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Schalter, insbesondere Endschalter für Hebezeuge Die Erfindung betrifft
einen Endschalter für Hebezeuge, insbesondere für Elektroflaschenzüge. Solche Endschalter
«erden entweder durch ein besonderes Getriebe betätigt und sind dann unmittelbar
an der Winde angeordnet, oder sie werden von einem mit dem Seil bewegten Anschlag
geschaltet, in dessen Weg ein Schalthebel od. dgl. ragt. Beide Antriebsarten sind
vielgliedrig und kostspielig, oft ist auch die schleichende Bewegung der Auslöseelemente
störend und führt bei größeren Hubgeschwindigkeiten zu unangenehm großen Sicherheitsabständen,
so daß die ausnutzbare Hubhöhe entsprechend vermindert wird. Eine Einstellung auf
andere Hubendbegrenzungen ist in der Regel nicht oder nur umständlich und nur durch
Fachkräfte durchführbar.
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Die Erfindung geht grundsätzlich neue Wege und schlägt einen Endschalter
vor, der neigungsveränderlich ist und ein neigungsempfindliches Schaltelement enthält,
bei einer bestimmten Neigungsveränderung den Stromkreis, insbesondere den des Hubmotors,
unterbricht. Ein solches neigungsempfindliches Schaltelement kann z. B. ein Pendel
sein, etwa ein mechanisches Gewichtspendel, das
entweder um eine
zylindrische Achse pendelt und dann nur auf Veränderungen in einer bestimmten Ebene
anspricht, oder kugelig aufgehängt ist, so daß es nach allen Seiten schwingen und
schalten kann. Bevorzugt wird die Ausbildung des Pendels als Flüssigkeitspendel,
und zwar in der Form eines Quecksilberkipprelais, das bei einer bestimmten Neigungsveränderung
die zunächst eintauchenden Kontakte unterbricht.
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Der Schalter mit diesem Pendel umfaßt mit einer Öse oder sonstigen
Durchgangsöffnung das zu schaltende Seil, also insbesondere das Hubseil, und wird
beim Gegenfahren des Seilanschlages, also z. B. der Unterflasche, gekippt, so daß
die Schaltung erfolgt. Der neue Schalter hat keinerlei außenliegende bewegliche
Teile, so daß ein Verbiegen, Klemmen oder Festrosten bewegter Teile nicht stattfinden
kann, der Schalter also mit Sicherheit immer arbeitet, auch wenn er im Freien aufgestellt
wird, in Säuredämpfen arbeiten muß, Verschmutzungen durch Fremdkörper ausgesetzt
ist oder unter ähnlichen ungünstigen Betriebsverhältiiisseti verwendet wird.
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Die neue Gestaltung bringt aber auch noch in einer weiteren Hinsicht
außerordentliche Fortschrittet Verbindet man den neigungsempfindlichen Schalter
mit dem Hubseil, so schützt der Schalter auch zugleich gegen unzulässigen Schrägzug
des Seiles. Da die Winden durchaus nicht immer von Fachkräften bedient werden, ist
mit Schrägzügen zu rechnen, welche starke Seilabnutzung, Seilverwicklungen, Beschädigungen
der Seilauflagevori ichtungen und ähnliche Mängel und Betriebsstörungen verursachen
können. Durch entsprechende Ausbildung des Schaltpendels hat man es bei dem Gegenstand
der Erfindung in der Hand, den zulässigen Schrägzug beliebig zu begrenzen, und zwar
je nach Wunsch in einer Ebene oder in sämtlichen Richtungen, da ja das Pendel auch
dann anspricht, wenn das Seil eine bestimmte Schräglage eingenommen hat, auch wenn
der Seilanschlag nicht gegen den Schalter gefahren wird. Eine solche Sicherung gegen
unzulässigen Schrägzug ist ein wichtiger Fortschritt auf dem Gebiete der Hebezeuge,
insbesondere der Elektroflaschenzüge.
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Auf diese Anwendung ist der neue Schalter jedoch nicht beschränkt,
man kann ihn vielmehr überall anwenden, z. B. in der Bahn irgendeines waagerecht
bewegten Teiles, wie z. B. einer Laufkatze, wobei er nicht nur zur Endbegrenzung,
son-<:lern zu jeder Schaltung, zur Sicherung od. dgl. dienen kann. Infolge seiner
vollkommen geschlossenen Ausführung ist er namentlich für die An-Wendung im Freien
oder unter rauhen Betriebsverhältnissen geeignet.
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Da durch den Erfindungsgegenstand verschiedene Zwecke verfolgt werden,
läßt er sich je nach der Betonung des einen oder anderen Zwecks auch in verschiedenen
Richtungen abwändeln. Die neue Aufgabe, einen Schutz gegen unzulässigen Schrägzug
des Seiles zu schaffen, läßt sich grundsätzlich durch die Vereinigung eines Neigungsmessers
für die Schräglage des Seiles und eines Schalters@lösen, der bei unzulässiger Schräglage
das Hubwerk oder die sonstige Winde abschaltet. Dabei können auch vom Seil gesteuerte,
außen am Schalter angebrachte Vorrichtungen benutzt werden, wenngleich der Einschluß
sämtlicher Schalterteile in das Gehäuseinnere die besonderen vorstehend geschilderten
Vorzüge erbringt.
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Andererseits kann der Gedanke, sämtliche Schalterteile in das Innere
zu verlegen, so daß außen überhaupt keine beweglichen Teile mehr vorhanden sind,
auch durch elastische Gehäuseteile und ähnliche Mittel erreicht werden, gegen welche
z. B. .ein Seilanschlag fährt, den elastischen Teil verformt und dadurch im Innern
des Schalters die Schaltbewegung hervorruft. Auch damit wird der Vorteil erzielt,
daß keinerlei schädliche Dämpfe, Feuchtigkeit, Säure od. dgl. in das Schalterinnere
dringen können und daß die bewegten Teile weder rosten noch festklemmen können.
Solche Schalter kann man bei unveränderlicher Seilrichtung einbauen und dann die
Unterflasche gegen den elastischen Teil andrücken lassen, wodurch die Endschaltung,
Umschaltung od. dgl. erfolgt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel für den Gegenstand der
Erfindung dargestellt.
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Abb. i gibt eine Winde mit dem neuen Schalter in Seitenansicht, Abb.
2 eine Stirnansicht dazu wieder; die Abb. 3 bis 5 zeigen verschiedene Arbeitsstellungen
des Schalters.
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An der Elektrowinde i ist mit einer Kette 2 der mit einem Kugelgehäuse
versehene Schalter 3 angeordnet, dem der Strom durch das Kabel 4 zugeführt wird.
Mit einer Öse 5 umfaßt er das Hubseil 6, so daß er sämtliche Neigungen des
Seiles mitmacht. In der durch ausgezogene Linien gezeichneten Stellung sind nach
Abb.3 die beiden Kontakte 7 und 8 durch das Quecksilberpendel 9 verbunden, so daß
der Hubstrom fließen kann. Fährt nun nach Abb.4 die Unterflasche oder das Beschwerungsgewicht
io des Seiles 6 gegen die Öse 5, so kippt der Kugelschalter 3, und der Kontakt 8
wird aus dem Flüssigkeitsspiegel herausgehoben, so daß die Stromunterbrechung erfolgt.
Dies kann unmittelbar geschehen, sofern entsprechend geringere Stromstärken vorliegen,
also bei kleineren Motoren, oder mittelbar über Relais, wenn höhere Motorleistungen
zu schalten sind. Das Gegenfahren des Seilanschlages läßt also über die Kippbewegung
den Schalter ansprechen und verhindert so das Überfahren der Endstellung. , Wird
andererseits das Seil 6 über ein gewisses Maß schräg gezogen, so nimmt nach Abb.
5 auch der Kugelschalter eine entsprechende Schräglage ein, und es tritt beispielsweise
der Kontakt 7 aus dem Flüssigkeitsspiegel heraus, so daß ebenfalls, auch wenn nicht
die obere Hakenstellung erreicht wird, die Abschaltung des Stromes erfolgt. Damit
werden einerseits Winde und Seil geschützt, andererseits wird der Bedienungsmann
dazu erzogen, derartige Schrägzüge überhaupt zu vermeiden, weil ihm sonst' jedesmal
der Strom abgeschaltet wird.
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Der Kugelschalter kann an irgendeiner Stelle der
Winde
oder all einem sonstigen festen Teil aufgehängt werden. Sofern die Trommel mit einer
SeilführungsvorricIuung oder einer ähnlichen, mit der Seilablaufstelle wandernden
Führungsvorrichtung ausgestattet ist, kann man den Endschalter an dieser Vorrichtung
aufliä Ligen. Wird das Seil über Ablenkrolletl geführt, so wird man den Endschalter
an die kliiterstützung dieser Seilrolle anschließen. Je Bach der Länge der Kette
oder des sonstigen Aufhängegliedes läßt sich die Höhenlage der Last einstellen,
in welcher die A1>sclialtung erfolgen soll. Statt der Endschaltung kann beispielsweise
auch eine Umschaltung auf andere Geschwindigkeiten mit dein Schalter vorgenommen
werden. Die Anwendung des Quecksilberschalters gibt noch die besonderen Vorteile,
claß keinerlei dem Verschleiß unterliegende "feile im Schalter vorhanden sind und
daß die Ouecksilberschaltröhre bis herunter zu Temperaturen von -35° C ohne besondere
Wartung und ohne Anwendung von Schmiermitteln betriebssicher ist.
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Der Kugelschalter ist außerordentlich robust und utietnlifitidlicli
gegen Schlag, Druck, Witterungseitiflü sse od. dgl. Er bietet außen keinerlei Angriffsfläclieti
außer der Öse, die zum Kippen des Schalters bestimmt ist. Die Aufhängung des Kugelschalters
kann verschieden erfolgen, je nach dem Zweck, zu dein er verwendet werden soll.
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Mit ihm ist es auch möglich, endlich das verbotswidrige, aller immer
wieder ausgeübte Rangieren voll I?isetilialinwageti mit Hilfe der Hubwinde von Kranen
wirksam zu verhindern. Bei diesem Rangieren treten erhebliche Schrägzüge auf, welche
finit der Zeit zum Zerreißen einzelner Stäbe des Auslegers und unter Umständen zur
Zerstörung des ganzen Auslegers führen können. Der neue Endsclialter verhindert
aber den Schrägzug, so daß alsbald die Versuche, solche unzulässigen Arbeiten dtirclizuführen,
unterbleiben werden. Damit nicht etwa ein beim Drehen oder Fahren eintretendes geringfügiges
Pendeln der Last ein dauerndes Ab-und Wiedereinschalten des Hubwerks veranlassen
kann, ist es zweckmäßig, eine Verzögerung in die Schaltung in Form einer Dämpfung,
eines Zeitrelais od. dgl. einzubauen, so daß nur bei längerer, etwa über i Sekunde
hinausgehender Schräglage des Seiles die Abschaltung des Hubwerkes erfolgt.
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Die Erfindung ist nicht nur bei Seilzügen, sondern auch bei Abwendung
von Ketten oder sonstigen biegsamen Zugmitteln anwendbar. Sie ist auch nicht auf
die Schaltung oder gar die Endsclialtung von Hebezeugen beschränkt, kann vielmehr
überall da angewendet werden, wo von außen her ein Teil gegen einen Schalter trifft
und dadurch eine elektrische Steuerung in Gang setzen soll. Der Kugelschalter kann
daher auch beispielsweise zur Sicherung von Türen, Klappen od. dgl. dienen, von
denen er beim Öffnen oder sonstigen Bewegen in eine Schräglage gebracht wird, so
daß der Steuervorgang eingeleitet wird. Auch zur Neigungskontrolle von Klappbrücken
oder sonstigen in der Neigung veränderlichen Teilen läßt sich die Erfindung anwenden.