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Kraftwagenrücklaufbremse Die Erfindung bezieht sich auf eine Rücklaufbremse
für Kraftfahrzeuge, die im Zusammenhang mit den sonst üblichen Bremseinrichtungen,
.insbesondere für Lastkraftwagen und Autobusse, verwandt werden soll. Zweck der
Erfindung ist die Erstellung einer Vorrichtung, die beim unbeabsiclitigten Rückwärtslauf
des Wagens die Bremsen in Tätigkeit setzt und den Wagen damit auf kürzester Strecke
zum Stehen bringt, beim Anfahren des Wagens selbständig,die Bremsen löst und@beim
beabsichtigten Rückwärtslauf durch einen einfachen Handgriff außer Tätigkeit gesetzt
werden kann.
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In der Zeichnung (Abb. i und 2) ist die Erfindung für die heute meistens
bei Kraftwagen gebräuchliche öldru-ckbremase dargestellt.
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In bekannter Weise erfolgt die Bremsung eines Kraftwagenrades dadurch,
daß die Bremsbacken a mittels einer an ihren Enden b angreifenden Kraft um,die .auf
einer feststehenden Scheiche c angebrachten Drehpunkte d nach außen gedrückt werden
und sich dabei mit ihrem Bremsbelag e an eine Bremstrommel f anpressen und diese
infolge der auftretenden Reibung festhalten. Die Bremstrommel f ist mit der Achse
g und über eine Scheibe h mit der Radfelge i fest verbunden. Die an den Enden
d der Bremsbackena angreifende Kraft wird bei Öldruckbremsen dadurch erzeugt,
daß der Fahrer mittels eines Pedals einen Kolben in einen Zylinder drückt und dabei
eine indem Zylinderbefindliche Flüs,sigkeit zusammenpreßt, welche durch das mit
dem Zylinder in Verbindung stehende Rohr k in dem Bremszylinder l die Bremskolben
m auseinanderdrückt. Bei anderen Bremsen wird die Kraft an den Enden d mittels
eines Exzenters ausgelöst, wel ,her über ein Gestänge oder einen Seihu.g vom
Fahrer
gedreht wird und dabei die Enden d auseinanderdrückt, oder durch Hebel, welche ebenfalls
mittels Gestänge oder Seilzug vom Fahrer betätigt werden.
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Beim Lösender Bremsen wird die an den Enden d angreifende Kraft aufgehoben,
und die Bremsbacken a werden mittels der Feder n zusammengezogen, wodurch -die Bremstrommel
f freigegeben wird. Diese Bremsen wirken sowohl beim Vorwärtslauf als auch beim
Rückwärtslauf des Wagens, müssen aber in jedem Fall vom Fahrer betätigt werden.
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Um den Erfindungszweck, den Rückwärtslauf des Wagens, z. B. beim Anhalten
auf ansteigender Fahrbahnselbsttätig zu bremsen und diese Bremsung beim Anfahren,selbsttätig
zu lösen, zu erreichen, wurde die nachfolgend beschriebene Vorrichtung konstruiert.
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Auf der Achse g ist ein Ring o aufgekeilt oder aus einem Stück mit
der Achse gefertigt. Auf dem Ring o laufen,die Rollen p in einem Käfig
q, dessen innere Laufflächen exzentrisch zur Mitte verlaufen und an dessen
äußerem Umfang eine exzentrische Eindrehung vorgesehen ist, auf welcher eine Rolle
r ,in den Hebel s läuft. Der Hebel s ist um den auf der Scheibe c befestigten Drehpunkt
t drehbar und betätigt über die Kolbenstange u den Kolben v in dein
Zylinder w. Die Rollen p sind an ihren Enden in den Ringen x in radial verlaufenden
Langlöchern gelagert. An den Ringen x greift ein Zug y an. Am Käfig
q greift die Feder z an. Beim Vorwärtslauf des Rades werden die Rollen
p durch den Ring o in die Ausbuchtungen des Käfigs q gerollt, wo sie etwas Spiel
haben .und leicht laufen können. Dabei wird der Käfig q durch,die an seinem Umfang
angreifende Feder z bis zu seinem Anschlag an die Rolle r gezogen und dort an weiterer
Drehung gehindert, Beim Rückwärtslauf des Rades rollt der Ring o die Rollen p in
seine Drehrichtung, wobei sich die Rollen p zwischen dem Ring o und den exzentrisch
nach innen gerichteten Laufflächen des Käfigs q festklemmen und den Käfig q in der
Drehrichtung mitnehmen. Dabei wird durch die exzentrische Ausarbeitung am Umfang
des Käfigs q über die Rolle r der Hebel s um den Drehpunkt t gedreht, um
über die Kolbenstange u den Kolben v in den Zylinder w zu drücken.
Dadurch wird d.ie im Zylinder w @befindliche Bremsflüssigkeit durch einen Kanal
in den Bremszylinder l gepreßt, wo sie die beiden Kolben m und über die Enden b
die Brems-,backen a auseinanderdrückt, welche über die Bremsbeläge e die
Bremstrommel f abbremsen. Beim Vorwärtslauf des Rades rollt der Ring o dieRollen
p wieder in die Ausbuchtungen an der inneren Lauffläche des Käfigs q, wobei
der Käfig q unter Mithilfe der Feder z Ibis zu seinem Anschlag an die Rolle
r gedreht wird und d.ie Bremsung durch das Zusammenziehen der Bremsbacken a durch
die Feder n aufgehoben wird. Die beiden Bremskolben m werden dabei zusammengezogen
und drängen d.ie Bremsflüssigkeit aus dem Brem,szylinder l in den Zylinder
w, wo sie den Kolben v nach außen schiebt,und dabei den Hebel s in seine
Ausgangsstellung bringt, wobei die Rolle r auf der Lauffläche des Käfigs q in dessen
Ausbuchtung rollt. Bei Bremsen, die durch Hebel oder Exzenter betätigt werden, greift
der Hebel s an dem Betätigungshebel an oder dreht den Exzenter, wobei die Enden
b der Bremsbacken a auseinandergedrückt werden und die Bremsung stattfindet.
Hierbei kommt der Zylinder w mit dein Kolben v und der Kolbenstange
u in Fortfall. Bei Druckluftbremsen werden durch den Hebel s die die Bremsung auslösenden
Ventile betätigt. Hier kann ebenfalls der Zylinder w mit dem Kolben v und der Kolbenstange
u ;in Fortfall kommen. Bei kombinierten 01-Luftdruck-Bremsen werden mittels der
Bremsflüssigkeit in dem Zylinder w die die Bremsung auslösenden Druckluftventile
gesteuert.
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Beim beabsichtigten Rückwärtslauf des Wagens muß die Kraftwagenrücklaufbremse
ausgeschaltet werden. Dies geschieht dadurch, daß mittels eines Zuges y die Ringe
x mit den in ihren radial zur Mitte verlaufenden Langlöchern gelagerten Rollen p
derart angezogen werden, daß die Rollen p in den Ausbuchtungen an der inneren Lauffläche
des Käfigs q anliegen und den Käfig q nicht mit dem Ring o verklemmen
können. Der Zug y kann durch .den Gangschalthebel beim Einschalten des Rückwärtsganges
oder durch einen besonderen Hebel vom Fahrer ibetätigt werden.
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Um durch den Einbau der Rücklaufbremse die Einbauten imRad nicht übermäßig
zu komplizieren, kann sie mit ihrem Ring o, den Rollen p, dem Käfig q, dem
Hebel s mit seinem Drehpunkt t und seiner Rolle r sowie dem Zvlindcr a, mit
dem Kolben v und der Kolbenstange i(, den Ringen x in it dem Zug y
und der Feder z an irgendeiner Stelle auf der Radachse g zwischen Rad und Differentialgetriebe
eingebaut werden. Dabei wird der Zylinder w in die Druckleitung
k zwischen dem Bremszylinder l und der Betätigungsvorrichtung heim Fahrer
geschaltet. Um eine genügende Menge Druckflüssigkeit zur Verfügung zu haben, können
an Stelle des Zylinders w mehrere Zylinder bzw. doppelseitig wirkende Zylinder angeordnet
werden, wobei der Käfig q mit entsprechend vielen Einarbeitungen am Umfang versehen
werden muß, in welche jeweils eine Rolle r mit dem Hebel s eingreift.