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Hochfrequenzenergiekabel mit in Teilleiter aufgeteiltem Innen- und
Außenleiter Bei koaxialen Hoclifrequenzkabeln ist es bekannt, nicht nur den Außenleiter,
sondern auch den rohrf(*irmigeii Innenleiter aus mehreren längs verlaufenden Bändern
ringstückförmigen Querschnitts, vorzugsweise aus zwei halbschalenförmigen Bändern
herzustellen. Werden derartige Hochfrequenzkabel zur Übertragung großer Energien,
z. B. zur Speisung von Sendeantennen, benutzt, so können zwischen dem Innen- und
Außenleiter höhere SpaniuIngen auftreten.
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Die Vrfindung geht von der Erkenntnis aus, daß bei fiochfre<luenzenergiekabeln
mit in Teilleiter aufgeteiltem Innen- und Außenleiter Feldverzerrungen an den Trennfugen
zwischen den Teilleitern in tangentialer Richtung, d. 1i. in einer senkrecht zur
Leiterachse liegenden Ebene entstehen können. Für den Fall, daß der rohrförmige
Innenleiter und der Außenleiter in bekannter Weise mit Querrillen versehen werden,
entstehen außerdem noch Feldverzerrungen in axialer Richtung, d. h. in einer Ebene
durch die Leiterachse. Durch diese Feldverzerrungen werden Spannungsdurchschläge
zwischen dem Innen- und Außenleiter begünstigt. Die Gefahr von Spannungsdurchschlägen
ist dann besonders groß, wenn die Stellen der Feldverzerrungen in tangentialer und
in axialer Richtung örtlich zusammenfallen.
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Gemäß der Erfindung werden bei Hochfrequenzenergiekabeln mit in Teilleiter
aufgeteiltem Innen-und :'#,ußenleiter, insbesondere bei Hochfrequenzenergiekabeln
mit rohrförmigem Innenleiter, die Trennfugen zwischen den Teilleitern des Innen-
und Außenleiters in der Umfangsrichtung gegeneinander verdreht,' vorzugsweise um
etwa.go°. Für den Fall,
claß in den Innen- und Außenleiter in Abständen
Querrillen eingedrückt sind, können die Querrillen (es Innen- und Außenleiters in
Längsrichtung gegeneinander versetzt werden.
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In der Fig. ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Der Innenleiter besteht aus den beiden halbschalenförmigen Bändern i und 2, die
mit ihren Seitenrändern stumpf aufeinanderstoßen, so daß zwischen den Bändern die
längs verlaufenden Trennfugen a verbleiben. Zur Vergrößerung der Biegsamkeit und
Druckfestigkeit sind in Abständen die Querrillen 3 eingedrückt. Ebenso wie der Innenleiter
besteht auch der Außenleiter aus zwei halbschalenförmigen Bändern q. und 5 mit den
in Abständen eingedrückten Querrillen 6 und 7. Die zwischen den Bändern .4 und 5
vorhandenen längs verlaufenden Trennfugen sind mit b bezeichnet. Beim Minenleiter
sind die Querrillen der halbschalenförmigen Bänder um einen kleinen Betrag gegeneinander
versetzt, so daß erstens die Seitenränder der Bänder trotz der Vorsprünge der Querrillenenden
auf der ganzen Länge glatt aufeinanderliegen, zweitens das gegenseitige Übereinanderschieben
der Seitenränder vermieden wird und drittens die Querrillen der Halbschalen möglichst
zu punktförmigen Querrillenstellen zusammenfallen. Zur Zentrierung des Innenleiters
innerhalb des \tißenleiters dienen die in Abständen vorgesehenen Distanzscheiben
8, die zwischen den Rillen 6 und 7 ein und desselben Außenleiterbandes gelagert
und somit gegen Verrutschen in Längsrichtung gesichert sind.
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Die Erfindung besteht nun darin, die Innenleiterbä nder i und 2 und
die Außenleiterbänder d und 5 so anzuordnen, daß die Trennfugen a des Innenleiters
und die Trennfugen b des Außenleiters in der Umfangsrichtung gegeneinander verdreht
sind, vorzugsweise um etwa 9o°. Ferner wird eine Versetzung der Querrillen des Innen-
und Außenleiters in Längsrichtung vorgenommen. Dadurch wird erreicht, daß die für
Spannungsdurchschläge gefährdeten Stellen, d. h. dort, wo starke Feldverzerrungen
auftreten, örtlich nicht zusammenfallen. Um die gegenseitige Versetzung der Querrillen
in Längsrichtung zu ermöglichen, muß der gegenseitige Abstand der Außenleiterquerrillen
mit dem Querrillenabstand des Innenleiters übereinstimmen oder ein gerades Vielfaches
desselben betragen. Im dargestellten Fall ist der Querrillenabstand des _\ußenleiters
doppelt so groß wie der Querrillenabstand des Innenleiters. (1)er dem :\ußenleiter
folgen die gut leitende Haltebandwicklutig cg zum Zusammenhalten der Außenleiterbänder
q und 5, der wasserdichte Kabelmantel io und die in imprägnierte Faserstoffschichten
i i und 12 eingebettete .\Ietallbandbewehrung 13.
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Die Fig. ist nur als Ausführungsbeispiel zur Erläuterung der Erfindung
zu betrachten. Sowohl der Leiter als auch die Isolierung können in anderer Weise
ausgebildet sein, ohne vom Wesen der Erfindung abzuweichen. Beispielsweise können
die in die halbschalenförmigen Bänder eingedrückten Querrillen fortfallen. Ferner
können sowohl der Innenleiter als auch der Außenleiter aus mehr als zwei Bändern,
z. B. aus vier Bändern mit kreisringförmigem Querschnitt bestehen. Der Innenleiter
kann auch als geteilter Volleiter ausgebildet sein. Ebenso kann an Stelle der Distanzscheibenluftraurnisolierung
ein anderer :\ufl>au des Dielektrikums treten. Ferner können die Teilleiter des
Innen- und Außenleiters mit großem Schlag angeordnet sein, derart, daß sie angenähert
in Längsrichtung verlaufen.
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Die Erfindung ist ferner sinngemäß anwendbar bei symmetrischen Hochfrequenzenergiekabeln,
indem man die erfindungsgemäß vorgeschlagenen Maßnahmen in bezug auf die beiden
Innenleiter und gegebenenfalls auch in bezug auf den Schirm anwendet. Auch kann
die Erfindung bei anderen Kabeln angewendet werden, bei denen infolge der Aufteilung
der Leiter in Teilleiter das gleiche I'robletn auftritt, z. B. bei Hochspannungskabeln
für die Starkstromübertragung.