-
Vorrichtungen zur Einführung und Entfernung von Okklusivpessaren
In
der ärztlichen Praxis ist im Fall der Indikation zur Konzeptionsverhütung ein Okklusivpessar
das Drittel der Wahl.
-
Bisher wurden Okklusivpessare im allgemeinen nach Einführung eines
Vaginalspekulu,ms vom Arzt mit einer Kornzange oder ähnlichem Instrument appliziert.
NVurde ein Okklusivpessar ohne Arzt von der Patientin selbst auf die Portio aufgesetzt,
so geschah das manuell.
-
Sehr viele Frauen aber sind auf Grund der Diskrepallz von Fingerlänge
und Scheidentiefe oder aus kSngeschickl ichkei t zum Selbsteinlegen eines Okklusivpessars
nicht in der Lage, so daß ihnen die den Frauen oft 1>einljche und für den überlasteten
Arzt manchmal kaum tragbare häufige Inanspruchnahme ärztlicher llilfe nicht erspart
bleibt.
-
Zur Einführung besonders ausgebil,deter Okklusi\-pessare sind schall
Vorrichtungen vorgeschlagen worden, hei denen das Pessar in das entsprechend ausgebildete
Ende einer geraden Hülse eingesetzt und dann mittels dieser Hülse in die Vagina
eingeführt wird. Abgesehen davon, daß bei dieser Ausführung das sichere Auftreffen
und Aufdrücken des Pessars auf die Portio nicht gewährleistet ist, besteht auch
die Möglichkeit, daß beim Zurückziehen der Vorrichtung das Pessar sich wieder von
der Portio löst, so daß kein einwandfreier Sitz des applizierten Pessars gewährleistet
ist außerdem sind diese Vorrichtungen von vornherein nur für Pessare ganz bestimmter
Ausbildung geeignet, die sich praktisch nicht bewährt haben, dagegen eignen sie
sich nicht für die eine abweichende Form besitzenden modernen Pessare.
-
Die Erfindung ermöglicht es, den genannten tJLbelställden abzuhelfen
und eine Vorrichtung zu erhalten, mittels derer- Okklusivpessare auch ohne
ärztliche
Hilfe ünd ohne Eingehen mit d;em~Fingér in die Vagina sowie ohne Rücksicht auf die
Form des Pessars einwandfrei appliziert und entfernt werden können.
-
Zu diesem Zweck besteht die Erfindung allgemein darin, baß die Vorrichtung
zum Einführen des Okklusivpessars entsprechend der anatomischen Form der Vagina
gekrümmt ist und daß der während der Einführung zum Halten des Pessars dienende
Teil mit einer Einrichtung versehen ist, die nach dem Aufsetzen des Pessars auf
die Portio ein Lösen der Halteeinrichtung ohne nachträgliches Lockern des Pessars
gestattet. Zum Entfernen des Pessars kann nach Wunsch entweder die Einführungsvorrichtung
entsprechend ausgebildet werden, oder es kann ein besonderes Zusatz instrument Verwendung
finden.
-
Die Erfindung sieht verschWiedene Modifikationen der Lösung des gestellten
Problems vor, von denen man je nachdem der oder jener den Vorzug gehen kann, die
aber alle in jahrelanger ärztlicher Erfahrung erprobt sind und sich bewährt haben.
-
Eine dieser Lösungen besteht erfindungsgemäß darin, daß am Ende eines
hülsenförmigen Teiles ein der Form des Okklusivpessars im wesentlichen entsprechender
schalenförmiger Kopf angeordnet ist, in dessen Boden sich eine Bohrung befindet,
in der ein in der Hülse längs beweglich angeordneter Stab geführt ist. Der Stab
kann hohl oder massiv ausgebildet sein. Er ist entsprechend der Form der Hülse gekrümmt
und besitzt den gleichen Durchmesser wie die Bohrung im Boden des schalenförmigen
Teiles. Beim Ablösen des Okklusivpessars von dem letzteren stützt sich der Stab
gegen das Okklusivpessar ab und hält dieses dadurch in seiner Lage fest.
-
Der in der Hülse längs bewegliche Stab wird zweckmäßig in der Hülse
selbst geführt, was dadurch erreicht werden kann, daß bei einer Hülse mit stärker
ausgebildeter Wandung die Bohrung der Hülse dem Stabdurchmesser entspricht oder
daß bei einer dünnwandigen Hülse geeignete Führungsglieder zwischen Hülse und Stab
vorgesehen sind. An seinem Ende besitzt der Stab einen zum Angreifen des Fingers
geeigneten Knopf oder Ring.
-
Er steht außerdem unter Einwirkung einer Feder, die bestrebt ist,
ihn in seiner zurückgezogenen Stellung in der Hülse zu halten. Zusätzlich zu dieser
Feder oder auch an Stelle derselben kann eine Arretierungsvorrichtung vorgesehen
werden, die den Stab in der gewünschten Stellung in der Hülse hält.
-
Um ein Abgleiten des Stabes von dem glatter Okklusivpessar zu verhindern,
kann am vorderen Ende des Stabes ein Gummistempel angeordnet sein.
-
Um eine Anpassung des als Pessarträger dienenden schalenförmigen
Kopfes an die Größe des Pessars zu ermöglichen, kann derselbe auswechselbar ausgebildet
sein, so daß für jede Pessargröße ein Kopf entsprechender Größe verwendet werden
kann.
-
Als besonders vorteilhaft hat es sich herausgestellt, den Pessarträger
atisWeichgummi herzustellen und das Pessar während der Einführung' durch Erzeugung
eines Unterdruckes innerhalli, der Vorrichtung auf seinem Sitz zu halten, wobei
nach dem Su-frsetzen auf die-Portio der Unterdruck aufgehoben und das Pessar dadurch
freigegeben wird.
-
Zu diesem Zweck kann beispielsweise im Boden des Pessarträgers eine
zum Pessar hin trichterförmig erweiterte Hohlschraube eingesetzt sein, in deren
Bohrung der zum Andrücken des Pessars bestimmte, in der Hülse bewegliche Stab geführt
ist. Zur Erzeugung des gewünschten Unterdruckes nach Einsetzen des Pessars in seinen
Träger sind erfindungsgemäß verschiedene Möglichkeiten vorgesehen. So kann z. B.,
wenn der in der Hülse längs bewegliche Stab massiv ausgebildet ist, der Stab durch
einen Gummikolben in der Hülse luftdicht geführt sein; In diesem Fall entsteht durch
Zurückziehen des Stabes in der Hülse ein Unterdruck, der sich auf das in den Träger
eingesetzte Pessar auswirkt und dieses dadurch so lange sicherhält, bis die Stange
wieder vorwärts bewegt und dadurch der Unterdruck aufgehoben wird.
-
Es ist auch möglich, am hinteren Ende der Hülse einen Gummiball vorzusehen,
durch den in dem in diesem Fall hohl ausgebildeten und an seinem Ende mit Löchern
versehenen Stab ein Unterdruck in der Weise erzeugt wird, daß der Gummiball vor
dem Einsetzen des Fessars in den Träger etwas zusammengedrückt und nach dem Einsetzen
des Pessars dann wieder losgelassen wird. Der Gummiball ist zweckmäßig mit dem Ende
des Hohlstabes durch einen Metallknopf verbunden, so daß die für das Ablösen des
Trägers von dem Pessar erforderliche Aufhebung des Unterdruckes und die Längsbewegung
des Stabes innerhalh der Hülse durch Druck gegen den Metallknopf herbeigeführt werden
kann. Da der Gummiball infolge seiner Elastizität bestrebt ist, den Hohlstab innerhalb
der Hülse in der zurückgezogenen Stellung zu halten, ist in diesem Fall die Verwendung
einer Feder oder Arretierungsvorrichtung überflüssig.
-
Die Erfindung sieht ferner die Möglichkeit vor, das Andrücken des
Pessars gegen die Portio beim Zurückziehen des Pessarträgers durch unmittelbare
Einwirkung der Druckluft auf das Pessar vorzunehmen, also ohne Zuhilfenahme eines
beweglichen massiven oder hohlen Stabes, der durch den Boden des Pessarträgers geführt
werden kann.
-
Zu diesem Zweck steht gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung
die entsprechend deranatonischen Form der Vagina gekrümmte Hülse der Einführungsvorrichtung
an ihrem vorderen Ende in offener Verbindung mit dem schalenförmigen Pessarträger
und ist an ihrem hinteren Ende mit einer Einrichtung zur Erzeugung von Druckluft
versehen. Der als schalenförmiger Kopf ausgebildete Pessarträger besteht vorteilhaft
wieder aus Weichgummi und wird auf dem Deckel der Hülse durch eine zum aufzunehmenden
Pessar hin trichterförmig erweiterte Hohlschraube gehalten.
-
Es ist auch möglich, die Hülse derart auszubilden, daß sie in geeigneter
ARTeise, beispielsweise durch Verschrauben. auf einer Frauendusche od'. dgl.
hefestigt
werden kann. In diesem Fall genügt eine sehr kurze und gerade Hülse, da die Krümmung
durch die Form der Frauendusche gegeben ist.
-
Eine besonders einfache und vorteilhafte Ausführung der Einführutlgsvorrichtung
erhält man bei Verwendung eines Ökklusivpessars hesonderer Aushildutlg. I)ieses
Pessar wird ausschließlich durch Saugwirkung auf der Portio gehalten. Es besteht
ganz aus Weichgrummi und besitzt in seiner Kuppe eine dünne Membran zur Erzeugung
des für eine sichere Haftwirkung auf der Portio erforderlichen Unterdruckes. Die
Alembran ist durch einen überhöhten Rand geschützt, der auf einander gegenüberliegenden
Seiten unterteilt ist, so daß eine bei seitlicl em Druck sich maulartig erweiternde
oeffnung entsteht, in die beim Aufsetzen beispielsweise die Fingerspitze eingeführt
werden kann.
-
Diese Offnung des Okklusivpessars wird bei der vorliegenden Erfindung
zum Einführen eines entsprechend ausgebildeten Teiles der Einführungsvorrichtung
lleenutzt. In diesem Fall besteht erfindungsgemäß die Einführungsvorrichtung aus
einem entsprechend der anatomischen Form der Vagina gekrümmten Nietallstab von zweclmäßig
stumpfdreieckigem Querschnitt, auf dessen' vorderem Ende ein zur Einführung in die
maulartige Offnung des Pessars bestimmter pilzförmiger Ansatz in geeigneter Weise,
beispielsweise durch Aufschrauben od. dgl., I)efestigt ist. Der Ansatz dient zweckmäßig
gleichzeitig zum Halten eines ebenfalls aus Metall bestehenden schalenförmigen Kopfes.
Die Höhe des pilzförmigen Ansatzes ist so bemessen, daß derselbe beim Aufsetzen
des Pessars auf die Portio den für die Haftwirkung erforderlichen Druck ausül>t.
Um zu verhindern, daß beim Herausziehen der Vorrichtung nach Aufsetzen des Pessars
auf die Portio ein Lockern desselhen eintritt, ist erfindungsgemäß dieser Ansatz
so ausgebildet, daß zum Herausziehen desselben aus dem Pessar eine geringere Kraft
erforderlich ist, als der Haftwirkung des Pessars auf der Portio entspricht. Der
dreieckförmige Querschnitt des Stabes bietet beim Einlegen Anlageflächen fiir Daumen,
Zeige- und Mittelfinger der lIand, so daß eine sichere Führung erreicht wird.
-
Um die vorgenannte Vorrichtung auch zum Entfernen des Pessars verwenden
zu können, wird zweckmäßig der Stab in seinem hinteren Teil mit einer geringeren
Krümmung ausgebildet als in seinem vorderen Teil und an seinem hinteren Ende mit
einem zum Eingehen zwischen Pessarrand und Portio geeigneten stumpfen Haken versehen.
Durch die gestrecktere Form des den Haken tragenden Teiles des Stabes wird erreicht,
daß bei der Einführung der Haken nicht zentral, sondern auf die Außenwand des Pessars
auftrifft und auf dieser nach hintell über den l'essarrand gleitet.
-
Zum Entfernen eines Pessars beliebiger Form kann jedoch auch ein
besonderes Zusatzinstrument verwen4et werden. Dieses besteht erfindungsgemäß aus
einer entsprechend der anatomischen Form der Vagina gekrümmten, an den Enden ihrer
divergierenden Schenkel mit Haken versehenen Pinzette die aus einem federnden Material
derart gebogen ist, daß zwischen den Schenkeln genügend Raum zum Einführen eines
oder mehrerer Finger besteht.
-
In den Zeichnungen sind verschiedene Ausführungsformen der Erfindung
dargestellt.
-
Abb. 1 bis 3 zeigen je ein Ausführungsbeispiel im Längsschnitt; Abb.
4 zeigt die auf eine Frauendusche aufgeschraubt Vorrichtung; Abb. 5 und 6 zeigen
in perspektivischer Darstellungbzw. in Vorderansicht mit geschnittenem Kopf die
zur Einführung des Okklusivpessars besonderer Bauart bestimmte Vorrichtung und Abb.
7 in perspektivischer Ansicht einen Teilschnitt durch den Stab dieser Vorrichtung;
Abb. 8 bis IO geben das Okklusivpessar besonderer Bauart wieder, und Abb. 1 t zeigt
dieses Pessar, auf den Kopf der Vorrichtung nach Abb;5 5 und 6 aufgesetzt; Abh.
I2 und I3 zeigen eine zum Entfernen des Okklusivpessars geeignete Vorrichtung.
-
Gemäß der in Abb. 1 wiedergegebenen einfachsten Ausführungsform der
Erfindung ist eine aus Kunstharz od. dgl. Material bestehende Hülse T vorgesehen,
die aus einer etwa 20cm langen, gleichmäßig gekrüm-mten, dem Ausschnitt eines Kreises
mit einem Radius von etwa 10 cm entsprechenden massiven Röhre mit einer Wandstärke
von etwa I cm besteht. Diese Röhre trägt einen aufschraubharzen schalenförmigen
Kopf 2, in den, in eine indilTerente Sallbe gebettet, das Okklusivpessar eingelegt
wird. Bei Anwendung der Vorrichtung befindet sich der dem erwähnten Radius zugehörige
Kreismittelpunkt etwas oberhalb des Schambeins.
-
Der schalenförmige Kopf 2 kann entsprechend der verschiedenen Okklusivpessardimensionen
verschiedene Größen haben. Der obere Rand 3 des Kopfes 2 ist stumpf, um Verletzungen
der Vaginaschleimhaut auszuschließen. Der Boden des schalenförmigen Kopfes 2 ist
mit einer der Bohrung 4 der Röhre I entsprechenden und diese fortsetzenden Bohrung
5 versehen. Durch die Bohrung 5 wird ein in der Röhre I verschiebbárer, analog derselben
gekrümmter, etwa I cm dicker Stab 6 geführt, um das Okklusivpessar, sdbald es auf
die'Portio aufgesetzt ist, anzudrücken, wobei das Okklusivpessar aus dem Sal-benbett
gelöst und die Röhre 1 mit dem schalenförmigen Kopf 2, unter gleichzeitiger Abstützung
des Stabes auf dem Pessar, zurückgezogen und dann aus der Vagina extrahiert' wird.
-
Um ein Abgleiten des Stabes 6 von etwa glatten Okklusivpessaren zu
verhindern, ist am vorderen Ende des Stabes 6 ein Gummi stempel 7 angebracht.
-
Beim Einführen der Vorrichtung in die Vagina befindet sich der- Gummistempel
7 kurz vor oder in der Bohrung 5 des aufschraubbaren schalenförmigen Kopfes 2, aber
so, daß er das Okklusivpessar noch nicht berührt. In dieser Lage wird er durch eine
zweckentsprechende, Arretierung des Stabes 6 gehalten. Zu diesem Zweck ist am hinteren
Ende der Röhre I eine Flügelsehraube 8 vorgesehen, die den Stab 6 in seiner Lage
fixiert und erst vor dem Andrücken des auf die Portio aufgesetzten Okklu-
sivpessars
gelöst wird. An Steile dieser Arretiervorrichtung kann auch, wie bei g angedeutet,
der mit einem Knopf 10 zur besseren Handhabe versehne hintere Teil des Stabes 6,
der etwa um ein Drittel länger ist als die Röhre I und soviel aus derselben herausragt,
in einer bei g angedeuteten Spiralfeder geführt sein, die einerseits am Knopf 10
des Stabes und anderseits am hinteren Ende der Röhre 1 Widerhalt hat. Dadurch kann
der Stab 6 höchstens etwas auswärts gleiten, aber niemals in Richtung auf das Okklusivpessar,
um dieses vorzeitig zu lockern oder zu lösen. Beim Andrücken des Okklusivpeeears
und gleichzeitiger Lösung der Vorrichtung von demselben wird die Feder 9 zusammengedrückt,
wobei der Knopf 10 des Stabes festgehalten und die Röhre I gegen denselben gezogen
wird. Hierfür besitzt das hintere Ende der Röhre I eine Randwulstung 11 zum besseren
Anfassen, die zur besseren Einführung des Stabes 6 in die Röhre I und als Widerhalt
für die Spiralfeder g eine muldenförmige Vertiefung aufweist.
-
Die Krümmung der ganzen Vorrichtung ist so berechnet, daß nach der
Einführung in die Vagina die vordere Oeffnung des Okklusivpessars genau senkrecht
auf die Portio trifft.
-
Bei den, in Abb. 2 bis 4 dargestellten Ausführungsformen wird das
Okklusivpessar durch Saugwirkung auf dem als Pessarträger dienenden vorderen Teil
der Vorrichtung gehalten.
-
Bei der Ausführungsform nach Abb. 2 ist die in diesem Fall mit I2
bezeichnete Röhre analog einer Luftpumpe aus Metall von relativ geringer WanS stärke
ausgebildet und dient zur Führung eines Stabes 13. Etwa in der Mitte des Krümmungsbogens
der Hülse I2 ist auf dem Stab I3 ein Gummikolben 14 derart angeordnet, daß der Stab
luftdicht gegen die Hülse abgeschlossen ist. An dem Kolben 14 ist mittels eines
gekrümmten Plättchens I5 eine Spiralfeder 16 befestigt, die um den vorderen Teil
des Stabes I3 gegen das vordere Ende der Röhre 12 zu verläuft und dort von einem
weiteren Plättchen 17 gehalten wird. Die Röhre 12 hat an ihrem hinteren Ende ein
Luftloch I8, durch das beim Aufziehen des Stabes 13 die vom Kolben 14 verdrängte
Luft entweichen kann. Auf der gegenüberliegenden Seite, in Richtung auf den gedachten
Kreismittelpunkt zu, ist eine Fixierschraube 19 befestigt, die einen Ring20 für
den Daumen zur besseren Handhabung der Vorrichtung trägt. Ein ebensolcher Ring 21
für den Zeige- oder Mittelfinger ist am hinteren Staubende angebracht. Der Stab
13 ragt aus dem aufschraubbaren hinteren Verschlußdeckel 22 der Röhre I2 nur um
2 bis 3 cm heraus, und zwar so weit, wie anderseits das vordere Ende des Stabes
gegen das Okklusivpessar gedrückt werden soll. Der aufschraubbare vordere Verschlußdeckel
23 der Röhre 12 hat, ebenso wie der hintere, ein kreisrundes Loch, durch das eine
Hohl schraube 24, die eine etwa der Stabdicke entsprechende Bohrung lbesitzt, um
etwa I bis 2 cm in die Röhre I2 hineinragt und das vordere Ende des Stabes I3 aufnimmt.
Die Hohlschraube 24 hält einen sich nach vorn verjüngenden schalenförmigen Weichgummikörper
25, der an seinem etwa 5 mm dicken Boden eine Bohrung für die Hohlschraube enthält,
auf dem Deckel 23. Zu diesem Zweck wird durch eine Mutter 26 im Innern des Verschlußdeckels
23 die Hohlschraube 24 fest auf den Verschlußdeckel angezogen. Auf der Hohlschraube
24 ist auch das vordere Halteplättchen I7 für die Feder I6 angebracht.
-
Die Funktion dieser Vorrichtung ist derart, daß bei gelockerter Arretierungsschraube
19 ein Okklusivpessar leicht auf den angefeuchteten schalenförmigen Weichgummikörper
25 aufgedrückt wird.
-
Dann wird die Kolbenstange I3 so weit herausgezogen, daß das Okklusivpessar
fest angesaugt ist, worauf der Stab mittels der Arretierungsschraube 19 wieder fixiert
wird. Nach Aufsetzen des Okklusivpessars auf die Portio wird die Schraube 19 gelöst,
so daß die Feder I6 den Stab 13 wieder in seine Ruhestellung zieht. Dann wird zum
Andrücken des Okklusivpessars der Stab I3 bis gegen den Anschlag des Ringes 21 einwärts
geführt, wobei das Rohr 12 bereits auswärts gezogen und anschließend die ganze Vorrichtung
aus der Vagina extrahiert wird. So wie durch Aufziehen des Kolbens 14 das Okklusivpessar
infolge des entstehenden Vakuums angesaugt und gehalten wird, wird es beim Zurückschnellen
der Feder I6 und Einwärtsdrücken des Stabes 13 und Kolbens 14 von der Vorrichtung
gelöst und, auch durch den Druck der Luft, bei Weitereinwärtsführung des Stabes
13 auf die Portio gedrückt. Die Entfernung des Okklusivpessars kann ebenfalls mit
dieser Vorrichtung vorgenommen werden, indem das Okklusivpessar erneut auf den schalenförmigen
Weichgummikörper 25 angesaugt wird.
-
Das gleiche Prinzip ist bei der Ausführungsform der Abb. 3 angewandt,
bei der der vordere den Weichgummikörper 25 tragende Teil der gleiche ist, mit Ausnahme
des Halteplättchens für die Feder. In diesem Fall ist um den hohl ausgebildeten
Stab 27 herum eine kreisrunde Metallscheibe 28 befestigt, die als Führung des Stabes
im Innern der Röhre I2 dient. Der hohle Stab 27 hat an seinem vorderen Ende eine
kleine Öffnung 29 und in seinem hinteren Teil mehrere kleine Löcher 30 in seiner
Wandung. Auf dem hinteren Verschlußdeckel 31 des Rohres ist ein birnenförmiger Gummiballon
32 angebracht, in dem das hintere Drittel des Rohrstabes 27 verläuft. Dieses Rohr
ist an seinem hinteren Ende verschlossen und mittels einesvonaußen aufgeschraubten
Metallknopfes 33 mit dem äußeren Teil des Gummiballons 32 fest verbunden.
-
Soll nun ein Okklusivpessar auf Iden schalenförmigen vorderen Weichgummiteil
25 gesaugt werden, so wird der Ballon 32 etwas zusammengedrückt, das Okklusivpessar
aufgesetzt und der Ballon wieder losgelassen. Nach Aufsetzen des Okklusivpessars
auf die Portio wird dieses mittels Drukkes auf den metallenen Knopf 33 vom Weichgummikörper
25 gelöst und der Portio durch die bei weiterer Kompression des Ballons in die Wandungslöcher
30 des Rohres eintretende und aus der vorderen Öffnung des Rohres 27 austretende
Luft
angedrückt. Bei weiterem Druck schiebt sich der rohrförmige
Stab 27 durch die Hohlschraube 24 gegen das Okklusivpessar und drückt dieses auf
der Portio fest, worauf die Vorrichtung in diesem Stadium mit eingedrücktem Knopf
33 aus der Vagina extrahiert wird.
-
Bei dem Ausführungsbeispiel der Abb. 4 ist die Hülse 34 so ausgebildet,
daß sie einer bei 35 augedeuteten gewöhnlichen Frauendusche mit gebogenem Rohr anstatt
des Wasserstrahlverteilers aufgeschraubt werden kann. Ebenso wie bei den vorstehend
beschriebenen Beispielen sitzt auf dem vorderen Deckel der Hülse wieder der schalenförmige
Weichgummikörper 25, der durch die zum aufzunehmenden Pessar hin trichterförmig
erweiterte Hohlschraube s4 mittels der Mutter 26 gehalten wird. In diesem Fall fehlt
der längs bewegliche Stab, so daß der schalenförmige Teil 25 über die Hohlschraube
24 in offener Verbindung mit der Hülse 34 steht. Das Okklusivpessar wird nach leichter
Kompression des Ballonsi 35 der Frauendusche auf die Weichgummischale 25 aufgesetzt
und nach folgender Dilatation des Ballons appliziert. Die Lösung und Extraktion
der Vorrichtung geschieht während weiterer stärkerer Kompression des Ballons.
-
Diese Ausführungsform der Vorrichtung kann auch noch für andere ärztliche
Zwecke Verwendung finden.
-
Besonders einfach gestaltet sich die Ausbildung der Vorrichtung nach
der Erfindung, wenn sie zum Einführen und Entfernen eines Okklusivpessars besonderer
Ausbildung verwendet wird.
-
Wie aus Abb. 8 bis 11 hervorgeht, besteht dieses Okklusivpessar aus
einem Weichgunimikörper von hut- oder näpfchenartiger Form 36, welcher in seinem
vorderen Teil eine dünne Membran 37 besitzt (Abb. IO), auf Itiie beim Aufsetzen
des Pessars auf die Portio zwecks Erzeugung der erforderlichen Saugwirkung ein entsprechender
Druck ausgeübt wird. Die Membran ist von einem Wulstrand 38 umgeben, der auf einander
gegenüberliegenden Seiten bei 39 derart unterteilt ist, daß eine beispielsweise
zur Einführung der Fingerspitze geeignete Öffnung entsteht, die durch seitlichen
Druck maulartig erweitert werden kann.
-
Die zur Einführung eines derartigen Pessars dienende Vorrichtung
beweist, wie Abb. 5 bis 7 erkennen lassen, einen aus Metall bestehenden', gekrümmten,
stumpfdreikantigen, etwa 20 cm langen Stab 40 auf, an dessen hinterem, wenigergekrümmtem
Ende ein breiter stumpfer Haken 41 zur Extraktion angebracht ist. Die breitere Basis
42 des Dreikantquerschnittes ist,bezüglich der Krümmung des Stabes einwärts gerichtet
und dient bei der Handhabung als Daumenauflage, während die beiden anderen Seiten
43 und 44 zum Anlegen von Zeige- und Mittelfinger dienen. Der Stab 40 ist in seinem
mittleren Teil breiter und verjüngt sich einerseits gegen das Hakenende 4I, wo er
flach ausläuft, anderseits vom Dreikantstab zum Rundstab gegen das entgegengesetzte
Ende, das den Okklusivpessarhalter trägt. Dieser ist folgendermaßen beschaffen:
Auf das stärker gekrümmte Ende des Stabes 40 ist eine Schraube 45 angedreht. Von
dieser wird eine fast halbkugelförmige Schale 46 mit stumpfem Rand von etwa I,5
cm Innenradius und 3 bis 4 mm Dicke gehalten, die in ihrem Boden eine Bohrung zur
Durchführung der etwa I cm langen Stabschraube 45 aufweist. Auf das in das Schaleninnere
hineinragende Schraubenende und somit in den Boden der Schale 46 wird ein pilzförmiger
Knopf 47 fest aufgeschraubt, der eine Gesamthöhe von etwa I,5 cm, dessen Hut-Teil
einen Radius von etwa 8 mm und dessen Stengel-Teil einen Radius von etwa 3 mm hat.
Das bezeichnete Okklusivpessar wird seitlich zusammengedrückt, die sich maulartig
öffnenden Lippen über zden pilzförmigen Knopf 47 gestülpt und dann losgelassen.
Das Pessar sitzt dann in der Schale46, von dieser und dem Pilz-Hut 47 gehalten und
in seinem hinteren Teil umfaßt, wie aus Abb. II zu entnehmen ist. Dabei drückt der
pilzartige Knopf 47 die Membran 37 des Okklusivpessars in Richtung auf das Portiolumen
einwärts, wodurch nach Einsetzen auf die Portio und Retraktion der Sonde der durch
Druck auf die Membran zu erreichende luftverdünnte Raum gewährleistet ist. Das Verhältnis
der Knopfbreite zur kleineren Öffnung des Okklusivpessars ist so, daß während der
Retraktion bei mäßigem Zug die Lippen sich öffnen und über den Knopf zurückgleiten.
Durch diese Zugprobe ist gleichzeitig eine sichere Kontrolle für den zuverlässigen
Sitz des Okklusivpessars gegeben.
-
Zum Einlegen des bezeichneten Okklusivpessars durch den Arzt in der
Sprechstunde unter Verwendung eines Spekulums kann die Schale 46, die ja nur ein
Abkippen des Okklusivpessars vom Knopf 47 bei der Einführung ohne Spekulum verhindern
soll, weggelassen und der Knopf 47 allein auf die Sonde aufgeschraubt werden.
-
Zur Lösung des Okklusivpessars von der Portio geht man mit dem Haken
41 der'beschriebenenVorrichtung in die Vagina ein, fährt über den Okklusivpessarkörper
nach hinten, bis der stumpfe Haken den vorderen Rad des Okklusivpessars überschritten
hat bzw. bis zum Fundus uteri. Beim alFsbaldigen Anziehen schiebt sich der stumpfe
Haken' 41 zwischen Portio und Okklusivpessar, worauf in das Vakuum Luft eindringt
und sich das Okklusivpessar von selbst löst. Dieses wird dann mit dem stumpfen Haken
weiter aus der Vagina extrahiert.
-
Die in Abb. 1,2 und 13 dargestellte Vorrichtung eignet sich allgemein
zur Entfernung von Okklusivpessaren, also auch von solchen anderer Form, als in
Abb. 8 bis II dargestellt.
-
Diese Vorrichtung besteht aus einer entsprechend der anatomischen
Form der Vagina gekrümmten Pinzette, die derart ausgebildet ist, daß ihre Schenkel
48, 49 beim Zusammendrücken immer so viel Zwischenraum lassen, daß man sie mit der
einführenden Hand auch bequem öffnen kann, indem man einen oder zwei Finger zwischen
diesen Schenkeln beläßt. Die Schenkelenden der Pinzette sind etwas divergierend
ausgebildet, um dem dazwischen zu fassenden Okklusivpessar etwas mehr Raum zu
lassen.
Die Enden selber besitzen nach innen gerichtete und konkav geformte stumpfe Haken
50, 5', die an ihrer Umschlagstelle etwa I cm breit sind. Dieselbe Pinzette kann
in mehr gerader Form auch, noch zu anderen ärztlichen Zwecken benutzt werden.
-
PATE NTA N 5 Pfl tCH E: I. Vorrichtungen zum Einführen und Entfernen
eines Okklusivpessars, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtungen entsprechend
der anatomischen Form der Vagina gekrümmt sind.