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Tragbares Blitzlichtgerät mit Gasentladungslampe In neuerer Zeit sind
Blitzlichtgeräte bekanntgeNvorden, die kurze, sehr intensive Lichtblitze in einer
Gasentladungslampe erzeugen. Zu diesem Zweck wird ein Kondensator von einer Hochspannungsquelle
aufgeladen und kurzzeitig über die I?iitladungsstrecke entladen.
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Geräte dieser .@rt werden u. a. voll Pressefotografen, Fotoreportern
und -amateuren für fotografische Aufnahmen benutzt. Es ist daher vorgeschlagen worden,
alle für den Betrieb des Gerätes notwendigen Teile in 'ein tragbares Gehäuse einzubauen
und diesem eine möglichst kleine, leicht transportable 1#'ortn finit möglichst geringem
Gewicht zu "eben. und die außerhalb des Gehäuses liegenden Teile tllöglichst handlich
zu gestalten. Das Gehäuse enthält also den Kondensator zur Speicherung der elektrischen
Energie, eilte Aufladeeinrichtung für den Kondensator, die je nach dem, oll es sich
um Netz-, Batterie- oder Verbundbetrieb handelt, verschieden ausgebildet sein kann.
Zum Beispiel wird ein Wechselrichter benutzt, der einen Transformator speist; auf
der Hochspannungsseite des Transformators wird eine Gleichrichtung und gegebenenfalls
eine Spannungsverdoppelung- oder -vervielfachung vorgenommen. 1#'erner enthält das
Gehäuse eine Auslösungsvorrichtung, um den Lichtblitz im gewünschten Augenblick
zu erzeugen, z. B. einen Kontakt, der vom Verschlug der fotografischen Kamera' synchron
betätigt wird. Solche tragbaren Geräte bekannter .lusführung werden an einem Schulterriemen
an eitler Körperseite getragen.
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Die Gasentladungslampe wird mit einer stabförmigen Halterung, in der
weitere elektrische Bauteile, z. B. die Zündspule, eine Kontrollampe, ein Atislösekopf
angeordnet sind, an der Kamera befestigt und das Blitzlicht durch einen Reflektor
auf das Objekt geworfen, Gehäuse und Lampe sind
durch ein mehradriges
Kabel verbunden, das die Hochspannung vom Kondensator zur Lampe ztiführt und die
Kontroll- und Bedienungsleitungen enthält.
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Dieser bekannten Anordnung haftet eine Reihe von Nachteilen in der
technischen Ausführung und im Gebrauch an. Das Verbindungskabel führt eine Gleichspannung
von 2000 bis 250o V, es sind also Vorkehrungen zum Schutz gegen Berührung der hochspannungführenden
Teile bei unbeabsichtigtem oder unvorsichtigem Lösen des Kabels, große Isolationsabstände
und besondere Isolierstoffe notwendig. Das Kabel muß zugentlastet sein, es darf
beim Anschrauben oder Einsetzen der Stecker in die Anschlüsse nicht auf Verdrehung
beansprucht sein, es behindert den Benutzer und ist ständig gefährdet, durch Knickung
oder Betreten beschädigt zu werden. Für das Aufsetzen der Lampe mit (lern Reflektor
und Halter auf die Kamera muß eine schnell lösbare und doch sichere Befestigung
geschaffen werden, die die Reflektorachse selbsttätig zur optischen Achse der Kamera
ausrichtet, damit der Aufnahmegegenstand auch im Bildausschnitt beleuchtet wird.
Die Berücksichtigung aller dieser Forderungen bedingt technischen Aufwand und damit
Gewicht. 1)as Gewicht der Lampe niit Zubehör und eines Teiles des Kabels belastet
die Kamera, macht die Handhabung schwerfällig und führt zur Ermüdung. Es entstehen
Störungsquellen und damit Quellen des Ärgers für den Benutzer.
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Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, diese Ouellen durch einen grundsätzlich
anderen Aufbau des Gerätes auszuschalten, und die Lösung bringt beträchtliche Vorteile
in Gestaltung und Gewicht und damit in der Handhabung itnd Anwendungsmöglichkeit.
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Nach dem Grundgedanken der Erfindung wird die Gasentladungslampe mit
ihrem Reflektor mit dem Gehäuse, das das elektrische Zubehör enthält, vereinigt,
so daß das störende Verbindungskabel in Fortfall kommt. Die Kamera wird auf dem
Gehäuse befestigt. Das Gehäuse wird nicht mehr seitlich am Körper, sondern an einem
Nackenriemen vor der Brust getragen. Diese Tragweise ist bekanntlich viel bequemer
als eine seitliche und bringt eine Reihe von Vorteilen für die Handhabung des Gerätes,
die aus der Beschreibung einer beispielsweisere Ausführungsform des Erfindungsgedankens
im folgenden hervorgehen wird. Die Erläuterung wird durch eine Zeichnung unterstützt
: in dieser bedeutet Fig. i eine Schrägansicht des Blitzlichtgerätes mit Kamera,
Fig. 2 einen waagerechten Schnitt in Höhe der Reflektorachse.
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Das Gehäuse i aus Preßstofff oder Metall oder Holz mit einem wetterfesten
Oberflächenschutz aus Lack- oder Kunstlederüberzug nimmt das Chassis 2 auf, in dem
die elektrischen Bauteile der Stromversorgung und des Entladungskreises angeordnet
sind. Mit einem Schalter j wird das Gerät eingeschaltet bzw. in Benutzungspausen
ausgeschaltet, um den oder die Ladekondensatoren 6 zu schonen. an Lämpchen 8 zeigt
durch sein Aufleuchten am Rand des Gesichtsfeldes die Betriebsbereitschaft an. Die
Auslösevorrichtung besteht aus einem Schalter g, der vorzugsweise als Druck- oder
Tippschalter ohne gerastete Schaltstellung ausgebildet ist, und einem Relais io.
Der Schalter 9 wird betätigt, wenn der Lichtblitz unabhängig vom Verschluß
der Kamera ausgelöst werden muß, weil dieser keinen Synchronkontakt besitzt, und
ist vorteilhaft so angeordnet, daß mit einer Hand dieser Schalter, mit der anderen
der Auslöseknopf für den Verschluß an der Kamera bedient werden kann. Besitzt jedoch
der Kameraverschluß einen Synchronkontakt, so wird dieser über eine zweipolige Leitung
i i mit Stecker 12 eileer Buchsen im Gehäuse mit dem Relais io der Auslösevorrichtung
verbunden und der Lichtblitz automatisch im Zeitpunkt der Öffnung des Verschlusses
ausgelöst. Eine Pilotlampe i-1 an der Vorderseite des Gehäuses, die durch einen
weiteren Schalter 1 5 betätigt wird, bietet die Möglichkeit, lichtschwache Objekte
mit mäßiger Helligkeit vor der Aufnahme so weit auszuleuchten, daß die Kameraxverte
eingestellt werden können.
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Wie Versuche ergeben haben, ist es vorteilhaft, daß der Sammler 3
nach Öffnung eines Schiebers in der Rück-,vand oder im Boden des Gehäuses herausgezogen
wird, um ihn über einen Ladegleichrichter in bekannter Weise zu laden. Es kann jedoch
auch vorgesehen \verden, den Sammler, z. B. unter Mehrfachausnutzung des Transformators
und Gleichrichters im Gerät, zu laden, ohne ihn aus dem Gehäuse herauszunehmen.
In diesem Falle ist im Gehäuse ein Außenanschluß für die Verbindung mit dem Netz
vorgesehen. Das getrennte Aufladen bietet jedoch neben dem V cirzug der Gewichtsersparnis
die Sicherheit, daß schädliche Dämpfe aus dem Sammler nicht zit Korrosionen im Gerät
führen können.
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An den schmalen Seiten 22 des Gehäuses ist der verstellbare Nackenriemen
16 befestigt, mit dein das Gerät vor der Brust getragen wird. Es ist zweckmäßig,
der Gehäuserückwand 17 zur besseren Anpassung an die Körperform eine schwache Hohlwölbung
zu geben und eine einklappbare, verstellbare Stütze vorzusehen, damit (las Gehäuse
s<> hängt, daß Reflektor- und Objektwachse waagerecht liegen, wie es für Aufnahmen
nötig ist. die ite normaler .l#ugenl)erspehtive gernac'#it werden.
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Der Reflektor icg nimmt im wesentlichen die Vorderseite des Gerätes
ein. In ihm ist die Gasentladungslampe 2o angeordnet. Der Reflektor kann auswechselbar
sein, um mit verschiedenen Reflektoren den Winkel des Lichtblitzes dem Bildwinkel
des jeweils benutzten Objektivs optimal anzupassen. Es kann aber auch ein Kompromiß
geschlossen werden, indem ein Reflektor besonderer Form, z. B. .ein facettierter
1Zeilelctor, fest eingebaut ist, der für die gebräuchlichen Objektive einte mittlere
Bildausleuchtung gibt, oder ntir "feile. z. B. die Randzone, auswechselbar sind.
In einer Weiterbildung des Gerätes nach der I-rhndung ist die
Reflektorachse
in der senkrechten Ebene begrenzt schwenkbar, um die Parallaxe zwischen Objektiv-und
Reflektorachse ausgleichen zu können.
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In einer weiteren Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist der Reflektor
in der Ebene der Gehäusevorderwand durch eine Klarscheibe 21 abgedeckt, uni die
empfindliche Gasentladungslampe gegen Stoß und den hochspiegelnden Reflektor vor
Staub zu schützen. Die Klarscheibe besteht aus einem Werkstoff, der für das dem
Sonnenspektrum ähnliche Licht des Entladtiti;gsblitzes möglichst verlustfrei durchlässig
ist. Wie Versuche ergehen haben, eignen sich dafür vorzüglich Kunststoffe auf der
Basis des :@letliylakrylsäureesters. Es ist dabei möglich, den gläserneu Schutzkolben
für die Gasentladungsstrecke der Lampe einzusparen. Es besteht weiter die Möglichkeit,
der Klarscheibe in an sich bekannter Weise durch Verrippung, Facettierung oder Schliff
eine solche Oberfläche zu geben. claß durch Linsenwirkung die Lichtführung durch
den Reflektor noch unterstützt wird (Feinverteilung), z. 13. derart, daß der Lichtstrahl
in den Randzonen diffus gehalten wird oder daß Reflexionsfehler des Reflektors,
bedingt durch die im Vergleich zu seinen Abmessungen große Ausdehnung der Lichtduelle
korrigiert werden. Eine solche Linsenwirkung kann vorteilhaft auch derart ausgenutzt
werden. daß die Klarscheibe einen schwach exzentrischen Brennpunkt erhält und der
schon erwäliiite Parallaxenfehler statt durch Schwenkung der Reflektorachse durch
Drehung der Scheibe um igo' für zwei Grobabstände. z. B. Einzel- oder Gruppenaufnahme
ähnlich einer Nah-Fern-Einstellung, behoben wird.
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Die fotografische Kamera 13 wird an einem Stativ rh befestigt,
das bei Nichtgebrauch in das Gehäuseversenkt oder in eine an seiner oberen oder
seitlichen Schmalseite befindliche rinnenförmige Vertiefung eingeklappt wird. Das
Stativ ist in bekannter Weise z.13. teleskopartig ausziehbar, so <laß die Kamera
unabhängig davon. wie hoch das Blitzlichtgerät am Körper getragen wird, sich für
die Aufnahme in bequemer Höhe vor dem Auge befindet und schußbereit ist: Spiegelreflexkameras
können auch auf der Oberseite des Gehäuses unmittelbar befestigt werden. Durch besondere
konstruktive Maßnahmen wird erreicht, daß die optische Achse des Objektivs parallel
zur Reflektorachse (Normale auf der Gehäusevorderfläche) ausgerichtet ist, da das
kombinierte Kamera- und B1itzlichtgerät mit dem Körper mittels des Suchers bzw.
Entfernungsmessers auf das Objekt gerichtet wird. Bei Teleskopstativen aus Zylinderrohren
sind abweichend von den gebräuchlichen Ausführungen Maßnahmen getroffen, daß die
einzelnen Rohrstucke sich nicht gegeneinander verdrehen können (Drehsicherung).
Schließlich läßt sich an dem Stativ eine Stellvorrichtung vorsehen, mit deren Hilfe
die Kamera nach einmaliger Einrichtung immer wieder auf die passende Augenhöhe ausgefahren
werden kann.
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Durch die Erfindung wird ein tragbares Blitzlichtgerät mit Gasentladungslampe
geschaffen, das in Kombination mit einer an ihm befestigten fotografischen Kamera
gegenüber den bekannten Ausführungen außerordentliche Vorteile im Gebrauch, gekennzeichnet
durch liandlichenAufbau und Übersichtlichkeit, mit wenigen Handgriffen zu schaffende
Betriebsbereitschaft, leichte Beweglichkeit, behinderungsfreie Tragweise bei ausgeglichener
Gewichtsverteilung und größere Betriebssicherheit, aufweist. Der gedrängte, in einem
Gehäuse ztisaminengefaßte Aufbau ermöglicht Einsparungen an Gewicht und Fertigungskosten.