DE830168C - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von profilierten Teilen aus Zementmischung o. dgl. - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von profilierten Teilen aus Zementmischung o. dgl.Info
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Description
- Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von profilierten Teilen aus Zementmischung o. dgl. Es ist bekannt, Platten oder profilierte Teile aus einer, gegebenenfalls faserigen, Zementmischung in der Weise herzustellen, daß man kontinuierlich oder nicht kontinuierlich eine Schichtung erzeugt, deren Dicke der Zahl der jeweils verwendeten elementaren Schichten entspricht. In der Regel werden diese elementaren Schichten mit Hilfe einer Eintauchwalze mit durchlässigen `Fänden erzeugt, die sich in einer dünnen Zementmischung dreht. Dabei kann das Wasser durch die Wände der Walze. entweichen, während die festen Teile auf der Tauchwalze haften bleiben. Von dieser Walze werden die Elementarschichten auf eine Aufwickelwalze übertragen. Hat diese die ge-,viinschte Zahl Elementarschichten aufgenommen, wird der Wickel nach einer Erzeugenden zerschnitten, abgewickelt und auf, beispielsweise gewellten, Formen modelliert, worauf die Platte längs des Umfanges beschnitten wird.
- Dieses Arbeitsverfahren weist hauptsächlich die folgenden Mängel auf: i. Man kann nur gleichmäßig dicke ebene Platten herstellen. Die Ausnutzung der Festigkeit ist wegen der Unmöglichkeit der Dickenabstufung stark begrenzt. a. Ein gründliches Verdichten der Platte auf der Aufwic'kelwalze ist nicht möglich, weil sie genügend formbar und daher feucht bleiben muB, um später modelliert werden zu können. 3. Das Biegen der Platte beim Modellieren beeinträchtigt die Festigkeit und Undurchlässigkeit. 4. Das Zerschneiden und Modellieren bedingt erhebliche Arbeitskräfte und verursacht Werkstoffverluste.
- Bei einem anderen Verfahren wird die Mischung in einer Form mit poröser Wand unter sehr starkem Druck gepreßt, um das überflüssige Wasser auszutreiben und die Masse zti verdichten. Dieses Verfahren ist aber zur Herstellung von nicht ebenen Platten oder Gußstücken schlecht brauchbar; insbesondere ist es sehr schwer, die -Mischung so zu verteilen, daß die gewünschte Dicke erhalten wird. Auf jeden Fall ist die praktische .@lwendung dieses Verfahrens durch die Kosten der Anlage, die Langsamkeit der Herstellung und die Höhe des notwendigen Druckes begrenzt.
- Das den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende, die genannten Nachteile vermeidende Verfahren kennzeichnet sich im wesentlichen dadurch, (laß die auf eine teilweise dem zu erzeugenden Gußstück nachgebildete poröse, gelochte oder durchlässige Form aufgebrachte Mischung auf dieser Form schüttelnd gepreßt wird, während das Innere der Form unter Unterdruck gehalten wird. Weitere Erfindungsmerkmale ergeben sich aus der Be-@chreibung und der Zeichnung.
- Das neue Verfahren läßt sich in einfacher Weise ausfuhren, ermöglicht die unmittelbare Herstellung von Formstucken sowie von ebenen oder auch verschiedenartig profilierten Platten mit längs und quer wechselnder Dicke, ganz besonders aber von Platten, deren oberes Profil gleich dein unteren ist. Iss erlaubt überdies die Herstellung verschiedenster \r-ten profilierter Teile. z. F'). solcher irr V-Profil, in doppeltem T-Profil usw.
- Mit (lern neuen Verfahren können Stoffe verschiedenstcr \,-atur, z. B. auch Mischungen von Holzbrei, zerkleinertem Holz, Ton, Kunstharz, Asphalt, Kautschuk usw. verarbeitet werden. Die Mischungen können trocken oder feucht sein, und in letztererii fall kann die zugegebene Verdünuungs- oder l.ösurigsflüssigkeit beliebiger Art sein.
- Die Zeichnung stellt schematisch als Ausführungsbeispiel eine Vorrichtung zur unmittelbaren lderstellung gewellter Platten dar.
- Fig. i ist ein Längsschnitt, hig. 2 ein Schnitt nach x-x, V i-. ; ein Schnitt nach v-v: I# ig. I veranschaulicht den Aufgabetrichter.
- Das Rohr i leitet die Mischung in den Trichter 2, der vier `'Fände a, b, c, d besitzt. Der Trichter 2 ist auf den Zapfen 3 aufgekeilt, der in dein Gehäuse 16 gelagert ist. Der Trichter wird mit Hilfe des I;(I-fcris -4. der Pletilstange 5 und des atii der \Vclle 7 angebrachten, vom Schwungrad 8 aus angetrieberren 1?xzenters 6 um den Bolzen 3 geschwenkt.
- Die Form 17 weist auf ihrer Oberseite die Gestaltung der unteren Fläche der herzustellenden Platte auf. M)ie Decke der Forni ist mit kleinen Bohrungen durchlöchert, die die obere Seite mit den Orreinander durch Rippen 29 getrennten Räumen 20 in Verbindung setzen. Jeder der Räume 2o kann mittels eines Hahnes 22,23, 24, 25, 26 mit der Leitung 27, die zur Vakuumpumpe führt, in Verbindung gesetzt werden.
- :\uf beiden Enden der Form 17 liegen und vereinigen sich mit der Form zwei Plattenstücke i8 und i o. deren oberes Profil dem der zu erzeugenden
Platte gleicht: jedes (fieser- 1)r,)", hat die gleicht Dicke. wie sie die Platte an dein Tretreffenden Ende haben soll. Die innere Entfernung zwischen iS und i9 ist gleich der 1_änge der Platte. Die Entfernung zwischen den Wänden c und d stellt die Breite der Platte dar. Die Wand a. des Trichters gibt auf ihrer unteren Seite das oherr Profil der Teile i8 und 19 wieder. Ihre Lage ist so, daß der Trichter, verirr er bei der ihm erteilten Be- wegung auf seinem unteren Totpunkt steht, die Teile 18 und i9 nicht berührt. Die Wände c und (? des Trichters berühren die Forrn 17 auch in ilir-er niedersten Lage nicht. l)ie Wand b des Trichters ist unten als Gegenform gestaltet und -ibt genau oder annähernd (las obere Profil der Platte wieder. Die horni 17 läuft auf den Fiihrungsbahrren 28, die an dem Gestell 16 sitzen. In der Zeichnung ist der Einfachheit halber die Art des Antriebes nicht angegeben; er kann belie- biger bekannter Art sein, z. B. rnit Kette, Zahn- stange oder hydraulisch. \Vie Fig. i erkennen l:il:rt, kann die Gegenform @) um den Bolzen io schwingcri, der rnit denn Gestell i( r fest verbunden ist. Die Gegenform. die den Zapfen i i trägt, wird von der I'Iculstange 12 durch (lern Erzenter 13, die Wellc r-1 und das Schwungrad 1; angetrieben. Auf der (@egctiforrn sind zwei Laschen in, u befestigt. die :ilirrliclr 1-e11 suiteriw:inden c, (I des Trichters die Breite der Platten bestirninen; sie legen sich nie auf die horni auf. Die Gegenform bestimmt (las obere Profil der Platte. In der Längs- richtung kann sie verscliiederiar-tig gestaltet werden. je nach der Art der -Mischung und nach dem Er- zeugnis. Das Formen trri(1 I're@:en der Platte geht \\ i: folgt vor sich: In der Anfangsstellring befindet sich die Forrn i; mit ihrem das Stück i 9 tragenden Ende unter der Gegenform. Die vorher zubereitete Mischung wird durch das Rohr i in der gewünschten Menge in den Trichter 2 geschüttet. Dann i>ffriet nran den Hahn 26, so daß der Raurn 2o init der \'al;utrinleiturig 2; in Verbindung gesetzt wird. Nunmehr werden die Schwungräder 8 und i; in Drehung versetzt, worauf die Form 17 sich v011 11n1i@ mich rechts bewegt. Da- bei wird der Vorschub, der stetig oder auch nicht stetig sein kann, auf geeignete \\'eise geregelt. Infolge der gemeinsamen Wirkung der Scliwer-- kraft, der Schüttelungen, der Saugwirkung und des Vorschubes der Form 17 bildet :ich auf der Forrn selbst die Platte. (he sclxru -reforrnt zur schütteltidcu Gegenform 9 kommt, (furch die sie gepreßt wird. Dann öffnet man den --1a-111 2> und nach und nach, währen(F die F orrn nach rechts geht, die anderen Hähne 24, 23, 22. Indern dic Forni 17 vorschreitet, kommt das Stück 18 unter die Wand a des Trich- ters 2, und die Mischung, die evtl. im L?berfluß irr den Trichter aufgegeben worden ist, läuft außen über. \\'enn der Vorschub so weit fortgeschritten ist, daß die ganze Platte uritcr die Gegenform 9 ge- kommen ist, ist die Platte iii der Dicke, in der Länge und in der Breite fertig. jetzt legt man auf die so geformte Platte, @v:ihrend sie noch auf der horte liegt.. eine Stützplatte, die dasselbe Profil hat. Drelii man die horni 17 jetzt um i 8o°, so kommt die frische Platte auf die Stützplatte zu liegen. Man unterbricht dann die Verbindung zwischen dem Rohr 27 und der Vakuumpumpe und bringt das Rohr 27 mit der .\tißenluft in Verbindung. Dadurch entsteht im Innern des Raumes 20 der gleiche Druck wie außerhalb des Raumes, und deshalb wird die Platte mit ihrem (@cw-icht auf der Stützplatte lie- gen. Für den Fall, (1a13 das Gewicht der neugeform- ten Platte nicht geniigen sollte, um die Loslösung zu bewirken, wenn einmal die Verbindung zwischen (lein Rohr 27 lind der Vakuumpumpe unterbrochen ist, kann matt in (len Raum 2o Luft unter Druck einführen, wodurch die Loslösung erleichtert W i rd. Hat nian (rund zur Vermutung, daß (lie \lischung die Löcher der Vorm verstopfen könnte, so kann nian letztere mit einem Tuch bedecken oder auch finit einem Drahtgitter auskleiden. Ohiie den Rahmen der Erfindung zu verlassen, kann man die (las Verfahren der Erfindung bilden- den Einzelheiten so gestalten, daß sie sich den ver- schiedenen Profilen und verschiedenen Mischungen anpassen. Zum Beispiel braucht bei gewissen Arten Noii Mischungen oder bei gewissen Kunstharzen die Vorm nicht gelocht zu sein, und die Saugvor- richtung könnte durch eine Erwärmungsvorrichtung ersetzt oder erg:inzt werden, ohne daß dadurch das \Vesen der Erfindung berührt würde. :lulierdem kann inan gegebenenfalls die zweite schüttelnde Gegenform weglassen, wenn die Wir- l:ung der ersten schon genügen sollte. Ferner kön- nen auf derselben Form mehrere schüttelnde Trich- ter arbeitet, die gleiche oder auch verschiedene \lischtingcn enthalten, und es können mehrere vibrierende Gcgeiiforinen jedwelcher Art vorgesehen sein, die zwischen den schüttelnden Trichtern ver- teilt sind. \N'etterlltii kann auf die Form 17, so wie sie im allgemeinen beschrieben worden ist, eine andere gleiche Form folgen, in welchem Falle die Teile iS und to auch als laschen zwischen den beiden For- iii(@ii @\ irkvil hf-Mticii. \l fit solchen aufeinanderfol- ge@c@en Formen l:aim man einen fortlaufenden Be- trieb und daher auch eine kontinuierliche Erzen gtiiig erreichen. 1)ie .\tifeinanderfolge der Formen kiinnte auch durch ein endloses Band ersetzt wer- den, das auf Rollen oder profilierten Ebenen läuft, die besonders iii dci- Nähe der schüttelnden Gegen- formen die I,iillrniig und die Stütze des Randes bilden. l@ic Vibrationen des "Trichters und der Gegen- formen, die in (lein der Zeichnung zugrunde geleg- tcn halle als annähernd sinusartig angenommen sind Lind durch eine mechanische Vorrichtung er- zeugt werden, köiinell in der praktischen Ausfüh- rung jedem beliebigen kinematischen bzw. dyna- inischen Gesetz unterworfen sein und jedwelche Grüße tind I@ re(luenz hallen, in beliebiger Richtung heziiglich der Oberfläche der Form verlaufen und \oti irgencleitiei- mechanischen, elektrischen, pneu- inatischen, magnetischen tisw. Vorrichtung erzeugt
Claims (13)
- PATFNTANSPRÜCHF: t. \"erfahren zum Herstellen von Gußstücken, Platten oder profilierten Teilen aus Zementmischung und faserigen Stoffen oder aus irgendeiner anderen Mischung, dadurch gekennzeichnet, daß die auf eine teilweise dem zu erzeugenden Gußstück nachgebildete poröse, gelochte oder durchlässige Form aufgebrachte Mischung auf dieser Form schüttelnd gepreßtwird, während das Innere der Form unter Unterdruck gehalten wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß während der Schüttelpressung zwischen der unter Unterdruck gehaltenen Form und dem die Schüttelpressung ausübenden Organ eine relative Vorschulbewegung im Sinne der Längsrichtung des Gußstückes stattfindet.
- 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, bei dem die Mischung auf die Form durch ein Aufgabeorgan aufgetragen wird, von dessen Wänden mindestens eine als Gegenform ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen der Form und der als Gegenform ausgebildeten Wand in der Vorschulrichtung abnimmt und daß diese Wand im wesentlichen in der Richtung der Dicke des Gußstückes zum Vibrieren gebracht wird.
- 4. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Amplitude der die Schüttelpressung bewirkenden Schwingungen kleiner ist als die Dickenverminderung des zu bildenden Stückes bei seinem Durchgang zwischen Form und Gegenform.
- 5. Verfahren nach den Ansprüchen 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Aufgabeorgane für verschiedene Mischungen diese auf ein und dieselbe Form auftragen.
- 6. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ablösung des Werkstückes durch Erzeugung eines Überdruckes im Innern der Form geschieht.
- 7. Vorrichtung zur Herstellung von Gußstücken, Platten oder profilierten Teilen aus Zementmischung und faserigen Stoffen oder aus irgendeiner anderen Mischung, bei der die Mischung durch ein bewegtes Aufgabeorgan auf eine poröse oder durchlässige Form, die zumindest teilweise dem zu erzeugenden Gußstück nachgebildet ist, aufgetragen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Innere der Form unter Unterdruck gehalten werden kann und mindestens eine Wand des Aufgabeorgans in der Vorschulrichtung verlängert sowie als Gegenform ausgebildet ist und im wesentlichen in der Richtung der Dicke des Gußstückes zum Vibrieren gebracht werden kann. B.
- Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß außer dem Aufgabeorgan noch eine oder mehrere schwingende Gegenformen vorgesehen sind, die vermöge ihrer Schwingungen das vom Aufgabeorgan aufgetragene und gepreBte Gut pressen können. g.
- Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daB die als Gegenform ausgebildete Wand oder Wände des Aufgabeorgans durch einen oder mehrere Umdrehungskörper ersetzt bzw. ergänzt sind, die gleichzeitig mit der Vibrationsbewegung eine Drehbewegung ausführen. io.
- Vorrichtung nach den Ansprüchen? bis g, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenform oder der Umdrehungskörper, der sie ersetzt, mit einer Reihe von Nuten versehen ist. i i.
- Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 bis io, dadurch gekennzeichnet, daß die Form endlos ist oder mehrere Formen aufeinanderfolgen können.
- 12. Vorrichtung nach den _\tisprüclieii io und i i, dadurch gekennzeichnet, claß die Nuten in der Richtung des Vorschubes verlaufen.
- 13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Nuten einer Gegenform gegen die Nuten der darauffolgendenGegenform quer zur Vorschubrichtung versetzt sind.
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