DE83535C - - Google Patents
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Classifications
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25B—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES FOR THE PRODUCTION OF COMPOUNDS OR NON-METALS; APPARATUS THEREFOR
- C25B11/00—Electrodes; Manufacture thereof not otherwise provided for
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die gefährlichste Klippe für elektrolytische Apparate bildet der irn Vergleich zur Oberfläche
große Widerstand der Flüssigkeiten, indem derselbe nach wohlbekanntem Gesetz eine Herabminderung der Stromstärke für eine
gegebene elektromotorische Kraft zur Folge hat. Das Bestreben muß also vor allem auf
möglichste Annäherung an den Widerstand Null gerichtet sein, mit welchem man eine
unendlich große Intensität haben würde. Die Schweizer Patentschrift Nr. 858 beschreibt einen
elektrolytischen Apparat, in welchem die Herabminderung des beregten Widerstandes durch
enge Anordnung der beiden Elektroden in der Art zu erreichen gesucht wird, daß dieselben
unter Zwischenschaltung einer dünnen Isolirschicht auf einander gelegt und von beiden
Seiten her gegen letztere hin messerartig zugeschärft sind, so daß die Berührung mit der
Flüssigkeit nur auf einer höchst geringen Fläche stattfindet. Der Idee nach gut, hat
indeß diese Einrichtung den praktisch bedeutsamen Mangel, daß sie nicht gestattet, eine
große Anzahl solcher Elektrodenpaare ohne Zwischenräume neben einander anzuordnen,
was veranlaßt hat, das Elektrodenpaar ringförmig zu gestalten und mehrere so beschaffener
Elektrodenpaare, je mit besonderem Flüssigkeitsbehälter versehen, über einander
anzuordnen.
Um nun auf Grundlage enger Annäherung der Elektroden zu einer ebenso kräftig
wirkenden, wie auch eine größtmögliche Anzahl von Elektrodenpaaren im kleinsten Räume
enthaltenden Einrichtung zu gelangen, werden nach vorliegender Erfindung eine große
Anzahl möglichst dünner Elektroden mit ihren Breitseiten auf einander bezw. an einander
angeordnet, so z. B., daß, wie aus Fig. 1 und 2 (bezw. Längsschnitt und Querschnitt)
zu ersehen, auf beiden Seiten isolirte leitende, z. B. aus Platin bestehende Blätter bezw.
Streifen ρ ρ1 mit diesen Seiten nach Art der
Blätter eines Buches dicht auf einander gelegt werden, so daß nunmehr die den Schnittseiten
des Buches entsprechenden Seiten, im Nachfolgenden »Schnittseiten« genannt, die stromleitenden
Oberflächen bezüglich der Flüssigkeit abgeben.
■ In dieser Weise läßt sich ein Block oder eine Platte E zusammensetzen, deren Oberfläche
, an den Schnitt- (Hirn-) Seiten betrachtet, sich als eine abwechselnde Reihe von
leitenden und nichtleitenden Linien ρ ρ1 und i in z. B. der Form einer ebenen Fläche darstellt
und von welcher jedes geradzahlige leitende Blatt (Streifen) mit dem einen und jedes ungeradzahlige mit dem entgegengesetzten
Pol der Stromquelle in Verbindung gesetzt ist. Im obigen Beispiel sind zu diesem
Zwecke beispielsweise sämmtliche Streifen ρ an eine gemeinsame leitende Querschiene P
und sämmtliche Streifen pl an eine gemeinsame
Querschiene P1 gelegt.
Man erhält so eine trefflich wirkende elektrolytische Oberfläche. Es ist klar, daß, wenn
man die zu elektrolysierende Flüssigkeit einer solchen Oberfläche geeignet zuführt, die vom
Strom zu überwindenden Widerstände unendlich klein werden im Vergleich zu den mit
den bekannten Einrichtungen verknüpften, und daß mit einer nur geringfügig zu nennen-
(z. Auflage, ausgegeben am 21. Oktober
den Oberfläche eine Höchstsumme nützlicher Arbeit erzielbar wird.
Fig. 4 zeigt eine solche elektrolysirende Oberfläche als Kreisfläche gestaltet, zu deren
Aufbau die Streifen bezw. Blätterppl entweder,
wie auf der linken Seite gezeigt, concentrisch zu einander, oder, wie auf der rechten Seite
dargestellt, strahlenförmig an einander gesetzt werden können.
Man kann ferner die elektrolysirende Oberfläche auch röhrenförmig gestalten, wie in den
Fig. 5 und 6 (je Längs- und Querschnitt) veranschaulicht. In Fig. 5 ist dieses Rohr is"1
durch Aneinanderreihung ringförmiger Blätter ρp1 und i gebildet, in Fig. 6 durch radiale
Anordnung von Längsstreifen ρ ρ' und i um
eine gemeinsame Achse derart, daß ihre Verlängerungen in dieser zusammenstrahlen.
Die Dicke der nichtleitenden Blätter oder Zwischenschichten i läßt sich durch Anwendung
eines Firnißüberzuges als solche auf ein Geringstes herabmindern, ebenso indem man
dünne Blätter (Streifen) aus Kautschuk, Paraffin, Glas, Glimmer etc. verwendet.
Die auf den Schnittseiten der Platte, Scheibe oder Röhre bloßliegende Oberfläche der leitenden
Blätter oder Streifen ppl würde nicht zur Leitung derjenigen Strommenge genügen,
welche die Flüssigkeitsschicht verbrauchen kann; doch tritt der Querschnitt jedes Blattes
bezw. Streifens vermittelnd ein, und kann derselbe leicht durch Rechnung so bestimmt
werden, daß merkliche Erhitzung ausgeschlossen bleibt und die Schnittfläche nur für
die eigentliche Elektrolyse wirksam wird. Die Schnittseite des Blattes bezw. Streifens kann
aus Platin, der übrige Theil desselben dagegen aus einem billigeren Metall bestehen.
Da infolge der eigentlichen Einrichtung der wirksamen Fläche die Elektrolyse sich sehr
intensiv vollzieht, so ist der gehörigen Erneuerung der Flüssigkeit besondere Beachtung
zu schenken. Z. B. läßt man zu diesem Ende die Flüssigkeit mit einer zur Erzielung
der Höchstleistung geeigneten Geschwindigkeit über die Schnittseiten rieseln. Man kann
zu dem Ende die Platte mehr oder weniger geneigt anordnen und die Flüssigkeit sich
durch ihr Eigengewicht in Form einer dünnen Schicht über dieselbe bewegen lassen. Man
kann aber auch jedes sonst geeignete mechanische Mittel zur Herbeiführung der Circulation
und der raschen Entfernung der Flüssigkeit benutzen, z. B. Druck, wenn die elektrolytischen
Oberflächen hermetisch eingeschlossen oder röhrenförmig gestaltet sind. In allen
Fällen, insbesondere aber bei ebener Gestaltung der elektrolysirenden Oberfläche, benutzt
man mit Vorzug Fliehkraftwirkung, um Circulation und Dünne der Flüssigkeitsschicht
zu erzielen; hierzu genügt, die Platte oder Scheibe auf einer Welle anzuordnen und sie
mit einer der Zähigkeit oder Consistenz der Flüssigkeit entsprechenden Geschwindigkeit in
Drehung zu setzen. Falls nöthig, erleichtert man dabei die Circulation und Dünne der
Flüssigkeitsschicht, noch durch Eingreifenlassen besonderer Mittel, wie insbesondere
Erwärmung der Flüssigkeit, wodurch dieselbe dünnflüssiger bezw. leichtflüssiger wird, und
besondere Beschaffenheit der elektrolysirenden Oberfläche, indem man dieselbe behufs Herabminderung der Benetzung schwach körnt.
In den Fig. 1 und 2 bezw. 3 und 4 sind zwei derartige Einrichtungen als Ausführungsbeispiel veranschaulicht.
Gemäß Fig. 1 und 2. sind z. B. vier wie beschrieben hergestellte Platten E gleichsinnig
und unter rechtem Winkel zu einander auf einer liegenden Welle W angeordnet, welche
in der abgewendeten Richtung Drehung erfährt. Die zu elektrolysirende Flüssigkeit wird
auf das der Welle zugekehrte Ende der elektrolysirenden Platte E vermittels gelochter Rohre R
aufgespritzt, welche sich mit der hohl gestalteten und zugleich zur Zuführung der
Flüssigkeit dienenden Welle drehen.
In Fig. 3 und 4 ist die elektrolysirende Oberfläche als Kreisscheibe E waagrecht auf
eine stehende Welle W[ gesetzt und wird ihr die Flüssigkeit von oben her in der Mitte
unter Vertheilung durch einen Kegel K zugeführt.
In beiden Fällen sind die Stromzuleitungsschienen PP1 an Ringe LL1 gelegt, welche
sich mit der Welle drehen und dabei an den Stromzuleitungsbürsten B B1 schleifen.
In einer Platte mit ebenen Schnittseiten können, wie in Fig. 7 gezeigt, die leitenden
Streifen ρp{ etwas über die nichtleitenden i,
oder umgekehrt letztere etwas über erstere hervorragen.
Wünscht man bei Ausführung der Elektrolyse vermittelst der beschriebenen Elektrodenplatte oder -scheibe die an den Polen auftretenden
Gase von einander getrennt zu gewinnen , so combinirt man die Platte bezw. Scheibe mit einem zum Auffangen und Abführen
jener eingerichteten Deckel D (Fig. 7 und 8), dessen Anwendung nur eine etwas
weniger gedrängte Anordnung der Elektrodenstreifen bezw. einen etwas merklicheren Abstand
zwischen denselben erheischt. Der elektrolysirenden Oberfläche gegenüber erhält der
Deckel für jeden Elektrodenstreifen eine Nuth oder Furche d, so daß sich über dem Streifen
eine Art umgestürzter Rinne befindet, in welcher das an diesem Streifen sich entwickelnde
Gas sich sammelt, ohne mit dem an den benachbarten Streifen freiwerdenden Gase in
Berührung zu kommen.
Alle solche Fangrinnen d für gleichnamige
Streifen münden durch Oeffnungen dl in eine
gemeinsame Sammelrinne d2; ebenso diejenigen für die Streifen mit entgegengesetztem
Zeichen. Die Gase werden also getrennt je vermittelst einer einzigen Oeffnung dem
Sammelbehälter zugeführt.
Besitzt die Elektrodenplatte beträchtlichere wirksame Oberfläche, so genügt das Volumen
einer Sammelrinne nicht, um der in ihr sich sammelnden Gasmenge durch eine einzige
Oeffnung Abfluß zu gestatten. In diesem Falle sieht man vielmehr ein förmliches Ableitüngsnetz
vor, indem man die eigentlichen Fangrinnen gruppenweise in Kanälchen von größerem Querschnitt, diese in Kanäle von
noch größerem Querschnitt und endlich letztere in die eigentlichen Sammelgefäße ausmünden
läßt; dieses Netz wird mit dem Deckel zu einem Ganzen verbunden und so eingerichtet,
daß überall genügender Querschnitt vorhanden ist.
Diese an sich sehr einfache Einrichtung gestattet die Untersuchung und Reinigung
der elektrolysirenden Oberfläche mit größter Leichtigkeit; um Zugang zu dem Apparat
während seiner Thätigkeit zu erhalten, ist nur ein Stück aufzuheben und nach dem Schluß
nur eine einzige Fuge abzudichten.
Die beschriebene elektrolytische Platte eignet sich auch, wenigstens in gewissen Fällen, für
Wechselströme, was der viel größeren Einfachheit der Stromerzeugungsmaschine wegen
als ein sehr schätzbarer Vortheil zu erachten ist,
Claims (4)
1. Wirksame Fläche für Elektrolyse, bestehend aus schmalen Streifen aus nichtleitendem
und leitendem Material in abwechselnder Reihenfolge und mit abwechselnder Polarität
der Leiter, wobei diese Fläche eben oder event, bis zur Bildung von Röhren
gekrümmt sein kann.
2. Eine Ausführungsform der unter i. gekennzeichneten
wirksamen Fläche, nach welcher letztere von den Schnittseiten auf einander gelegter, unter sich isolirter
dünner leitender Blätter oder Streifen gebildet wird.
3. Anwendung der unter Anspruch 1 bezw. 2 gekennzeichneten wirksamen Fläche in der
Weise, daß der Elektrolyt in dünner Schicht durch Druck-, Schwerkraft- oder
Fliehkraftwirkung über die wirksame Fläche geleitet wird, wobei zur Beschleunigung
der Bewegung des Elektrolyten Wärme angewendet bezw. zur Verminderung der Benetzung die Fläche schwach gekörnt
werden kann.
4. Ein elektrolytischer Apparat, bestehend aus der Verbindung der unter Anspruch 1
bezw. 2 gekennzeichneten wirksamen Fläche mit einem Deckel, der zum getrennten Auffangen der Gase mit, die leitenden
Streifen der wirksamen Fläche überdeckenden Rinnen versehen ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family
ID=355842
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT83535D Active DE83535C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE83535C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2349286A1 (de) * | 1973-10-01 | 1975-04-10 | Friedrich Dipl Phys Goetz | Vielfachelektrolysezelle zur erzeugung eines gemisches von wasserstoff und sauerstoff |
DE2754668A1 (de) * | 1976-12-09 | 1978-06-29 | Spirig Ernst | Wasserzersetzungsvorrichtung |
-
0
- DE DENDAT83535D patent/DE83535C/de active Active
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2349286A1 (de) * | 1973-10-01 | 1975-04-10 | Friedrich Dipl Phys Goetz | Vielfachelektrolysezelle zur erzeugung eines gemisches von wasserstoff und sauerstoff |
DE2754668A1 (de) * | 1976-12-09 | 1978-06-29 | Spirig Ernst | Wasserzersetzungsvorrichtung |
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