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Kieferprothese mit Saugwirkung Bisher wiesen Kieferprothesen, insbesondere
nterkieferprothesen, den Nachteil auf, daß man überhaupt keine Saugvorrichtung anbringen
konnte oder bei dem sog. Unterkiefersauger die Saugkraft irtlicll begrenzt war,
je nach Größe des runden Sauggummis. Diese Gummisauger wurden auch für den Oberkiefer
benutzt und hatten den Nachteil, daß sie nach kurzem Gebrauch an der Stelle. wo
der Sauggummi am Oberkiefer festsaß, eine Entzündung hervorriefen; außerdem mußte
die Platte verstarkt werden, weil der Sauger 3 bis 31Ä mm stark war.
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Die Kautschuk- oder Kunststoffkieferprothesen nach vorliegender Erfindung
zeigen diese Nachteile nicht. Bei diesen sind erfindungsgemäß ein oder mehrere ringförmige
Saugwulste aus elastischem Werkstoff, die der Form des Kiefer angepaßt sind, in
die auf dem Kiefer aufliegende Fläche der Prothese eingebettet. Geeignete elastische
Werkstoffe sin<I z. 1. Weichgummi oder sich ähnlich verhaltende Kunststoffe.
Bei dieser Art der Kieferprothese mit Saugwirkung kann die Größe, Form und Saugwirkung
der Saugvorrichtung vom Fachmann selbst bestimmt und den jeweiligen Erfordernissen
angepaßt werden.
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Die Herstellung der erfindungsgemäßen Kieferprothesen kann auf verschiedene
Weise erfolgen. So kann man zunächst ein Gewebe aus plastisch verformbarem Werkstoff,
wie beispielsweise Kunststoff oder Metall, mittels einer Presse in eine für die
Aufnahme des Saugwulstes geeignete Form vorpressen und in das so entstandene Gebilde
den Rohgummi oder einen ähnlichen elastischen Kunststoff eindrücken. An Stelle eines
Gewebes der genannten Art kann man auch eine beiderseitig profilierte Folie verwenden.
Profilierung nach Art des Schwallenschwanzes, Anordnung von Widerhaken od. dgl.
haben sich als zweckmäßig erwiesen. Gewebe oder Folie dienen u. a. dazu, bei der
Herstellung der Prothese eine besonders feste Haftung
nach beiden
Seiten, d. h. zwischen Prothese und Saugwulst, zu gewährleisten. Die beschriebenen
Gebilde können bei ihrer Herstellung zweckmäßig bereits der endgültigen Form der
Saugwulste weitgehend angepaßt werden. Vor' ihrer Verwendung können erforderlichenfalls
überstehende Teile noch durch geeignete Schnittwerkzeuge entfernt werden.
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Es hat sich auch als zweckmäßig erwiesen, sie auf der nicht von dem
Gewebe oder der Folie bedeckten Seite mit einer Schutzfolie zu versehen, die man
nach der Fertigstellung der Prothese entfernt. Zur Vermeidung eines schädigenden
Einflusses des .\laterials der Prothese auf das Alaterial des Saugwulstes bei der
Behandlung zur Fertigstellung der Prothese kann es gegebenenfalls vorteilhaft sein.
die Prothese an den Stellen, wo sie mit dem Saugwulst verbunden wird, bzw. den Saugwulst
an dieser Stelle vor dem Einbetten des Saugwulstes mit einer Imprägnierung, beispielsweise
einem Lac'kanstrich, zu versehen. Die Gebilde aus Gewebe oder Folie und Rohgummi
oder elastischem Kunststoff werden dann mit der Seite, auf der sich das Gewebe oder
die profilierte Folie befindet, in die herzustellende Prothese unter geeigneter
Formgebung eingedrückt und die Prothese in bekannter Weise, z. B. durch Vulkaiiisation,
fertiggestellt. Es kann zweckmäßig sein, iioch zur Erhöhung der Saugwirkung innerhalb
des ringförmigen Saugwulstes in die Prothese vor oder nach ihrer Fertigstellung
einen Saugkanal einzuarbeiten. Die so hergestellte Prothese besitzt einen durchgehenden
oder mehrere voneinander getrennt ringförmige Saugwulste, die nach dem Aufsetzen
der Prothese diese durch das entstehende vakuum festhalten.
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Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Prothese kann man aber auch
so vorgehen, daß man zunächst eine Prothese ohne Saugwulste fertigstellt, in diese
auf der auf dem Kiefer aufliegenden Fläche für die Aufnahme der ringförmigen Saugwulste
geeignete rillenförmige Vertiefungen einarbeitet und darin dann entsprechend geformte,
z. B. schnurartige Gebilde aus Weichgummi oder ähnlich elastischem Ktinststoff mittels
eines geeigneten Haftmittels fixiert. Auch bei dieser Ausführungsform kann selbstverständlich
erforderlichenfalls noch ein Saugkanal eingearbeitet werden.
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Eine weitere Möglichkeit der Ilerstellung der erfindungsgeinäßen
Prothese besteht darin, daß man bei der Herstellung der Prothese, wie ollen ausgeführt,
ein entsprechend geformtes Gewebe aus plastisch erformbarem Werkstoff od. dgl. in
die herzustellende Prothese eindrückt und die Prothese fertigstellt. Bei dieser
Ausführungsform enthält das in eine geeignete Form vorgepreßte Gewde jedoch nicht,
wie bei der oben angeführten Ausführungsform, eine Einlage aus Rohgummi oder elastischem
Kunststoff, sondern eine solche aus heliehigem geeigneten Füllmaterial, beispielsweise
aus Asbestschnur oder Hanfschnur. Diese Einlagen werden nach der Fertigstellung
der Prothese entfernt (das gewehre ist verankert) und in der so entstandenen rillenförmigen
Vertiefung, wie in der oben angeführten anderen Ausführungsform, ein schnurartiges
Gebilde aus Weichgummi oder ähnlich elastischem Kunststoff in geeigneter Weise befestigt.
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Die beschriebenen Herstellungsverfahren dienen nur dazu, die Erfindung
zu erläutern, nicht jedoch, sie hierauf zu beschränken. Die Erfindung wird -weiter
verdeutlicht durch die Zeichnung, in der Fig. I die Draufsicht einer Oberkieferprothese,
Fig. 2 den Querschnitt dieser Prothese längs der Linie a-b, Fig. 3 eine Hälfte des
Saugwulstringes und Fig. 4 einen im vergrößerten Maßstab gezeichneten Schnitt durch
diesen Ring längs der I,iniec-d darstellen.
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In diesen Figuren bedeutet I den Saugwulstring aus elastischem Werkstoff,
z. B. Gummi, der in die Prothese 2 unter Zwischenschaltung des Gewebes oder der
Folie 3 eingebettet ist. Gewebe oder Folie 3 besitzen Haken 4 zwecks Verankerung
des Saugwulstringes I in der Prothese 2.