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Verteiler- und Verdichtergerät für Straßendecken aus Beton oder, bituminösen
Stoffen Nach der Erfindung wird das mit Kippern angefahrene bituminöse Material
oder der Beton für Straßendecken von einem Vorratsbehälter aufgenommen, dessen Boden
aus sich fast berührenden Förderwalzen besteht, die sämtlich in gleicher Richtung
von einem Getriebe aus über Kegel-, Schnecken-, Stirn- oder Kettenräder drehbar
sind und nach Bedarf in Gang gesetzt werden können. Diese Walzen fördern das Material
durch einen von einem Schieber einstellbaren Spalt und führen es einer Verteilerschnecke
zu. Um das Festbacken von bituminösem Material an den Walzen zu verhindern, ist
unter den Walzen ein Raum abgeteilt, in welchen Heizgase geleitet werden für die
Erwärmung der Walzen. Die untere Seite dieses Heizraumes kann aus einzelnen aneinanderliegenden
Klappen bestehen, welche von Zeit zu Zeit umgestellt werden und das auf sie gefallene
Material abwerfen.
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Die Verteilerschnecke, welche durch ein Untersetzungsgetriebe gedreht
wird, fördert das Material nach beiden Seiten bis zu den Begrenzungsschildern, welche
auf die verlangte Verteilungsbreite eingestellt sind. Eine Profilierungsbohle, die
mechanisch oder hydraulisch auf die verlangte Deckenstärke und Profilform eingestellt
werden kann, läßt das Deckenmaterial beim Bewegen des Gerätes unter sich durch.
Diese Bohle wird z. B. von drei Exzentern über eine Kurbelstange und einen Druckkolben
abwärts bewegt, während Federn die
Profilierungsbohle hochziehen.
Dabei schlägt der Führungskolben gegen einen einstellbaren Anschlag am Führungszylinder.
Hierdurch entsteht ein gleichbleibender Spalt zwischen Bohle und Untergrund, so
daß in dieser Lage immer dieselbe Deckenstärke gewährleistet ist.
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In einem bestimmten Abstand hinter dieser Profilierungsbohle ist eine
weitere Bohle, die Schubbohle, angeordnet, welche infolge ihrer Einrichtung sich
selbsttätig der von der Profilierungsbohle geformten Decke beim Aufliegen auf ihr
anpaßt. Diese Schubbohle steht mit einem oder mehreren Exzentern durch ein Gestänge
so in Verbindung, daß, wenn die Profilierungsbohle auf der Decke aufliegt, sie von
der Decke abgezogen frei an einem Schlitten in Schienen hängt und nach vorn gezogen
wird. Ist dagegen die Profilierungsbohle von der Straßendecke abgehoben, liegt die
Schubbohle auf der Decke auf, und das ganze Gerät wird durch den Exzenter über das
Gestänge von der Schubbohle abgedrückt.
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Das Gerät läuft vorn auf zwei oder mehr Lenkrollen. Beim Durchfahren
einer Kurve ist die nachstehende Einrichtung einzustellen. Der Dreharm für die Schubbohle
besitzt einen zu ihr senkrechten Lenkarm, der horizontal liegt. An dessen äußerem
Ende befindet sich eine drehbare Rolle oder drehbare Gleitbacke. Diese Rolle läuft
in einer drehbaren Führungsschiene, welche am Gerätrahmen in einet Bock lagert.
Diese Führungsschiene kann z. B. mit Hilfe eines Schneckensegmentes und einer darin
eingreifenden Schnecke gestellt werden. Ist die Führungsschiene genau in die Richtung
der Gerätachse gestellt, so schiebt sich das Gerät auch gerade vor. Ist sie schräg
gestellt, so schiebt sich . das Gerät schräg, also in einer Kurve nach links oder
rechts, je nach der Schrägstellung, vor.
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Das Rückwärtsbewegen des Gerätes erfolgt dadurch, daß beim Aufliegen
der Profilierungsbohle auf der Decke die abgehobene Schubbohle sich nach rückwärts
bewegt und, wenn die Schubbohle aufliegt, das Gerät durch den Exzenter nach rückwärts
nachgezogen wird. Die beiden Wirkungen, Vor- und Rückwärtsbewegung, lassen sich
sehr einfach dadurch erreichen, daß das Getriebe, welches die Exzenterwelle antreibt,
durch die Schaltung auf beide Drehrichtungen eingestellt werden kann.
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An Stelle der Bewegung der Schubbohle durch Exzenter kann sie auch
durch horizontal liegende Kolben und Zylinder bewegt werden, sei es, daß die Kolbenstange
am Rahmen des Gerätes und der Zylinder am Dreharm der Schubbohle oder umgekehrt
befestigt sind. Zur Betätigung des Kolbens und Zylinders dient eine Flüssigkeitspumpe.
Der Kolbenhub kann durch Anschläge, welche Steuerschieber betätigen, eingestellt
werden, wie z. B. bei einer hydraulischen Shapingmaschine, wo der Vorschub langsam
und der Rückwärtshub schnell erfolgen. Es kann ein Anschlag fest und der andere
durch eine Spindel verstellbar sein. Bei Verwendung je eines Zylinders und Kolbens
auf jeder Seite des Dreharmes zur Schubbohle läßt sich eine Kurve dadurch fahren,
daß man die beiden verstellbaren Anschläge verschieden einstellt, wodurch der Hub
des einen Kolbens größer ist als der des andern. Natürlich muß die Kolbenbewegung
im Einklang stehen zu der Auf- und Abwärtsbewegung der Profilierungsbohle.
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Das selbsttätige Anpassen der Schubbohle an die von der Profilbohle
geformte Decke erfolgt dadurch, daß die Anordnung der drei vertikalen Zylinder der
Schubbohle genau mit der der Zylinder der Profilbohle übereinstimmt. Die Zylinder
der Schubbohle sind durch Rohrleitungen ohne jede Absperrvorrichtung miteinander
verbunden, wodurch beim Aufliegen der Schubbohle auf der Decke die Flüssigkeit sich
selbsttätig auf die Zylinder verteilt. Den Abstand der Schubbohle vom Geräterahmen
kann man verändern, indem man aus einem Preßzylinder mit Kolben mittels einer Spindel,
die den Kolben bewegt, über eine Rohrleitung in einen der vertikalen Zylinder der
Schubbohle oder in die Rohrleitung Flüssigkeit preßt oder aus ihnen abzieht. Um.ein
sicheres Mitgehen der Bohle mit der Flüssigkeit in den drei vertikalen Zylindern
der Schubbohle zu erzwingen, sind Federn an der Schubbohle angebracht, welche sie
gegen den Dreharm ziehen. Die Schubbohle ist zweiteilig und gelenkig in der Trennung
am Zylinder aufgehängt, während der Kolben starr in der Mitte des Dreharmes befestigt
ist. Die beiden äußeren Enden der Schubbohle sind gelenkig an den jeweiligen Zylindern,
ebenso ihre Kolben gelenkig am Dreharm angebracht.
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Die Profilbohle hat bezüglich der drei vertikalen Zylinder und Kolben
sowie ihrer Aufhängung dieselben Merkmale, nur hat sie keinen Schwenkarm.
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Die Kolben sind an den auf und nieder gehenden Führungskolben für
die Profilbohle festgemacht. Federn ziehen, wie schon erwähnt, die Profilierungsbohle
nach oben. Die vertikalen Zylinder der Profilierungsbohle sind nicht wie bei der
Schubbohle durch Rohrleitungen verbunden, sondern jeder Zylinder für sich ist mit
einem getrennten Preßzylinder verbunden, von denen aus zur Festlegung der Deckenstärke
und der Profilform Flüssigkeit in die Zylinder gepreßt oder abgezogen wird. Dadurch
läßt sich eine gerade Decke, ein dach- oder muldenförmiges Profil einstellen. Bei
einer geraden Decke ist es von Vorteil, den Preßzylinder zum mittleren Profilzylinder
so mit den beiden Preßzylindern der äußeren Profilzylinder zu kuppeln, daß er nur
halb so viel Flüssigkeit fördert bzw. abzieht als jeweils einer der Preßzylinder
der beiden äußeren Profilzylinder.
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Bei der Fortbewegung des Gerätes durch horizontal liegende Kolben
und Zylinder kann auch die Auf- und Abwärtsbewegung der Profilbohle durch Exzenter
wegfallen. Dafür ist in die vertikalen Zylinder der Schubbohle eine entsprechende
Menge der Flüssigkeit jeweils einzudrücken bzw. abzulassen, was durch Steuerschieber
und Anschläge bewerkstelligt werden kann. Die Profilierungsbohle bleibt in diesem
Falle unbewegt, sie wird nur verstellt mit Hilfe der Preßzylinder, wenn auf der
einen oder anderen Seite die Deckenstärke
geändert werden muß oder
wenn ein anderes Profil erforderlich ist.
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In der Zeichnung ist die Erfindung dargestellt. Fig. i zeigt einen
Längsschnitt durch das ganze Gerät, Fig. 2 einen Längsschnitt durch die Schubbohle.
Es bedeuten darin a Anlaufrollen, b Lenkrollen, c Förderwalzen,
d Schieber, e Klappen, f -Ver-
teilerschnecke, g Begrenzungsschilder,
h Getriebe, i Kurbelwelle mit großen und kleinen Exzentern, k Kurbelstangen;
l Druckkolben, m Führungskolben, n Führungszylinder mit Anschlag,
0l, 02, o3 Profilierungskolben, p1, p'=, p3 Profilierungszylinder, q1, q2
Profilierungsbohle, r Gestänge für Schubbohle, s Schiene, t Schlitten, u
Dreharm, v1, v2, v3 senkrechte Kolben der Schubbohle, w1, w2, w3 senkrechte Zylinder
der Schubbohle, x1, x2 Federn, y1, y2 Schubbohle, z Lenkarm, A drehbare Gleitbacke
oder Rolle, B drehbare Führungsschiene, C Schneckensegment, D Schnecke, E Rahmen.
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Die Wirkungsweise des Verteilers und Verdichters für Straßendecken
ist wie folgt: Das von einem Kipper, der mit seinen Hinterrädern an die Anlaufrollen
a anläuft, auf die Förderwalzen c gestürzte Straßenbaumaterial wird von diesen Walzen
a weiterbefördert und in der durch den Schieber b eingestellten Stärke vor die Verteilerschnecke
f geworfen. Evtl. zwischen den Walzen c auf die Klappen e durchgefallenes Material
kann durch Umstellen der Klappen e aus dem Raum zwischen Walzen c und Klappen e
entfernt werden. Der Raum unter den Walzen c kann geheizt werden und dadurch auch
die Walzen c selbst, wodurch kein bituminöses Material auf ihnen festbacken kann.
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Die Verteilerschnecke f fördert das Material nach beiden Seiten bis
zu den auf die verlangte Straßenbreite eingestellten Begrenzungsschildern g. Die
Drehung der Kurbelwelle i erfolgt von einem Flüssigkeitsmotor aus, der auf dem Rahmen
E steht über ein Getriebe h. Durch die Drehung der Kurbelwelle i wird die
Kurbelstange k und der daran angehängte Druckkolben l auf- und abwärts bewegt.
Dadurch wird einmal die Profilierungsbohle q1, q2 auf die Decke gepreßt, ein anderes
Mal durch Federn gegen den Anschlag des Führungszylinders n mit dem Führungskolben
m gepreßt. Auf diese Weise entsteht zwischen Boden und Profilbohle ein Spalt.
In dieser Stellung drückt sich der Exzenter i über das Gestänge y von dem
Schlitten t ab und bewegt dadurch das ganze Gerät mit der Profilierungsbohle q1,
q2 nach vorn, wobei gleichzeitig die Schubbohle 3,1, 3,2 auf der Decke fest
aufliegt.
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Beim Weiterdrehen der Kurbelwelle i sitzt die Profilierungsbohle q1,
q2 auf der Decke auf und zieht den Schlitten t mit dem Dreharm
u der Schubbohle y1, y2 auf den Schienen s nach vorn. In diesem Fall sitzt
die Profilierungsbohle auf der Decke, und die Schubhöhle ist von ihr abgehoben.
Zum Rückwärtsfahren wird mit Hilfe einer Schaltung im Getriebe die Drehrichtung
geändert, und das Gerät bewegt sich rückwärts. Soll eine Kurve gefahren werden,
so wird die Schnecke D gedreht, durch _ das Schneckensegment C, das in die Schnecke
D greift, wird die drehbare Führungsschiene B schräg gestellt, wodurch sich über
den Lenkarm z der Dreharm u vermittels der drehbaren Gleitbacke A
gleichzeitig dreht und sich vor-oder rückwärts schiebt.
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Die Einstellung der Profilierungsbohle q1, q2, die von drei getrennten
Preßzylindern aus von Hand mit Spindeln, welche die Kolben bewegen, erfolgt, wird
von drei vertikalen Profilierungskolben o1, o2, o3 und Profilierungszylindern p1,
p2, p3 betätigt. Die richtige Einstellung der Schubbohle erfolgt ebenfalls durch
dieselbe Einrichtung, jedoch ist hierzu nur ein Preßzylinder erforderlich, da die
drei senkrechten Kolben v1, v2, v3 mit ihren Zylindern w1, w2, w3 untereinander
durch Rohrleitungen verbunden sind.