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Webkante und Vorrichtung zu ihrer Herstellung Die Erfindung bezieht
:ich auf die Erzeugung der Webkanten an Wehc°reierzeugnissen und hat eine solche
Wehkante zum Gegenstand, hei der die einzelnen Schußfä den nicht miteinander zusammenhängen.
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Bei einer erfinduiigsgeni:ißüii Webkante, bei der die Schußfäden untereinander
nicht zusammenhängen, endet jeder zweite Schußfaden an einer Stelle der Kette, die
von deren Kante entfernt ist, und sind .Abschnitte der übrigen Schußfäden in die
Kette umgebogen und eingewebt, so daß die Lücken ausgefüllt werden, die dadurch
entstehen, <laß die erstgenannten Schußfäden kurz vor den Kanten der Kette endigen.
Die Enden der Sc'hußfäden sind vorzugsweise zwischen Fäden der Kette eingescliloss-en,
so daß diese Kettenfäden dazu beitragen, die Enden der Schußfäden gegen Verschiebung
zti sichern.
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Die Endpunkte jedes zweiten Schußfadens sind gestaffelt angeordnet,
und die Endpunkte der übrigen Schußfäden sind in entsprechender Weise gestaffelt.
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Mine derartige Webkante nach der Erfindung ist fest genug, um ohne
Beschädigung bedruckt zu werden, und hat andererseits den Vorteil, daß sie nicht
mehr Schußfäden als die Webkante eines Ge-«:bes enthält, in das viele Verdickungen
von einem fortlaufenden Schußfaden in die Kette eingewebt
sind.
Durdi die Staffelung der Endpunkte der einzelnen Schußfäden ist die Festigkeit der
Webkante erhöht.
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I)ie crfindLirgsgemäßeWebkante hat ferner den %"orteil, daß sie bequem
nicht nur an den Kanten der Kette, sondern an einer oder mehreren anderen Stellen
in der Breite der Kette ausgebildet werden kann, und ermöglicht daher, zwei oder
mehr Gewebestreifen gleichzeitig in demselben @%N'ebstuhl anzufertigen, wenn die
Kette durch eine oder mehrere Lücken in die entsprechende Anzahl von Abschnitten
unterteilt ist.
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Wenn Webkanten an anderen Stellen als an den Rändern erwünscht sind,
wird jeder zweite Schußfaden derart zugeschnitten, daß er geradlinig und kürzer
a1: die Breite des betreffenden Abschnittes der Kettenbahn ist tmd die übrigen Schußfäden
länger als diese Breite sind und an den Kanten des Kettenabschnittes umgelogen und
in die Kette eingewebt sind.
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Die Erfindung hat ferner eine Vorrichtung für die Herstellung der
vorstehend 1>escliriebeilen Webkante zum Gegenstand, bei der jeder zweite Schußfaden
nach seinem Einbringen und nach dem anschließenden Wechsel des Faches an seinem
Ende durch einen Arm erfaßt und in die Kette umgebogen wird und einer oder mehrere
Haken durch die Kette gestoßen werden, die beim Zurückziehen diese Schußfadeneniden
sowie die Enden der übrigen Schußfäden nach einer Seite der Kettenba'lin durchziehen.
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1-,in Fangorgan oder mehrere solcher Organe wirken mit einem feststehenden
Teil zusammen und Balten dabei die übrigen Schußfäden hegen Längsverschiebung in
der Kette.
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Eine Schneidvorric'htung kann dazu dienen, die Iaiden der Schußfäden
abzuschneiden, die an einer Seite der Kette überstehen.
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Weim an jeder Seite eines die Kettenbahn aufteilenden Spaltes oder
mehrerer solcher Spalte eine Webkante erzeugt werden soll, sind eine oder mehrere
Schneidvorrichtungen vorgesehen, uni die Schoßfäden in der Lücke oder den Lücken
abzuschneiden, und es wird ein Teil der dadurch entstandenen Schußfadenenden mittels
zwei dieser Arme an beiden Seiten der Lücke oder jeder Lücke in die Kette hineingebogen,
und es werden darin durch ein oder mehrere Haken an jeder Seite der Lücke oder jeder
Lücke die einwärts gebogenen und die nicht einwärts gebogenen Enden der Schußfäden
nach einer Seite der Kettenbahn durchgezogen. wobei zusätzlich ein Fangorgan an
einer Seite des Spaltes oder jedes Spaltes vorgesehen sein kann. uni die übrigen
Schußfäden gegen Längsverschiebung festzuhalten.
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N'orzursweise sind zwei oder mehrere abwechselnd betätigte Haken in
einem .Abstand voneinander angeordnet, uni die einwärts gebogenen und nicht einwärts
gebogenen Sc'hußfadenenden nach einer Seite der Kette abwechselnd zwischen verschiedenen-1>enachbarten
Kettenfäden dlurchzuziehen, so daß die Stoßstellen der Schußfäden eines Paares in
bezug auf die Stoßstellen der Schußfäden des nächsten Paares oder der folgenden
Paare gestaffelt angeordnet sind.
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In den Zeichnungen ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, das nachstehend bt-schrieben ist. Es zeigt Fig. i eine Draufsicht auf
eine Vorrichtung zur Erzeugung von vier Welykanten und Fig. 2 eine Seitenansicht
dieser Vorrichtung, Fig. 3 einen Seitenriß im Schnitt nach der Linie 3-3 in Fig.
i, Fig. ,4 eine teilweise geschnittene Draufsicht einer Einzelheit in größerem Maßstab.
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Fig. 5 einen Seitenriß iin Schnitt nach der Linie 5-5 in Fig. 6, Fig.
6 einen gesonderten Grundriß dieser Einzelheit, Fig. 7 eine andere Einzelheit im
Schnitt, Fig, 8 einen gesonderten Grundriß einer weiteren Einzelheit und Fig. 9
einen Seitenriß im Schnitt nach der Linie 9-9 in Fig. 8, Fig. io einen gesonderten
Grundriß einer anderen Einzelheit und Fig. ii einen Seitenriß ini Schnitt nach der
Linie i i-i i in @Fig. io, Fig. 12 und 13 in schematischer Darstellung eine
Stirnansicht und Draufsicht eines Erzeugnisses der dargestellten Einrichtung mit
vier Webkanten.
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Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel, das die
Erfindung in Anwendung auf einen Rundwebstuhl zeigt, ist in der Kette ein Zwischenraum
bzw. eine Lücke 1 vorgesehen, und' es sind die liettenfäden, von denen die Fäden
5, 24, 25 und 26 wiedergegeben sind, radial angeordnet und gellen unter einem Ring
2 hindurch, der auf der Oberseite des Gewebes liegt, -,vä hrend alle Schußfäden
getrennt und etwas länger als die Breite der Kettenbahn sind. In einem feststehenden
Gehäuse 3 ist eine Welle ,4 drehbar gelagert, die an ihrem oberen Ende einen Einführungsarm
6 trägt, der in das Kettenfach hineinschwingt, wenn die Welle 4 gedreht wird.
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Der Arm 6 weist eine Rille 7 auf, die in der Ausgangsstellung des
Arins von der Oberseite des Gewebes weg nacb@ außen zeigt und in der Endstellung
des Arms zur Oberseite des Gewebes hin nach innen gerichtet ist, während der Arm
mit der Kette an der Kante derselben vollständig im Eingriff steht. Am Ende der
Rille befindet sich eine Blattfeder 8, die das eine Ende eines Schußfadens zwischen
sich .und dem Arm einklemmt, wobei ein Stift 9, der an dem Arm 6 befestigt ist und
die Blattfeder 8 durchdringt, die Eindringtiefe dieses Fadenendes zwischen der Feder
8 und dem Arm 6 begrenzt.
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Die Welle 4 trägt ein Kegelrad i o, das mit einem Zahnsegment i i
kämmt, welches auf einer Welle 12 angebracht ist, die in dem Gehäuse 3 gelagert
ist und einen mit einem Zapfen 14 versehenen Arm 13 trägt. Der Zapfen 14 wird durch
einen Nocken 15 auf einem Nockenring 16 betätigt, welch letzterer sich mit derselben
Geschwindigkeit wie die Webschützen dreht, von denen jeder ein Schußfadenanschlagrad
17.
18. ig oder 2o besitzt. Die Betiitigung des Zapfens 14 bewirkt eine Drehung des
.\rins (i uni tSo= aus der Anfangsstellung, die in I# ig. 4 in vollen I-iiiien dargestellt
ist, in die strichpunktiert allgedeutete Endstellung. Eine Zugfeder 21 wird gespannt,
wenn der Arin 6 betätigt wird, und führt den Arin 6 in die Anfangsstellung zurück,
nachdem der Nocken i ; aufgehört hat, drti \rin abzulenken.
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LTin doll ersten Schußfaden einer wiederkehrenden Serie von vier Schußfäden
in die Kette einzulegen, wird sein eines Eti(le innerhalb der Lücke i durch die
Rille 7 at1fgc11otn1nen und durch die Blattfe,der 8 fcstgelialten, während sein
anderes Ende durch das hach mittels des Schützens hindurchgeführt wird, welcher
das Anschlagrad 17 besitzt und sich entgegen dem U'hrzeigersinn im Kreise
uni den Ring 2 herum bewegt. Nachdem hinter diesem Schützen das Fach gewechselt
hat, wird durch den Nocl<eii 15, der sich gleichfalls entgegen dem Uhrzci-,rer,iun
bewegt, der Arm 6 aus der Ausgangsstelluilg uni einen Winkel von i8o° an der Kante
der Kette herumgeschnellt und dadurch das Vadenciide in das Fach hineingebogen,
so daß dieses Ende eine Schleife bildet, durch die der Kantenfaden ; der Kette und
weitere Kettenfäden hindu rchgeheii.
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Zwei gekrö lifte Auszugshebel 22 und 23 sind Seite an Seite neben
derjenigen Kante der Kette angeordnet, die den Kanterfaden 5 führt, und jeder 1(ebel
trägt ein seinem oberen Ende einen' aufrechteil flakel1 27. I)ie 11e101 22 und 23
werden je durch einen Nocken 28 lizw-. 29 gehobelt, derart, daß die I laken
zwischen lleiiaclil>ai-teii Kettenfäden hindurch in flolilrüunic 30 des Ringes
2 gestoßen und alsdann wieder in ihre Stellung unterhalb der Kette zurücl<gezclgen
\\-erden. I >e r Haken 27 am Hebel 22 dringt z\\-isclicn aiidereii h,naclibarten
hettenfä(leil a1, der 1laken 27 a111 I101)01 23 ein.
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1:cvor der =\rin h betätigt wird, wird der Hebel 22 durch einvif Nocken
28 an dein ,ich drehenden Nackenring i(i gehollen.
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1>0r IIehel 22 wird in der gehobenen Stellung gehalten, bi: der Arill6
(las Schußfadenende in die Kette <<,u,clinellt hat. worauf der Nocken 28 den
1 lehel fallen läßt, wobei eine Zugfeder 3o das Herabfallen unterstützt. Der Haken
27 am Hebel 22 faßt dieses Schtißfadenende, das durch den Arm 6 in ,einen Weg gehalten
wird, und zieht daher dieses Ende (lurch die Kette herab, so daß es an der Unterseite
des Gewebes nach unten hängt. Um zu ermöglichen, daß der Arm 6 das Schußfad'eneiide
in den \\'e- des Hakens 27 bringt, ist der .\rin finit einer Kerl>; <8 (Fig.
4) versehen, tim dem I-lakeii Platz zu machen. Diejenige Stellung des Arins (i,
in der dieser das Schußfadenende in den \\'t@ des Hakens 'hält, ist in Fig. 4 in
strichpunktierten Linien dargestellt.
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U m die Erfindung zu veranschaulichen, ist ein :@n\veliclungsl)eisl>iel
gewählt, bei dem die Kettenbahn in zwei Abschnitte unterteilt ist, von denen der
eine mit dem Kettenfaden 5 beginnt und mit (lein Kettenfaden 24 endet und der andere
mit dem Kettenfaden 25 beginnt und mit dem Kettenfaden 26 endet, so daß in jedem
Abschnitt ein gesonderter Gewebestreifen hergestellt wird. Der Schußfaden wird in
die Kette des Gewebes durch das Schußfadenanschlagrad 17 eingelegt, so daß er tini
den Ring 2 herum bis zu einem Punkt hinter dem Kettenfaden 26 verläuft.
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In der Lücke, die durch die Kettenfäden 24 und 25 festgelegt ist,
befindet sich ein Gehäuse 31, (las in Fig. io und ii gesondert dargestellt ist und
in dein zwei Wellen 32 und 33 gelagert sind. Die Welle 33 trägt ein Kegelrad 34,
das mit einem Zahnsegment 35 auf einer Welle 36 kämmt, die in dem Gehäwse 31 ebenfalls
drehbar gelagert ist und einen mit einem Zapfen 38 versehenen Arm 37 trägt. Die
Welle 32 trägt gleichfalls ein Kegelrad 39, das mit (lern Segment 35 über ein im
Gehäuse 31 drellbares Zahnrad 4o im Eingriff steht. jede der Wellen 32 und 33 trägt
einen Arm 41 bzw. 42, von, denen der Arm 42 dem Arm 6 genau gleicht, während der
Arm :4i dem Arm 6 mit der Abweichung entspricht, daß er-in der Ausgangsstellung
nach der entgegengesetzten Richtung vorsteht und zwei Kerben für den Durchtritt
der Haken auf den Hebeln 45 und 82 aufweist. Das Zahnsegment 35 stellt unter der
Wirkung einer Zugfeder 43 und betätigt die Arme in der Weise, daß sie sich stets
zueinander in entgegengesetzten Richtungen drehen.
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Nachdem das Rad 17 die Lücke 44 zwischen den Kettenfäden 24 und 25
passiert und das Fach hinter dem Rad 17 gewechselt hat, werden die Haken der Auszugshebel
45 und 46 in die Hohlräume im Ring 2 gehoben, dadurch, daß Nocken 47 und 48, die
an dem Nockenring 16 vorgesehen sind, auf die Hebel einwirken, und es wird der Schußfaden
zwischen einer feststehenden Schneide 49 am Ring 2 und einer Schneide 5o abgeschert,
die an einem Hebel 51 angeordnet ist, der durch einen Nocken 52 am Nockenring 16
betätigt wird. Die Haken an den Hebeln 4; und 46 gleichen den Haken 27 an den Hebeln
22 und 23. Der Hebel 51 wird durch eine Zugfeder 53 in seine unwirksame Stellung
zurückgeführt. Bevor der Schußfaden allgeschnitten wird, wird er durch die Arme
41 und 42 erfaßt. Infolgedessen werden die beiden durch den Schneidvorgang erzeugten
Schußfadenenden durch diese Arme festgehalten. Der Nocken 15 an dem umlaufenden
Nackenring 16 wirkt auf den Zapfen 38 ein, so daß die Arme 41 und 42 in entgegengesetzten
Richtungen gedreht werden und dabei das' eine Ende auf einer Seite der Lücke 44
und das andere Ende auf der anderen Seite der Lücke 44 in die Kette schnellen, nachdem
der Fachwechsel stattgefunden hat. Die Arme 41 und 42 befinden sich dann in der
Endstellung, in der die Haken an den Hebeln 45 und 46 in irgendwelchen Kerben dieser
Arme stehen. Anschließend lassen die Nocken 47 und 48 die Hebel 45 und 46 sich unter
der Wirkung der Zugfedern 54 und 55 nach unten bewegen, so daß die beiden Schußenden
durch die Haken erfaßt und durch die Kette hindurch abwärts gezogen werden.
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Bei dem Kettenfaden 26 befindet sich ein Gehäuse 56, das in Fig. 8
und 9 gesondert dargestellt
ist und in dem Wellen 57 und 58 gelagert
sind, die dadurch miteinander verbunden sind, daß ein Kegelrad 59 auf der @-\'elle
57 mit einem im Gehäuse 56 drehbar gelagerten Zwischenzahnrad 65 kämmt, das finit
einem Zahnsegment 6o auf der Welle 58 im l,'itigriff steht. Die Welle 58 wird durch
einen auf ihr angebrachten Arm 61 angetrieben, der einen Zapfen 62 trägt, auf den
der Nocken 15 einwirkt. I)as Segment steht unter der Wirkung einer Zugfeder 63.
1)1e Welle 57 trägt einen Arrn 64, der (lern Arin 6 entspricht, jedoch zwei Kerben
für den Hakendurchtritt besitzt und in umgekehrter Richtung wie der Aren 6 verläuft
und umläuft. Dasietiige Ende des Schußfadens. das über den Kettenfaden 26 hinaus
in die Lücke t vorspringt, wird durch den Arm 64 erfaßt und unter der Wirkung des
Nockens 15 in die Kette zurückgebogen, nach-(lern der Kettenfaden 26 und die angrenzenden
Kettenfäden umgeschlagen sind. Bevor dieses Ende des Schußfadens einwärts gebogen
wird, wird ein 1laken, der dem Haken 27 gleicht, jedoch an einem \tisztigslielxel
66 angeordnet ist, iti einen Hohlraum 1111 Ring 2 durch einen Nocken 67 gestoßen.
Naclitletn das Ende einwärts gebogen ist, läßt der Nokkc" 6; (len Hebel f16 mit
Hilfe einer Zugfeder 68 fallen. [)er Haken am Hebel 66 ist in einer der Kerben
des .'\rms 64 untergebracht und fällt mit (lein Hebel Herab, wodurch das Fadenende
zwischen benachbarten Kettenfäden nach unten aus der Kette lier<iusgezogeti wird.
Damit ist das Einbringen des ersten Schußfadens einer wiederkehrenden Serie von
vier Schußfäden beendet. Die Enden des ersten Schußfadens sind nach innen gebogen
und in die Kette eitige-,vebt. Dieser Schußfaden ist finit 69 in 1#1g. 1= bezeichnet,
die schematische Teile der beiden erzeugten Gewebestücke im ausgestreckten Zustand
veranschaulicht.
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Eine nicht zeichnerisch dargestellte Schneidvorrichtung, welche einen
Teil der Nachfüllvorrichtu.ng für (las Schußgarn bildet, schneidet den eintretenden
Schußfaden in aufeinanderfolgende Stücke gleicher Länge, welche ausreichend groß
bemessen ist, damit sich diese Stücke durch die gesamte Kette erstrecken t111(1
an jeder Kante der Kette in die Lücke 1 hineinragen. Jeder Schnitt bildet das Ende
eines Vadenstückes und den Anfang des nächsten 1# a(iunstückes, während das Anfangsende
des ersten Fadenstückes durch den voraufgegangenen Schnitt erzeugt wurde. Während
das Anfangsende des nächsten Fadenstückes an einer Kante der Lücke i durch einen
nicht dargestellten Teil der Schußgarnnachfiillvorrichtung gehalten wird, wird der
Schußfaden durch die Schneidvorrichtung abgeschnitten, t:tii (las I?iicle des ersten
Fadenstückes von dem Andes nächsten Fadenstuckes zu trennen, wobei (fiese: 1:n(le
durch den Arm6 in die Kette gelxigen wird. Da,(; _\nfangsende des ersten Fadenstückes
wird durch einen Schützen durch die Kette Icführt, bis es aus der Kette an der anderen
Kante der Lücke 1 austritt und durch den Arm 64 in die Kette gebogen und dort festgehalten
wird.
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1)1e Struktur der beiden Webkanten jedes der beiden Stücke ist aus
Fig. 12 zu entnehmen, in der der erste, zweite, dritte, vierte Schußfaden jeder
Serie mit 69, 70, 71 und 72 bezeichnet ist.
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Der zweite Schußfaden wird in die Kette durch denjenigen Schützen,
welcher das Anschlagrad 18 enthält, eingelegt, nachdem das Fach, bei dein der erste
Faden eingelegt worden ist, gewechselt hat. Bevor das Rad an dem Kettenfaden 5 ankommt,
wirkt ein Nocken 73 an dem rotierenden Nockenring 16 auf den Hebel 22 ein, so daß
der Haken an diesem Hebel in seinen Hohlraum im Ring 2 bewegt wird. In diesem Holilrauni
bleibt der Haken, bis das Rad 18 vorbei ist. Ein Fanghebel 74 wird nach dem Vorbeigang
des Rades 18 an den Hebeln 22 und 74 derart betätigt, claß er den eingelegten Abschnitt
des zweiten Schußfadens zwischen ihm und dem Ring 2 greift und dadurch gegen Längsbewegung
festhält. Nachdem das Rad 18 vorbeigegangen ist und während dieser Faden noch festgehaltert
wird, läßt der Nocken 73 den Hebel 22 sic11 senken, wodurch bewirkt wird, daß durch
seinen Haken das Ende dieses Fadens zwischen denselben beiden Kettenfäden wie das
Ende des ersten Schußfadens herabgezogen wird, so daß es an der Unterseite des Gewebes
herabhängt. Der Nocken 75 läßt dann den Hebel 74 mit Hilfe einer Zugfeder 76 sich
senken und den Faden freigeben. Das Rad fährt mit dem Einlegen des zweiten Schußfadercus
fort, und wenn es die Lücke 44 passiert hat, wird der Hebel 51 durch einen Nocken
76 betätigt, so (laß der Faden durch die Schneiden .49 und 5o abgeschnitten wird.
Bevor das Rad 18 die Lücke 44 erreicht, werden die Hebel 45 und 46 durch die Nocken
77 und 78 gehollen. so daß ihre Haken, die den Haken 27 gleichen, in ihre Hohlräume
im Ring 2 eindringen. Bevor der Faden abgeschnitten wird, wird ein Fanghebel 79
durch einen Nocken 8o gehoben. derart, daß er den Faden zwischen sich und dem Ring
2 erfaßt und dadurch eine Längsbewegung desjenigen Teiles des Fadens verhindert,
der sich in dem zweiten A1)sclinitt der Kette befindet. Nachdem der Faden abgeschnitten
worden ist, lassen die Ncxketi 77 und 78 die Hebel 45 und 46 fallen, so d'aß ihre
Haken die durch das .Mischneiden erzeugten Fadeueiiden zwischen densellxn benachbarten
Kettenfäden herabziehen, durch welche die Enden des zuerst abgeschnittenen Schußfadens
gezogen w-ordeii sind, so dal:l sie an der Unterseite der beiden Gewebestücke vorstehen.
Der mit dem Rad 18 ausgestattete Schützen fährt mit dem Einlegen des zweiten Schußfadens
fort, bis er den Kettenfaden 26 passiert hat und also der zweite Schußfaden endet,
wenn das Ende des von ihm getragenen Fadens erreicht ist. Bevor das Rad 18 den Kettenfaden
26 passiert hat, wird der Hebel 66
durch einen Nocken 81 geliol>:n, so daß
sein Haken in den dafür vorgesehenen 1dohlraum im Ring 2 eingeführt wird. Nachdem
(las Rats 18 den Kettenfaden 26 passiert hat, läßt der Nocken 81 den H,ebel66 fallen,
-so daß sein Haken das Ende des Schußfadens zur Unterseite der Kette zwischen denselben
beiden Kettenfäden wie das Ende des ersten Schußfadens hindurchzieht. In jedem Gewebestück
liegt der zweite Sc'hußfaden, nämlich der Faden 70,
in einer Flucht
finit den einwärts gebogenen Enden des ersten @chul.ifadens, nämlich des Schußf<I(leiis
()o, wolmi die Stoßstellen der Enden der beiden Fäden einen bestimmten _'lbstand
voll den Kanten des Stückes haben.
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Der dritte Schußfaden wird in die Kette durch denjenigen Schützen,
der das Schußfadenanschlagrad t9 enthält, eingelegt, nachdem das Fach, das beim
Einbringen des zweiten Schußfadens bestanden hat, gew ecliselt hat. Der dritte Sclittßfa(l;-li
wird durch Betätigung des Schneidhe,llels 51 mittels eine. Nockens go auf dem Nockenring
i6 abgeschnitten, so daß dieser zusätzlich zu den bereits vorhandenen Enden noch
zwei weitere Enden enthält, und diese vier Enden werden durch die Arme 6, 41, 42
und 6.4 in die beiden Kettenteile in der gleichen Weise wie der erste Kettenfaden
eingebogen. jedoch sind besondere Auszugshebel und Haken vorgesehen, um seine vier
Enden zur Unterseite der Kette bzw. des Gewebes durchzuziehen. Diese Hebel sind
mit 23, 82, 83 und 84 bezeichnet. Es ist zu beachten, daß der Abstand jedes dieser
Hebel von dem nächsten Kettenfaden 5, 24, 25 oder 26 der Kette größer als der Abstand
zwischen diesen Kettenfäden und den Hebeln 22, 45, 46 und 66 ist, die dazu dienen,
die Enden des ersten und zweiten Schußfadens zur Unterseite des Gewebes zu ziehen.
@\'enn daher ihre Haken, die dem Hakeil27 gleichen, die Enden des dritten Schußfadens
durch die Kette oder das Gewebe ziehen, so geschieht dies zwischen anderen benachbarten
Kettenfäden als denjenigen Kettenfäden, zwischen denen die Enden des ersten und
zweiten Schußfadens hindurchgezogen wurden. Dies ist aus Fig. 12 ersichtlich, in
der die Stoßstellen der Enden des ersten und zweiten Schußfadens 69 und 7o näher
all den Gewebekanten liegen als :diejenigen des dritten ulid vierten Fadens
71 und 72. Bei der Verarbeitung des dritten Fadens werden die Hebel 23, 82,
83 und 84 im richtigen Zeitpunkt durch Nocken 29, 85, 8() und 87 all (lern rotierenden
Nockenring t6 bct:itigt.
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Zur Vervollständigung der Serie von vier unterschiedlich behandelten
Schußfäderi wird der vierte Vallen (furch denjenigen Schützen, welcher das Anschlagrad
20 trägt, in die Kette eingelegt und in der Milic der Kanten der NN'arenteile
im richtigen Zeitpunkt durch (lie l"altglielwl74 und 79 erfaßt, die (furch die Nocken
88 und 89 betätigt werden. Der vierte 'Faden wird entzw-eigescliiiitten, indem der
Schneidhel)cl 51 durch einen Nocken 9t auf dein Nockenring 16 betätigt wird. Die
zwei ursprünglichen Enden und weitere zwei Enden des zerschnittenem vierten 1#adens
werden zur Unterseite der Kette oder des Gewebes zwischen denselben Kettellfadenpaaren
wie die Enden des dritten Fadens hindurchgezogen, wenn die Auszugshebel 23, 82,
83 und 84 nach Betätigung durch Nocken 92, 93, 94 und 95 am Nockenring 16 wieder
herabfallen. Der vierte Faden, das ist der Faden 72 in Fig. 12, liegt in einer Flucht
mit den einwärts gebogenen Enden des dritten Fadens, nämlich des Fadens 71, jedoch
liegen die Stoßstellen des Faden: 7 2 mit dem Faden 71 weiter entfernt von den (ie%-el)ekanten
als die Stoßstellen der Fäden ()9 und 70. Dieses Fluchten der Fäden in Verbindung
finit den einwärts gebogenen Enden jedes zweiten Fadens ergibt Webkanten, die nicht
mehr Schußfäden als das übrige Gewebe enthalten und keine verdickten Teile aufweisen.
Infolgedessen entsteht keine Anhäufung von Schußfäden in den Webkanten. Wegen der
gestaffelten Stoßstellen sind die Webkanten fester als bei nicht gestaffelten Stoßstellen.
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Alle Enden. die zur Unterseite oder Rückseite der Gewebe mittels der
Haken durchgezogen sind, werden dicht an der Unterseite des Gewebes durch ein rotierendes
Messer 96 (Fig. 3) abgeschnitten, wenn das fertiggestellte Gewebe durch d'en Abnehmer
des Webstuhls längs der Innenseite des Rings 2 abgezogen wird.
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Jeder der Auszugshebel und Fanghebel sowie der Schneidhebel ist mit
einem Fuß 97 versehen, durch den die Nocken an der Oberseite des Nockenrings 16
auf die Hebel wirken. Diese Anordnung ermöglicht, daß die Nocken auf die einzelnen
Hebel einzeln einwirken, wie es für die Herstellung der in Fig. 12 dargestellten
Webkanten erforderlich ist.
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Wenn nur ein Gewebestück angefertigt werden soll, ist die Lücke 44
in der Kette nicht vorhanden, und die Auszugs-, Fang- und Schneidvorrichtungen in
dieser Lücke fallen fort, wie auch das Gehäuse 31 und die Nocken für die Betätigung
dieser Hebel sowie die Arme an diesem Gehäuse. Wenn mehr als zwei Gewebestücke hergestellt
werden sollen, sind eine oder mehrere zusätzliche Lücken in der Kette vorgesehen
und dementsprechend zusätzliche Hebel und ein oder mehrere zusätzliche doppelarmige
Gehäuse sowie die notwendigen zusätzlichen Betätigungsnocken,' um die Fäden abzuschneiden
und die gewünschten zusätzlichen Webkanten herzustellen.
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Der in der Beschreibung und den Ansprüchen gebrachte Ausdruck Faden
soll Garne sowie andere Fadenerzeugnisse umfassen.