. Dabei
werden die Nadeln der heMen (durch den Entfernungseinsteller fixierten) beweglichen
und feststehenden Schenkel in die Haut eingestochen. Nach Loslösung des Entfernungseinstellers
am beweglichen Schenkel, er ist am feststehenden Schenkel beweglich vernietet, kann
nun die Kraft der bis zur gewünschten Belastungsmarke zusammengedrückten Spiraldruckfeder
einwirken und dabei die Schenkel, die im Lager mit Rubin beweglich miteinander verbunden
sind, mit den Nadeln voneinander entfernen, um so die Haut zu dehnen. Die beiden
Schenkelenden mit den Nadeln werden sich also -voneinander entfernen. Der mittlere
Teil des beweglichen Schenkels ist in der Richtung des Stabes der Spiraldruckfeder
und nach vorn offen. In ihm befindet sich eine Walze, die ebenfalls zwei Bohrungen
in T-Form aufweist. Durch das durch gehende Loch gleitet der Stab der Spiraldruckfeder,
und die darauf senkrechte Bohrung hat ein Gewinde für die Schraube, durch die/der
Stab der Spiraldruckfeder an die Walze festgeschraubt werden kann. Bei der Bewegung
des beweglichen Schenkels während der Elastizitätsmessung gerät der mittlere Teil
,des beweglichen Schenkels aus seiner ursprünglichen senkrechten Lage in eine schiefe.
Dabei gleitet die'Walze abwärts, damit der Stab der Spiraldrucikfeder und die Spiraldruckfeder
selbst nicht verkantet werden. Die Walze macht beim Gebrauch des Apparates nicht
eine Horizontalsondern eine Vertikalbewegung, weil das Mittelstück des beweglichen
Schenkels mit dem Verbindungsstück zum Lager mit Rubinen und dem zu der Nadel starr
verbunden ist.
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Gebrauchsanweilsunig: Die beiden Schenkel werden in die gewünschte
Ausgangsstellung (I, 2 oder 3 cm) gebracht und mit dem Entfernungseinsteller fixiert.
Dann wird die Spiraldruckfeder gespannt, indem man den Stab der Spiraldruckfeder
senkrecht zur seitlichen C;ehäusewand bis zur gewünschten Belastungsmarke eindrückt
und mit der Befestigungsschraube fest mit der Walze verbindet.
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Die sterilisierten Nadeln werden in beide Schenkelenden eingefiihrt
und mit der Fixierschraube befestigt. Der Apparat ist geb rauchs fertig, die Nadeln
in die zu messende mit Äther gereinigte Haut eingestochen.
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Messung der absoluten Elastizität: Der Entfernungseinstelier wird
gelöst, die Spiraldlrudkfeder drückt die beiden Schenkel auseinander. Nach einer
Minute wird der absolute Elastizitätswert auf der Skala abgelesen.
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Messung des Elastizitätsverlustes: Die Befestigungsschraube wird
gelöst, die Spiraldruckfeder entspannt sich indem der Stab der Spiraldrtickfeder
durch die walze gleitet. Die gedehnte Haut zieht sich zusammen und nähert die Schenkel
wieder einander. Nach einer weiteren Mibute wird erneut der Zeigerstand auf der
Skala abgelesen. Ist der Zeiger bis zum Ausgangspunkt zurückgegangen, so ist der
Elastizitätsverlust gleich Null. Anderenfalls kann man aus dem Zeigerstand den Elastizitätsverlust
ablesen und in Prozent umrechnen.
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Stand der Technik am Tage der Anmeldung: Die ersten Elastometer sind
von 5 c h a d e konstruiert (S c h a d e: Münch. med. Wschr. IW6, 53, 224I; S c
h a d e : Zeitschr. f. exp. Pathol. und Ther. I9I2, aI, 369; Schrmidt la Baume:Arch.f.Derm.u.
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Syph. I56), die mit Gewichtsbelastung eingerichtet sind. S c h a d
e drückt die Haut durch diese senkrechte Belastung ein. Die Hauteinsenkung wird
ebenfalls auf eine Skala übertragen. Nach Entfernung der Gewichte hebt sich die
eingedrückte Haut wieder. Ähnliche Apparaturen sind von Japanern konstruiert worden,
womit die Haut ebenfalls eingedrückt wurde. Andere Apparaturen sind mir nicht bekannt.
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Der technische Fortschritt des erfindungsgemäßen Apparates ist: 1.
Eine Messung nur der Haut. (Bei den früheren Instrumenten wurde Unterhautgewebe,
Mus!kulatur usw. mitgemessen. Die Messungen waren dabei sehr ungenau, so daß die
Apparate nicht allgemein in der Dermatologie angewendet werden konnten. Messungen
z. B. über Schienbein.
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Unterarm oderBauchdecken mußten wegen des darunterliegenden mitgemessenen
Gewebes [I(nochen, Muskel, Fett] ungenaue Resultate ergeben. Mit dem hier angemeldeten
Apparat wird nur die Haut gemessen.) 2t. Messung durch Dehnung (nicht durch Druck
wie bisher). 3. Beliebige Haltung des Apparates und damit Möglichkeit der Messung
an jeder Körperstelle. (Bei den früheren Druckmessungen mit Gewichtbelastung mußte
streng die senkrechte Lage gewahrt werden.) 4. Bestimmung der Walze soluten Elastizität
und des Elastizitätsverlustes in einem Arbeitsgang. 5. Handlichkeit des Apparates.
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Erldärung zur Beschreibung und Zeichnung: 1 = Feststehender Schenkel,
2 = Beweglicher Schenkel, 3 = Lager mit Rubinen, 4 = Entfernungseinsteller, 5 =
Kugelgelenk, 6 = Stab der Spiraldruckfeder, 7 = Spiraldruckfeder, 8 = Zahnsegmentrad,
9 = Zahnrad, ID = Zeiger, III = Skala, ru = Rahmen, 13 = Auswechselbare Nadeln.