DE828427C - Verfahren und Vorrichtung zum Schwelen und Vergasen von Brennstoffen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Schwelen und Vergasen von Brennstoffen

Info

Publication number
DE828427C
DE828427C DEM274A DEM0000274A DE828427C DE 828427 C DE828427 C DE 828427C DE M274 A DEM274 A DE M274A DE M0000274 A DEM0000274 A DE M0000274A DE 828427 C DE828427 C DE 828427C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
chambers
gas
gases
fuel
gasifying
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEM274A
Other languages
English (en)
Other versions
DE1619205U (de
Inventor
Dr Otto Hubmann
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
OTTO HUBMANN DR
Original Assignee
OTTO HUBMANN DR
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by OTTO HUBMANN DR filed Critical OTTO HUBMANN DR
Priority to DEM274A priority Critical patent/DE828427C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE828427C publication Critical patent/DE828427C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10JPRODUCTION OF PRODUCER GAS, WATER-GAS, SYNTHESIS GAS FROM SOLID CARBONACEOUS MATERIAL, OR MIXTURES CONTAINING THESE GASES; CARBURETTING AIR OR OTHER GASES
    • C10J3/00Production of combustible gases containing carbon monoxide from solid carbonaceous fuels

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Processing Of Solid Wastes (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum Schwelen und Vergasen von Brennstoffen Aschenreiche Brennstoffe, wie Ülschiefer,Waschberge, aschenreiche Kohlen o. dgl., sind schon in einer geneigten Kammer, die der Brennstoff in einer Schichthöhe von etwa i bis 2 m durchwandert, durch Hindurchsaugen von Luft und Wasserdampf von oben nach unten durch die Schicht unter gleichzeitiger Gewinnung von Teer und Leichtölen vergast worden. Es hat sich gezeigt, daß bei höherem Aschengehalt sehr leicht Störungen durch starke Verschlackung des Brennstoffbettes auftreten, da das Vergasungsmittel im ausgebrannten Rückstand unverhältnismäßig hoch vorgewärmt wird und infolgedessen trotz -des geringen Kohlenstoffgehaltes sehr hohe Verbrennungstemperaturen auftreten. Man hat ferner versucht, durch Zurückleitung von Gas in das Brennstoffbett die Temperaturen herabzusetzen. Es wurde dadurch eine Verbesserung hinsichtlich der Verschlackung erzielt, aber das rückgeführte brennbare Gas reagierte mit dem gleichzeitig zugeführten Sauerstoff. Dadurch wird die Wärmewirtschaft des Verfahrens erheblich verschlechtert. Außerdem sinkt der Heizwert des erzeugten Gases durch die Teilverbrennung so weil ab, daß bei aschenreichen Brennstoffen auf ein( Verwendung dieses Gases im allgemeinen verzichtet werden muß.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung zeigt einen Weg, wie die Verschlackung verhindert une zugleich die im Rückstand gespeicherte Wärme füx die Bildung brennbarer Gase ausgenutzt werder kann, wobei außer einer Verbesserung der Wärmewirtschaft noch eine Steigerung des Heizwertes des entstehenden Gases erzielt wird, die dessen Nutzbarmachung erheblich erleichtert. Nach dem neuer Verfahren ist es ferner möglich, einen Teil de: Gases mit besonders hohem Heizwert zu erzeugen, der eine Verwendung für besondere Zwecke ermöglicht, während der heizwertärmere Anteil der Gase zur Deckung des eigenen Wärmebedarfs einschließlich der Trocknung und Entgasung des Brennstoffe ausgenutzt werden scann. Weiter ist es nach der Erfindung sogar möglich, aus aschenreichen Brennstoffen wasserstoffreiche Gase zu erzeugen, die für synthetische Herstellung von Produkten, z. B. für die Ammoniaksynthese oder die Hydrierung von Teeren oder auch für die Versorgung von Industrie und Haushalt mit heizkräftigem Gas verwendet werden können.
  • Gemäß der Erfindung werden zwei oder mehrere geneigte Kammern, durch die der Brennstoff hindurchwandert, in der Weise betrieben, daß in den Brennstoff in einer Kammer oder einer Gruppe von Kammern oxydierendes Vergasungsmittel, z. B. Luft, eingeleitet wird, während in eine zweite Kammer oder Gruppe von Kammern gleichzeitig reduzierendes Vergasungsmittel z. B. Wasserdampf oder das in der anderen Kammergruppe erzeugte und gegebenenfalls mit Wasserdampf oder Kohlensäure vermischte Gas, eingeführt wird, und daß der Betrieb der Kammern in kurzen Abständen wechselweise auf oxydierendes und reduzierendes Vergasungsmittel umgestellt wird.
  • Zum- Beispiel werden gemäß der Erfindung zwei oder mehrere geneigte Kammern an einen gemeinsamen Füllbunker, der zugleich zur Trocknung und Vorentgasung des Brennstoffes dienen kann, angeschlossen. In die einzelnen Kammern., die, wenn in größerer Anzahl vorhanden, in Gruppen zusammengefaBt werden können, wird abwechselnd sauerstoffreiches Vergasungsmittel von oben eingeleitet und durch die Brennstoffschicht hindurchgeführt, z. B. hindurchgesaugt, während gleichzeitig in eine andere Kammer oder Kammergruppe ein sauerstoffarmes oder sauerstoffreies Gas, z. B. rückgeführtes Gas aus dem Ofen selbst, eingeführt wird, das durch seinen Gehalt an Kohlensäure und Wasserdampf zugleich reduzierend und wärmebindend wirkt und damit unter Bildung brennbarer Gase den Rückstand wirksam abkühlt. Werden die beiden Kammern oder Kammergruppen gemäß der Erfindung in kurzen Zeitabschnitten periodisch umgestellt, so folgt innerhalb des Brennstoffbettes auf einen Abschnitt steigender Temperatur, bewirkt durch die Einleitung sauerstoffreichen, oxydierenden Gases, ein stark abkühlender Zeitabschnitt, bewirkt durch die Einleitüpg sauerstoffarmen, aber kohlensaure- und wasserdampfhaltigen Vergasungsmittels, derart, daß eine störende Verschlackung des Brennstoffbettes vermieden wird. In diesem Falle kann das im Verfahren entstehende Gas, gegebenenfalls vermehrt durch Wasserdampf und gegebenenfalls Kohlensäure, in das Brennstoffbett zurückgeführt werden, ohne daß die Gefahr einer Verbrennung dieses Gases besteht. Außerdem werden der Zersetzungsgrad für Wasserdampf und Kohlensäure erheblich verbessert und damit wesentliche Ersparnisse an Dampf erzielt.
  • Werden nach einer weiteren Maßnahme der Erfindung die im reduzierenden Zeitabschnitt in den einzelnen Kammern oder Kammergruppen erzeugten Gase getrennt abgezogen, so können auf diese Weise heizkräftigere Gase als die mit Luft im oxydierenden Abschnitt erzeugten gewonnen werden, die sich für eine besondere Verwendung eignen, z. B. für Energieerzeugung in Verbrennungskraftmaschinen, während die heizwertärmeren Gase im Verfahren selbst, z. B. für die Trocknung und Vorentgasung des Brennstoffes in bekannter Weise Verwendung finden können.
  • Falls die Brennstoffe ausreichend Kohlenstoff aufweisen, z. B. über io °/o im trockenen Gut, kann das erfindungsgemäße Verfahren auch zur Erzeugung von wasserstoffreichen und stickstoffarmen Gasen verwendet werden, die sich z. B. für die Synthese von Ammoniak und Kohlenwasserstoffen eignen. Zu diesem Zweck wird gemäß der Erfindung abwechselnd Luft und Wasserdampf, dem bei Verwendung des Gases für die Synthese von Ammoniak auch beschränkte Luftmengen beigemischt sein können, in die einzelnen Kammern eingeleitet und das aus Wasserdampf erzeugte Gas getrennt abgezogen. Hierbei `kann zweckmäßig, ähnlich wie bei der Erzeugung von Wassergas im Schachtgenerator. bei den beiden Perioden des Blasens mit Luft und des Gasens mit Wasserdampf mit verschiedener Zeitdauer der Perioden und verschiedenen Gasgeschwindigkeiten im Brennstoffbett gearbeitet werden. Im Vergleich zum Schachtgenerator kann bei dem Verfahren gemäß der Erfindung durch die Verwendung von mehreren Kammern eine kontinuierliche Erzeugung von Wassergas erzielt werden. Der in den bekannten Wassergasanlagen verwendete Regenerator wird bei der neuen Arbeitsweise durch die Wärmespeicherung in dem heißen Brennstoffrückstand ersetzt. Um die Wärmespeicherung im Rückstand noch zu erhöhen und damit eine stärkere Erwärmung des Vergasungsdampfes zu erzielen, kann der Verbrennungsluft in der Blaseperiode noch brennbares Gas beigegeben werden, z. B. durch Rückführung des bei der Blaseperiode entstehenden Gases. Hierdurch entsteht eine zusätzliche Aufheizung des Rückstandes mit Abfallgas und eine höhere Ausbeute an nutzbarem, wasserstoffreichen Gas.
  • Bei aschenärmeren Brennstoffen wird zweckmäßig ein Teil der Asche wieder in die Kammer zurückgeführt, um die Speicherfähigkeit des Rückstandes für Wärme zu erhöhen. Andererseits kann bei der Verarbeitung aschenreicher Brennstoffe, insbesondere bei Erzeugung von Wassergas, der Gehalt des Brennstoffes an Kohlenstoff durch Zusatz von kohlenstoffreicherem Brennstoff erhöht werden.
  • Eine zur Ausübung des Verfahrens geeignete Vorrichtung besteht erfindungsgemäß vorteilhaft aus einem Füllbunker, der in bekannter Weise mit Einrichtungen zur Trocknung und Vorerhitzung des Brennstoffes versehen sein kann, und aus mehreren, z. B. 4 bis io, geneigten Kammern, die an das untere Ende des Füllbunkers angeschlossen sind und in denen der Brennstoff auf geneigten, mit Gasdurchtrittsöffnungen versehenen, ganz oder teilweise beweglichen Böden bekannter Bauart kontinuierlich oder stoßweise abwärts befördert wird. Die Anordnung der Kammern kann dabei in einer Richtung oder gemäß einem weiteren Teil der Erfindung in zwei entgegengesetzten Richtungen erfolgen, wobei die beweglichen Böden der Kammern über ein Gelenk miteinander verbunden sind und durch einen gemeinsamen Antrieb betätigt werden. Es wird dadurch ein weitgehender Ausgleich der zum Antrieb erforderlichen Kräfte erzielt und ferner der Abschluß der Vergasungskammern gegen den Füllbunker wesentlich verbessert, da bei nach beiden Seiten verlaufenden Kammern die Gasverluste durch den gemeinsamen Füllrumpf, durch den der Brennstoff zugeführt wird, nur halb so groß sind, als wenn die Vergasungskammern nur nach einer Seite angeordnet sind.
  • Um das gesamte Brennstoffbett, das von dem gemeinsamen Bunker ausgeht, in die gewünschte Anzahl von Kammern zu unterteilen, werden in der Richtung des Brennstoffstromes senkrechte, wassergekühlteWände in entsprechender Zahl angeordnet. Auf diese Weise entsteht eine Anzahl von Kammern, die nach dem erfindungsgemäßen Prinzip wechselweise betrieben werden 'können.
  • Zum Anschluß der Kammern an die Zuleitungen für Luft und Gase sind die Kammern oben durch eine Abdeckung abgeschlossen. Die in diese Decke einmündenden Leitungen sind mit umstellbaren Steuerorganen. z. B. Klappen oder Schiebern, versehen, welche die Leitungen abwechselnd an eine gemeinsame Leitung für Luft und an eine gemeinsame Leitung für sauerstoffarme Gase, z. B. Rückgas oder Wasserdampf, anzuschließen gestatten. Falls die erzeugten Gase getrennte Verwendung finden sollen oder hochwertige Gase, z. B. Wassergas, erzeugt werden soll, ist auch der Raum unterhalb des Brennstoffbettes durch Zwischenwände der Einteilung der Kammern entsprechend unterteilt, und die einzelnen Gasräume sind umstellbar an Sammelleitungen für die beiden entstehenden Gasarten angeschlossen.
  • Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist beispielsweise in den Fig. i und 2 dargestellt, und zwar zeigt Fig. i einen senkrechten Schnitt durch einen Ofen mit nach zwei Seiten verlaufenden Kammern, während Fig. 2 die Draufsicht auf drei nach der einen Seite verlaufenden Kammern darstellt.
  • An einen Füllbunker i schließen nach zwei entgegengesetzten Seiten verlaufend die geneigten Kammern 2 an. Diese geneigten Kammern sind mit den ganz oder teilweise beweglichen Böden 3 versehen. Unterhalb der Kammern befinden sich die Gassammelräume 4. Oben sind die einzelnen Kammern durch die Abdeckung 5 geschlossen. Die Kammern sind ferner durch senkrecht verlaufende, bis zur Abdeckung 5 reichende wassergekühlte Wände 6 gegeneinander abgegrenzt. An die Abdeckung der einzelnen Kammern sind die Leitungen 7 angeschlossen, die mit Umsteuerorganen bekannter Bauart 8 versehen sind, mit denen durch die Stutzen 9 die Verbindung mit der Außenluft oder die Verbindung mit der Dampfleitung io hergestellt werden kann. An die Gassammelräume 4 unterhalb der Kammern sind in gleicher Weise mittels Umsteuerorganen i i die Sammelleitungen 12 und 13 für die erzeugten Gase angeschlossen, aus denen die beiden Gasarten mit Hilfe der Gebläse 14 in die Verbrauchsleitungen 15 und 16 gedrückt werden können. Die Leitung 16 führt Gas dem Verbrennungsofen 17 zu, und das entstandene Verbrennungsgas wird durch die Leitung 18 teilweise dem Füllbunker i zwecks Trocknung des Brennstoffes zugeführt und teilweise zwecks Vorentgasung und Zündung des Brennstoffes in den Kammern durch die Leitung i9. dem Brennstoffbett zugeleitet. Die Bewegung des Kammerbodens wird durch den Antrieb 20 üblicher Bauart bewirkt, wobei die nach beiden Richtungen verlaufenden Kammerböden 3 gelenkartig mit dem gemeinsamen Hebel 21 verbunden sind. Bei der Bewegung der Böden mittels dieses Hebels wird der Brennstoff durch die Kammer abwärts befördert und fällt als Rückstand in das Fördermittel 22, z. B. Förderwagen, am unteren Ende der Kammer. Zum besseren Abschluß der Kammern gegen den Eintritt von Luft am unteren Ende derselben sind Klappen 23 angeordnet, welche beweglich auf dem Rückstand auflagern.
  • Der Betrieb der dargestellten Vorrichtung gestaltet sich wie folgt: Die geneigten Kammern 2 werden zunächst im unteren Teil mit ausgebrannter Asche angefüllt. während in den oberen Teil der Kammern und den Füllbunker i der zu vergasende Brennstoff, z. B. ölhaltiger Schiefer oder aschenreiche Kohle, eingefüllt wird, der zweckmäßig durch Absiebung oder Zerkleinerung auf eine maximale Korngröße von 8o bis ioo mm gebracht worden ist. Es wird dann der Verbrennungsofen 17 mit Hilfe von Fremdgas und Luft in Betrieb genommen und das heiße Verbrennungsgas mit den Leitungen 18 in den Füllbunker und mit der Leitung i9 in den oberen Teil der Kammern eingeleitet. Im Füllbunker wird hierdurch eine Trocknung und Vorwärmung des Gutes bewirkt, während im oberen Teil der Kammer der Brennstoff auf die Zündtemperatur von etwa 3oo bis 400° angewärmt wird und durch den im Gas verbliebenen Sauerstoff an der Oberfläche zur Zündung gelangt. Die Regulierung der Temperatur im Füllbunker erfolgt in bekannter Weise durch Rückführung eines Teiles der beim Durchgang durch das Gut abgekühlten Verbrennungsgase, wobei der Überschuß der Gase durch einen Schornstein o. dgl. abgeführt wird. Nach erfolgter Zündung des Brennstoffes in den Kammern wird das Gebläse 14 in Betrieb genommen, das die Gase durch den Boden der Kammern absaugt. Anschließend werden die beweglichen Roste 3 in Betrieb genommen und eine langsame Bewegung des Brennstoffes durch die Kammer eingeleitet. Es entsteht hierdurch allmählich eine über die ganze Kammer verlaufende Brenn- und Vergasungszone. Die ausgebrannte Asche gelangt sc'hließlic'h in den untersten Teil der Kammern und wird in die Transportmittel 22 abgeworfen. Das zunächst heizwertarme und sauerstoffhaltige Gas erreicht schließlich Brenneigenschaften, wenn die Brennzone bis zum unteren Ende der Kammern fortgeschritten ist. Nunmehr wird durch Beschleunigung der Brennstoffbewegung in den Kammern und durch zunehmendes Einsaugen von Luft durch die Leitungen 9 sowie durch Steigerung der Beheizung des Verbrennungsofens 17 die Durchsatzleistung der Anlage gesteigert, wodurch gleichzeitig eine Verbesserung des Heizwertes des entstehenden Gases eintritt. Dieses wird dann für die Beheizung des Verbrennungsofens 17 verwendet. Ein Überschuß an Gas kann für andere Heizzwecke o. dgl. abgegeben werden. Bei kohlenstoffarmen Brennstoffen ist bei dieser bekannten Betriebsweise nur ein geringwertiges Gas zu erzielen, und infolge Verschlackungsgefahr kann nur mit geringen Durchsätzen gearbeitet werden.
  • Zur Steigerung des Durchsatzes und zur Erzeugung eines heizkräftigeren Gases wird nunmehr nach der Erfindung die Anlage auf Wechselbetrieb der einzelnen Kammern umgestellt. Hierzu werden z. B. die drei Kammern der rechten Seite eines Ofens durch Einsaugen von Luft über die Steuerorgane 8 betrieben, während gleichzeitig die drei linken Kammern des Ofens unter Zuführung von Wasserdampf durch die Leitung io betrieben werden. Die Abführung der Gase aus den Kammern erfolgt dabei mit Hilfe der Steuerorgane i i, für das aus Luft entstandene Gas mittels der Sammelleitungen 13 und 16, während gleichzeitig das aus Dampf erzeugte, vorwiegend wasserstoffhaltige Gas durch die Leitungen 12 und 15 abgeführt wird. Durch gleichzeitige periodische Umstellung der Steuerorgane 8 und i i wird den Kammergruppen abwechselnd Luft und Wasserdampf zugeführt und die entstandenen Gase ebenso abwechselnd durch die Leitungen 13 und 12 abgeführt. Nach beispielsweise 5 Minuten wird durch Umstellung der Organe 8 und i i die rechte Hälfte des Ofens mit Dampf geblasen und die linke Hälfte durch Einsaugen von Luft betrieben. Nach weiteren 5 Minuten werden die Organe 8 und i i wieder umgestellt und dieser Wechsel in gleichmäßigen Abständen fortgesetzt. Es steht dann in der Leitung 15 ein hochwertiges Gas zur Verfügung, während in der Leitung 16 das heizwertärmere Gas gesammelt und zur Beheizung der Anlage selbst in dem Verbrennungsofen 17 verbrannt wird. Infolge der erheblichen Verminderung ,der Verbrennungstemperaturen im Brennstoffbett ist durch die Erfindung die Verschlackungsgefahr beseitigt, und die Anlage kann mit wesentlich gesteigertem Durchsatz betrieben werden. Falls nur auf ein gutes Heizgas Wert gelegt wird oder z. B. für metallurgische Zwecke wasserstoffhaltiges Gas nicht erwünscht ist, kann an Stelle von Dampf rückgeführtes Gas oder Kohlensäure in die Kammern eingeleitet werden. Das auf diese Weise erzeugte Gas hat gegenüber dem direkt durch Luft erzeugten Gas infolge Reduzierung der Kohlensäure und zusätzlich aufgenommener flüchtiger Bestandteile aus dem Brennstoff einen höheren Heizwert. Die Kühlwirkung auf das Brennstoffbett kann in nahezu gleicher Weise erzielt werden wie beim Einleiten von Wasserdampf.
  • Bei Verarbeitung von Ölschiefer und bituminöser Kohle sind Vorrichtungen zum Abscheiden von Kohlenwasserstoffen o. dgl. aus den erzeugten Gasen in bekannter Weise vorgesehen.
  • Falls in der Anlage Wassergas etwa für Synthesezwecke erzeugt werden soll und zu diesem Zweck ungleiche Perioden für die Beaufschlagung der Kammern mit den verschiedenen Vergasungsmitteln gewählt werden, werden z. B. von den sechs vorhandenen Kammern gleichzeitig zwei mit Luft beaufschlagt, während vier Kammern mit Dampf betrieben werden. Auf diese Weise ist es möglich, das Brennstoffbett z. B. 2 Minuten mit Luft (Blaseperiode) zu betreiben und anschließend 4 Minuten unter geringer Belastung mit Dampf zu beaufschlagen (Gaseperiode), ähnlich der bei Wassergasgeneratoren üblichen Betriebsweise.
  • Im Verfahren gemäß der Erfindung können zur Steigerung der Ausbeute an wasserstoffreichen Gasen noch gasförmige oder flüssige Kohlenwasserstoffe, zweckmäßig aus dem Verfahren selbst, z. B. Teer oder die Restgase einer Kohlenwasserstoffsynthese, dem reduzierenden Vergasungsmittel beigemischt werden. Die beigemischten Stoffe werden dabei vorwiegend in Wasserstoff übergeführt.
  • Die Erfindung löst die Aufgabe, zur Versehlaekung neigende, insbesondere aschenreiche Brennstoffe, betriebssicher zu vergasen und hierbei einen hohen Anteil des Brennstoffes als flüssige Kohlenwasserstoffe und hochwertiges Gas. zu gewinnen, während man sich bisher in solchen Fällen vorwiegend mit der Gewinnung der Schwelprodukte begnügen mußte und in ungünstigen Fällen sogar fremde Brennstoffe für die Beheizung der Anlage aufgewendet werden mußten.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Schwelen und Vergasen von Brennstoffen in einer geneigten Kammer durch Einleiten von sauerstoff- und wasserdampfhaltigen Vergasungsmitteln in das Brennstoffbett, gekennzeichnet durch zwei oder mehrere zweckmäßig an einem gemeinsamen Füllbunker oder einer Trockenvorrichtung angeschlossene Kammern, in welche einzeln oder gruppenweise abwechselnd sauerstoffreiches, vorwiegend oxydierendes, und sauerstoffarmes, vorwiegend reduzierendes, Vergasungsmittel eingeleitet werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung heizkräftiger Gase die mit den verschiedenen Vergasungsmitteln erzeugten Gase getrennt abgezogen werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung von Wassergas in die einzelnen Kammern oder Kammergruppen abwechselnd Luft und Wasserdampf eingeleitet werden, zweckmäßig mit verschiedener Dauer der beiden Perioden und mit verschiedener Geschwindigkeit der Gase.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß dein sauerstoffhaltigen Vergasungsmittel brennbares Gas beigemischt wird zwecks Aufheizung der Aschenschicht.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Brennstoffasche. teilweise in die Kammern zurückgeführt wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem reduzierenden Vergasungsmittel zusätzlich flüssige oder gasförmige Kohlenwasserstoffe in die Kammern eingeführt werden.
  7. 7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch r bis 6, gekennzeichnet durch einen Füllbunker, der in zwei oder mehrere geneigte Vergasungskammern ausmündet, durch die der Brennstoff hindurchbewegt wird, ferner durch Zuleitungen für Gase verschiedener Zusammensetzung, an welche die Kammern in periodischem Wechsel angeschlossen werden. B. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern nach zwei entgegengesetzten Richtungen an den Füllbunker angeschlossen sind. g. Vorrichtung nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die nach zwei Richtungen verlaufenden Kammern mit beweglichen Böden ausgestattet sind, die durch einen gemeinsamen Antrieb betätigt werden. io. Vorrichtung nach Anspruch 7 bis g, gekennzeichnet durch eine oder mehrere, zweckmäßig gekühlte Wände, welche die geneigten Kammern in der Längsrichtung unterteilen. i i. Vorrichtung nach Anspruch 7 bis io, gekennzeichnet durch den Kammerwänden entsprechende Zwischenwände, welche den Gassammelraum unter dem Brennstoffbett in Einzelräume unterteilen, sowie durch periodisch umsteuerbare Ableitungen für Gase aus den einzelnen Räumen oder Gruppen von Räumen.
DEM274A 1949-10-29 1949-10-29 Verfahren und Vorrichtung zum Schwelen und Vergasen von Brennstoffen Expired DE828427C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEM274A DE828427C (de) 1949-10-29 1949-10-29 Verfahren und Vorrichtung zum Schwelen und Vergasen von Brennstoffen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEM274A DE828427C (de) 1949-10-29 1949-10-29 Verfahren und Vorrichtung zum Schwelen und Vergasen von Brennstoffen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE828427C true DE828427C (de) 1952-01-17

Family

ID=7290621

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEM274A Expired DE828427C (de) 1949-10-29 1949-10-29 Verfahren und Vorrichtung zum Schwelen und Vergasen von Brennstoffen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE828427C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0045256A2 (de) * 1980-07-30 1982-02-03 Centre National Du Machinisme Agricole, Du Genie Rural, Des Eaux Et Des Forets (Cemagref) Verfahren und Vorrichtung zum Vergasen von Pflanzenmaterialien

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0045256A2 (de) * 1980-07-30 1982-02-03 Centre National Du Machinisme Agricole, Du Genie Rural, Des Eaux Et Des Forets (Cemagref) Verfahren und Vorrichtung zum Vergasen von Pflanzenmaterialien
FR2487847A1 (fr) * 1980-07-30 1982-02-05 Cneema Procede et installation de gazeification de matieres d'origine vegetale
EP0045256A3 (de) * 1980-07-30 1982-02-10 Centre National Du Machinisme Agricole, Du Genie Rural, Des Eaux Et Des Forets (Cemagref) Verfahren und Vorrichtung zum Vergasen von Pflanzenmaterialien

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3635215C2 (de)
DE2927240C2 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Vergasen von stückigen Brennstoffen mit Vorschwelung und Cracken der Schwelgase im Gasgenerator
DE2819419A1 (de) Betriebsverfahren fuer eine kohlevergasungsanlage
DE3612888A1 (de) Kombinierter gas-/dampfturbinen-prozess
EP0136255A2 (de) Reaktorvorrichtung zur Erzeugung von Generatorgas aus brennbaren Abfallprodukten
DE3307848A1 (de) Verfahren zur nachverbrennung und reinigung von prozessabgasen
EP2281864B1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Vergasung fester Brennstoffe
DE1044334B (de) Verfahren zur Erzeugung von Brenngas, insbesondere Synthesegas, und eines koksartigenBrennstoffes
EP0850289B1 (de) Verfahren und vorrichtung zur brenngasherstellung
DE3605715A1 (de) Verfahren und einrichtung zum vergasen fossiler brennstoffe und reformieren gasfoermigen brennstoffes zwecks erzeugung eines hauptsaechlich co und h(pfeil abwaerts)2(pfeil abwaerts) enthaltenden gases
DE828427C (de) Verfahren und Vorrichtung zum Schwelen und Vergasen von Brennstoffen
DE10030778C2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung eines Brenngases aus Biomassen
CH283414A (de) Verfahren und Vorrichtung zur Durchführung von Prozessen, bei welchen fein verteilte feste Stoffe mit Gasen in Berührung gebracht werden.
AT506919B1 (de) Verfahren und vorrichtung zur vergasung fester brennstoffe
EP1167492B1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung eines Brenngases aus Biomasse
DE69002446T2 (de) Vorrichtung zum Vergasen fester Brennstoffe.
DE897310C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Vergasung von Brennstoffen
DE3523765A1 (de) Verfahren zur vergasung kohlenstoffhaltiger brennstoffe und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens
DE2747571A1 (de) Verfahren zum kontinuierlichen erzeugen eines reduktionsgases und vorrichtung zum durchfuehren des verfahrens
DE740734C (de) Verfahren zur ununterbrochenen Erzeugung von Wassergas
DE3816085C2 (de)
DE599796C (de) Verfahren zur Herstellung von heizwertreichen Gasen aus bituminoesen Brennstoffen in Drillingsgeneratoren
DE570295C (de) Gasgenerator
DE102006058673A1 (de) Vorrichtung und Verfahren zur Schwachgaserzeugung aus organischen Energieträgern
US2700596A (en) Process and apparatus for the low-temperature carbonization and gasification of combustibles