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[Technisches Gebiet]
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Die
Erfindung betrifft ein sanitäres
Entstopfungsgerät
zur Entstopfung eines verstopftes Fallrohrs, das von einem Klosett-
oder Waschbecken, einer Badewanne oder dgl. zu einer Abortgrube,
einer Hausentwässerung
oder einer Kanalisation führt.
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[Stand der Technik]
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Zur
Verstopfungsentfernung eines durch Fäkalien, Speisereste, Haarballen
u. dgl. verstopften Fallrohrs verwendet man mechanische und chemische
Entstopfungsmittel. Ein typisches mechanisches Entstopfungsmittel
ist eine Bad- oder Klosettpumpe, die entweder eine Kolben-Zylinder-Einheit oder
nur einen Stiel aufweist. Beide Typen von Entstopfungspumpen weisen
an ihrem unteren Ende eine Saugnapf aus einem elastischen Werkstoff
auf, die mit ihrem Rand dicht um die Ablauföffnung eines zu entleerendes
Sumpfes (z.B. eines Klosett- oder Waschbeckens, einer Badewanne
u.dgl.) auf der Bodenwand des Beckens verformt angedrückt wird,
um im Innenraum einen Unterdruck herzustellen, wodurch das stillstehende
Wasser im Fallrohr nach oben rückgesaugt
und die an der Innenwand des Fallrohrs anhaftenden Verstopfungsmasse
abgelöst wird.
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Die
bekannten Bad- oder Klosettpumpen hat die folgenden Nachteile:
- 1) Das Wasser wird nach oben gezogen. Dafür ist eine
zusätzliche
Energie zum Überwinden
der Schwerkraft erforderlich. Infolgedessen wird die wirksame Energie
zum Lösen
der Verstopfungsmasse vermindert.
- 2) Das wirksame Volum einer Pumpe ist begrenzt und gegenüber dem
Innenraum des Fallrohrs nur gering. Deshalb ist die durch das Saugen
angeregte Bewegung des Wassers im Fallrohr schwach.
- 3) Die abgelöste
Verstopfungsmasse wird zuerst durch das Saugen nach oben aufgeschwemmt. Dann
sinkt sie nach unten ab. Während
des Absinkens kann sich die abgelöste Verstopfungsmasse wieder
an der früher
verstopften Stelle ablagern, was zu einer sekundären Verstopfung führen kann.
- 4) Ein Fallrohr ist normalerweise mit einer normal geschlossenen
Verschlußkappe
versehen, die durch ein Gewicht in ihrer Schließstellung gehalten. Eine solche
Verschlußkappe
ist erforderlich, um ein Eindringen der üblen Gerüche von der Abortgrube oder
der Kanalisation in das Haus zu vermeiden. Durch das Saugen wird
die Verschlußkappe
nur fester in ihrer Schließstellung
gehalten. Deshalb kann die abgelöste
Verstopfungsmasse nicht schnell in die Abortgrube/Kanalisation abgeleitet
werden, und die Gefahr einer sekundären Verstopfung wird erhöht. Darüber hinaus
kann mit einer solche Entstopfungspumpe nur eine Verstopfungsmasse
(in Flußrichtung)
vor der Verschlußkappe,
aber nicht eine hinter dieser liegende Verstopfungsmasse gelöst werden.
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Wegen
der schlechten Wirksamkeit der Entstopfungspumpe muß man mit
hohem Zeit- und Kraftaufwand durch wiederholtes Saugen eine Verstopfung
entfern. In einigen Umständen
ist mit einer solchen Pumpe eine Entstopfung sogar unmöglich.
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Um
die Nachteile zu vermeiden, wurde vorgeschlagen, die Verstopfungsentfernung
nicht durch eine Pumpe mit Unterdruck, sondern mit einer Druckluft-Entstopfungsgerät mit Überdruck
zu erfolgen. Zu dieser Art grhört
die
US 6,032,301 . Ein
solches Entstopfungsgerät
ist an eine Druckluftquelle angeschlossen und durch diese mit einer
Druckluft versorgt, die in das Fallrohr eingeleitet wird. Da die
Stoßwellen
der Druckluft nach unten auf die Verstopfungsmasse ausgeübt werden,
entsteht kein Energieverlust infolge der Höhendifferenz. Vielmehr wird
durch die Schwerkraft die Stoßkraft
geringfügig
erhöht.
Die durch das Entstopfungsgerät
auf die Verstopfungsmasse ausgeübte
wirksame fluidische Kraft ist nicht durch den begrenzten Innenraum
des Druckraums begrenzt, weil dieser nur zum Aufbau eines Hochdrucks
dient. Da die Verstopfungsmasse nach ihrem Ablösen von der verstopften Stelle
unmittelbar nach unten abgespüllt
wird, wird die Gefahr einer sekundären Verstopfung ausgeschlossen.
Schließlich
wirkt die Druckluft in die Flußrichtung,
in der die Verschlußkappe
geöffnet
wird. Mit anderen Worten wird die Verschlußkappe durch die Stoßwellen
geöffnet.
Deshalb kann auch die Verstopfungsmasse in Flußrichtung gesehen hinter der
Verschlußkappe
problemlos herabgelöst
werden.
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Zum
Beispiel umfaßt
ein Druckluft-Entstopfungsgerät
nach die
US 6,032,301 eine
Griff-Stütze für den Benutzer,
einen Druckraum für
Druckluft, der an seinem oberen Ende ein oberes Rohr aufweist, welches über einen
Schnellverbinder- bzw. anschluß mit
einer Druckluftquelle verbunden ist, und an seinem unteren Ende
ein länges
unteres Rohr mit einem durchgehenden zentralen Kanal aufweist, das
in die Düse
des Entstopfungsgeräts
einmündet
und dessen oberen Ende ein Konus aufweist, und eine federbelastete
Ventilnadel, die an ihrem oberen Ende mit dem Betätigungshebel
verbunden ist und durch diesen zwischen einer Schließstellung,
in der sie mit ihrem kegelförmigen
unteren Ende den zentralen Kanal des unteren Rohrs verschließt, und
einer Öffnungsstellung
umschaltbar ist, in der die Ventilnadel das oberen Ende des Kanals
freigibt. Druckluft wird von der Druckluftquelle in den Druckraum
eingeleitet, wodurch ein Überdruck
im Druckraum aufgebaut. Wird der Betätigungshebel in seine Öffnungsstellung gedrückt, so
wird der Kanal des unteres Rohrs befreit und die Druckluft im Druckraum über den
Kanal aus dem Entstopfungsgerät
in das Fallrohr eingestrahlt, wodurch eine Verstopfungsentfernung
erreicht wird.
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Nachteilig
ist jedoch beim bekannten Entstopfungsgerät, daß das gesamte Entstopfungsgerät wegen
der aufeinander angeordneten Ausbildung des Druckraums und des unteren
Rohrs zu lang bemessen ist. Ein weiterer Nachteil besteht darin,
daß die
Druckluft im Druckraum über
einen langen, schmalen Kanal in das Fallrohr eingeleitet wird, wodurch
ein erheblicher Energieverlust infolge des beträchtlichen Druckgefälles entsteht.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Druckluft-Entstopfungsgerät dieser
Gattung zu schaffen, mit dem die o.g. Nachteile vermieden werden.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Betätigungshebel
mit dem oberen Ende einer Kanüle
verbunden ist, deren oberes Ende den Schnellverbinder für die Druckluftquelle
bildet und die in ihrer Schließstellung
mit ihrem unteres Ende die Austrittsöffnung des Druckraums verschließt, die
direkt zur Austrittsdüse
des Entstopfungsgeräts
einmündet,
wobei sich der zentrale Kanal der Kanüle nicht über ihre gesamte Länge erstreckt
und seitlich in der Nahe ihres unteren Endes mündet. Da die gesamte Länge der
Kanüle
im Druckraum aufgenommen ist, wird die axiale Länge des gesamten Geräts erheblich
verringert. Weil die Druckluft im Druckraum nur über eine sehr kurze schmale Strecke
in das Fallrohr eingeleitet wird, entsteht hierdurch kein Druckverlust
infolge des Druckgefälles.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsformen
näher erläutert. Es zeigen:
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[Zeichnung]
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1 in
perspektivischer Explosionsansicht eine erste Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Druckluft-Entstopfungsgeräts,
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2 und 3 jeweils
einen Längsschnitt des
in 1 gezeigten Druckluft-Entstopfungsgeräts, mit
seiner Kanüle
jeweils in ihrer Schließ-
bzw. Öffnungsstellung,
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4 und 5 jeweils
einen Längsschnitt einer
zweiten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Druckluft-Entstopfungsgeräts, mit
seiner Kanüle jeweils
in ihrer Schließ-
bzw. Öffnungsstellung,
und
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6 entsprechend 5 einen
Längsschnitt
einer dritten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Druckluft-Entstopfungsgeräts mit abgewinkeltem
Stutzen, mit seiner Kanüle
in ihrer Öffnungsstellung.
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[Erläuterung der bevorzugten Ausführungsformen]
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Das
in 1 gezeigte Druckluft-Entstopfungsgerät umfaßt wie der
Stand der Technik eine Griff-Stütze 1 für die Hand
eines Benutzers, einen federbelasteten Betätigungshebel 2, und
einem Druckraum 51, der an seinem oberen Ende ein oberes Rohr 3 aufweist.
Der Druckraum 51 ist durch ein dreiteiliges Gehäuse 5 begrenzt,
das an seinem oberen Ende einen Stutzen 52 zur Verbindung
mit dem oberen Rohr 3 aufweist und an seinem unteren Ende eine
Austrittsöffnung 54 als
Düse aufweist.
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Die
Besonderheit der Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß eine Kanüle 4 mit
einem kegelförmigen
unteren Ende 45 vorgesehen ist, die im oberen Rohr verschieblich
geführt
und deren oberes Ende mit dem Betätigungshebel 2 verbunden
und durch diesen zwischen einer Schließstellung, in der sie mit ihrem
kegelförmigen
unteren Ende die Austrittsöffnung
des Druckraums verschließt,
und einer Öffnungsstellung
umschaltbar ist, in der sie die Austrittsöffnung des Druckraums freigibt.
Das oberes Ende 42 der Kanüle 4 bildet einen
Schnellverbinder oder -anschluß mit
einer Druckluftquelle (nicht gezeigt). Dabei erstreckt sich der
zentrale Kanal 41 der Kanüle 4 nicht über ihre
gesamte Länge,
und wird umgelenkt um 90° und
mündet
an Nahe des unteren Endes der Kanüle 4 in den Druckraum
ein, Um den Betätigungshebel 2 in
ihre normale Schließstellung zurückzustellen,
ist eine Druckfeder 44 vorgesehen, die sich mit ihrem unteren
Ende auf einem Flansch 43 der Kanüle 4 abstützt, der
zur einfachen Herstellung als eine getrennte, auf der Kanüle aufschraubbare
flache Mutterscheibe ausgebildet ist. Zur dichtenden Verbindung
zwischen dem oberen Rohr 3 und dem Gehäuse 5 sind in üblicher
Weise Dichtringe 53 vorgesehen.
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Wie
aus 2 und 3 ersichtlich, wenn das obere
Ende 42 der Kanüle 4 an
eine Druckluftquelle angeschlossen wird, tritt eine Druckluft über den
zentralen Kanal 41 in den Druckraum 51 ein, wodurch
ein Überdruck
darin aufgebaut. Wird der Begtätigungshebel 2 in
seine Öffnungsstellung
in 3 gedrückt,
so wird die Ausgtrittsoffnung 54 des Druckraums 51 freigegeben.
Deshalb kann die unter Hochdruck liegende Druckluft im Druckraum 51 aus
der Austrittsöffnung 54 in
das Fallrohr eingespritzt (wie mit Pfeilen gezeigt), wodurch eine
starke Entstopfungswirkung erreicht wird.
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4 und 5 illustriert
eine zweite Ausführungsform,
mit den Unterschieden, daß das
obere Rohr als Führung
für die
Kanüle 4 stark verkürzt und das
Gehäuse 5 stark
verlängert
wird. Diese Ausführungsform
ist insbesondere für
eine gekippte Arbeitsstellung geeignet. Zur dichtenden Anlage auf
dem Boden im Bereich der Ablauföffnung
eines Beckens weist das Entstopfungsgerät an seinem unteren Ende eine
Haube 55 mit einer Anzahl von konzentrisch angeordneten
Dichtwänden 551 auf,
mit denen eine Anpassung an die verschiedenen Durchmesser von Ablauföffnungen
möglich
ist.
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6 zeigt
eine Variante, die sich von der zweiten Ausführungsform nur daerin unterscheidet, daß das Gehäuse 5 nicht über einen
kontinuierlich schrägen,
sondern über
einen abgewinkelten Stutzen mit dem Haube 55' verbunden ist, die ebenfalls konzentrische
Dichtwände 551' aufweist.