DE842682C

DE842682C - Koronamesseinrichtung fuer Drehstrom-Hochspannungsleitungen

Info

Publication number: DE842682C
Application number: DEL3081A
Authority: DE
Inventors: Rudolf Kuechler
Original assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Current assignee: Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Priority date: 1950-07-15
Filing date: 1950-07-15
Publication date: 1952-06-30

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Koronameßeinrichtung für Drehstrom-Hochspannungsleitungen, bei der der Ladestrom der Leitungen mit dem Ladestrom eines verlustfreien, zwischen die Leitung und Erde geschalteten Kondensators, beispielsweise unter Zuhilfenahme eines Differentialstromwandlers oder einer Brückenschaltung, verglichen wird.
Bei einer Drehstromleitung setzt sich der Ladestrom der einzelnen Phasen aus drei Komponenten zusammen, nämlich aus dem gegen Erde fließenden Strom und den zu den beiden Nachbarphasen fließenden Strömen. Sind nun die Kapazitäten zwischen den drei Phasen ungleich, so entstehen resultierende Ladeströme, die nicht um genau 1200 verschoben sind.
Fig. I der Zeichnung zeigt als Beispiel das Ladestrom diagramm für ein Mastbild gemäß Fig. 2, das sich bei Aufhängung der Leiter an einem Portalmast ergibt. Da die den Leitungen zugeordneten verlustfreien, gegen Erde geschalteten Vergleichskondensatoren der Koronameßeinrichtung um I20" verschobene Ströme aufnehmen, werden in den Außenphasen, insbesondere bei koronafreien Hochspannungsleitungen, positive und negative Wirkleistungen gemessen, die sich bei der Addition allerdings herausheben. Die Beachtung der Vorzeichen der Meßergebnisse in den drei Phasen erfordert jedoch, besonders bei wattmetrischen Messungen oder Zählungen der kWh, besondere Aufwendungen bzw. verursacht Unbequemlichkeiten.
Durch die Erfindung wird demgegenüber eine wesentliche Verbesserung erzielt. Sie sieht einen derartigen Aufbau vor, daß über die verlustfreien Vergleichskondensatoren erdseitig Hilfsspannungen zugeführt werden, die die Vergleichsströme in die Richtung der Ladeströme der Hochspannungsleitung verdrehen.
Die Zuführung der Hilfsspannung kann dabei über einen Hilfswandler erfolgen, der z. B. von der Tertiärwicklung des Haupttransformators des Hochspannungsnetzes gespeist wird. Die Größe der Hilfsspannungen kann mittels Anzapfungen der Wicklungen des Hilfswandlers festgelegt werden. Man kann aber dem Hilfswandler auch einen kleinen regelbaren Spartransformator zu diesem Zweck vorschalten.
Fig. 3 der Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung in schematischer Darstellung. Es ist eine Einrichtung für drei gemäß Fig. 2 in einer Ebene liegende Hochspannungsleitungen R-S-T dargestellt, die von dem Transformator 1-2 gespeist -werden. Mit 3 sind die den einzelnen Leitungen zugeordneten Differentialstromwandler und mit 4 die zwischen die Leitungen und Erde geschalteten verlustfreien Vergleichskondensatoren bezeichnet. U-O-V sind die Anschlüsse der Sekundärwicklung eines Hilfswandlers 5, der von der dritten Wicklung 6 des Haupttransformators einphasig gespeist wird. Der Vergleichskondensator der mittleren Phase ist an die O-Klemme angeschlossen, diejenigen der Außenphasen an die Klemmen U und V.
Das in Fig. 4 dargestellte Spannungsdiagramm zeigt die resultierenden Spannungen R-U, S-O und T-V an den Vergleichskondensatoren. Der Vergleich des Spannungsdiagramms mit dem Diagramm der Ladeströme erweist, daß die gewünschte Winkelverdrehung der Ströme, die über die Vergleichskondensatoren fließen, erreicht wird. Den Hilfswandler 5 kann man auch in zwei einpolig geerdete Wandler unterteilen.

Claims

PATENTANSPRUCHE : I. Koronameßeinrichtung für Drehstrom-Hochspannungsleitungen, bei der der Ladestrom der Leitungen mit dem Ladestrom eines verlustfreien, zwischen die Leitungen und Erde geschalteten Kondensators, beispielsweise unter Zuhilfenahme eines Differentialstromwandlers oder einer Brükkenschaltung, verglichen wird, gekennzeichnet durch einen derartigen Aufbau, daß über die verlustfreien Vergleichskondensatoren erdseitig Hilfsspannungen zugeführt werden, die die Vergleichsströme in die Richtung der Ladeströme der Hochspannungsleitung verdrehen.
2. Koronameßeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsspannungen den Kondensatoren über einen Hilfswandler zugeführt werden.
3. Koronameßeinrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfswandler von der dritten Wicklung des Haupttransformators des Hochspannungsnetzes einphasig gespeist wird.
4. Koronameßeinrichtung nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe der Hilfsspannungen mittels Anzapfungen an den Wicklungen des Hilfswandlers bestimmt werden kann.
5. Koronameßeinrichtung nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe der Hilfsspannungen durch einen dem Hilfswandler vorgeschalteten regelbaren kleinen Spartransformator festgelegt werden kann.
6. Koronameßeinrichtung nach Anspruch I bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwei einpolig geerdete Hilfswandler verwendet sind.