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Verfahren und Vorrichtung zum magnetisierenden Rösten von eisenhaltigen
Erzen Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum magnetisierenden Rösten
von eisenhaltigen Erzen oder Erzgut, die ursprünglich wesentliche Mengen von verhältnismäßig
unmagnetischen Eisenoxydverbinduiigen enthalten. Insbesondere befaßt sich die vorliegende
Erfindung mit einem verbesserten Verfahren und einer Vorrichtung zur thermischen
Behandlung von Eisenerzen, die der magnetischen Konzentrierung dieser Erze vorausgeht.
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Aufgabe der Erfindung ist, ein thermisch wirksames und wirtschaftliches
Verfahren aufzufinden, um geringwertige Eisenerze und andere verwandte Mineralien,
wie z. B. inanganhaltige Eisenerze" nichtmetallurgische Clironierze und andere gemeinhin
als eisenhaltig bezeichnete Erze, deren Eisen-Bestandteile verhältnismäßig unmagnetisch
sind, magnetisierend zu rösten. Durch die 'erfindungsgemäß vorgeschlagene Wärmebehandlung
sollen die von Natur aus unmagnetischen Mineralien für die magnetische Konzentrierung
vorbereitet werden. Dies geschieht dadurch, daß nicht mehr als ein Neuntel des im
Ferrioxyd gebundenen Sauerstoffs entfernt wird, d. h. das Verfahren ist geeignet,
das ursprüngliche Ferrioxyd im wesentlichen zu Magnetit zu reduzieren, wobei jedoch
besondere -Maßnahmen getroffen sind, daß eine Überreduktion, d. h. eine Reduktion
über eine niederere Oxydationsstufe als Fei 04 hinaus und die Bildung von Fe 0 oder
metallischem Eisen(-schwamm) nur in einem möglichst geringen Umfang eintreten kann.
Gemäß
vorliegender Erfindung bewegt sich das Mineralgut auf Grund der Schwerkraft abwärts
durch eine erste Kammer und eine mit dieser verbundene zweite Kammer. Auf seinem
Abwärtsweg durch die erste Kammer wird das Mineral entwässert und auf die Reaktionstemperatur
erhitzt. Darauf werden alle oder nahezu alle verhältnismäßig unmagnetischen Eisenoxydteile
des Mineralguts durch Einwirkung eines reaktionsfähigen Gases, das durch das Mineralgut
und diesem entgegenströmt, und dessen Zusammensetzung später beschrieben wird, zu
Magnetit reduziert. Das. heiße Mineralgut wandert dann aus der ersten Kammer in
die zweite Kammer, in der es auf seinem Abwärtsweg durch das entgegenströmende,
ursprünglich verhältnismäßig kalte Gas abgekühlt wird. Zweckmäßig verwendet man
als erste und zweite Kammer dieses Verfahrens die obere und und untere Kammer eines
im wesentlichen vertikalen Schachtofens, in dem diese beiden Kammern durch ein Mittelteil
mit kleinerem Querschnitt miteinander verbunden sind.
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Ein wesentliches -Merkmal der vorliegenden Erfindung besteht darin,
daß der Ofen so konstruiert ist, daß ein großer Teil des Gases nach seinem Aufwärtsweg
durch die untere Kammer von dieser abgezweigt und durch einen Verbrennungsraum geleitet
wird, wo das Gas durch dauernde Heizstöffverbrennung aufgeheizt wird. Nach dieser
Auflieizung tritt das Gas am Boden der oberen Kammer in diese ein und strömt dem
sich dort abwärts bewegenden Erzgut unter thermischer und chemischer Einwirkung
entgegen.
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Ein wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht
darin, daß die Reduktion unter thermodynamischkontrollierten Bedingungen durchgeführt
wird. Die Ferrioxydanteile des Erzgutes werden der chemischen Einwirkung eines reaktionsfähigen
Gases unterworfen, dessen Zusammensetzung und CO Z- und CO-Gehalt sorgfältig
derart geregelt wird, daß Fe.. 04 die einzige stabile Phase in dem quaternären System
Fe-C-H-O ist. Ferrioxy(1 (Fe203) kann dann durch das reaktionsfähige Gas nur zu
F e;3 04 reduziert werden, und eine Überreduktion zu Fe0 und Fe ist chemisch unmöglich,
ganz gleichgültig, wie groß die Menge des verwendeten reaktionsfähigen Gases, wie
hoch die Gastemperaturoderwie lange und innig die Berührung zwischen (lern Gas und
dem Erzgut ist. Um das gewünschte Hrgebnis zu erhalten, läßt man einen großen Teil
des Gases, das nach dem Durchgang durch die beiden aufeinanderfolgenden Kammern
aus der oberen Kammer austritt, am unteren Teil der unteren Kammer in das Kammersystem
wieder eintreten, nachdem es von suspendiertern Staub und überschüssiger Feuchtigkeit
befreit und gekühlt worden ist. Zur Regenerierung dieses Gases werden folgende Maßnahmen
durchgeführt: 1. Ein Teil des aus der oberen Kammer austretenden Gases wird ins
Freie abgelassen; 2. dem übrigen Gas wird eine bestimmte Menge eines Reduziergases
hinzugefügt und so ein angereichertes Trägergas erhalten, das durch die untere Kammer
aufwärts getrieben wird; 3. nach dem Durchgang durch die untere Kammer wird der
größere Teil des Gases aus dem Erzgut heraus in eine Verbrennungskammer geführt;
4. in die Verbrennungskammer wird ein geeigneter Heizstoff, wie z. B.
01, Naturgas, Kokspulver, Hochofengas, Koksofengas oder ein anderer industrieller
Heizstoff eingeführt; 5. gleichzeitig wird eine begrenzte b,lenge Luft eingeführt,
die so bemessen ist, daß sie möglichst genau gerade genügend Sauerstoff liefert,
um die brennbaren Teile des Heizstoffes in Kohlendioxyd und Wasser zu verwandeln,
ohne daß Sauerstoff übrigbleibt, und 6. das aus der Verbrennungskammer strömende
Gas wird in die obere Kammer an deren Boden wieder eingeleitet.
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Die Durchführung des beschriebenen Verfahrens und eine hierfür geeignete
Apparatur werden im folgenden an Hand der Zeichnung erläutert, welche eine vorteilhafte
Ausführungform der Apparatur schematisch, teilweise im Schnitt darstellt. Das zirkulierende
Trägergas wird durch (las Motorgebläse 1 angetrieben, in welches es durch Rohr 43
eintritt. Durch das Kaltgaseintrittsrohr 2 strömt es in das Wulstrohr 3, das um
die untere Reaktionskammer herumläuft. Durch (las Rohr 31 strömt eine bestimmte,
durch (las Ventil 43a geregelte Menge Reduziergas aus einer nicht gezeichneten Quelle
in das Eintrittsrohr 2 und mischt sich vor dem Eintritt in das Wulstrohr 3 mit dein
zirkulierenden Trägergas unter Bildung des angereicherten Trägergases. Eine größere
Zahl kreisförmig um die Kammer 5 herum angeordneter Öffnungen ermöglicht den Eintritt
des angereicherten Trägergases aus dem Wulstrohr 3 in den ringförmigen Leerraum
4 innerhalb der Kammer 5, aus welchem das Gas der Säule des sich durch 5 nach unten
bev@egenden Erzgutes entgegenströmt. Die Kammer 5 enthält an ihrem oberen Teil einen
Leerraum 6, der als Gassammelraum dient, um das durch die Erzgutsäule in 5 aufwärts
steigende Gas aufzunehmen. Das Gas strömt dann aus dem Raum 6 durch das Übergangsrohr
g in die Verbrennungskammer i o. wo seine Temperatur (furch Verbrennung des in der
Kammer befindlichen lfeizstoffes auf eine geeignete flöhe gebracht wird. Das so
erhaltene aufgeheizte und angereicherte Trägergas strö tlit aus der Verbrennungskammer
durch Rohr 1 r in das Wulstrohr 12, das um die obere Kammer 16 an deren Boden herumläuft.
Eine größere Zahl kreisförmig angeordneter und theriniseh isolierter Blasrohre 13
ermöglicht den Zugang des Gases aus dein Wulstrohr 12 in den Leerraum 14, der in
Ringform am unteren Teil der Kammer 16 liegt. Das aus 17 abströmende verbrauchte
Gas durchquert die Beschickungsoberfläche 18 an der Spitze der Säule 17 und tritt
in den Leerraum 1g ein, der am oberen Teil der Kammer 16 angeordnet ist und als
Gassammelraum dient.
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Das verbrauchte Trägergas verläßt den Raum 1d durch das Auslaßrohr
25. Auf seinem Weg durch den Staubabscheider 26 wird es von mitgerissenen festen
Stoffen, wie z. B. Staub und Rauch, befreit. Es strömt dann weiter durch das Reingasrohr
27 in den Kühler oder Gaswäscher 28, wo seine Temperatur gesenkt und überschüssige
Feuchtigkeit entfernt
wird. Werden Erze verarbeitet, die große Mengen
feinsten Staubes erzeugen, so kann es vorteilhaft :ein, einen elektrostatischen
Cottrellabscheider in (lern Ri.icklaufgaskreis 25, 26, 27, 28 und 29 einzuhauen.
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Das verbrauchte Gas strömt jetzt kühl und sauber aus dem Wäscher 28
durch die Rohre 29 und 43 zu dem Einlaßrohr des Gebläses i. Durch das mit Ventil
versehene Rohr 30 wird so viel Gas abgelassen, daß der Druck innerhalb des
geschlossenen Kreislaufsystems dauernd auf gleicher Höhe bleibt.
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Das durch (las Kaltgasrohr 2 strömende Gas zeigt im allgemeinen einen
CO.,-Gehalt von etwa 20 bis 25 %. Nach dem Durchgang durch die Kammer 5 enthält
das durch Rohr 9 austretende Gas große 'Mengen von Kohlendioxyd und Wasser, welche
dazu neigen, die Verbrennung in der Kammer io zu ersticken. Mit einem gut konstruierten
Brenner, dem zur Verbrennung des Heizstoffes in der Verbrennungskammer to ein Luftstrom
zugeführt wird, ist eine ordnungsmäßige Verbrennung möglich. In vielen Fällen ist
es jedoch zweckmäßig, den Brenner 35 in einem abgeschirmten Teil 37 der Verbrennungskammer
io anzuordnen, um so die Verbrennung in dem Hilfsraum 37 durchführen zu können.
In diesem Falle wird ein Luftstrom durch Rohr 32 in das Wulstrohr 33 eingeblasen,
aus welchem die Luft durch eine größere Zahl von Rohren 34 in den fiilfsraum 37
einströmt. Der Heizstoff wird in den Ililfsraum 37 mittels des wassergekühlten Brenners
35 eingeführt. Die in den Hilfsraum 37
e instriimenden Mengen Heizstoff
und Luft werden durch Regulierung des Luftventils 41 und des HeizstOffveiltils 42
sorgfältig im richtigen Verhältnis gehalten, so daß mit möglichster Genauigkeit
nur so viel Luftsauerstoff eingeleitet wird, als zur vollständigen Verbrennung des
Heizstoffes erforderlich ist. Es ist möglich und auch zweckmäßig, diese beiden Ventile
automatisch zu steuern, und zwar durch nicht gezeichnete Mundstücke in dem Luftrohr
32 und dem I teizstoffrohr 44.
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Das magnetisierend zu röstende Erzgut wird durch den Einfülltrichter
23 der am Kopf der Kammer 16 befindlichen Beschickungsvorrichtung, die mit Doppeltrichter
und Doppelglocke ausgestattet ist, eingeführt. Durch Öffnen der kleinen (locke 21
wird das Gut in den Gasverschlußraum 22 eingebracht, wo es auf der großen Glocke
2o lagert. In geeigneten Abständen wird die Glocke 2o gesenkt. um das Gut auf die
Beschickungsoberfläche 18 der Erzgutsäule 17 in der Kammer 16 fallen zu lassen.
Bei den in der Zeichnung dargestellten (locken tnit Gasverschlußraum handelt es
sich um eine Beschickungsvorrichtung, wie sie auch bei Hochöfen üblich ist. In vielen
Fällen können an Stelle der mit Doppeltrichter und Doppelglocke ausgestatteten Beschickungsvorrichtung
gemäß Zeichnung auch irgendwelche andere der in Gaserzeugern verwendeten Beschickungsvorrichtungen,
wie z. B. Kettenförderer, Bandförderer, Drehscheiben, Schautelradförderer u. dgl.,
verwendet werden.
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Wenn in vorstehender Beschreibung von einer andauernden Abwärtsbewegung
des Erzgutes in den Kammern 5 und 16 gesprochen wird, so ist dieser Ausdruck so
breit zu verstehen, daß er auch eine mit regelmäßigen Unterbrechungen vor sich gehende
Abwärtsbewegung des Erzgutes umfaßt, da die Gesamtwirkung in beiden Fällen die gleiche
bleibt.
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Die Anordnung des Gassammelraums 6 oberhalb der Erzgutsäule in der
Kammer 5 ist ein wesentliches Merkmal des vorliegenden Verfahrens. Es ist zweckmäßig,
diesen Raum 6 in Anbetracht des aus dem Erzgut der Kammer 5 ausströmenden Gasvolumens
reichlich zu bemessen, um so einen möglichst gleichförmigen Gasstrom durch diese
Kammer zu ermöglichen. Ein derartiger reichlicher Raum kann dadurch geschaffen werden,
daß das feuerbeständige Rohr 7 in -den Kopf der Kammer 5 hineingelegt wird, wobei
die Länge des Rohres 7 ausreicht. die obere freie Oberfläche der unteren Charge
in genügendem Abstand von dem konischen Kopf 8 der Kammer 5 zu halten. Der Querschnitt
des Verbindungsrohrs 7, welches hier der Isthmus genannt wird, wird im Vergleich
zu dem Querschnitt der Kammern 5 und 16 zweckmäßig verhältnismäßig klein gehalten.
Um die aus der Kammer 5 in die Kammer 16 über diesen Isthmus aufwärts fließende
Gasmenge möglichst gering zu halten, wird der größere Teil des Gasstromes durch
Rohr 9 zur Verbrennungskammer io abgeleitet.
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Sollten wesentliche Gasmengen durch das Rohr 7 aufwärts in die Kammer
16 strömen, so ist zu beachten, daß dieses in den unteren Teil der Erzgutsäule
17 eintretende Gas sich bezüglich seiner Zusammensetzung wesentlich von dem
Gas unterscheidet, das aus dem ringförmigen Leerraum 14 in die Erzgutsäule
17 eintritt. Sollte ein derartiger kurzgeschlossener Gasstrom aus der Kammer
5 durch den Isthmus 7 in die Kammer 16 in verhältnismäßig erheblichem Umfang erfolgen,
so müßte mit bedenklichen Unregelmäßigkeiten in der Gaszusammensetzung gerechnet
werden, die sich auf die Reduktion in der Kammer schädlich auswirken würden. Die
genauen Ausmaße des Isthmus 7 werden im allgemeinen von der Größe der verarbeiteten
Erzgutteilchen und ihren physikalischen Eigenschaften abhängen. Der Durchmesser
des Isthmus sollte aber weit genug sein, um ein mechanisches Festkeilen des durch
ihn hindurchwandernden Materials zu verhindern.
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In der Zeichnung ist eine Vorrichtung dargestellt, die dazu dient,
das fertige Produkt aus dem Boden der Kammer 5 zu entfernen. Das Erzgut verläßt
den konischen Boden der Kammer 5 durch das Ausbringungsrohr 38 mit einer Geschwindigkeit,
die durch die Umdrehungsgeschwindigkeit des Antriebsrades des Schaufelradförderers
40 bestimmt wird. Dieser Schaufelradförderer wird zweckmäßig durch einen Motor mit
variabler Geschwindigkeit angetrieben. Die Geschwindigkeit, mit der sich das Erzgut
durch den Doppelschachtofen bewegt, kann somit durch geeignete Einstellung der Geschwindigkeit
des Schaufelradförderermotors geregelt werden. Es ist zweckmäßig, im Ausbringungsrohr38
ein Abschließventil 39 anzubringen, welches das Ausströmen
des
Erzgutes vollständig zu unterbinden vermag.
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Um in dem vorliegenden Verfahren die günstigste thermische Wirksamkeit
zu erzielen, ist es wesentlich, dafür zu sorgen, daß die Strömung sowohl des Gases
in den Kammern 5 und 16 nach oben als auch des Erzgutes in diesen Kammern nach unten
eine möglichst gleichförmige ist. Da das durch den Trichterboden der Kammer 5 sich
bewegende Fertigprodukt eine verhältnismäßig niedrige Temperatur hat, so ist es
im allgemeinen vorteilhaft, in der \ älle dieses Trichterbodens eine größere Zahl
umgekehrter Kegelstümpfe 45 aus Stahlblech oder Gulieisen einzubauen. Diese konischen
Stromregler sind unter Berücksichtigung der Masse und Lage des Trichterbodens konzentrisch
dimensioniert und angeordnet, um die Gleichförmigkeit der Bewegung des Erzgutes
in der Kammer .3 zu unterstützen. Diese Vorrichtung ist seit langem bekannt und
ihre VerNvendung ist üblich. Ähnliche konische Stromregler sind im konischen Boden
der oberen Kammer 16 nicht gezeichnet worden, da in den meisten Fällen ihre Verwendung
an dieser Stelle weniger empfehlenswert ist. Es trifft zwar zu, daß auch hier derartige
Stromregler eine erhöhte Gleichförmigkeit der Bewegung des Erzgutes und damit auch
des Gases bewirken würden, jedoch hat es sich in der Praxis wegen der höheren Temperatur
am Boden der Kammer 16 bisweilen schwierig erwiesen, derartige Stromregler an dieser
Stelle zu verwenden. Hiermit soll jedoch nicht zum Ausdruck gebracht werden, daß
die Verwendung derartiger Stromregler in der oberen Kammer 16 nicht zur vorliegenden
Erfindung gehört.
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Das Verfahren der vorliegenden Erfindung wird durch folgende Beispiele
erläutert: Beispiele 1. Als Ausgangsmaterial wird ein triageres Hämatiterz verwendet,
das getrocknet folgende Analysenwerte ergibt:
Fe. 03 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
67,50"/o |
_NI n 02 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,22% |
1',0S ... ................... o,o8% |
S i 0, ...................... 22, 150/0 |
. \ 1 _, O,1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.43
0/0 |
Ca O . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,4111/0 |
NIg O . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
0,180/0 |
C O.= . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0.470/0 |
Gebundenes Wasser .......... 4,480/0 |
Alkali ..................... 0,080/0 |
Feuchtigkeit bei Anlieferung . . 15,2,5% |
Dieses Erz enthält bei der Beschickung 15,25% Feuchtigkeit. Die in der Zeichnung
dargestellte Apparatur hat folgende Maße: 1>1e obere Kammer 16 hat einen Innendurchinesser
von 6,1o ni und eine zwischen dem Leerratini 14 und der Beschickungsoberfläche 18
geniessene vertikale Höhe von 4,90 m. las Erzgut wird finit einer Geschwindigkeit
von 16°o t pro 24stiiiidigetn Arbeitstag eingebracht. las Gebläse 1 drückt
390 m9 kaltes, sauberes. verbrauchtes Trägeras (unter \'orniall)e(lillgtillgeil,
16 1111d 76o mm Hg) pro Minute durch das Kaltgasrolir 2. Das Gas hat folgende prozentuale
Zusammensetzung
c02 « , * « * .................. 21,68°/o |
C O ........................ 0,57% |
H2 *1 ................ - . . . . . o,o6% |
H20 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . .4, 0 5 % |
. . 73,64% |
Das Reduziergas wird durch das tnit Ventil versehene Rohr 31 in das Rohr 2 gedrückt.
Dieses Gas hat folgende prozentuale Zusammensetzung:
CO2 ....................... o,620/0 |
C O ....................... 34,28% |
H2 . .. .. .. .. .. ....... . .. .. .
1,84% |
H20 . .. .. . . .. .. . . .. .. .. . . .. 0,36% |
........................ 62,8°% |
Dieses Reduziergas kann und wird auch zweckmäßig in einem Verschlacku ngsgaserzeuger
hergestellt. Das Trägergas aus dein Kreislauf und das Reduziergas mischen sich und
strömen in das Wulstrohr 3 in folgender prozentualer Zusammensetzung:
c02 ... .................... "8,11% |
C O ........................ 6,56% |
H2 * ....................... 0,360/0 |
H20 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3,46% |
NTI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7I,5I% |
Dieses angereicherte 7'r:igergas stri3nit in einer Menge voll
500 m3 pro
Minute aufwärts durch die Kammer 5, den Leerrahm 6 und (las Rohr 9 in die Verbrennungskammer
to. Durch den Brenner 3; werden 16,51 Heizöl pro _%linute und durch das Wulstrohr
33 und die Blasrohre 34 -,werden 165 in:' Luft pro Minute mittels eines nichtgezeichneten
Luftgebläses in den Hilfsverbrenmingsraunl 37 gedrückt. Die Heizölverliretitiungslirodukte
mischen sich mit dem durch Rohr 9 eintretenden Gas. Die Mischung erhält in der Kammer
eine gleichmäßige Zusammensetzung und zeigt beim Misströmen durch Rohr t t folgende
Analysenwerte:
c02 ...................... 16,71% |
C O . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4,670/0 |
H2 ........................ 0,26% |
H, O . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6,42% |
\2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7t,940/0 |
Dieses aufgeheizte und angereicherte Trägergas Strömt mit einer Geschwindigkeit
von 67o m3 pro Minute in das \,\'ulstrolir t2, durch die Blasrohre 13 in den Leerraum
14 und @-on hier atis unter dem konaentrischen, kegelstuniltfförnii;;eii Schirm
15 entlang in die Erzgutsätile
17. \Viihrend dieses Gas ,Durch die sich abwärts
i>e@@-egende Erzgutsäule 17 Mach oben strömt, tritt in <lein unteren "feil der
Kammer 16 die Recitil:tion ein. Das sich atis dieser Reduktion ergebende. %-erl>rauclite
Gas nimmt auf seinem Weg durch das Erzgut in der Nähe der lk-:chickungsoberfläche
1 8 das an he@ 03 gebundene \\'asser mit sich und 1>etreit (las l?rzgtit \-oii seinem
Feuchtigkeitsgehalt.
Der auf diese Weise entfernte
\\'asser@lampf
beläuft sich auf
275 ms pro Minute (bei 16° und 76o mm Hg). Das durch den
LeerraLlm icg und Ausgangsrohr 25 austretende feuchte, verbrauchte Gas zeigt folgende
Analysenwerte:
CO, ....................... I4,830/0 |
C O . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . o,160/. |
I1., ........................ 0,020/0 |
H20 ... .. .. .. .............. 34480/0 |
N" ... .. .. .. .. .. .. .. ....... 5o,510/0 |
Nach dem Durchgang durch den Staubabscheider 26 strömt dieses Gas durch den Wäscher
28, in ,#% elcliem es auf etwa 3o° abgekühlt wird, und in welchem die große, aus
der Erhitzung des Erzgutes stammende Wassermenge kondensiert und so aus dem Gas
entfernt wird.
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Nach der Reinigung und Kühlung des verbrauchten Gases werden durch
das Rohr 3o etwa 245 m3 dieses Gases pro Minute abgeblasen. Das übrige Gas wird
durch das Rohr 43 zum Gebläse i zurückgeführt.
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Die Verdampfung der Feuchtigkeit des Erzes und seine Entwässerung
verbrauchen im vorliegenden l# all eine große Wärmemenge, nämlich 115 ooo kcal pro
Minute. Zu einem großen Teil wird dieser \Värmeverbrauch dadurch ausgeglichen, daß
durch die exotherme Reduktion von Fe203 zu Fe304 durch das in dem angereicherten
Trägergas enthaltene Kohlenoxyd- und \i'asserstoffgas 78 ooo kcal pro Minuteerzeugt
werden. DieWärmebilanz zeigt jedoch, daß 36 5oo kcal pro Minute verbraucht werden.
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Der Heizstoffbedarf des vorliegenden Verfahrens wird in großem Maße
von dem Wärmeverlust beeinflußt, der dadurch eintritt, daß das verbrauchte Gas durch
das Rohr 25 wie auch das feste Fertigprodukt durch das Rohr 38 bei Temperaturen
oberhalb der Außentemperatur austritt. Das verbrauchte Gas tritt aus dem Leerraum
i9 bei 2oo° aus und führt somit 58 ooo kcal pro Minute fort. Das Fertigprodukt tritt
durch das Rohr 38 bei 265° aus, was einem Wärmeverlust von 38 ooo kcal pro Minute
entspricht. Daraus ergibt sich ein Wärmebedarf des Verfahrens von 133
000 kcal pro Minute. Es kommt noch hinzu, daß ein beträchtlicher Wärmeverlust
durch das Steinfutter der beiden Kammern und des Verbrennungsraums hindurch eintritt,
der sich auf 48oo kcal pro Minute beläuft. Der gesamte Wärmeeinsatz, der nötig ist,
um die Apparatur unter gleichen Bedingungen zu halten, beläuft sich daher auf 137
ooo kcal pro Minute.
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Es ist zu beachten, daß die Kühlwirkung des angereicherten Trägergases,
welches durch das Erzgut der Kammer 5 aufwärts strömt, nicht ausreicht, um die festen
Erzpartikelchen auf eine tiefere Temperatur als die genannten 265°, d. h. möglichst
nahe der Außentemperatur abzukühlen, und zwar wegen der überschüssigen Wärmekapazität
der festen Erzteile gegenüber derjenigen der 475 m3 pro Minute Gas, das durch diese
festen Teile aufwärts strömt. I?s besteht natürlich die Möglichkeit, die Menge des
zirkulierenden Trägergases zu vergrößern und dadurch die Temperatur der durch Rohr
38 austretenden festen Produkte und damit gleichzeitig den durch den Austritt der
warmen Produkte bedingten Wärmeverlust herabzusetzen. Wird jedoch bei gleichbleibender
Strömungsgeschwindigkeit der festen Teile durch den Apparat die Menge des Kreislaufgases
vermehrt, so überschreitet die Wärmekapazität des die obere Kammer 16 durchströmenden
Gases den Wärmebetrag, der zur Heizung der herabfließenden festen Teile erforderlich
ist, so daß die Temperatur des aus der Beschickungsoberfläche 18 austretenden Gases
höher liegt. Bei der Bemessung der Menge des zirkulierenden Trägergases pro Tdnne
des behandelten Erzes ist ein erheblicher Spielraum möglich. Die Bedingungen für
eine maximale Wärmeleistung sind die folgenden: i. Die Menge des durch Röhr 31 eingeleiteten
Reduziergases soll zu dem Eisengehalt des eingebrachten Erzgutes und dem gewünschten
Umwandlungsgrad von Fee 03 nach Fei 04 im richtigen Verhältnis stehen, um so eine
hohe Nutzleistung des Reduziergases zu erzielen, und 2. die Mengen des durch den
Brenner 35 eingeführten Heizstoffes und des durch das Wulstrohr 33 eingeleiteten
Luftstromes sollen zueinander im richtigen Verhältnis stehen, so daß eine vollständige
Verbrennung des Heizstoffes erzielt wird und kein überschüssiger Sauerstoff oder
unverbrannter Heizstoff zurückbleibt.
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Zu der unter i genannten Bedingung ist zu bemerken, daß, wenn durch
das Rohr 31 zur Anreicherung des Trägergases mehr C O und/oder H2 eingeleitet wird,
als zur Umwandlung des gesamten Ferrioxyds des Erzes in Magnetit nötig ist, dieses
überschüssige C O und H2 unoxydiert durch das Rohr 25 austritt, was einen Verlust
des überschüssigen Reduziergases bedeutet.
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In dem Verfahren dieses Beispiels wird das aus einem Verschlackungsgaserzeuger
gewonnene Produkt als Reduziergas und flüssiges Petroleum als Heizstoff verwendet.
Die Verwendung eines solchen Reduziergases und Heizstoffes ist zweckmäßig, wenn
das Verfahren in der Nähe eines Eisenbergwerks, z. B. in der Gegend des Lake Superior,
durchgeführt wird, und Naturgasquellen, Kohle, Koks und andere industrielle Heizstoffe
nicht vorhanden sind.
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Wenn jedoch das Erzbergwerk sich in der Nähe eines Hochofens und eines
Stahlwerks befindet, so kann es vorteilhaft sein, Generatorgas sowohl als Reduziergas
als auch als Heizstoff zu verwenden. Wo Naturgas zur Verfügung steht, kann dieses
gut als Heizstoff verwendet werden, während als Reduziergas der verhältnismäßig
reine Wasserstoff in Frage kommt, wie er durch thermische Zersetzung . des Naturgases
erhältlich ist. Je nach der geographischen Lage und der Art des zu verarbeitenden
Erzes sind zahlreiche Kombinationen von Reduziergas und Heizstoff möglich.
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2. Von wirtschaftlicher Bedeutung ist das vorliegende Verfahren für
die Verarbeitung der geringwertigen Taconite, die im nördlichen Minnesota in großen
Mengen vorkommen. Von diesen werden viele, die eine wirtschaftliche Bedeutung besitzen,
als unmagnetische Mineralien abgebaut. Es wurde
gefunden, daß sie
nach der magnetisierenden Röstung leicht mittels magnetischer Trennungsmethoden
konzentriert werden können. Die Analysenwerte eines Vertreters dieser Mineralien,
nämlich des von Natur unmagnetischen Taconits, sind die folgenden:
Fee 03 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45,920/0 |
MnO, ..................... 0,120/0 |
I'205 . . . . . . . . . . . . . ....... . . 0,02% |
S i O3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
50,270/0 |
A1203 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
0,520/0 |
Ca 0 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,o9 % |
M90 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,050/0 |
c02 ....................... 0,110/0 |
Gebundenes Wasser .......... 2,850/0 |
Alkali . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,o5 0/0 |
Feuchtigkeit bei Anlieferung . . . . 3,150/0 |
Zur Durchführung des Verfahrens wird die in der Zeichnung dargestellte Apparatur
verwendet, in der die Reaktionskammer 16 einen inneren Durchmesser von
7,50 m und die Erzgutsäule 17 eine Höhe von
5,50 m hat. Der Innendurchmesser
der unteren Kammer 5 beträgt 9,5o m, und die vertikale Höhe vom ringförmigen Raum
4 bis zum Leerraum 6 beträgt
3,70 m. Das Gebläse i bewirkt pro Minute den
Kreislauf von 1415 ms verbrauchten Trägergases, das vor seinem Eintritt in das Wulstrohr
3 durch Hinzufügung von 140 ms Generatorgas, das aus einem Verschlackungsgaserzeuger
gewonnen ist und die im Beispiel i angegebenen Analysenwerte besitzt, angereichert
wird. Das so entstehende, angereicherte Trägergas enthält 3,1% C O und etwas mehr
als 19% CO2, so daß das Verhältnis C02 zu C O größer als 6 ist. Ein solches Gas
bewirkt bei allen Temperaturen zwischen Außentemperatur und iioo° Oxydation zu Fe0.
Mit Rücksicht auf den besonderen Charakter des Taconiterzes wird der Betrieb im
Verbrennungsraum so gehalten, daß im Wulstrohr 12 ständig eine Temperatur von 65o°
vorhanden ist. Um diese Temperatur aufrechtzuerhalten, werden durch den Brenner
35 pro Minute 1o 1 Heizöl (Dichte o,81) eingeleitet und so 86 ooo kcal pro Minute
erzeugt. Um .die Verbrennung dieses Heizöls in Gegenwart genügender Mengen Sauerstoff
durchführen zu können, werden durch Rohr 32 pro Minute ioo m3 Luft eingeleitet.
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Die Schüttlinie 18 wird innerhalb 24 Stunden mit
3650 t Taconit
beschickt, während durch Rohr 38 in derselben Zeit 3310.t Fertigprodukt austreten,
das folgende Analysenwerte zeigt:
Fes 04 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46,410/0 |
M n 0 . . . . . . . . : . . . . . . . . . . . . .
0,100/0 |
P205 ....... ...... * .... 0,02 |
Si 02 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
52,73'/o |
A1203 ..................... 0,540/0 |
Ca 0 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
0,090/0 |
Mg0 ...................... o,o8% |
Alkali . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,o5 0/0 |
In diesem Beispiel wird die Apparatur pro Minute mit 815 kg Fe in Bindung an 35o
kg Sauer-Stoff als Ferrioxvd beschickt. Gleichzeitig werden pro Minute 5o ms Reduziergas
(CO) eingeleitet. Würde dieses Reduziergas seine volle Leistung hergeben, so würde
es pro Minute 35 kg Sauerstoff binden. Im vorliegenden Beispiel werden tatsächlich
32,2 kg Sauerstoff pro Minute gebunHen. Um das gesamte Eisen im Taconit in Magnetit
umzuwandeln, müßte man pro Minute 36,8 kg Sauerstoff binden. Deshalb geht offenbar
die tatsächliche 'Umwandlung nur zu
870 .. o vor sich.
Es wurde gefunden,
daß es in vielen Killen nicht nötig ist, das Eisenoxyd vollständig iti Magnetit
umzuwandeln, um eine befriedigende magnetische Konzentrierung durchführen zu können.
Der zulässige Grad der unvollständigen Reduktion hängt natürlich von der Art des
verarbeiteten I?rzgutes ab. Wenn eine vollständige Umwandlung zu Magnetit erwünscht
ist. dann müßte die -Menge des durch Rohr 31 einströmenden Reduziergases in vorliegendem
Beispiel auf 161 ms pro Minute erhöht werden.
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Es ist zu beachten, daß durch Überreduktion, z. B. durch Umwandlung
von Fes 04 zu Fe O, ein Produkt entsteht, das weniger magnetisch ist als Ferrioxyd
selbst. Es wurde jedoch gefunden, daß bei einer 1150; oigen Reduktion. d. 1i. also
bei i5%iger Überreduktion, eine gute magnetische Konzentrierung durchgeführt «-erden
kann. Es ist deshalb im Sinne des vorliegenden Verfahrens zulässig, den Zustrom
des Reduziergases durch Rohr 31 auf 185 ms pro -Minute zu erhöhen. Wenn so verfahren
wird, besteht das Produkt im wesentlichen aus mit Fe0 (ttmnagnetisch) verunreinigtem
Magnetit, jedoch ist der Reduktionsgrad noch nicht so weit getrieben, daß die magnetische
Konzentrierung nicht durchgeführt werden kann.
-
Obwohl das vorliegende Verfahren in erster Linie die Umwandlung eines
nichtmagnetischen Eisenoxyds in ein magnetisches Produkt bezweckt, so zeigt doch
die Wärmeanalyse des Ofenprozesses, daß der größere Teil des Heizstoffbedarfs durch
den Feuchtigkeitsgehalt des verarbeiteten Erzes bedingt wird. In vielen Fällen hat
es sich als technisch wünschenswert und wirtschaftlich gewinnbringend erwiesen,
das Erzgut vor der Behandlung nach vorliegendem Verfahren in einer besonderen N'erfahrensstufe
ohne Umwandlung in ein magnetisches Produkt zu trocknen.
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Es ist zu beachten, daß in der beschriebenen Apparatur und in dem
Verfahren der beiden Beispiele das Erzgut nach der Wärmebehandlung in der oberen
Kammer 16 diese verläßt und in die untere Kammer 5 eintritt, in der es gekühlt wird.
Diese Bewegung des festen Materials aus der Kammer 16 in die Kammer 5 wird entsprechend
der beschriebenen Apparatur in einfacher Weise dadurch bewirkt, daß das Erzgut auf
Grund der Schwerkraft direkt von dem Trichterboden der Kammer 16 zur konischen Schüttlinie
in der Kammer 5 durch den Isthmus 7 fließt. Dies ist ein befriedigendes und einfaches
Verfahren, um das Erzgut von der einen in die andere Kammer zu bewegen. Es besteht
jedoch kein zwingender Grund, dieses Verfahren zu verwenden und das Gut auf Grund
der Schwerkraft
durch ein eingeengtes, feuerfest verkleidetes Rohr
strömen zu lassen. Die beiden Kammern 16 und 5 können auch nebeneinander in beliebiger
Entfernung voneinander und auf beliebig verschiedenem Niveau aufgestellt «erden.
Das aus dem Boden der Kammer 16 austretende heiße Erzgut kann leicht seitlich, vertikal
oder sonstwie in einem geeigneten Behälter oder durch geeigneten Eimerförderer oder
sonstwie fortbewegt und am Kopf der Kammer 5 wieder eingebracht werden.
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Obwohl der Ausdruck magnetisierendes Rösten von Eisenerz gewöhnlich
die Reduktion von Fe2O3 zu Fe304 bedeutet, so umfaßt er natürlich auch die Oxydation
von Fe0 zu Fe304. Ein Beispiel eines solchen Verfahrens ist die Verarbeitung von
Fe C 03-haltigen Sideriterzen. Bei der Erhitzung unterhalb Rotglut zersetzt sich
Eisencarbonat thermisch in Fe 0 und CO.. Das feste calcinierte Produkt enthält
das Eisen in der Ferrooxy dform und ist unmagnetisch. Wird solch ein Sideriterz
nach dem vorliegenden Verfahren behandelt, so wird aus (lern Fe C 03 des Erzes in
der oberen Kammer CO,
abgespalten, und das feste zurückbleibende Fe0 wird
durch (las vorbeiströmende Trägergas gemäß folgender Gleichung oxydiert: 3 Fe0-hC02=Fe304+CO.
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Ein zweites Beispiel für ein oxydierendes, magnetisierendes Röstverfahren
ist die Verarbeitung eines Fe Si 03-enthaltenden Silicatfelsgesteins. Unterwirft
man Ferrosilicat gemäß vorliegendem Verfahren der Einwirkung des Trägergases mit
(lern tatsächlich hohen C02/CO-Verhältnis, so wird das Silicat zu Fe304 und Si02
oxydiert, die miteinander weder eine chemische Bindung eingehen noch eine feste
Lösung bilden. Es werden im Gegenteil bei der hohen Reaktionstemperatur zwei einzelne
Oxyde, nämlich Quarz und Magnetft, gebildet, aus denen ein für die magnetische Trennung
verwendbares Röstprodukt gewonnen werden kann.
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Ein drittes Beispiel für ein oxydierendes, magnetisierendes Röstverfahren
ist die Verarbeitung von Hochofenflugasche, die häufig als ein geringwertiges eisenhaltiges
Produkt .angesehen werden kann, das wesentlich stärker verunreinigt ist als das
in den Hochofen eingebrachte Erz. Es wird häufig zweckmäßig sein, die Hochofenflugasche
erst zu Briketts, Kügelchen oder Knollen zu agglomerieren, dann diese nach dem vorliegenden
magnetisierenden Röstverfahren zu behandeln, das überreduzierte Eisenoxyd der Flugasche
(unmagnetisches Fe O) zu Fei 04 zu oxydieren und darauf das Röstprodukt zu mahlen
und magnetisch zu trennen.
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Allgemein gesehen besteht die chemische Aufgabe des Reaktionsgases,
das gemäß dem vorliegenden Verfahren durch die Kammern gedrückt wird, darin, Eisen,
das in seinen beiden unmagnetischen Oxydationsformen Fe203 und Fe0 vorliegt, in
eine seiner beiden magnetischen Formen Fe304 und Fe umzuwandeln. Im breitesten Sinn
würde dies drei Umwandlungen von Eisenoxyden des Erzgutes bedeuten, nämlich i. Fe20$
durch Reduktion in Fei 04 ; 2. Fe 0 durch Oxydation in Fei 04 und i. Fe
0 durch Reduktion in Fe. Da der Sauerstoffumsatz der Umwandlung 3 dreimal
so groß ist wie derjenige der Umwandlung 2, so ergibt es sich als zweckmäßig, das
Verfahren so zu lenken, daß das Fe0 in magnetisches Fe304 und nicht in magnetisches
Fe-Metall umgewandelt wird.