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Einachsschlepper mit Anhänger Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
einen Einachsschlepper mit Anhänger oder Sitzrad so zu schaffen, daß ohne Albbau
der Zusatzgeräte des Schleppers mit Anhänger in beiden Richtungen gefahren werden
kann und daß ein Lenkeinschlag bis mindestens yo ° erreicht wird, daß weiter ein
einfaches, wirkungsvolles Bremssystem ohne Verwendung besonderer Bremsnaben, jedoch
mit ausgeglichener Bremswirkung auf beide Räder zur Verfügung steht.
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Unter Einachsschleppern nach der Erfindung sind alle handgeführten,
nicht mit Lenkrad versehenen Motorgeräte zu verstehen, auch solche mit Stützrädern,
die als Fräse, Mäher, Motorpflug oder Motorhacke gebaut oder aus solchen Geräten
entstanden sind, oder die durch Anbau von Zusatzgeräten in solche verwandelt werden
können und die nur eine Antriebsachse besitzen. Es ist ibekannt, an Einachsschleppern
Anhänger anzubringen. Dies erfordert entweder besondere Maßnahmen, wie die Abnahme
der Anbaugeräte, also des Pfluges oder -der Fräse, oder aber es ist ein Fähren nur
in einer Richtung möglich, oder die Lenkholme müssen umgeschwenkt werden.
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Das Anhängegelenk in der bisherigen Ausführung ist dadurch besonders
hoch beansprucht und muß entsprechend ausgebildet werden, um nicht, einzuknicken.
Das Einschlagen 'der Lenkung beim Fahren ist @dabei erschwert, weil das Gelenk infolge
der Belastung sich nur schwer ;bewegen läßt.
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Die bisherigen Bremssysteme der Anhänger für Einachsschlepper sind
unzulänglich in,der Wirkung oder zu teuer, weil entweder nur ein Rad gebremst war
oder aber an beiden Rädern teuere Innenbackenbremsen mit Bremsausgleich zur Verwendung
kamen.
Die Erfindung vermeidet alle diese Nachteile, und zwar dadurch,
daß der Anhängepunkt des Anhängers am Einachsschlepper in der Nähe der Achse Lind
über dieser sich befindet.-Gleichzeitig wird erfindungsgemäß die Deichsel des Anhängers
so ausgebildet, daß sie über alle Anbaugeräte oder,, den Motorgetrielebloc'k hinwegführt
und einen' Einschlag des Schleppers von mindestens 9o° gegenüber der Anhängerlängsachse
erlaubt. Ferner kann erfindungsgemäß ibeim zweirädrigen Einachsanhi-iriger, der
zum Lastenbefördern dient und ebenfalls gleichzeitig ein Aufsitzen des Fahrers erlaubt,
ein Gelenk mit horizontaler Achse parallel zur Anhängerlängsachse vorgesehen werden,
das die Bodenunebenheiten auszugleichen gestattet. Beim einrädrigen Anhän.gesitzrad
jedoch, das bezüglich seiner Deichselführung gleichartig ausgebildet ist, befindet
sich die horizontale Achse des Gelenkes im Anlenkpunkt senkrecht zur Anhängerlängsachse,
damit das Sitzrad mit dem Sitz nicht kippen kann, während das erstgenannte Gelenk
des Zweiradanhängers den Einachsschlepper bezüglich seiner vertikalen Achse stets
in einer bestimmten Lage hält. Dies ist beim Anhängegelenk des Sitzrades nicht der
Fall. Bei dieser Anfenkungsweise kann die Schleppervertikalachse vom Fahrer, der
auf dem Sitzrad sitzt, beliebig mittels der Holme verändert werden. Der Fahrer ist
also in der Lage, die Anbaugeräte, die sich an dem Schlepper befinden, nach Belieben
hochzunehmen oder zum Einsatz zu bringen. Erfindungsgemäß ist auch eine Vorrichtung
an diesem Gelenk derart vorgesehen, daß bei hochgenommenen oder in Arbeit befindlichen
Geräten, also in Fahr- oder Arbeitsstellung oder bei Zwischenstellungen, die jeweilige
Stellung festgestellt werden kann.
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Das An-undAbkuppeln des Anhängers am Schlepper erfolgt zweckmäßig
durch Steckzapfen. Grundsätzlich kommt jede andere Befestigung der Anhängerdeichsel
im Anlenkpunkt in Betracht, welche die obengenannten Bedingungen erfüllt.
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Der Steckzapfen wird zweckmäßig durch einen federartigen Riegel oder
eine Raste beim Einstekken selbsttätig gesichert, so daß auch bei negativer Belastung
des Schleppers @durch die Deichsel ein Ausklinken vermieden wird. Mit dem erfindungsgemäßen
Gespann ist es auch möglich, .den beladenen Anhänger ohne Abkuppeln rückwärts zu
rangieren, wobei die Lenkung des Schleppers vom Anhätrger abgewandt ist und der
Bedienungsmann, der hinter dem Lenker geht, volle Sicht hat.
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Erfindungsgemäß erfolgt die Bremsung der beiden Räder des gummibereiften
Anhängers durch einfache Bremsplatten, die eben sind, jedoch auch annähernd der
Krümmung des Luftreifens des Anhängerrades -angepaßt sein können und aus Metall,
vorzugsweise aber aus solchen Stoffen, wie z. B. Holz, bestehen, die mit Gummireifen
einen hohen Reibungskoeffizienten ergeben. Die ibeiden Bremsplatten sind starr miteinander
verbunden und werden vom Bremshebel über einen Ausgleich derart betätigt, daß stets
gleicher Anpreßdruck auf die Räder besteht und Ungenauigkeiten durch den Ausgleich
und .die Nachgiebigkeit der Gummireifen ausgeglichen werden.
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Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert.
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Fig. i zeigt eine Seitenansicht eines Gespannes bekannter Ausführung.
Darin bedeuten i den Motörgetriebeblock des Schleppers, 2 die Lenkung und 3 das
Anhängegelenk des Schleppers, ,4 den Anhänger. Mit Steckbolzen 5 wird der Anhänger
am Gelenk 3 an- und abgekuppelt. Die Kräfte, die das Gelenk 'beanspruchen und gleichzeitig
die Lenkung erschweren, sind -um so größer, je weiter das Gelenk von der Triebachse
des Schleppers entfernt angeordnet ist. Das Gewicht des Anhängers (Pfeil 6) wird
im umgekehrten Verhältnis der Entfernungen von den beiden Triobradachsen auf diese
übertragen.
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Fig. 2 zeigt ein erfindungsgemäßes Gespann. Auf dem Motorgetriebeblock
i befindet sich in der Nähe der Achse und über dieser der Anhängepunkt 7, in dem
der Anhänger 4 mit seiner Deichsel 8 angelenkt ist. Wie ersichtlich, ist :die Deichsel
8 über das Anbaug@erät 9, welches eine Bodenfräse darstellt, hinweggeführt. Die
Deichsel 8 ist im Gelenk io (s. auch Fig. 7) um eine zur Anhängerachse parallelen
Achse i i drehbar. An dem Lenkarm 12 lenkt der Bedienungsmann von dem Sitz 13 das
Gespann. Vom Handbremshebel 14, der im Gelenk 15 an der Deichsel 8 gelagert ist,
wird über den Bremsausgleich 16 und das Bremsgestänge 17 die Bremskraft auf die
Bremsschuhe 18, die im Punkt i9 am Fahrgestell des Anhängers gelagert sind, übertragen.
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Fig. 3 zeigt das gleiche Gespann bei der Fahrt in entgegengesetzter
Richtung. Die Lenkung 12 ist dabei umgelegt; die Anhängerdeichsel 8 geht in diesem
Fall über den Motorgetriebeblock i hinweg. Der Einachsschlepper ist in Fig. 3 als
Vordermäher mit dem Mähbalken 2o ausgerüstet, welcher an die Stelle des Fräs:schwanzes
9 getreten ist.
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Fig. 4 zeigt die Draufsicht auf ein Gespann gemäß Fig. 3, bei der
der Einachsschlepper als Mäher ausgebildet ist. Insbesondere ist ersichtlich, wie
die räumlich gebogene Deichsel 8 verläuft, um beim Fahren von Kurven eine bis mindestens
9o ° gehende Schwenkung der Schlepperachse gegenüber der Anhängerlängsachse zu ermöglichen,
ohne daß die Lenkung 12 durch die Deichsel 8 behindert wird.
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Fig.5 zeigt ein Gespann mit Einradanhänger (Sitzrad). Dieses Fahrzeug
ist als Straßenkehrwalze ausgeführt. Die Anhängerdeichsel 8 ist über den Motorgetriebeblock
i hinweggeführt und im Gelenk 21 am Einachsschlepper angelenkt. Am Gelenk 21 sieht
man .die horizontale Gelenkachse 22, welche senkrecht zur Anhängerlängsachse steht,
ferner den vertikalen Steckzapfen 23, der in gleicher Ausführung in Fig. 2, 3 und
4 am Gelenk io angebracht ist. Mit 24 sind Rasten bezeichnet, in welche der von
der Feder 25 belastete Riegel 26 eingreift. Der Riegel 26 wird an der Schaltstange
27 vorn Fahrer vom Sitz 28 aus betätigt. Der Fahrer verstellt an den Lenkholmen
12 durch Drehung um die Achse 22 die Lage des Gerätes und
fixiert
diese Lage dann mittels des Riegels 26. Zwei Stellungen des Anbaugerätes, in diesem
Fall einer Kehrwalze 29, sind dargestellt; einmal die Arbeitsstellung in Lage 3o
und die Ruhestellung bei der Fahrt in Lage 31.
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Es ist miiglic'h, z.13. bei der Kehrwalze durch besonderen Druck auf
die Walze mittels der lZastenstellungen am Gelenk 21 oder über die Federn 32 und
32' und damit korrespondierender Rastenstellung verschiedene Wirkungen bezüglich
der Kehrarbeit zu erzielen. Ähnliche Arbeitsgriffe sind für den Eingriff von Hack-
oder Bodenfräsen, Pflügen und ähnlichen Anbaugeräten vorgesehen.
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Durch die Federn 32 oder 32' werden Bodenunebenlieiten während der
Arbeit selbsttätig ausgeglichen, während die Federn andererseits bei der Leerfahrt
stoßmildernd wirken.
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Fig.6 -zeigt die Draufsicht auf das Anhängerfahrgestell finit abgenommener
Pritsche. Man erkennt, wie die Bremsschuhe i8 und 18' starr durch die Traverse 33
miteinander verbunden sind und durch die "Zugstangen 17 und 17' über den Bremsausgleich
16 vorn Bremshebel 14, der im Gelenk 15 an der Deichsel 8 gelagert ist, betätigt
werden.
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Fig.7 zeigt eine Seitenansicht und Draufsicht auf (las Deichselgelenk
io mit dein Spurzapfen 35, der drehbar und durch eine federnde Raste 36 fixiert,
im turmartig ausgebildeten Deckel 34 des Motorgetriebeblocks i eingesteckt ist.