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Anordnung und Sicherung Von Amorces (Knallplättchen für Kinderspielzwecke)
Die nachstehend beschriebene und gekennzeichnete Erfindung bezieht sich auf Knallplättchen
für Kinderspielzwecke (Kinderpistolen u. dgl.), die allgemein unter der Bezeichnung
Amorces bekannt sind und in riesigen Mengen in aller Welt verbreitet «-erden.
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Die Amorces wurden bisher in kleinen Rundschachteln auf den Markt
gebracht, deren Oberteil den Unterteil lose übergreift. Da beide Schachtelteile
aus dünnem Material (Pappe) heiß gezogen wurden, deformierten sie sich sehr leicht;
oft auch paßten 'Boden und Deckel nicht richtig. So kam es oft vor, daß sich Schachteln.
etwa in die Taschen des Besitzers, entleerten, von wo die einzelnen Amorces nicht
nur mühsam eingesammelt werden mußten, sondern auch eine Gefährdung des Besitzers
bedeuteten, wenn sie sich durch Druck oder Reihung an anderen Gegenständen entzündeten
und Verbrennungen der Kleider oder des Körpers verursachten. Das Herausnehmen einzelner
Amorces aus den kleinen Rundschachteln (etwa 20 bis 3o mm 0) erforderte eine ruhige
Hand und eine erhebliche Fingerfertigkeit. Diese Nachteile vermied auch die Verwendung
der übrigens nur für den Durchlauf durch Kinderpistolen mit automatischem Vorschub
vorgesehenen sog. Hundert-SchuB-Bänder nicht; auch sie waren in kleinen Rundschachteln
untergebracht und zudem nicht zum Abtrennen einzelner Knallauftragungen eingerichtet,
die, weil nicht von runder Form, in den für die runden Amorces eingerichteten Knallspielzeugen
nicht verwendet werden konnten.
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Den durch diese mangelhafte Verpackung und Sicherung verursachten
Mißständen hilft die Erfindung ab. Nach ihr werden die Amorces auf einem Träger
(Papierstreifen od. dgl.) gebildet,
indem in bekannter `'eise zuerst
die Knallmasse aufgetragen und dann eine Schutzschicht Tiber dieser Masse angebracht
wird, etwa durch Aufkleben eines Papierstreifens od. dgl. Die Amorces werden dabei
auf dem Träger neben- und ;'oder hintereinander gereiht. Die meist runden, aber
auch quadratisch, oval, mehreckig od. dgl. formbaren _\inorces werden erfindungsgemäß
nicht vollkommen aus dem Träger herausgestanzt, heraus-:;eschnitten, teilperforiert
od. dgl., sondern nur so weit, als es notwendig ist, damit sie einerseits leicht
allgerissen werden können, andererseits aber sich nicht von selbst ablösen. Zum
Abreißen selbst wird derTräger zweckmäßigerweise abgebogen, wodurch sich die Amorces
von selbst wie Fischschuppen abheben und so mühelos ergriffen und losgelöst werden
können.
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Der die so gebildeten Amorces enthaltende Träger kann ein oder mehrere
Male gefalzt und zusainmengefaltet werden, wobei zwischen den _\nioircesreilien
Zwischenräume für die Falzung vorgesehen werden können, uni allein oder mit anderen
Trägern zusammen in einer Röhre, Schachtel od. ügl. Platz zti finden.
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l:rlindungsgeniäß kann der Träger aber auch, insbesondere wenn er
aus Papier oder Karton bestellt, nur zu einem Teil zur Bildung von Amorces 1>eiiutzt
werden, während der übrige, nicht mit _\inorces versehene Teil dazu dienen kann,
durch I' alten und Umschlagen eine Hülle für den Amorceteil zii bilden, wobei seitlich
überstehende oder angeklehte oder sonstwie angebrachte oder eingelegte 1_appen leereingeschlagen
werden und so ein an sich unwahrscheinliches Herausfallen einzelnerAmorces verhindern
können.
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Die Vorteile der Erfindung sowohl für ,die Herstellung der Amorces
und für ihre Verpackung wie auch für denVerbrauch der Amorces sind folgende: Das
Sammeln, Abzählen und Einfüllen in Rundschachteln der vollkommen ausgestanzten Amorces
entfällt ebenso wie die Herstellung der ,kleinen Rundschachteln und, wenn sie gefüllt
sind, ihr Verschließen (Herstellungsvorgänge, welche eine langwierige, mühevolle
Handarbeit erforderten oder äußerst komplizierte und teure, automatisch arbeitende
Apparaturen notwendig machten). Statt dessen steht die Zahl der Amorces, die erfindungsgemäß
auf dem Träger gebildet sind, von vornlierein fest, und es bedarf des Sammelns,
Abzählens und Einfüllens nicht mehr. Das'Verpacken geschieht einfach durch Falzen
und Umschlagen des Trägers und Einführen in eine Hülle od. dgl. oder, sofern ein
von Amorces freier Teil vorgesehen ist, durch weiteres' Falzen und Umschlagen dieses
Teils und eventueller seitlich gebildeterLappen (Herstellungsvorgänge, die vollautomatisch
auch mit einfachsten Apparaturen zu bewerkstelligen sind). Der Käufer der erfindungsgemäß
angeordneten und gesicherten Amorces findet sich nicht durch wechselnde Inhalte,
wie bei den Rundschachteln, enttäuscht, sondern erhält eine garantierte Menge, beispielsweise
iooAmorces. Er kann die Amorcespackung leicht öffnen und ebenso leicht wieder schließen,
ohne auf besondere Fingerfertigkeit angewiesen zu sein. Er kann ferner jedes einzelneAmorce
mühelos fassen und abreißen. Sich selbst öffnende Packungen und herausfallende Amorces
gibt es nun nicht mehr, ebenso nicht die Möglichkeit der Selbstentzündung frei in
den Taschen verstreuter Amorces, so daß die Erfindung für die Herstellung und die
Verwendung von Amorces und für die Sicherheit des Besitzers eine Verbesserung darstellt.
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Eine weitere Verbesserung, die der Sicherheit bei der Herstellung
und leim Gebrauch der Amorces dient, wird durch das für die Herstellung der einzelnen
Amorces gewählte neue Verfahren erzielt. Bisher wurde die Knallmasse auf einen flachen
Träger (Papierstreifen od. dgl.) aufgetragen. Dies hatte den Nachteil, daß die Knallmasse
verlaufen und eine größere als die für das einzelne Amorce vorgesehene Fläche überdecken
konnte. Dadurch entstand einerseits beim Ausstanzen der einzelnen Amorces die Gefahr
der Entzündung (Explosion), hervorgerufen durch den Stoß des Stanzmessers auf die
verlaufene Knallmasse. Andererseits konnte durch die weitreichende Verteilung der
Knallmasse die Knallwirkung der Amorces beim Gebrauch gemindert werden; solche Amorces
konnten nur verpuffen oder verschwelen.
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Diese Mißstände -,verden erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß in
denTräger (Papierstreifen od. dgl.) zur Aufnahme der für die Bildung der Amorces
bestimmten Knallmassemengen napfartige Vertiefungen, Einprägungen od. dgl. geformt
werden. Die in diese Vertiefungen eingegossene, von ihr gefäßartig umschlossene
Knallmasse kann nicht verlaufen, sondern festigt sich in dem für sie vorgesehenen
Raum. Durch dieses Herstellungsverfahren werden nicht nur die erwähnten Nachteile
vermieden, sondern auch, durch die Konzentrierung der Knallmasse, eine verstärkte
Knallwirkung erzielt.
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Die Abbildungen zeigen Abb. i einen mit Amorces versebenen, gefalzten
Träger (Papierstreifen od. dgl.), Abb. a das Abziehen (Abreißen) der schuppenartig
abstehenden Amorces, Abb.3 einen nur teilweise mit Amorces versehenen, teilweise
von Amorces freien Träger, dessen freier Teil als Umschlag (Hülle) für den mit Amorces
versehenen Teil ausgebildet ist, wobei seitlich gebildete Lappen L beim Zusammenlegen
leereingeschlagen werden können, Abb.4 die in einer bedruckten Hülle untergebrachten
Amorcesträger, Abb. 5 ein einzelnes Amorce, dessen Knallmasse in einer napfartigen
Vertiefung des Trägers aufgenommen ist; a Träger, b Knallmasse, c Schutzschicht
(Papierstreifen od. dgl.).