DE2315412A1

DE2315412A1 - Vorrichtung zum pruefen des dichtkantenabstandes bei lippendichtungsringen

Info

Publication number: DE2315412A1
Application number: DE19732315412
Authority: DE
Inventors: Joachim Menzel; Joachim Viehweg
Original assignee: Goetzewerke Friedrich Goetze AG
Current assignee: Goetzewerke Friedrich Goetze AG
Priority date: 1973-03-28
Filing date: 1973-03-28
Publication date: 1974-10-10
Also published as: FR2223663B3; FR2223663A1; GB1455489A; IT1008885B; NL7400951A; BE812555A

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Prüfen insbesondere des Dichtkantenabstandes bei Lippendichtungsringen mittels eines Prüfzylinders, der mindestens zwei, mit axialem Abstand angeordnete Grenzwertgeber aufweist.

Im allgemeinen werden die Dichtlippen von in Formen gepreßten Radialwellendichtringen im Bereich ihrer Dichtkante mechanisch nachbearbeitet, um einerseits die harte Preßhaut an der Dichtkante zu entfernen und andererseits eine exakte fehlerfreie Dichtkante an der Dichtlippe zu erhalten. Die Nachbearbeitung erfolgt vielfach durch Schleifen der Kontaktfläche auf der Stirnseite des W ellendicht ringes. Die Endlage der Dichtkante ist dabei vom Schleifmaß abhängig. Das Verhältnis der Lage der radial innen liegenden Dichtkante zur die Dichtlippe von außen umfassenden Feder ist für die Einhaltung bestimmter Radialkräfte ausschlaggebend. Eine direkte Messung ist in diesem Fall nicht möglich. Da die in die Dichtlippe eingeformte Nut zur Aufnahme der Feder ein festes Formmaß darstellt, kann man durch indirekte Messung über den Abstand der Dichtkante von

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der Bodenfläche des Wellendichtringes als gemeinsame Bezugsebene die .Lage der Dichtkante zur Federmitte genau bestimmen.

Eine nach diesem Meß-Prinzip arbeitende bekannte Einrichtung (AWDR-Norm IV A) 4.Blatt 1) besteht aus einem als Prüfdorn dienenden Plexiglasring mit einem äußeren Axialan schlag. Auf der äußeren Umfangsflache des Prüfdornes sind mit entsprechendem. Abstand zwei Grenzwertmarkierungen in Form von Kerben mit oder ohne Farbeinlage angebracht. Der Abstand der Kerben entspricht dem zulässigen Toleranzfeld, in dem die Dichtkante des Wellendichtringes liegen darf. Nach dem Aufschieben des Wellendichtringes auf den Prüfdorn kann man visuell schräg von innen nach außen die Lage der Dichtkante zu den beiden Markierungen feststellen.

Darüberhinaus ist in der DT-OS 1 807 710 vorgeschlagen worden, als Grenzwertgeber für den zulässigen Toleranzbereich Kontakteinrichtungen in Form von Lichtschranken vorzusehen. Mit einer solchen Vorrichtung lassen sich aber nur Werkstücke aus einem lichtundurchlässigen Werkstoff prüfen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine selbsttätig arbeitende Prüfvorrichtung zu schaffen, mit der auch Lippendichtungsringe aus lichtdurchlässigem Werkstoff geprüft, d.h. nach Gut und Ausschuß sortiert werden können.

Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, als Grenzwertgeber für den zulässigen Toleranzbereich der Dichtkantenlage Austritts öffnungen für ein unter Druck stehendes Strömungsmittel in einem Prüfzylin-

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der vorzusehen. Die Austritts öffnungen sind dabei mit axialem Abstand angeordnet, wobei der Abstand der Austrittsöffnungen dem zulässigen Toleranzfeld für die Lage der Dichtlippenkante entspricht. Bei einer solchen Ausbildung dient die Dichtlippe als Steuerschieber für ein unter Druck ausströmendes Medium. Bei einer innerhalb des Toleranzfeldes liegenden Dichtlippenkante strömt das Medium in zwei, durch die Dichtlippe voneinander getrennte Räume, während bei der außerhalb des Toleranzfeldes liegenden Dichtlippenkante das Medium durch beide Austrittsöffnungen in einen gemeinsamen Raum strömt. Durch Messen der Druckverhältnisse beiderseits der Dichtlippenkante kann eine eindeutige Aussage über die Lage der Dichtlippenkante gemacht werden.

Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß eine der Austritts öffnungen in einen geschlossenen Raum und die andere in einen offenen Raum münden. Bei einer solchen Ausbildung bewirkt eine innerhalb des Toleranzfeldes liegende Dichtlippenkante, daß der Druck in der einen Zuleitung zum geschlossenen Raum erhalten bleibt, während der Druck in der anderen Zuleitung abfällt. Das Vorhandensein bzw. NichtVorhandensein eines Druckpotentiales zwischen den beiden Zuleitungen zu den Austrittsöffnungen dient dabei als Aussage über die Lage der Dichtlipperikante.

Vorzugsweise sind die beiden Austrittsöffnungen diametral gegenüberliegend auf dem Prüfzylinder verteilt. Auch ist es denkbar und vorteilhaft, pro Grenzwert mehrere, am Umfang des Prüfzylinders verteilte Austrittsöffnungen vorzusehen, um eine gleichzeitige Prüfung an mehreren Urnfangs stellen der Lippendichtung durchführen zu kön-

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Schließlich wird vorgeschlagen, die Zuleitungen zu den Austrittsöffnungen für jeden Grenzwert absperrbar auszubilden, so daß das Strömungsmittel zeitlich nacheinander durch die eine oder die andere Austrittsöffnung strömen kann, womit eine Verringerung der Meßgeräte ermöglicht wird.

Die vorgeschlagene Vorrichtung eignet sich nicht nur zum selbsttätigen Prüfen des Dichtkantenabstandes. Vielmehr läßt sich gleichzeitig die Radialkraft der Dichtlippe nach dem bekannten Lippenöffnungsdruck-Verfahren ermitteln. Darüberhinaus ist für die Erfindung unbedeutend, ob es sich bei dem Prüfzylinder um einen Dorn oder um einen Hohlzylinder handelt. Dies richtet sich danach, ob die Lippendichtungsringe mit radial nach innen oder außen gerichteter Dichtlippe geprüft werden sollen. Wie an sich bekannt, entspricht der Durchmesser des Prüfzylinders dem Nenndurchmesser des Lippendichtungsringes, um die Dichtung in der Betriebslage prüfen zu können. Auch kann der Prüfzylinder, wie an sich bekannt, um seine Achse drehbar, gelagert sein.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung anhand einer Prinzipskizze dargestellt.

Die im Schnitt gezeichnete Prüfvorrichtung besteht aus einer Aufnahme 1 für den zu prüfenden Radialwellendichtring 2, der mit seiner Dichtlippe 3 auf einem Prüfdorn 4 in Betriebs stellung aufliegt. Zur Feststellung der Lage der Dichtlippenkante 5 dienen mit dem

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zulässigen Toleranzfeld T entsprechenden axialen Abstand angeordnete Austrittsöffnungen 6, 7, die mit einem Luftdruckbehälter 8 über mittels Ventile 9,10 absperrbare Leitungen 11, 12 verbunden sind. Von der Dichtlippe 3 wird ein Raum 13 abgeschlossen, in den bei normaler Dichtlippenlage eine Austrittsöffnung 6 mündet. Ein Druckmesser 16 zeigt den Luftdruck im Behälter 8 an. Bei der dargestellten richtigen Lage der Dichtlippenkante 5 innerhalb des Toleranzfeldes T darf nach dem Öffnen des Ventiles 10 der Differenzdruckmesser 15 für die Leitung 12 keinen Druck anzeigen, d.h. die aus der Austrittsöffnung 7 austretende Luft strömt ins Freie. Nach dem Schließen des Ventiles 10 und Öffnen des Ventiles 9 muß der Druckmesser 15 für die Leitung 11 etwa den gleichen Druck wie der Druckmesser 16 anzeigen.

Liegt die Dichtlippenkante außerhalb des Toleranzfeldes T, wird beim aufeinanderfolgenden Öffnen und Schließen beider Schieber 9, 10 in beiden Fällen kein Druckunterschied vom Differenzdruckmesser 15 angezeigt. Solche Dichtungen werden als Ausschuß gewertet, wobei die Richtung der Abweichung der Dichtkantenlage vom Toleranzfeld daran erkennbar ist, daß beide Leitungen 11, 12 den gleichen Druck bzw. keinen Druck halten. Nacharbeitbare Dichtungen können somit getrennt aussortiert werden.

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Claims

Patentansprüche

1.)) Vorrichtung zum Prüfen insbesondere des Dichtkantenabstandes bei Lippendichtungsringen mittels eines Prüfzylinders, der mindestens zwei, mit axialem Abstand angeordnete Grenzwertgeber aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß als Grenzwertgeber Austrittsöffnungen (6, 7) für ein unter Druck stehendes Strömungsmittel vorgesehen sind.

2.) Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Austrittsöffnungen (6) in einen geschlossenen Raum (13) mündet.

3.) Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsöffnungen (6,7) diametral gegenüberliegend auf dem Prüfzylinder (4) verteilt sind.

4.) Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß pro Grenzwert mehrere, am Umfang des Prüfzylinders (4) verteilte Austrittsöffnungen (6,7) vorgesehen sind.

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2/.

5.) Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuleitungen (11, 12) zu den Austrittsöffnungen für jeden Grenzwert getrennt absperrbar sind.

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