DE82795C

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Publication number: DE82795C
Application number: DENDAT82795D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Durch die vorliegende Aborteinrichtung soll die Beschmutzung des Abortbeckens dadurch vermieden und das Herausfallen der Kothmassen dadurch erleichtert werden, dafs jedesmal bei der Benutzung eine Papiereinlage in das Becken geworfen wird, welche die Fäkalien aufnimmt und vermöge der geringen Reibung an der Beckenwand und des Zusammenhaltens der gesammten Masse leichter und sicherer aus einer sich unterhalb bildenden Oeffnung herausfallen läfst, als es bisher möglich war.

Zu diesem Zweck besteht der Abort in einem kegelförmigen, aus zwei Hälften gebildeten Becken, welche aus einander geklappt werden können, und aus kegelförmigen Papierdüten von demselben spitzen Winkel. Zu den Papierdüten wird ein leicht auflösliches Holzpapier verwendet, welches unter dem E^influfs der in jedem Fall in den Abort auch ohne Spülung gelangenden Flüssigkeit bald zergeht.

Auf beiliegender Zeichnung ist eine einfache Form eines solchen Abortes dargestellt.

Fig. ι zeigt eine Ansicht des Abortes,

Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie x-x der

Fig- ι,

Fig. 3 zeigt in vergröfsertem Mafsstabe den

Schnitt an der Fuge des Beckens,

Fig. 4 zeigt eine Papierdüte.

Das aus den Theilen A A¹ bestehende Becken ist um die Zapfen B drehbar aufgehängt. Die beiden Hälften greifen mit Nuthen und Federn α a^l in einander und sind durch eine Gummieinlage b abgedichtet. Die beiden Theile haben je ein Rohr C C\ in welchen die Achsen D D¹ drehbar befestigt sind, welche je zwei Hebelarme EE, E¹E¹ tragen, deren andere Enden gelenkig mit einander verbunden sind, so dafs ein Kniehebelwerk gebildet wird. Dies wird durch den mit Gegengewicht G versehenen Hebel F von der Druckstange H aus bethätigt.

Die punktirten Linien der Fig. 1 zeigen das Becken in geöffnetem Zustande.

Fig. 4 zeigt eine Papierdüte in Ansicht, welche in beinahe jeder Lage eingeworfen werden kann und sich immer genau an das Becken anlegt.

Die sich unterhalb bildende Oeffnung braucht durchaus nicht die Breite des oberen Randes der Düte zu haben, da diese sich leicht zusammenlegt, vielmehr kann die Oeffnung in der Regel viel enger gestaltet sein, als es bei den üblichen Anlagen der Fall ist.

Das Oeffnen der beiden Beckenhälften kann auch auf andere Weise, als durch die hier dargestellte Anordnung stattfinden, obwohl vorliegende Einrichtung den Vorzug hat, dafs nicht nur der untere Theil der Düte den Stützpunkt verliert, sondern auch die ganze seitliche Unterstützung durch die Senkrechtrichtung derselben aufhört.

Diese neue Anordnung bietet namentlich da Vorzüge, wo Wassermangel herrscht und eine directe Ansammlung der Fäkalien stattfindet.

Mittelst des angegebenen Systems der Einhüllung der Fäkalien in besondere Düten ist es möglich, durch Tränkung des Papieres mit desinficirenden Stoffen eine Desinficirung der Fäkalien auf die vortheilhafteste Weise zu er-

reichen. Es wird gerade an der Oberfläche die desinficirende Masse zur Anwendung kommen und so, selbst wenn keine Volldesinficirung stattfinden sollte, jedenfalls doch der Austritt nicht nur von stinkenden Gasen, sondern auch von Mikroorganismen jeder Art wirksam verhindert wird.

Claims

Patent-Anspruch:

Ein zweitheiliges Abortbecken in Kegelform mit hineinpassender, die Beschmutzung des Beckens verhindernder, zweckmä'fsig mit Desinfectionsmitteln impra'gnirter Düte, dessen Hälften AA¹ nach dem Gebrauch zum Durchlafs der Düte aus einander klappbar sind.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.