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Schergerät für Rasierschnitt Die Erfindung betrifft ein Schergerät
für Rasierschnitt. Es sind Schergeräte dieser Art bekanntgeworden, die eine Scherwalze
besitzen, die aus einem Hohlzylinder besteht, der auf seiner Oberfläche eine Vielzahl
von sich über die gesamte oder einen Teil der Fläche verteilenden Öffnungen aufweist.
Diese Geräte sind mit mindestens einer elastisch auf der Oberfläche der Scherwalze
aufliegenden Klinge versehen, die zwecks Abscherens der Haare mit den äußeren Rändern
der öffnungxen der Scherwalze zusammenwirkt. Die Klinge und die Scherwalze sind
in einer Halterung montiert, die in einen Griff ausläuft. Das Scheren erfolgt hei
diesen bekannten Geräten nicht durch eine auf der Haut aufliegende und- auf ihr
umlaufende Kreisfläebe; die Scbnittliniv liegt vielmehr senkrecht zur Betätigungsrichtung
des Gerätes. Um das Scheren zu bewirken, muB die Scherwalze durch einen Finger oder
im Regelfalle durch den Daumen der das Gerät führenden Hand in Umdrehung gesetzt
werden.
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Diese bekannten Geräte befriedigen insoweit nicht völlig, als das
Gerät bei der Benutzung von der Hand umschlossen wird und auf der Handinnenfläche
und dem Daumengelenk unter Druck aufliegt. Hierdurch verliert der Daumeneinen wesentlichen
Teil seiner Beweglichkeit, die Betätigung der Scherwalze wirkt sehr ermüdend und
führt zu Krampfersdheinungen.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, diese Nachteile zu vermeiden.
Um eine mühelose Betätigung der Scherwalze mittels des Daumens während
des
Scherens zu erreichen, ist erfindungsgemäß der Grifft des Gerätes derart ausgebildet,
daß er sich lediglich durch die vier Finger der das Gerät fülirenden Hand handhaben
läßt, ohne an der Handinnenfläche und dem Daumengelenk anzuliegen. Hierdurch wird
eine vollkommene Bewegungsfreiheit des Daumens und seines Gelenkes gewährleistet,
wodurch die Scherwalze ohne Ermüdungserscheinungen der Hand mit der jeweils erforderlichen
Schnelligkeit in Umlauf gesetzt werden kann.
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Die Zeichnung stellt eine beispielsweise und schematische Ausführungsform
der Erfindung mit einer Abwandlung dar, und es bedeuten Fig. 1 eine vergrößerte
Schnittdarstellung eines Teiles des auf der Haut aufliegenden Gerätes ihn Schnittstellung,
Fig. 2 eine Darstellung des Gerätes im Schnitt, Fig. 3 und 4 Aufsicht auf das Gerät
in zwei verschiedenen Ausführungsformen, Fig. 5 eine Darstellung des Gerätes gemäß
Fig. i in Arbeitsstellung, Fig.6 Schnittdarstellung eilres Gerätes in abgeänderter
Ausführungsform.
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In den Figuren bezeichnen 1 eine Klinge, 2 eine Scherwalze mit zylindrischer
Oberfläche und 3 eine Halterung für diese beiden Organe. Die Halterung bildet einen
Griff zum Halten und Führen des Gerätes auf der Haut während des Scherens. Die Klinge
1 ist mit der Halterung 3 starr verbunden. Dies wird dadurch erreicht, daß sie zwischen
einer Fläche 4 des Griffes 3 und einem Druckstück 5 eingespannt ist, das seilnerseits
mittels (fier Schraube 6 mit dem Griff 3 verbunden ist. Das Druckstück 5 besitzt
U-Form, seine beiden Schenkel sind durchbohrt zur Aufnahme einer Achse 7. Die- Achse
7 trägt die zwischen den Schenkeln des Druckstückes 5 angeordnete ScherwalZe 2.
Die Scherwalze 2 ist an den beiden Seiten durch Scheiben 8 geschlossen, die ein
Mittelloch für den Durchtritt der Achse 7 besitzen und außerdem mit Öffnungen 9
versehen sind. Die zylindrische Oberfläche der ScherwalZe 2 zeigt eine Vielzahl
von Öffnungen 1o, die entweder auf dem gesamten zylindrischen Umfang (Fig.2) oder
nur auf einem Teil derselben (Fig. 1, 3, 6) verteilt sind. Diese Öffnungen 1o können
kreisförmig (Fig. 4) oder schlitzförmig (Fig. 3) ausgebildet sein oder auch jede
andere geeignete Form besitzen.
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Die Fläche 4 ist, derart auf dem Griff angeordnet, (laß die zwischen
ihr und dem Druckstuck eingespannte Klinge 1 elastisch auf der zylindrischen Fläche
der ScherwalZe 2 aufliegt.
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Die Arbeitsweise des Gerätes ist folgende.
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Zum Scheren wird das Gerät am Griff 3 erfaßt (Fig. 5), der so geformt
ist, daß er eine gute Griffmöglichkeit für die vier Finger bietet, wie in Fig. 5
dargestellt ist, so daß das Gerät ohne Druckanwendung in ihnen gehalten werden kann.
Der Vorderteil des Griffes gegenüber dem Daumen ist so ausgespart, daß die seitlichen
Flanken ein müheloses Erreichen der Scherwalze 2 mixt dem Daumen ermöglichen, so
daß die Scherwalze in eine Rotations-oder NN'echcelbeweguiig versetzt wer(len kann,
während die Hand das Gerät aui der zu scherenden Fläche führt. Bei dieser Bewegung
treten die Haare 12 in die Öffnungen 1o der ScherwalZe 2 ein, werden dort festgehalten
(Fig. i) und gegen die Schneide der Klinge i geführt. Bei Weiterbewegung der SCherwalze
2 werden die llaal-e 12 auf der Oberfläche der Haut abgeschnitten.
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Während des Schneidvorganges ist das einzelne Haar an zwei Punkten
eingespanlit; nämlich a) in der Haut durch die Haarwurzel und b) alt einem Punkt
nahe der Haut durch Einklemmen zwischen dem Rand eitler Öffnung 1o und der Klinge
1.
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Auf Grund der Tatsache, (laß (las Haar an zwei Punkten eingespamit
ist, kann keinerlei Zugbeanspruchung auftreten, so daß ein Scheren ohne
jeg-
liche Schmerzäußerungeli erfolgt. Da die Klinge elastisch auf der Oberfläche
der Sch-erwalze 2 aufliegt, wird sie durch die Walzenbewegung während des Scherens
dauernd scharf gehalten, so daß das Gerät ohne Pflege immer betriebsbereit ist.
Nach dem Scheren können dic im Innert der Scherwalze 2 angesammelten Haare durch
Schütteln oder Klopfen bei geneigtem Ger;it (lui-ch die Öffnungen <t entfernt
werden.
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In Fig. 6 ist eine andere .\usfiilirtitigsforni schematisch dargestellt,
bei der ein Betätigungsorgan 13 für die ScherwalZe 2 angeordnet ist.
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Das Organ 13 ist auf einer Achse 19 in dem Griff 3 drehbar gelagert.
Das eilte Ende des Organs 13 greift in eine Öffnung 18 der ScherwalZe 2 ein, während
das andere Ende durch den Daumen lletätigt wird.
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Eine Feder 1:1, die mit einem l?iide all der Achse 7 mit dem anderen
Ende in einem Schlitz 15 der ScherwalZe 2 befestigt ist, sorgt für Rückführung der
ScherwalZe 2 und des Orgails 13 in die Ruhestellung.
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Gegenüber allen bekannten derartigen Geräten besitzt das erfindungsgemäße
Gerät eine Scherwalze, die direkt oder über ein unmittelbar an ihr angreifendes
Zwischenorgan betätigt werden kann, so da.ß die Walzengeschwindigkeit in direktem
Verhältnis (i : i) zur Bewegung des Daumens steht. Auf diese Weise kann mü'he'los
die Geschwindigkeit der Scherwalze 2 der jeweils für das Scheren erforderlichen
Geschwindigkeit angepaßt werden, so daß ein sauberer Schnitt ohne Reißen oder Ziehen
an den zwischen Klinge i und lZand der Öffnung 1o eingespalinten Haaren erreicht
wird. Dies ist vor allem auch darauf zurückzuführen, daß die Drehgeschwindigkeit
der ScherNvalze 2 von der Daumenbewegung abhängt, im Gegensatz zu all den bekannten
Rasiergeräten für Rasierschnitt, bei denen die Scherwalze oder die Klinge sich mit
großer Geschwindigkeit bewegt. Bei allen bekannten Geräten dieser Art, ob sie elektrisch,
mechanisch oder von Hand betrieben werden. sind zwecks Vermeidung des Reißens und
Ziehens bei den Schereinrichtungett sehr große GesMiwindigkeiten vorgesehen. Hierbei
können die einzelnen Haare nicht gänzlich in die Scheröffnungen eintreten, so claß
sie nacheinander stückweise (huch mehrmaliges Scheren entfernt
werden
müssen. Bei einem handbetriebenen Gerät führt der für die l?rzeugung der großen
Geschwindigkeit des Scherorgans erforderlicheKraftaufwand zu schneller Ermüdung
der bedienenden Hand. Bei <lern erfindungsgemäßen Gerät dagegen läßt sich die
der Scherwalze zu erteilende Geschwindigkeit mühelos der Vorscbubgeschwi:ndigkeit
des Gerätes anpassen. Diese Anpassung erfolgt mühelos.
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Wie in der Beschreibung ausgeführt und in der Zeichnung gezeigt wurde,
liegt der der Führung der vier Finger angepaßte Griff nicht innerhalb der Faust.
Das (gerät kann daher sicher in der Arbeitsstellung gehalten und geführt werden,
ohne daß der Daumen und sein Gelenk in seiner Bewegungsfreiheit irgendwie behindert
wird. Die Betätigung der Scherwalze kann somit zu keinerlei Ermüdungs-oder Krampferscheinungen
führen.
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In der Beschreibung und den Zeidhnungeii wurden zwei verschiedene
Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Gerätes beschrieben und dargestellt. Die
Erfindun=g ist jedoch nicht auf diese Ausführungsformen beschränkt. So können beispielsweise
zwei Klingen i vorgesehen sein, die auf jeder Seite der "Zylinderachse .elastisch
auf der Fläche der Scherwalze aufliegen. Es kann auch ein Betätigungsorgan für die
Scherwalze koaxial zu dieser vorgesehen sein. Als Betätigungsorgan kann auch beispielsweise
ein Rändelrand dienen, der auf einer oder beiden Seitenwänden 8 der Scherwalze 2
angeordnet ist; zu diesem Zwecke ist vorteilhafterweise der Durchmesser der Seitenwand
8 um ein geringes Maß größer als derjenige der Scherwalze 2.
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Die Klinge i kann mit ihrer Schneide parallel zur Drehachse der Scherwalze
liegen (Fig. 3) ; sie kann jedoch auch geneigt zu ihr angeordnet sein (Fig. 4).