DE829738C - Verfahren zur Entfernung von Acetylen aus tiefgekuehlten oder fluessigen Gasen durch Adsorption - Google Patents

Description

• Verfahren zur Entfernung von Acetylen aus tiefgekühlten oder flüssigen Gasen durch Adsorption Bei der Rektifikation oder partiellen Verlaml)fun tiefgekühlter oder verlfüssigter Gase, insbesondere Luft. tritt häufig eine Gefährdung durch unbeabsichtigte Ausscheidung von Acetylen ein, mit dem die Gase verunreinigt sind. Es sind zahlreiche Verfahren vorgeschlagen worden, um die dabei aauftretende Gefahr von Acetylenexplosionen oder Zersetzungen zu vermeiden oder das .\cetylen auf ungefährliche Weise zu zerstören, z. 14. durch katalytische Verbrennung. Auch die Entfernung des Aetylens durch Adsorption, z. B. an Silicagel ist bereits vorgeschlagen worden.
• Versuche mit dem letzterwahnten Verfahren, weclhes viele Vorteile für sich hat, insbesondere den, daß das im Adsorbens äußerst fein und in geringer Menge (weniger als 1 Gewichtsprozent) verteilte Acetylen auch in Gegenwart von flüssigem Sauerstoff ungefährlch ist, haben aber gezeigt, daß die fast stets gleichzeitig im geringen Mengen in den Gasen oder Flüssigkeiten anwesende feste Kohlensäure oder Wassereis oder auch andere Festausseheidungen ebenfalls vom Adsorbens aufgenommen werden und dabei das Acetylen verdrängen, so daß die gewünschte Entfernung des Acetylens nicht oder zum mindesten nicht in dem gewünschten Umfange eintritt.
• Erfindungsgemäß wird dieser störende Umstand dadurch beseitigt. daß im Strömungssinne vor den Adsorber ein feinporiges Filter oder eine gleichwertige Vorrichtung geschaltet wird, welche den Kohlensaureschne,e das Wassereis und an, der Festausscheidungen vom Adsorber fernhält.
• Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl in der Gasphase wie in der flüssigen Phase des zu reinigenden Gases durchgeführt werden. Eirie Ausscheidlung des Acetylens in der Filtervorrichtung, auch wenn das Gas flüssig ist erfolgt dabei nicht, denn es hat sich im Gegensatz zu den bisherigen Annahmen gezeigt, daß das Acetylen in dem verflüssigen Gas (z. B. in flüssiger Luft) eine verhältnismäßig hohe Löslichkeit besitzt. Die Verhältnisse sind hierbei etwa folgende: Die Löslichkeit des Acetylens einerseits und der Kohlensäure andererseits, z. B. in flüssiger Luft, sowie ihre Dampfdrücke sind einander ähnhch. Dagegen sind die praktisch vorkommenden Konzentrationen sehr verschieden, d. h. die Acetylenkonzentration fst etwa io bis Ioo mal kleiner als die der Kohlensäure; dies hat zur Folge, daß wohl Festausscheidungen der Kohlensäure, nicht aber des Acetylens vorkommen. Hält man diese Festausscheidungen vom Adsorbens fern, so wird die restliche, also die gelöste Kohlensäure zwar zusammen mit Acetylen adsorbiert, sie ist aber nicht in so überwiegender Menge vorhanden, daß die Adsorption des Acetylens dadurch verhindert wird.
• Ähnliches gilt auch von den anderen Festausscheidungen. Im gasförmigen oder gelösten Zustande ist die Verteilung des Acetylens zunächst so fein, daß keinerlei Explosions- oder Zersetzungsgefahr besteht. Wenn also erfindungsgemäß das Acetylen unter Fernhaltung anderer Festausscheidungen adsorbiert wird, ehe eine Festausscheidung des Acetylens durch partielle Verdampfung eintreten kann, so ist damit die bisher oft sehr störend empfundene Acetylengefahr praktisch beseitigt. Die Adsorber sind selbstverständlich von Zeit zu Zeit, ehe das Acetylen durchbrechen kann, in bekannter Weise zu desorbieren. Die Filter sind, wenn hoher Druckabfall ihre starke Belegung anzeigt, zu spülen oder aufzutauen, was unabhängig oder gleichzeitig mit der Desorption des Adsorbers geschehen kann.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Entfernung von Acetylen aus tiefgekühlten oder flüssigen Gasen durch Adsorption z. B. an Silicagel, dadurch gekennzeichnet, daß im Strömungssinne vor den Adsorber ein feinporiges Filter oder eine gleichwertige Vorrichtung geschaltet ist, welche Kohlensäureschnee, Wassereis und andere Festausscheidungen vom Adsorber fernhält.