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Verfahren und Vorrichtung zur Prüfung der Menge und Blatteigenschaften
einzelner Faserfraktionen von Papier-Faserstoffen Ein Papier-Fasserstoff, wie beispielsweise
das technische Produkt Holzschliff oder Zellstoff, ist ein Gemenge von Fasern unterschiedflicher
Länge und Beschaffenheit. Die Eigenschaften des aus einem solchem Faserstoff gebildeten
Papierblattes, wie Fertigkeitseigenschften. Glätte, Dichte usw., hängen sehr weitgehend
von der Menge und Beschaffenheit Bestimmter Fraktionen des Faserstoffes ab (unter
Fraktionen wird die Gesamtheit der zu einem bestimmten Faserlägenbereich gehörenden
Fasern verstansden), und es ist deshalb besonders aufschlußreich. Menge und Blatteigenschaften
einer bestimmten Fraktion des Faserstoff zu kennen.
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I)ie Isolierung einer bestimmten Faserfraktion erfolgt grundsätzlich
in der Weise, daß der mit verhältnismäßig viel Wasser verdünnte Faserstoff durch
dauernden oder periodischen Zulauf und Ablauf von Wasser durch ein Sieb bestimmter
Maschenweite hindurchgeschwemmt wird, wobei die Fasern, die länger als die Itetreffende
Äfaschen größe sind. auf dem Sieb zurückbleiben; zur Prüfung der Blatteigenschaften
wird aus den Fasern der abgeschiedenen Fraktion ein Papierprüfblatt gebildet und
dieses auf die entsprechenden Eigenschaften hin untersucht. Die bis jetzt angewandten
Verfahren zur Ermittlung dieser erte sind nicht exakt genug, sehr umständlich und
langwierig und es wird diese Prüfung deshalb nicht in dem Umfange angewandt, als
es ihrer Bedeutung gemäß notwendig wäre. Ät it der vorliegenden Erfindung
soll
ein wesentlicher Fortschritt dadurch erreicht werden, daß die Genauigkeit der Prüfung
erheblich gesteigert und eine ganz wesentliche Vereinfachung und Zeitersparnis erzielt
wird.
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Nach den bekannten Verfahren wird üblicherweise so vorgegangen, daß
der zu untersuchende Faserstoff in einem sog. Siebfraktioniergerät durch ein Sieb
bestimmter Maschenweite während bestimmter Zeit unter festgelegten Rührbedingungen
hindurchgeschwemmt wird. Bei ungenügender Durcbwirbelung der Fasern über dem Sieb
haben diese das Bestreben, sich abzulagern und die Älaschen zu verstopfen, wodurch
der Auswaschvorgang unterbrochen wird. Es werden deshalb Rührvorrichtungen angewandt,
die knapp über dem Sielt rotieren und die Fasern durch Aufwirbelung in Bewegung
halten. Nach dem Ablassen des Wassers werden die auf dem Sieb zurückgebliebenen
Fasern in einem Trockenschrank, gegebenenfalls auf demselben Sieb, getrocknet oder
aber naß vom Sieb abgenommen und auf einer anderen Unterlage getrocknet, wobei das
Trocknen 1/2 bis 2 Stunden dauert. Das Gewicht der abgeschiedenen J'raktion wird
in Prozent auf das zur Prüfung angewandte Faserstoffgewicht bezogen.
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Zur Feststellung der Blatteigenschaften einer bestimmten Fraktion
ist es bisher notwendig, eine besondere Siebfraktionierung durchzuführen, den fraktionierten
Faseranteil vom Fraktioniersieb zu entfernen und mit demselben in einem besonderen
Blattbildungsapparat für Präzisionsprüfblätter ein Papierblatt zu bilden, das dann
auf seine Eigenschaften untersucht werden kann.
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Zur Prüfung des Entwässerungsverhaltens (Mahlungsgrad) einer Fraktion
muß ebenfalls eine besondere Siebfraktionierung durchgeführt werden.
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I)er fraktionierte Faseranteil wird in einem besonderen Mahlungsgradprüfer
einer Untersuchung unterzogen.
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Im Gegensatz zu den bekannten Verfahren liegt das Wesen der vorliegenden
Erfindung darin, daß die Fraktionierung des zu untersuchenden Faserstoffes in den
Blattbildungsapparat verlegt wird, wobei Siebfraktionierung, Ermittlung des Entwässerungsverhaltens
und Herstellung eines Prüfblattes in einem und demselben Arbeitsgang erfolgen. in
der Weise, daß nach erfolgter Siebfraktionierung und nach erfolgter gleichmäBiger
Verteilung der über dem Fraktioniersieb in wässeriger Aufschwemmung befindlichen
restlichen Fasern, das Prüfblatt auf demselben Siebtuch durch Absaugen von Wasser
bei gleichzeitiger Ermittlung der dafür erforderlichen Zeitdauer gebildet und anschließend
auf demselben Siebtuch durch gleichzeitiges Pressen und Erwärmen getrocknet wird.
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Durch diese Zusammenfassung verschiedener Prüfungen in einem einzigen
Arbeitsgang wird ein solches Höchstmaß an Einfachkeit, Zeitersparnis und Präzision
erreicht, daß eigentlich erst dadurch dieses Prüfverfahren für eine allgemeine Anwendung
zugänglich wird.
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Neben dem gekennzeichneten Hauptgegenstand der Erfindung sitid aber
auch Teilvorgänge' des Verfahrens und der zu seiner Ausführung angewandten Vorrichtung
erfinderischer Natur.
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So wird für den Fraktioniervorgang auf dem Sieb die Regel herausgestellt,
daß die Fasersuspension in zur Siebebene parallelen Strömungen gehalten wird, weil
dadurch die Trennung bestimmter Fasergruppen exakter durchgeführt werden kann. Bekanntlich
lagern sich die Fasern vornehmlich in der Bewegungsrichtung des Faserstromes; es
ist deshalb eine größere Sicherheit vorhanden, daß nur solche Fasern durch die Siebmaschen
hindurchgehen, die kürzer als diese sind, während bei einer mechanischen Rührung
über dem Sieb unkontrollierte Strömungen entstehen, die auch senkrecht auf die Siebfläche
wirken und einen gewissen Anteil längerer Fasern durch die Siebmaschen hindurchtreten
lassen. Durch die Ausgestaltung des Bewegungsorgans für die Fasersuspension in der
Weise, daß dieses nach erfolgter Fraktionierung aus der Füllkammer des Blattbildners
herausnebmbar ist, wird die Möglichkeit geschaffen, daß die in der Fasersuspension
über dem Sieh enthaltenen Fasern als Voraussetzung für eine präzise Blattbildung
gleichmäßig verteilt werden können.
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Die Regel, während des Fraktioniervorganges den Raum unterhalb des
Siebtuches bis zur angrenzenden Wassersäule mit Luft gefüllt vorzusehen, soll sicherstellen,
daß die über dem Sieb erzeugten starken konzentrischen Strömungen sich nicht auf
die unterhalb des Siel)es befindliche Wassersäule übertragen können; denn eine von
unten direkt auf das Sieb einwirkende Wasserströmung könnte ihrerseits bei der anschließenden
Blattbildung erhebliche Störungen in der Verteilung der Fasern hervorrufen.
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Erfinderischer Natur sind ferner die liegen a) ein unterhalb des
Siebens erforderliches Luftpolster und eine Wasserstandsregelung in der Füllkammer
bei dauerndem Zulauf des Wassers automatisch in der Weise zu erreichen, daß das
durch das Sieb von oben in die Saugkammer einlaufende Wasser von einem bestimmten
Augenblick an als Absperrmittel für einem Querschnitt (Rohrleitung) dient, der bis
dahin gegen die Atmosphäre geöffnet ist; durch die Absperrung kann die Luft nicht
mehr aus der Saugkammer entweichen und das zufließende Wasser steigt über dem Sieb
an. Die Größe des Luftpolsters hängt davon ah, in welchem Abstand vom Sieb der mit
der Atmosphäre in Verbindung stehende Querschnitt angeordnet ist; die Höhe des sich
einstellenden \Vasserstandes in der Füllkammer hängt davon ab, um welche Differetz
das gegen die Atmosphäre offene linse der Roltrleitung höher angeordnet ist. als
das innerhalb der Saugkammer gelegene Ende; b) die zur Messung des Entwässerungsverhaltens
in die Saugkammer abgelaufene \\tassermenge zur Bildung einer Wassersäule zu verwetden,
die als Unterdruckerzeuger gegettülter dem über dem Siel; befindlichen Faser-Wasser-Gemi
sch wirksam wird; c) die Gummimembran, die mit Wasserdaml)f von Atmosphärendruck
und 100 C' lteheizt wird und welche die Wärme an das zu troclinell(lt
Papierblatt
überträgt, während des Trocknungsv<lrgaltges in eine schräge bis senkrechte Lage
zu bringen, wodurch das Kondensat des Wasserdampfes geregelt beseitigt und dadurch
eine schnellere and wesentlich gleichmäßigere Verdichtung und Trocknung des Fasergefüges
erreicht wird; d) den überschüssigen Wasserdampf nach Verlassen des Trockners in
einem darunter befindlichen Kondensatbehälter durch Kühlung niederzuschlagen und
den Kondensatschalter mit dem Dampferzeuger kommunizierend zu verbinden.
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Weitere Einzelheiten ergeben sich aus der folgenden Beschreibung:
Die Zeichnung stellt eine Vorrichtung zur Ausführung des den Gegenstand der Erfindung
bildenden Verfahrens in einem Ausführungsbeispiel dar. uitd z+ar zeigt Abb. 1 den
kombinieren Siebfraktionier- und Blattbildungsapparat.
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Abb. 2 den Trockner A mit einer bosenderen Beheizungseinrichtung
B.
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Der kombinierte Siebfraktionier- und Blattbildungsapparat besteht
aus der zylindrischen Füllkammer t und der ebenfalls zylindrischen Saugkammer 2.
die an ihrem oberen Rand die Siebstützplatte 3 trägt. Das Fraktioniersieb 4 ist
auf die Siebstützplatte aufgesetzt. Die Füllkammer ist durch Scharniere abhebbar
ausgebildet und mittels Klammern gegen Dichtungsringe anpreßbar, so daß ein wasserdichter
Abschluß nach den Seiten gesichert ist. Das Fraktioniergerät 5 als Pumpeinrichtung
ist in die Füllkammer zentrisch einsetz-und herausnehmbar ausgebildet; es ist ein
Rohr 6 mit Öffnung 7 für dell Einlauf des Faser-Wasser-Gemisches; die am unteren
Ende angeordnete Grundplatte 8 ist durch Verbindungsstege mit dem Rohr verbunden;
über der Grundplatte rotiert von oben über eine Welle angetrieben ein Flügelrad
9. tlas wie eine Pumpe wirkt und der Fasersuspension die gekennzeichnete Bewegungsrichtung
erteilt. Die Füllkammer 1 ist als Glaszylinder ausgebildet und hat zwei Wasserstandmarken
10 und 11, von deneti die <>1 obere zur Einstellung der Fasersuspension vor
der Blattbildung dient und die untere bei der Prüfung des Entwässerungsverhaltens
Verwendung findet.
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Die Saugkammer 2 ist von ihrem Bodenteil aus über Hahn 13 mit eilteln
l:allrohr 12 verbunden, das zusammen mit einem entsprechenden Wasserstand in der
Saugkammer den erforderlichen Unterdruck für die Entwässerung des zu bildenten Papierblattes
bewirkt. Das in die Saugkammer einmündende 1 Niveaurohr 14 mit hahn 15 und das Niveaurohr
17 mit i lahit 1 8 halten die Aufgabe, die selbsttätige Bildung eines Luftpolsters
bestimmter Größe unter dem Sieb zu bilden und dienen gleichzeitig der Niveauhaltung
in der Füllkammer bei dauerndem Wasserzufluß 19 (nähere Einzelheiten darüber bei
der Beschreibung des Verfahrens in den Ausführungsbeispielen).
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Das außerhalb der Saugkammer befindliche offene Ende des Rohres 14
bzw. 17 ist gegenüber der Öffnung in der Saugkammer um so viel höher augeordnet.
als die in der Füllkammer 1 gewünschte Wasserstandshöhe ausmachen soll. Die Öffnung
des Rohres 14 im Innern der Saugkammer ist durch eine Übberdachung gegen das Eindringen
von Wasser, bevor der Wasserstand in der Saugkammer diese Höhe erreicht hat, geschützt.
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Am oberen Teil der Saugkammer ist ein Entlüftungsstutzen 20 angeordnet.
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Der Trockner 4 (Abb. 2) besteht aus der Vakuumkammer 21, der Siebstützplatte
22, auf die das Sieb 4 aufgesetzt werden kann, und dem Trocknerdeckel 23, der an
seiner unteren Begrenzung eine Gummimembran 24 als Heizfläche trägt.
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Beim Aufsetzen des Deckels auf die Vakuumkammer, mit der er durch
ein Scharnier 25 verhunden ist, legt sich die Membran 24 auf das zu trocknende Papierblatt
26; sie wird von der entgegengesetzten Seite her durch Wasserdampf von Atmosphärendruck
und etwa I00° C geheizt, der von dem darunter befindlichen Dampferzeugungssystem
n geliefert wird. Dieses System besteht aus dem Dampferzeuger 27 und dem Kondensatbehälter
28, die durch eine Siphonleitung 29 miteinander kommunizierend in Verbindung stehen.
Die Er hitzung des Wassers im Dampferzeuger 27 bewirkt ein elektrischer Tauschieder
30, der so stark ist, daß dauernd mehr I)ampf erzeugt wird, als erforderlich ist.
Der über der Gummimembran 24 nicht kondensierte Dampf strömt weiter und wirt durch
den Kühler 31 kondensiert, so daß sich im Kondensatbehälter 28 dieses Kondensat
sowie das direkt aus dem Trockner kommende Kondensat sammelt; durch die Verbindung
29 steht das Kondensat dem Dampferzeuger wieder zur Verfügung.
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Innerhalb der Vakuumkammer 21 ist ein Kühlbehälter 32 mit Zu- und
Abfluß 33 für das Kühlwasser angeordnet, ferner ist zur Evakuierung der Vakuumkammer
noch ein Stutzen 34 vorgesehen. der mit einer Luftabsaugevorrichtung in Verbin dung
gebracht werden kann.
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I)er gesamte Trockner kann über das Scharnier 35 durch @ Hochheben
am Griff 36 des Deckels schräg bis senkrecht aufgerichtet werden, so daß die Gummimemltran
24 ebenfalls in diese Lage gerät. I)adurch kann das Kondensat, das sich auf der
Beheizungsfläche niederschlägt, geregelt abfließen und der Trocknungsvorgang erfolgt
schneller und mit größerer Genauigkeit. Das Hochheben des ganzen Trockners am Griff
des Deckels ist dadurch möglich, daß die Vakuumkammer infolge des in ihr herrschenden
Vakuums fest an den Deckel gepreßt wird.
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Die Anwendung des Verfahrens und der Gebrauch der Vorrichtung soll
an Ausführungsbeispielen erläutert werden. t @ u s f ii h r u n g s b e i s p i
e 1 1 Zur Prüfung der Menge und Blatteigenschaften einzelner Faserfraktionen von
Papier-Faserstoffen wird in folgender Weise vorgegangen: Das Fraktioniersieb 4,
das gleichzeitig Blattbildungssieb ist, wird auf die Siebstützplatte 3 aufgesetzt
und die Füllkammer 1, die im Scharnier schwenkbar ist, geschlossen und mit Klammern
festgepreßt. Das
Fraktioniergerät 5 wird in die Füllkammer eingesetzt.
bis die Grundplatte 8 auf dem Sieb 4 aufsitzt. Nachdem die Saugkammer 2 durch den
geöffnueten Fallrohrhahn 13 entleert ist. wird dieser hahn geschlossen die Hiihne
15 und 1 S werden in die Stellung gemäß Abb. I gebracht, der Entlüftungsstutzen
20 ist geschlossen. Der Wasserzulauf l) wird geöffnet, wodurch zunächst das Sieb
4 benetzt wird; das Wasser läuft alter so lange durch das Sieb hindurch in die Saugkammer
2, bis der Wasserstand im Niveaurohr 17 auf die Höhe des Bodens der Saugkammer gekommen
ist; von jetzt al) steigt das Wasser in der Füllkammer an. wobei die Saugkammer
mit Luft gefüllt ist, die nicht entweichen kann. Durch die Oberflächenspannung tritt
das Wasser nicht durch die Sieb maschen hindurch bzw. nur so viel, als zur Bildung
des entsprechenden Gegendrucks im Xiveaurohr 17 erforderlich ist, das sich in dem
Maße mit Wasser füllt, als der Wasserstand in der Füllkammer zunimmt. Sobald das
Niveaurohr überläuft, bleibt auch der Wasserstand in der Füllkammer konstani und
das ganze der Füllkammer zufließende Wasser läuft über das Niveaurohr 17 ab. Nunmehr
wird der für die Prüfung vorgesehene, in Wasser suspendierte Faserstoff in die Füllkammer
von oben eingegossen und die Pumpeinrichtung 9 (Flügelrad) des Fraktioniergerätes
5 in Tätigkeit gesetzt, wodurch die Fasersuspension in der gekeunzeichneten Weise
in Bewegung gehalten wird. Mit dem dauernd durch das Sieb ablaufendem Wasser werden
im wesentlichen alle die Fasern durch das Sieb geschwemmt, die kleiner als die Maschenweite
des Siebes sind.
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Nach bestimmter Zeit wird der Wasserzufluß 19 abgestellt und die
Fraktioniereinrichtung 5 aus der Füllkammer herausgenommen. Das Niveau rohr I7 wird
durch entsprechendes Schalten des Hahnes 18 abgeschlossen und in die Füllkammer
wird noch so viel Wasser 19 zugelassen, bis die Wasserstandmarke 10 erreicht ist.
Das in der Füllkammer befindliche Faser-Wasser-Gemisch wird nun durch geeignete
Maßnahmen so beeinflußt, daß die Fasern hinsichtlich Menge und Richtung ganz gleichmäßig
verteilt werden, z. B. wird ein gelochtes Blech im Querschnitt der Füllkammer mehrere
Male in der Fasersuspension auf und ab bewegt und dann herausgenommen. Alsdann wird
der Entlüftungsstutzen 20 geöffnet, wodurch das in der Saugkammer befindliche Luftpolster
entspannt und das in der Füllkammer befindliche Faser-Wasser-Gemisch gegen den Druck
der Atmosphäre entwässert, bis die Wasserstandmarke 11 erreicht ist; die Zeitdauer
für das Absinken des Wasserspiegels zwischen den heiden Marken 10 und 11 ist das
Maß für das Entwässerungsverhalten der Faserfraktion.
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Das in die Saugkammer abgelaufene Wasser hat nun in dieser einen
Stand bis nahe zum Entlüftungsstutzen 20 erreicht, und es wird dadurch zusammen
mit dem Fallrohr I2 eine als Unterdruck wirksame Fallhöhe von etwa So cm erzielt,
die zur endgültigen Entwässerung des Faser-Wasser-Gemiscltes erforderlich ist. Der
Entlüftungsstutzen 20 wird wieder geschlossen und der Fallrobrhahn I3 geöffnet.
wodurch der Unterdruck auf das Sieb wirksam wird, die restliche Absaugung des Wassers
erfolgt, bis Luft durch den gebildeten Faserfilz gesaugt wird.
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Nunmehr wird die Füllkammer geöffnet, das Sieb mit dem daraufliegenden
nassen Papierblatt herausgenommen und un den Trockner (Abb. 2) übertragen.
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Der Trockner ist für das Siel) aufnahmebereit, wenn der Dampfkreislauf
vom Dampferzeuger 27 über den Trocknerdeckel 23, Kühler 31, Kondensathehälter 28
und zurück als Kondensat zum Dampferzeuger 27 im Gange ist. Der Deckel 23 wird am
Griff 36 über das Scharnier 25 hochgeklappt und das Sieb 4 mit dem daaraufliegenden
nassen Faserfilz auf die Siebstützplatte aufgesetzt. Über den Faserfilz legt man
zweckmäßig ciii Blatt Schreibpapier, um ein Ankleben der Fasern an der Gummimembran
24 zu verhindern. i)er Deckel wird dann heruntergeklappt und der Stutzen 34 mit
einer Luftabsaugevorrichtung. z. B. einem Wasserstrahlinjektor, verbunden, wodurch
ein Vakuum von etwa 720 mm Q.S. in der Vakuumkammer 21 erreicht werden soll. Der
Deckel wiril durch das entstehende Vakuum von der Vakuumkammer 2I angesaugt und
festgehalten: sobald ein genügendes Vakuum erreicht ist, wir<l der ganze Trockner
4 (ohne Beheizungssysteni B) mit tlcm griff 36 über das Scharnier 35 schräg bis
senkrecht gestellt, so daß durch geregelte Abfuhr des Kondensats auf der Oberfläche
der Gummimembran eine schnelle und gleichmäßige Trocknung gewährleistet ist. Da
der auf der Dampfseite der membran wirkende Druck etwa dem Druck der Atmosphäre
gleichkommt, so wird die Meiiiltran ungefähr mit I kg/cm2 gegen den nassen Faserfilz
gepreßt, wodurch das Fasergefüge l>ei gleichzeitiger Verdampfung des Restwassers
exakt und reproduzierbar verdichtet wird. Der durch das Sich 4 und die Sichstützplatte
.22 hindurchtretende Wasserdampf wird durch den Kühlbehälter 32 kondensiert; das
entstehende Kondensat wird durch den Stutzen 34 mittels der Luftabsaugevorrichtung
abgeführt. Die Trocknung ist nach etwa 3 Minuten beendett. Alsdann wird der Trockner
wieder itt waagerechte Lage gebracht, das Vakuum iii der Kammer durch-Einlassen
von Luft beseitigt uncl der Trocknerdeckel geöffnet. Das Sieb 4 wird entnommen und
das getrocknete Prüflilatt vom Siel) abhezogen.
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Das getrocknete Prüflilatt wird sofort anschließend gewogen und damit
das Gewicht der durch den Prüfungsvorgang isolierten Faserfraktion ermittelt; das
Ergebnis wird, in Prozent bezogen, auf das zur Prüfung angewandte Fasergewicht ausgedrückt.
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Das erhaltene Prüfblatt kann numehr in ül)-licher Weise auf Festigkeitseigenschaften
usw.
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: untersucht werden.
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Will man den Blatteigenschaften ciner Faserfraktion die Blatteingenschaften
des Gesamtfaserstoffes gegenüberstellen, so kann nach demselben Verfahren mit dem
GEsamtfaserstoff ein Prüfbaltt
gebildet werden, jedoch ohne vorhergehende
Sichfraktionierung. Diese Arbeitsweise ist auch verwendbar, wenn die konzentration
eines in wässe riger. Aufschwemmung vorhegenden Faserstoffes nicht bekannt ist:
in diesem Fall wird ein bestimmtes. Volumen dier Faseraufschwemmung verwendet und
darauf ein Prüfblatt gebildet, dessen Gewicht dann gleichzeitig Aufschluß über die
Konzentration der Faserstoffaufschwemmung gibt.
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.\ u s f ü 11 r u n g s b e i s 1) i e 1 In Fällen, wo ein sehr schmieriger
Faserstoff zur Prüfung vorliegt und man auf die Fraktionierung und die Ermittlung
des Entwässerungsverhaltens verzichten kann, läßt sich zur Herstellung eines Blattes
in folgender Weise vorgehen: Das Siebfraktioniergerät 5 wird aus der Füllkammer
@ entfernt, in der Saugkammer 2 werden der Entlüftungsstutzen 20. der Fallrohrhahn
13 und der Hahn 18 des Niveau rohres 17 geschlossen, der Hahn 15 des Niveaurohres
14 wird gegenüber der Stellung in Abb. 1 um ¼-Drehung nach links geschaltet, so
daß im Niveaurohr 14 gegebenenfalls Wasser durch das Ablußrohr 16 auslaufen kann;
dann wird anschließend eine weitere ¼-Drehung geschaltet, so daß der in der Saugkammer
befindliche Schenkel und der außerhalb gelegene Verbindung miteinander haben. Nach
dem Einsetzen des Siebes 4 und der Anpressung der Füllkammer wirtl Wasser über die
Leitung 19 in die Füllkammer 1 eingelassen i)as Wasser läuft durch das Sielt hindurch
in die Saugkammer und verdrängt die dort befindliche Luft durch das Niveaurohr 14
so lange. itis der Wasserstand in der Saugkammer die obere Öffnung des Niveaurohres
14 innerhalb der Saugkammer erreicht hat und Wasser in <las Niveaurohr 14 einläuft
bis zur Anfüllung des Schenkels innerhalb der Saugkammer. Von hier alt bis zum Sieb
ist nun ein abgeschlossenes Luftpolster gebildet, so daß das Wasserr in der Füllkammer
austeigt, bis der äußere Schenkel des Niveaurohres 14 unter dem Druck des Wasserstandes
in der Füllkammer uberläuft. Dann wird der Wasserzufluß 19 abgestellt und der Hahn
15 ds Niveaurohres in die Stellung gemäß Abb. 1 gebracht. Es wird nunmehr der Faserstoff
in die Füllkammer zugegeben, bis zur Marke 10 Wasser zugelassen und dann mittels
eines gelochten Bleches durch mehrmaliges Aufundabbewegen in der Füllkammer eine
gleichmäßige Verteilung der Fasern herbeigeführt. Durch Öffnen des Fallrohrhahnes
13 wirkt itutt eilte Fallhöhe von ungefähr So cm als Unterdruck. Im Gegensatz zu
dem Ausführungsbeispiel 1. wo die erfordeliche Wassersäule unterhalb des Siebes
durch teilweise Entwässerung der Fasersuspension erhalten wird, ist hier die erforderliche
Wassersäule als Unterdruckquelle von Anfang an vorhanden, wodurch der Absaugevorgang,
insbesondere bei schmierigen Faserstoffen, wesentlich schneller durchgeführt werden
kann.
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Sobald die Entwasserung so weit fortgeschritten ist, daß Luft durch
den auf dem Sich liegenden Faserfiltz gesaugt wird, erfolgt dwas Schließen des Fallrohrhahnes
13. und der Hahn 15 des Niveaurohres 14 wird gegenüber der Stellung in Abb. I um
¼-Drehung nach links eingestellt, so daß das Niveaurohr 14 vollständig entwässern
kann und somit fur den nächsten Blattbildungsvorgang bereit ist.
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Die Trocknung erfolgt entsprechend dem Ausführungsbeispiel 1.
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Die hier beschriebene Anordnung und Arbeitsweise stellt nur ein Beispiel
einer Ausführungsform dar und kann dem Erfindungsgedanken entsprechend sinngemäß
abgeändert werden.