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Lehrenmeßgerät
Die Erfindung bezieht sich auf Lehrenmeßgeräte und speziell
auf Vorrichtungen zur lehrenartigen Ermittlung der Größenabmessung eines Teils,
wie beispielsweise eines Wälzlagerlaufringes, so daß dadurch die Größenabmessung
eines anderen Teils. vie etwa diejenige einer damit zu verwendenden Rolle oder Kugel,
genau bestimmt werden kann.
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Die Erfindung schließt außerdem ein Verfahren mit ein, wonach der
Abstand zwischen den sich erglänzenden Oberflächen zweier funktionsmäßig zusammenwirkender
Teile, wie etwa den Laufliahnen von inneren und äußeren Wälzlagerlaufringen, 1 stimmt
werden kann, und umfaßt weiterhin ein Verfahren fiir die Herestellung von Wälzlagern
oder Kugellagern selbst.
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Eine Aufgabe der Erfindung l>esteht darin, ciii Lehrenemßgerät
zu entwickeln, das hei funktionsmäßig zusammenwirkenden Teilen verwendet werden
kann; ; bei diesem Gerät sind mehrereLehrenmeßköpfe vorgesehen, in denen Durchlaßkanäle
für ein unter Druck zugeführtes Strömungsmittel ausgespart sind, wodurch eine auf
dem Undichtigkeitsprinzip beruhende Meßanordnung geschaffen wird, deren Ansprechen
von dem jeweiligen Abstand zwischen den funktionsmäßig zusammenwirkenden Teilen
abhängt; gleichzeitig ist eine Vorrichtung mit vorgesehen, die den durch die Durchgangskanäle
hindurchgehenden Strömungsfluß anzeigt. Die Größe und Formgebung der Meßköpfe ist
derart, daß dieselben zwischen die funktionsmäßig
zusammenwirkenden
Teile im wesentlichen genau einpassen; die Meßköpfe sind dabei in von Hand oder
mechanisch zu betätigender Weise an einem Traggestell eingebaut und können jeweils
von ihrer Einsatz- oder Beschickungsstellung aus. wo dieselben eng beisammenstehen,
in die Meß- oder Lehrenstellung, wo sie weit verspreizt auseinanderstehen, verstellt
werden. Die Meßköpfe sind, wie erwähnt, mit einer Lehren- oder Meßanordnung versehen,
durch die der Abstand zwischen den zusammenwirkenden Teilen genau bestimmt werden
kann, Rille weitere der Erfindung gestellt in der Entwicklung eines Verfahrens zur
Bestimmung der Größenabmessung von Wälzlagerrollkörpern, die zusammen mit Wälzlagerlaufringen
zu verwenden sind. Bei diesem Verfahren werden jeweils ein innerer und äußerer Lagerlaufring
zunächst exzentrisch zueinander angeordnet, so daß an einer Seite des inneren Laufringes
eine verhältnismäßig große Aufgabe freigelassen Einsatzöffnung in der mehrere belibt,
Zentriervorrichtungsteile Meß- und aufgenommen werden können; diese Meß- und Zentriervorrichtungsteile
werden dann unmittelbar darauf derart gegenseitig auseinander verstellt, daß dieselben
weit verspreizte örtliche Lagen an ein ander gegenüberliegenden Seiten der Lagerachse
einnehmen; hierdurch werden die Lagerlaufringe zentriert, worauf anschließend der
Abstand zwischen denselben gemessen wird.
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Die zusammenbaumäßige Herstellung von Präzisionskugellagern oder
-wälzlagern in genormter Ausführung mit einem vorgeschriebenen Radialspiel bereitete
lange Zeit große (Meßköpfe) und blieb ohendrein immer ein kostspieliges Prohlem.
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Andererseits ist jedoch genaueste Maßeinhaltung, soweit sie den Durchmesser
der Kugeln und der äußeren und inneren Laufringe betrifft, bei der einbaumäß igen
Zusammenstellung dieser Teile von äußerster Wichtigkeit. Der Durchmesser des inneren
Laufritiges plus zweimal den Schwierigkeiten der Kugel muß mit großer Annäherung
jeweils den Durchmesser des äußeren Laufringes ergeben, oder das lager hat andernfalls
zuwenig oder zuviel radiales Spiel.
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Es ist in der Praxis allgemein üblich, die Kugeln sowie die inneren
und äußeren Laufringe in N stufungen von t/loooo Zoll (0, 002j4 mm) zu klassifi
zieren und jeweils einen großen Lagerbestand mit vielen Durchmesser für jeden der
drei Sortierungen auf Abruf l>ereitzuhalten. Fertige Präzisionslager erfordern
dabei genaueste Maßkontrolle und sorgfältigste Sortierwahl. Um die gewünschte Hoch
leistungsqualität der Lager zu erreichen. müssen dieselben häufig mehrmals auseindergenommen
und wieder neu zusammengebaut werden was natürlich die Herstellungskosten verteuert.
Aber selbst unter der Annahme, daß die Maßkontrolle der Kugeln und Laufringe Einbauteile
genau ist, besteht immer noch die Möglichkeit, daß sich durch Anhäufung an sich
zulässiger Maßhaltigkeitsschwankungen in dem zusammengebauten Lager ein Gesamtfehier
bis zu 100%ig Zoll (0,0192 mm) ergiht.
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Das Gerät und 4/10000 Verfahren gemäß Erfindung gelen vorstehender
die aun an die Hand, jeweils vor dem Zusammenbau eines Kugel- oder Wälzlagers genau
Möglichkeit wie groß der Abstand ist, der zwischen dem inneren anzugeben. äußeren
Laufring für die Kugeln frei gelassen llleil)t. und Dies wird dadurch erreicht,
daß das gemäß Erfindung entwickelte Lehrenmeßgerät als Paßlehre verwendet wird,
wobei jeweils das Sollmaß aufweisende Innen- und Außenlaufringe, die jedoch hinsichtlich
ihrer tatsächlichen Maßabweichung nicht klassifiziert sind, nach Belieben für den
Zusammenbau herangezogen werden können. Die Ableseanzeige an der Lehre gibt dabei
jeweils die richtige Kugelgröße an, durch die eine Lagereinl @auzusammenstellung
unter Einhaltung eines vorgeschriebenen Radialspiels gewährleistet ist.
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Gemäß Erfindung wird sonach ein Lehrenmeßgerät vorgesehen, durch
das die dimensionale Beziehung zwischen den sich ergänzcnden Oberflächen zweier
paarweise angeordneter uiitl funktionsmäßig zusammenwirkender Teile, wie z. B. den
innen- und Außenlaufringen von NVälzlagern. durch Maßkontrolle genau bestimmt wird
; das Gerät enthält dabei mehrere lehrenartige Meßköpfe voll derartiger Größenabmessung
und Formgel lung daß dieselben zwischen den zusammenwirkenden Oberflächen genau
einpassen, wenn die letzteren konzentrisch zueinander angeordnet sind; lal>ei
sind wenigstens zwei dieser Meßköpfe mit eillem Strömungsdurchgangskanal versehen,
von dem jeweils ein Ende mit einer durch Lehrung zu messenden Oberfläche derart
zusammenwirkt. daß dadurch ein meßharel-Undichtigkeitsdurchlaß für ein unter Druck
zugeführtes Strömungsmittel geschaffen wird. Die WIeßköpfe können zwischen den sich
ergänzenden Oberflächen, die beispielsweise die Laufbahnen von zusammenwirkenden
und durch Maßkontrolle zu hestimmenden Teilen sein können. hetätigt werden: die
Meßköpfe sind zu diesem Zweck an einem Traggestell derart eingebaut. daß sie durch
relative Winkelverstellung jeweils von einer Zone aus, in der sie eng beisammenstehen,
in im voraus festgelegte Stellungen verschwenkt werden können. wo sie innerhalb
der dann konzentrisch angeordnetell zusammenwirkenden Teile unter einem Winkel verspreizt
örtlich voneinander abgesetzt sind.
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Die Erfindung schließt sonach auch ein Verfahren mit eill, nach dem
der M Abstand zwischen den sich ergänzenden Oberflächen zweier funktionsmäßig zusammenwirkender
Teile, wie beisl)ielsweise den Laufbahnen von inneren und äußeren Wälzlagerlaufringen,
durch lehrenhaltige Maßkontrolle llestimmt wird; das Verfahren besteht dabei darin.
daß die Oberflächen zunächst in konzentrische Lage zueinander gebracht werden, worauf
zwischen denselben mehrer örtlich voneinander abgesetzte Meßköpfe untergebracht
werden, die auf Undichtigkeit für ein unter Druck zugeführtes Strömungsmittel ansprechen;
alsdann wird der radiale Abstand zwischen der inneren und äußeren Oberfläche jeweils
dadurch gemessen und ausgemittelt, daß man dcli zwischen den Meßkopfen uil(l (lell
Oberflächen
auftretenden Undichtigkeitsgrad. d. h. den auf Grund
dieses Undichtigkeitsgrades sich einstellenden Strömungsdurchfluß mißt.
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Schließlich umfaßt die Erfindung noch ein \'erfahren, nach dem Wälzlager
selbst hergestellt werden können; dieses Verfahren läuft darauf hinaus, daß innere
und äußere Lagerlaufringe gefertigt werden, wobei die Wälzlagerrollkörper nach Gruppen
verschiedener bekannter Größenabmessungen gewählt werden; hierauf liringt man die
Laufringe gegenseitig in konzentrische Lage, ermittelt durch I,ehrenmessung den
zwischen den konzentrischen Laufbahnen vorhandenen Abstand, wählt alsdann in Übereinstimmung
mit der Lehrenmeßanzeige für den ermittelten Abstand Wälzlagerrollkörper (Rollen,
Kugeln) aus der jeweils richtigen Gruppe und stellt die auf diese Weise gewählten
Rollkörj>er mit den gemessenen Laufringen zu sammen.
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Um die Erfindung ganz klar verständlich zu machen, wird dieselbe
an Hand der Zeichnungen im einzelnen noch ausführlicher beschrieben.
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Tn den Zeichnungen ist bzw. sind Fig. z eine Ansicht eines nach vorstehender
Erfindung entwickelten Lehrenmeßgerätes unter Draufsicht auf die durch Lehrenmeßkontrolle
zu bestimmenden Teile, Fig. 2 ein Schnitt längs der Linie 2-2 in Fig. I, worin außerdem
der Anschluß des Gerätes an eine bStr (imungsmeßvorrichtung gezeigt ist, Fig. 3
ein Schnitt in vergrößertem N.laßstali längs der Linie 3-3 in Fig. 2, Fig. 4 eine
in vergrößertem Maßstab dargestellte Ansicht der durch Lehrung zu messenden Laufringe
sowie der Zentrier- und Lehrenvorrichtungsteile, die hier in der Einsatz oder Beschickungsstellung
gezeigt werden, Fig. 5 eine in vergrößertem Niaßstab dargestellte Einzelteilansicht,
worin einer der Lehrenmeßköpfe nebst zugehörigem Haltearm gezeigt ist.
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Fig. 6 eine Einzel teilansicht des I. ehrenmeßgerätuntergestells,
Fig. 7 bis 9 Einzelteilansichten, worin der bewegliche Auslegerarm I6 sowie der
federnd abgestützte Haltearm 21 gezeigt werden, Fig. 10 eine Einzelteilansicht.
die einen Winkelklotz darstellt, Fig. II ein in die Mittenebene gelegter Vertikalschnitt,
worin eine. Abänderungsform gezeigt wird, die für Fußbedienung eingerichtet ist.
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Gemäß Erfindung lassen sich zwei paarweise zusammenwirkende Teile,
wie beispielsweise die Laufringe eines Wälzlagers, vor deren einhaumäßiger Zusammenstellung
mit den Wälzlagerrollkörpern derart durch Lehrung messen, daß dadurch der mittlere
Abstand zwischen den Laufbahnen der Laufringe genau bestimmt wird, so daß auf diese
Weise jeweils Wälzlagerrollkörper von genau richtigem Durchmesser zusammen mit diesen
Laufringen verwendet werden können. Obgleich die hierin dargestellte Ausführungsform
der Erfindung unter spezieller Anwendung auf Kugellager gezeigt ist, ist es klar,
daß die Erfindung keineswegs auf diese besondere Anwendungsform beschränkt ist.
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Zunächst soll auf die Fig. I bis g der Zeichnungen näher eingegangen
werden, worin gleiche Bezugsziffern jeweils gleiche Teile der verschiedenen Ansichten
bezeichnen. Das Lehrenmeßgerät hat ein Untergestell 10 mit einer oberen, schräg
liegenden Wandung I I, in der eine zentrale, gleichfalls schräg liegende Durchlaßöffnung
I2 ausgespart ist; in der Durchlaßöffnung 12 ist eine feststehende Welle I3 aufgenommen,
die durch eine am Ende derselben aufgeschraubte Mutter 14 festgehalten wird, so
daß die Welle 13 abgenommen und ausgewechselt werden kann. An der Welle I3 ist eine
innere Nfuffe 15 drehbar aufgesetzt, die einen Auslegerarm I6 aufweist. An der Unterseite
des Auslegerarmes t6 ist eine Platte I8 durch Schrauben I7 befestigt, wie dies in
Fig. I, 7, 8 und 9 gezeigt ist; die Platte I8 ist ihrerseits durch zwei paarweise
und parallel zueinander angeordnete flache Federbänder 19 mit einem Tragklotz 20
verbunden, an dem mittels einer Schraube 22 ein radial verlaufender Haltearm 21
befestigt ist. Die Federbänder I9 stützen den Haltearm 21 in der Weise ab, daß eine
begrenzte Radialverschiebung des Haltearmes an dem Auslegerarm I6 möglich ist; aus
der Zeichnung ist zu ersehen, daß infolge der drehbaren Lagerung der Muffe 15 an
der Welle 13 der Haltearm 21 jeweils von der in Fig. I mit vollen Linien gezeichneten
Stellung aus in eine tiefer liegende Stellung versetzt werden kann, wo der Haltearm
21 sich dann in Nähe des unteren Teils der Wandung 1 1 des Lehrenmeßgerätuntergestells
befindet und gegen einen Anschlag 23 anliegt.
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An dem Untergestell 10 des Lehrenmeßgerätes ist ein weiterer Haltearm
24 in zu betätigender Weise eingebaut, der seinerseits über zwei parallel angeordnete
Federbänder in der gleichen Weise mit einem Auslegerarm 25 verbunden ist, wie dies
zwischen dem Haltearm 21 und dem Auslegerarm I6 der Fall ist. Der Auslegerarm 25
stößt dabei von dem Endteil einer äußeren Muffe 26 nach auswärts vor, wobei die
Muffe 26 an der Muffe 15 drehbar aufgesetzt ist. Durch Anschlagschrauben 28 und
29, die in Tragstützen 30 und 3I verstellbar eingesetzt sind, wird der Schwenkbereich
der Auslegerarme I6 und 25 in Richtung nach oben begrenzt. In Fig. I ist durch gestrichelte
Linien die jeweils von den Armen 24 und 25 eingenommene Stellung gezeigt, wenn die
letzteren in die Einsatz- oder Beschickungsstellung nach unten geführt sind. Jeder
der Auslegerarme I6 und 25 kann durch die Handgriffe 33 und 34 für sich allein verstellt
werden; da die Handgriffe aber außerdem durch drehbar gelagerte Zwischengelenkvferbindungen
33' und 34' mit einem gemeinsamen Handgriff 27 verbunden sind, können die Auslegerarme
I6 und 25 auch jeweils gleichzeitig und im gleichen Ausmaße verstellt werden.
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An dem tiefer gelegenen Teil der Wandung 11 des Lehrenmeßgerätuntergestells
ist ein ortsfest angeordneter Halterarm 35 durch eine Befestigungsschraube 36 an
einem Abstandsklotz 37 festgehalten, der seinerseits wieder durch eine Schraube
38 und
einer l>risonstift 39 an dem l'ntergestell des Lehrenmeßgerätes
befestigt ist. Direkt in Oppositionsstellung zu dem Haltearm 35 ist eine Rastplatte
61 durch Schrauben 62 an der Wandung ii befestigt Die nach oben gekehrte flache
Oherflächenseite 63 der Rastplatte 61 liegt in der gleichen Schrägebene, in der
auch die Oberfläche 64 des Haltearmes 35 sowie die Oberflächen 65 und 66 der Haltearme
24 und 2I angeordnet sind.
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Von den drei Haltearmen 21, 24 und 35 ist jeder mit einem abstandhaltenden
Lehrenmeßkopf 40 hzn-.
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41 und 42 versehen, wobei die Lehrenmeßköpfe unter sich von ähnlicher
Bauart sind. Der Meßkopf 41 des in Fig. 5 gezeigten Haltearmes 24 weist angenähert
die Form eines Wulstsegements auf und ist nach Größe und Formgebung derart ausgebildet,
daß er unter Aufrechterhaltung eines Arheitsspieles zwischen die innere und äußere
Laufhahn von Wälzlagerlaufringen einpaßt. Der Meßkopf 41 ist mit dem Haltearm 24
durch einen fingerförmigen Ansatz 43 verbunden, der, wie aus Fig. 2 zu ersehen,
gerade so breit ist, daß er mit dem nötigen Arbeitsspiel zwischen den anch einwärts
laufenden Bördelungen der Laufringe aufgenommen werden kann, wenn die Laufringe
konzentrisch zueinander angeordnet sind.
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Es ist nun ohne weiteres ersichtlich, daß die drei als Lehren- und
Zentrierteile wirkenden Meßköpfe 40, 4I und 42 von Hand derart verstellt werden
können, daß sie die in Fig. 4 gezeigten eng beisammenliegenden Stellungen einnehmen.
wobei lediglich die beiden Auslegerarme I6 und 25 nach unten geführt werden. Dies
ist dann die Einsatz-oder Beschickungsstellung dieser Lehrenteile, iI0 der dieselben
jeweils in der Lage sind, die Unterseite des inneren Lagerlaufringes 44 abzustützen.
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Die Länge der fingerförmigen Ansätze 43 ist dabei derart, daß die
Seitenfläche des inneren Laufringes an den in einer Ebene liegenden äußeren Oherflächen
64, 65 und 66 der die Meßköpfe abstützenden Haltearme und an der Oberfläche 63 der
Rastplatte 61 aufruht. Der innere Laufring nimmt dann die in Fig. 2 gezeigte Schrägstellung
ein. Der äußere Lagerlaufring 45 liegt dabei an der Oherseite des inneren Laufringes
an, wodurch sich die beiden Laufringe in derart exzentrischer Lage befinden, daß
zwischen dem inneren und äußeren Laufring sowie unterhalb des inneren Laufringes
ein beträchtlicher freier Raum vorhanden ist. Die Rückseite des äußeren Laufringes
ruht bei dieser Stellung der Teile ebenfalls an den äußeren Oberflächen der die
zentrierenden Meßköpfe abstützenden Haltearme auf. Nunmehr werden durch Verstellung
des Handgriffes 27 nach oben die Auslegerarme 16 und 25 bzw. die denselben zugeordneten
Meßköpfe 40 und 41 in bestimmte. im voraus festgelegte Stellungen ausgeschwungen,
in denen die Meßköpfe weit auseinander verspreizt sind; das Ausschwingen der Auslegerarme
I6 und 25 erfolgt dabei vorzugsweise bis zu einer Stellung. wo die drei Meßköpfe
um einen jeweils gleichen Btinkelabstand auseinanderstehen, wobei diese Stellung
durch die Anschläge 28 und 29 bestimmt ist. Sobald die Meßköpfe 40 und 41 um die
Drehachse der Welle 13 nach oben ausgeschwungen werden. wirken dieselben auf die
Laufbahn des äußeren Laufringes derart ein, daß dadurch der äußere Laufring angehoben
und mit dem inneren Laufring zentriert wird. Falls gewünscht. kann die Anordnung
auch so getroffen werden. daß jeweils der untere Teil der beiden Laufringe gegen
den feststehenden Meßkopf angedrückt wird, wenn der Handgriff 27 nach oben geführt
wird. Die Laufringe und Lehrenteile nehmen hierdurch die in Fig. 3 gezeigte Stellung
ein. in dieser Stellung oben die Meßköpfe 40 und 41 auch dann, wenn einer der Laufringe
eine erhebliche Üler- oder Untermaßhaltigkeit aufweist. keinen festen Anliegedruck
gegen die Laufringe aus. da die Federbandanordnungen der beiden oberen Haltearme
ein Nachgeben der Äteßköpfe in radialer Richtung gestatten, so daß dieselben innerhalb
der Laufringe eine im wesentlichen freie Lage einnehmen.
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Die Meßköpfe sind mit einer Leh renvorrichtung versehen, durch die
der mittlere Abstand der Laufbahnen in der Symmetrieelene bestimmt werden kann.
Auf diese Weise kann die Größe der Kugeln oder der sonstwie mit den beiden Laufringen
zusammen zu verwendenden Rollkürper genau bestimmt und richtig dewählt werden. Wie
gezeigt. erfolgt die Ablehrung oder Maßkontrolle dabei durch Messung des Strömungsdurchflusses.
der durch die in den Meßköpfen vorgesehenen Durhcgangskanäle stattfindet; diese
1 )urchgangskanäle endigen jeweils nächstliegend der inneren und äußeren Laufbahn
an einer Svmmetriestelle des Meßkopfes, wobei die relativen Durchmesser der Laufhahnen
das Maß des an den Nustrittsöffnungen der Meßköpfe auftretenden Undichtigkeitsdurchflusses
bestimmen. iiher einell geeigneten Druckregler 47 wird Luft unter Druck zugeführt.
die anschließend durch eine Strömungsmeßvorrichtung hindurchgeht; die letztere ist
im vorliegenden Fall als ein konisch nach aufwärts verlaufendes Rohr 48 vorgesehen,
in dem sich ein Schwimmer oder Anzeiger 49 befindet. dessen jeweiliger Höhenstand
in dem Rohr 48 den zu irgendeinem Zeitpunkt durch das Rohr stattfindenden Strömungsdurchfluß
anzeigt. Das obere Ende des Rohres 48 ist leitungsmäßig an einen Verzweigungsarmaturenteil
So all -geschlossen, durch den die Luft in ein Rohr 52 und zwei elastische Leitungen
oder Sch lauchverbindungen weitergeleitet wird. von denen eine in Fig. 2 unter 51
angegeben ist. Die elastischen Leitungen sind ihrerseits in ähnlicher Weise, wie
zuvor schrieben, mit Durchlaßkanälen verlunden. die in den Meßköpfen 40 und 41 ausgespart
sind. Die Leitung 51 für den Gießkopf 40 erstreckt sich dabei zunächst frei durch
einen bogenförmigen Schlitz 53 in dem Untergestell 10 des Lehrenmeßgerätes, geht
dann weiter durch eine genügend Spiel versehende Hohlöffnung 54 in der Platte 18
und ist dann mit einem Durchgangskanal 55' in dem Tragklotz 20 verbunden. Der Durchgangskanal
55' steht seinerseits mit einem Durchgangskanal 55 in dem Haltearm 2I in Verbindung.
wobei der Durch
gangskanal 55 über einen (luer dazu verlaufenden
Durchgangskanal 56 zu dem Meßkopf 40 hinführt.
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Der Durchgangskanal 56 endet mit zwei Entleerungsöffnungen 57 und
58. die an dem Meßkopf jeweils um einige zehntausendstel Millimeter nach einwärts
ausgekehlt sind. An den äußeren Al>-schnitten der Meßköpfe sind Luftabführkanäle
60 eingeschnitten, die sich jeweils zwischen zwei dicht an den Enden des Durchgangskanals
56 liegenden Stellen erstrecken, wo die von dem Durchgangskanal 56 ankommende Luft
ausgelassen oder entspannt wird. Wie ohne weiteres einleuchtend, wird der an den
Enden des Durchgangskanals 56 auftretende Undichtigkeitsdurchfluß jeweils durch
den Abstand der inneren und äußeren Laufbahnen bestimmt. Das Rohr 52 erstreckt sich
durch die Wandung lt zu einem durch den Abstandsklotz 37 gehenden Durchgangskanal
(s. Fig. 2). der seinerseits mit einem Durchgangskanal in dem Meßkopf 42 in Verbindung
steht. Da jeder Meßkopf. wie in Fig. 3 zu sehen, mit einem gleichartigen Durchgangskanal
ausgespart ist und da sämtliche Durchgangskanäle an den Verzweigungsarmaturenteil
50 angeschlossen sind, gibt die Messung des jeweils auftretenden Strömungsdurchflusses
stets den mittleren Al>stand zwischen der innen- und .\ußenlaufbahn an; auf diese
Weise kann durch passende Eichung der Anzeige der Strömungsmeßvorrichtung oder durch
Vergleich der für irgendein zusammenspielen des Lagerlaufringpaar erhaltenen Meßanzeige
mit der Anzeige etwa gleichzeitig benutzter Einstellprüflehren die Größe der für
die betreffenden Laufringe zu verwendenden Kugeln oder sonstwie benutzten Wälzlagerrollkörper
genau bestimmt werden.
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Der Einrichter braucht hierbei das genaue Größenmaß der Innen- oder
Außenlauffbahn gar nicht zu kennen. jedes dieser klar kann etwas größer oder kleiner
als die genaue Normalgröße sein; dadurch jedoch, daß jeweils ein äußerer Laufring
unmittelbar mit dem damit zusammenwirkenden inneren Laufring verglichen und durch
Lehrenmessullg dimensionsmäßig bestimmt wird. werden die Laufringe gleichzeitig
auch einbaumäßig zusammengestellt; es kann somit die geaue (,rößenal>messung
der mit diesen Laufringen zu verwendenden Kugeln bestimmt werden, und es können
Kugeln der richtigen Größe für den tatsächlichen Zusammenbau gewählt werden, Wenn
beim Ablehren die als Lehren- und Zentrierteile wirkenden Meßköpfe zwecks Zentrierung
der Lauf ringe auseinander verstellt werden. danii wird jeweils der äußere Laufring
nach oben verschoben, wol>ci die zentrierenden Nleßköpfe keinerlei Tendenz zeigen.
sich zwischen den laufringen zu verklemmen; wenn andererseits die Meßköpfe auseinander
verstellt sind. dann wird offenbar durch keinen Lehrenteil ein nachteiliger Druck
in irgendeiner Richtung ausgeübt, da sich die oberen Meßköpfe dans der vorgesehenen
Federbänder in radialer Richtung frei bewegen und gegenüber dem Lager von selbst
einstellell können. I.)a außerdem die Laufringe gegeniil) er der Lagerachse ullter
einem Willkel zur Vertikalen cinstellungsmäßig festliegen, zeigen dieselben das
Bestreben, sich von selbst derart anzuordnen, daß die Mittenebenen der Laufbahnen
dabei zentriert sind.
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Während ein zu einem vollständigen Lager zusammenzustellendes Laufringpaar
vorzugsweise direkt miteinander geprüft oder durch Ahlehreii gemessen wird, ist
es offensichtlich, daß autch entweder der innere oder der äußere Laufring als Normteil
hergestellt werden kann, demgegenüber andere Laufringe abgelehrt werden; in diesem
halle wird der als Normteil dienende Laufring ständig zusammen mit den anderen Laufringtypen
verwendet und die lehrenhaltig bestimmten Teile werden dabei in geeigneter Weise
nach Größenabmessungen klassifiziert und dann jeweils gewählt sowie in Übereinstimmung
mit ihrer tatsächlichen Größenabmessung zusammengepaßt.
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Die Haltearme 21, 24 und 35 lassen sich hequem abnehmen und durch
andere ersetzen; die ausgewechselten Haltearme können dann Zentrier-oder Meßköpfe
von derartiger Formgebung und Größenahmessung aufweisen, daß sich dieselben den
Lagerlaufringen verschiedenster Breiten und Durchmesser anpassen. Das Auswechseln
der Haltearme kann ganz einfach dadurch bewirkt werden, daß man die Verbindungsschrauben,
wie beispielsweise die Schraube 22, löst und den Haltearm durch einen anderen. der
den größenmäßig richtigen Meßkopf aufweist, ersetzt. Bei derartigem Auswechseln
eines Haltearmes wird zwischen den Durchgangskanälen 55 und 55' ein druckfester
Abdichtungsverschluß eingesetzt, der beispielsweise aus einem Dichtungsring von
Gummi oder sonstwie geeignetem nachgiebigem Material bestehen kann.
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In Fig. 1 1 ist eine abgeänderte Bauart gezeigt, bei der die schwenkbaren
Auslegerarme derart mechanisch gekoppelt sind, daß dieselben durch ein Antriebsdrahtseil,
das durch den Fuß des Einrichters betätigt werden kann, bewegt werden. Bei dieser
Ausführung weist das Lehrenmeßgerätuntergestell 10' eine obere schräge Wandung 1
1' auf, die in ihrem mittleren Teil zurückgenommen oder vertieft ist, wodurch eine
Bohrung 70 vorgesehen wird, in der eine Lagermuffe 7I sitzt. In der Nluffe 71 ist
eine Hohlwelle 26' drehbar angeordnet, die ati einem Auslegerarm 25'befestigt ist,
wobei in der Hohlwelle 26' eine weitere innere Welle 15' sitzt. die an einem Auslegerarm
i6' befestigt ist. Die beiden Auslegerarme 16' und 25' sind hinsichtlich ihres Aufbaues
und ihrer Funktionsweise den Auslegerarmen I6 und 25 der zuerst beschriebene Ausführungsform
ähnlich, nur mit dem Unter schied, daß die Zwischengelenkverbindungen 33' und 34'
nicht mit angeordnet sind. Selbstverständlich sind an den Auslegerarmen 16' und
25' ebenfalls lehrenartige Vorrichtungsteile abgestützt, die in ihrem Aufbau den
zuerst beschriebenen Konstruktionsteilen dieser Art entsprechen.
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Die Welle 15' ist mit einem Rad 72 und die Hohlwelle 26' ist mit
einem Rad 73 verkeilt. Diese beiden Räder werden durch Drahtseile 74 und 75 jeweils
gleichzeitig in entgegengesetzten Richtungen über
einen gleich großen
Winkelausschlag gedreht. wobei die Drahtseile 74 und 75 zu axial voneinander abgesetzten
Seilscheiben 76 und 77 hinlaufen, die an einer Welle 78 befestigt sind. Die Enden
der f)rahtseile sind dabei durch Klemmschrauben 79 an den Rädern festgemacht. Um
die Seilscheil-ie 77 ist anßerdem ein. Antriebsdrahtseil So herumgeschlungen, bei
dessen Betätigung die beiden Seilscheiben 76 und 77 in der gleichen Richtung gedreht
werden, wodurch die beiden Auslegerarme i6' und 25' in jeweils entgegengesetzter
Richtung bewegt werden. Selbstverständlich sind die Durchmesser der Räder 72 und
73 gegenüber den Durchmessern der Seilscheiben 76 und 77 derart bemesseii, daß stets
eine gleich große Schwenkbewegung der Auslegerarme 16' und 25' bewirkt wird. Das
Antriebsdrahtseil So kann durch Niedertreten eines Fußhebels nach unten gezogen
werden, wodurch die Auslegerarme 16' und 25' nach oben ausgeschwungen werden; oder
das Antriebsdrahtseil kann auch mit einem Gewicht verbunden sein, dessen Schwerkraftwirkung
durch den Fußhebel aufgehoben wird, wodurch sich die Auslegerarme 16 und 25'jeweils
von einer angehobenen Normalstellung aus nach unten bewegen können, während sie
in dieser Normalstellung sonst durch das Gewicht festgehalten bleiben.