DE8312360U1 - Epicondylitis-Bandage - Google Patents
Epicondylitis-BandageInfo
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Description
■ ·._ ■ 3 -
Epicondylitis-Bandage
Die Erfindung betrifft eine Epicondylitis-Bandage der i£
Oberbegriff des Anspruchs 1 definierten Gattung.
Epicondylitis, häufig auch als "Tennisarm" bezeichnet, entsteht durch Überbeanspruchung einer Muskelgruppe im Ellenbogenbereich
und hat heftige Schmerzen bei Druck und Belastung zur Folge. Außer bei Sportlern wie Tennis-, Tischtennis-,
Badminton- oder Golfspielern tritt dieses Leiden auch bei Personen auf, die infolge beruflicher oder privater
Tätigkeiten die genannte Muskelgruppe häufig überlasten.
Zur Linderung der Schmerzen sind Epicondylitis-Bandagen der eingangs bezeichneten Gattung bekannt (US-PS 3 877, 426,
/ DE-Gm 81 09 073), mittels derer der Muskelansatz der betreffenden
Muskelgruppe künstlich vorverlegt wird, um bei Benutzung der Hand bzw. des Arms entlastet zu werden.
Als störend wird dabei empfunden, daß der durch das Festziehen der Bandage ausgeübte Druck gleichmäßig auf diejenigen
Teile der Unterarms verteilt wird, die vom Funktionsabschnitt und den Verschlußelementen, z.B. bendförmigen,
zur Bildung eines Klettenverschlusses bestimmten Streifen, bedeckt werden. Es besteht dabei nämlich die Gefahr, daß
die Bandage vom Benutzer entweder zu lose angelegt wird und dann keinen wesentlichen Einfluß auf die erkrankte
Muskelgruppe hat oder aber zu fest angezogen wird und dann nicht nur auf die zu beeinflussende Muskelgruppe
einwirkt, d.h. unnötig auch an sich leistungsfähige Muskelgruppen entlastet, was zu deren Minderbelastbarkeit bis zur
Inaktivitätsatrophie führen kann und aus medizinischer Sicht n'.cht vertretbar ist. Eine dosierte Behandlung der Jeweils
betroffenen Muskelgruppe ist mit derartigen Bandagen nicht möglich. Außerdem kann bei zu festem Anlegen der Bandage
der Rückfluß des venösen Blutes gestört werden, d.h. ein Blutstau entstehen, was ein längeres Tragen der Bandage
unmöglich macht.
Neben derartigen Epicondylitis-Bandagen sind Epicondylitis-Klammern
bekannt (DE-PS 26 35 426). Diese enthalten anstelle des bandförmigen Funktionsabschnitts eine halbringförmige,
federnde Klammer, deren freie Enden als Druckplatten mit unterschiedlich großen Druckflächen ausgebildet sind,die
sich beim Tragen an jeweils zwei diametral gegenüberliegende Muskelgruppen des Unterarms anlegen. Dadurch werden mit derartigen
Klammern wie bei Anwendung bekannter Bandagen stets auch an sich leistungsfähige Muskelgruppen unnötig entlastet.
Außerdem ist der individuell ausgeübte Druck hauptsächlich durch die der Klammer innewohnende Federkraft, die Größe der
Druckplatten und die individuelle Unterarmgröße bzw. die dadurch beim Tragen bedingte Spreizung der Klammer vorgegeben,
was eine individuelle Druckdosierung unmöglich macht. Störende Einflüsse auf den Rückfluß des venösen Blutes sollen
bei Anwendung der Klammer zwar dadurch vermieden werden, daß der die Druckplatten verbindende Bogen den Unterarm beim
Tragen der Klammer nicht berührt. Diese Forderung ist jedoch kaum realisierbar, weil ein sinnvolles Tragen der Klammer
nur bei festgezogenen Verschlußelementen möglich ist und
ein Festziehen derselben automatisch ein Heranziehen des Klammerbügels an den Unterarm zur Folge hat. Da schließlich
die Druckplatten unterschiedliche Größen aufweisen, wobei die größere Druckplatte der erkrankten Muskelgruppe zugeordnet
ist, wird in der Regel die gesunde Muskelgruppe stärker als die erkrankte Muskelgruppe beeinflußt, was beim
Tragen der Klammer als unbequem und störend empfunden wird
% und sogar Schmerzen verursachen kann, die ein längers Tra-
,| gen der Klammer nicht zulassen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Epicondylitis-Bandage
der eingangs bezeichneten Gattung so aus-
zubilden, daß nur die individuell erkrankte Muskelgruppe gezielt und dosierbar beeinflußt wird, während die Jeweils
anderen Muskelgruppen weitgehend unbeeinflußt bleiben. Außerdem soll vermieden werden, daß die Bandage zu fest angezogen
werden muß und dadurch der Rückfluß des venösen Blutes ge-(i
stört wird.
> Zur Lösung dieser Aufgabe sind die kennzeichnenden Merkmale
Ü des Anspruchs 1 vorgesehen.
Weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den UnteransprUchen..
Die Erfindung bringt den Vorteil mit sich, daß mittels des Wulstes eine vorgewählte Muskelgruppe gezielt beeinflußt
werden kann. Dadurch, daß der Wulst eine planere Oberfläche aufweist, wird gleichzeitig eine im wesentlichen gleichförmige
Beeinflussung der zu behandelnden Muskelgruppe über % deren ganze Breite erzielt. Die Größe des im Einzelfall
auszuübenden Drucks ist individuell einstellbar bzw. dosierbar, weil beim Festziehen der Verschlußelemente eine mehr
oder weniger starke Druckerhöhung vor allem im Wulstbereich stattfindet, während in den übrigen Bereichen des Funktionsabschnitts und der bandförmigen Verschlußelemente nur eine
geringfügige Druckerhöhung eintritt, was gleichzeitig die Gefahr von Durchblutungsstörungen erheblich verringert.
Die Erfindung wird nachfolgend in Verbindung mit der beiliegenden Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine arfindungsgemäße Epicondylitis-Bandage
im abgerollten Zustand; und
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Bandage nach Fig. 1.
Die erfindungsgemäße Epicondylitis-Bandage 1 weist einen Funktionsabschnitt 2 auf, der in bekannter Weise (DE-Gm
81 09 073) von zwei bogenförmigen, an die Anatomie des Unterarms angepaßten Längsrändern 3 und 4 begrenzt ist.
Unter einer an die Anatomie des Unterarms angepaßten Form wird hierbei verstanden, daß der Funktionsabschnitt 2 wie
der dicht unterhalb des Ellenbogens befindliche Teil des Unterarms im Gebrauchszustand etwa längs einer Kegelstumpffläche
verläuft und sich daher fest und gleichförmig dem Unterarm anschmiegt. An den Enden des Funktionsabschnitts
sind Verschlußelemente vorgesehen, die beispielsweise aus bandförmigen Streifen 5 und 6 bestehen, von denen der eine
Schichten 7 zur Bildung eines Klettenverschlusses aufweist, während der andere an seinem freien Ende mit einem Ring bzw.
einer öse 8 od. dgl. versehen ist, durch die der Streifen durchgezogen und dann auf sich selbst zurückgefaltet wird.
Der Funktionsabschnitt 2 braucht nicht exakt wie ein Kegelstumpfmantel
geformt sein, weil bereits die durch den bogenförmigen Verlauf der Längsränder 3 und 4 erzislte Form ein
Rutschen der Bandage am Unterarm nahezu ausschließt, wenn der Krümmungsradius der Längsränder 3 und 4 unter Berücksichtigung
der Anatomie des Unterarms ausreichend groß gewählt ist. Bei einer praktischen Ausführungsform beträgt
die Länge des oberen Längsrandes z.B. etwa 17 cm, die Länge des unteren Längarandes 3 etwa 14,5 cm, die Höhe h des
Funktionsabschnitts 2 etwa 4,5 cm und der Radius R der beiden Längsränder 3 und 4 etwa 30 bis 40 cm. Die Streifen 5
und 6 schließen sich an den beiden Enden des Funktionsabschnitts 2 etwa tangential an und könnten entgegen Fig. 1
ebenfalls anatomiegerecht geformt sein.
Obwohl eine Bandage 1 mit den angegebenen Dimensionen bei geeigneter Länge der Streifen 5 und 6 praktisch für Unterarme
jeder Größe brauchbar ist und dabei zur Behandlung
sowohl der Epicondylitis humeri radialis als auch der Epicondylitis
humeri ulnaris benutzt werden kann, wird die erfindungsgemäße Bandage 1 zweckmäßig in zwei oder mehr
Größen hergestellt und geliefert, damit auch bei besonders stark oder schwach entwickelten Unterarmen der erwünschte
feste Sitz gewährleistet ist. Außerdem kann entsprechend Fig. 1 vorgesehen sein, den beiden Längsrändern 3 und 4
unterschiedliche Krümmungsradien zu geben, so daß beispielsweise die Höhe h des Funktionsabschnitts 2 im mittleren
Bereich etwas größer als an den beiden Enden ist.
Als Materialien für den Funktionsabschnitt eignen sich beispielsweise Leder, Kunstleder und ein von der Fa. Heinz
Ziegenbein KG, 7000 Stuttgart unter der Bezeichnung "Molliskin"
vertriebenes Material, das aufgrund seiner veloursartigen, rauhen Oberfläche die Haftung der Bandage 1 am
Arm zusätzlich fördert. Vorzugsweise besteht der Funktionsabschnitt 2 aus zwei taschen- bzw. beuteiförmig längs einer
Naht 9 zusammengenähten Schichten 10 und 11, wobei die innere, am Arm anliegende Schicht 10 z.B. aus Kunstleder
und die Schicht 11 aus Velours hergestellt ist. Die beiden Streifen 5 und 6 können dabei entweder am Funktionsabschnitt
2 beispielsweise durch Nähen befestigt sein oder die Endabschnitte eines durchgehenden Bandes bilden, dessen
Mittelteil mit einem Materialabschnitt derart umwikkelt und beispielsweise vernäht ist, daß sich die Form
nach Fig. 1 und 2 ergibt. Auch andere Ausführungsformen
sind denkbar. Die Streifen 5 und 6 bestehen zweckmäßig aus einem normalen Gurtband, das bei Anwendung eines durchgehenden
Bandes in seinem den Funktionsabschnitt 2 tragenden Bereich zweckmäßig entsprechend bogenförmig gestaltet ist.
Alternativ könnten der Funktionsabschnitt 2 und die Streifen 5,6 aus einem Stück bestehen und beispielsweise aus
einem entsprechend zugeschnittenen Materialstreifen hergestellt sein.
Als Verschlußelemente können andere als die dargestellten, ©inen Klettenverschluß bildenden Verschlußelemente vorgesehen
werden, um die Bandage am Unterarm zu fixieren. Der freie Bügel des Rings 8 kann beispielsweise eine Rolle tragen,
die das Festziehen des in den Ring 8 eingelegten Streifens 6 beim Anlagen der Bandage 1 erleichtert.
Der Funktionsabschnitt 2 ist auf seiner Innenseite, die beim Tragen der Bandage am Arm anliegt, mit einem zur gezielten
Beeinflussung einer erkrankten Muskelgruppe bestimmten Wulst 12 versehen, der eine plane Oberfläche 13 aufweist.
Die Länge des Wulstes 12 sollte so gewählt sein, daß sich die planare Oberfläche über die gesamte Breite
der Jeweils zu behandelnden Muskelgruppe, z.B. der Muskelgruppe der Handgelenk- und Fingerstrecker oder Handgelenk-
und Fingerbeuger, erstrecken kann. Bei einer beispielsweisen Ausführungsform ist ein Wulst mit einer Länge von etwa
4,5 cm, einer Breite von etwa 3,5 cm und einer Höhe von einigen Millimetern vorgesehen. Der Wulst 12 ist außerdem
zweckmäßig in einem mittleren Bereich des Funktionsabschnitts angeordnet und aus einem Füllstück hergestellt, das in den
kissen- oder beuteiförmigen Funktionsabschnitt 2 eingelegt
ist. Als Material wird für den Wulst 12 vorzugsweise ein halbelastisches Material gewählt, z.B. ein formbeständiger
Schaumstoff, das einerseits nicht zu hart ist, um beim Tragen der Bandage als störend empfunden zu werden, andererseits
jedoch nicht zu nachgiebig ist und dadurch seine Funktion zur Konzentration des Drucks auf die betrofftiie
Muskelgruppe verliert.
Bei einer bevorzugten AusfUhrungsform ist der Punktionsabschnitt
2 außerdem mit einer nicht näher dargestellten, in dessen Längsrichtung gekrümmten, scheiben- bzw. plattenförmigen
Einlage aus einem elastischen Material, z.B, Kunststoff, versehen, die etwa in der durch eine Linie 14 angedeuteten
Mittelebene des Funktionsabschnitts 2 verläuft und etwa dieselbe Länge und Breite wie dieser, jedoch eine
geringereDicke besitzt. Diese Einlage dient einerseits dem
Zweck» den Funktionsabschnitt 2 zu versteifen und dem den Wulst 12 bildenden Füllstück als Auflage zu dienen, das
zwischen der Einlage und der inneren Schicht 10 des Funktionsabschnitts angeordnet ist. Andererseits soll die Einlage
dem Funktionsabschnitt in dessen Nichtgebrauchslage etwa die aus Fig. 2 ersichtliche bogenförmige Gestalt geben,
die das Anlegen der Bandage und das exakte Plazieren des Wulstes 12 erleichtert, ohne dadurch eine Klammerwirkung
(DE-PS 26 35 426) zu erzielen, die unerwünscht ist. Die Einlage besteht außerdem aus einem so elastischen Material,
daß sie beim Anlegen der Bandage ein anatomiegerechtes Anschmiegen der Bandage an den Unterarm gestattet.
Die erfindungsgemäße Epicondylitis-Bandage kann wahlweise zur Beeinflussung der Muskelgruppe der Handgelenk- und
Fingerstrecker oder der Handgelenk- und Fingerbeuger verwendet werden. Dabei ergibt sich der Vorteil, daß die jeweils
andere Muskelgruppe nicht wesentlich beeinflußt wird.
Eine Dosierung des vom Wulst 12 ausgeübten Drucks wird durch mehr oder weniger starkes Festziehen der Bandage mittels der
Verschlußelemente bzw. der Streifen 5 und 6 vorgenommen. Weil dadurch der Wulst 12 mehr oder weniger stark gegen
die zu behandelnde Muskelgruppe gedrückt wird, findet außerdem eine Konzentration des Drucks in diesem Bereich
statt, während der Druck in den übrigen Bereichen gleichförmig
verteilt wird und vergleichsweise gering ist, so daß Blutstauungen nicht auftreten können.
Claims (7)
1) Epicundylitis-Bandage, bestehend aus einem um den Unterarm
zu legenden Buid mit einem Funktionsabschnitt und an
diesem befestigten Verschlußelementen, dadurch gekennzeichnet, daß der Funktionsabschnitt (2) auf seiner Innenseite
einen zur Beeinflussung einer zu behandelnden Muskelgruppe bestimmten Wulst (12) mit planer Oberfläche aufweist.
2) Bandage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wulst (12) aus einem in den Funktionsabschnitt (2)
eingelegten Füllstück besteht.
3) Bandage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Funktionsabschnitt (2) eine diesen versteifende
und in dessen Längsrichtung gekrümmte Einlage aus einem elastischen Material aufweist.
4) Bandage nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens der Funktionsabschnitt
(2) eine an die Anatomie des Unterarms angepaßte Form besitzt.
5) Bandage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Funktionsabschnitt (2) längs der Abwicklung eines Kegelstumpf
mantels verläuft.
6) Bandage nach wenigstens einem der- Ansprüche 1 bis 5»
dadurch gekennzeichnet, daß der Funktionsabschnitt (2) aus einem rutschfesten Material besteht.
7) Bandage nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des Punktionsabschnitts
(2) etwa einem halben Armumfang entspricht.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE8312360U1 true DE8312360U1 (de) | 1983-10-27 |
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Country Status (1)
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DE (1) | DE8312360U1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3505369A1 (de) * | 1985-02-14 | 1986-08-14 | Weihermüller & Voigtmann GmbH & Co KG, 8580 Bayreuth | Epicondylitis-bandage |
DE102016000490A1 (de) | 2016-01-13 | 2017-07-13 | Bauerfeind Ag | Epicondylitis-Pelotte |
-
0
- DE DE8312360U patent/DE8312360U1/de not_active Expired
Cited By (3)
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DE3505369A1 (de) * | 1985-02-14 | 1986-08-14 | Weihermüller & Voigtmann GmbH & Co KG, 8580 Bayreuth | Epicondylitis-bandage |
DE102016000490A1 (de) | 2016-01-13 | 2017-07-13 | Bauerfeind Ag | Epicondylitis-Pelotte |
WO2017121844A1 (de) | 2016-01-13 | 2017-07-20 | Bauerfeind Ag | Epicondylitis-pelotte |
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