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Oberflächenmeßgerät mit selbstregistrierenden Meßwerten der Fahrbahnen
Fiir
die Beurteilung der Güte von Fahrbahnen ist es wünschenswert. ein Meßgerät zu besitzen,
das es gestattet, an Hand von Aufzeichnungen. das. Fortschreiten von Zerstörungen
der Fahrbahn in den verschiedenen Zeitabschnqtten festzustellen.
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Es ist bereits bekannt, eine solche Messung durch Aufzeichnung des
Profils der Fahrbahn vorzunehmen. Bei den bekannten Geräten wird ein Taster von
einem Fahrzeug über die Fahrbahn, geführt, und die Ausschläge dieses Tasters werden
auf einem Meßstreifen registriert. I)er Nachteil dieser Einrichtungen gestellt darin,
daß engt ender die Meßgenauigkeit zu klein ist, oder aber eine genügende Meßgenauigkeit
nur durch einen erheblichen Aufwand, insl>esondere durch eine sehr große Dimensionieruug
der deii Taster tragenden Basis, erreicht werden kann. Ein in-eiterer Nachteil besteht
in einem verhältnismäßig langsamen Arbeiten der Einrichtung und der Notwendigkeit,
daß dieselbe Messung auf der gleichen Strecke mehrere Male nacheinander wiederholt
werden muß, weil das Längsprofil nur an einer bestimmten Stelle der Fahrbahn aufgenommen
wird und infolgedessen die Messung kein einwandfreies Bild über die, Beschaffung
der Fahrbahn in ihrer ganzen Breite liefert.
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Eine andere bekannte Einrichtung besteht darin, daß auf einem Fahrzeug
ein Schwingungsmesser angeordnet ist, der die durch die Unebenheiten. der Fahrbahn
hervorgerufene Erschütterung des Fahrzeuges registriert. Diese Einrichtung gibt
zwar ein allgemeines Bild für die Beschaffenheit der ganzen Straßenbreite, sie hat
jedoch den Nachteil, daß die Beschaffenheit des Fahrzeuges in die Messung mit eingeht.
Es kann daher das Meßgerät nicht für sich hergestellt und auf beliebigen Trägern
verwendet werden. Außerdem ist es bei diesen Messungen der
Erschütterungen
nicht möglich, zwischen den Rauhigkeiten der Fahrbahn, z. B. durch Schlaglöcher
bedingt, und ihrem Längsprofil, d. h. der Welligkeit des Geländes, zu unterscheiden.
Im übrigen ist die Meßgeschwindigkeit auch bei diesen mit Schwingungsmessern ausgerüsteten
Geräten verhältnismäßig gering.
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Gemäß der Erfindung wird ein völlig anderer Weg zur Ermittlung eines
Maßes für die Unebenheiten einer Fahrbahn eingeschlagen, der die vorgenannten Nachteile
vermeidet und es gestattet, die durch Schlaglöcher bewirkten Unebenheiten, d. h.
die Rauhigkeit des Bodens, von den welligen Unebensheiten, der Straße zu unterscheiden.
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Das registrierende Unebenheitenmeßgerät für Fahrbahnen, vorzugsweise
Straßen, besteht nach der Erfindung aus einem Taster, der auf eine Speichervorrichtung
arbeitet. Die Ausschläge werden in einer Richtung in ihrer Wirkung ständig summiert
und sind mit einer anschließenden Rechenvorrichtung verbunden, die denl Differentialquotienten
dieser Summe nach dem Fahrweg ermittelt und auf ein registrierendes Anzeigegerät
weiterleitet. Gemäß einer besonderen Ausbildung des Erfindungsgedankens sind in
einem einzigen Gerät mehrere, beispielsweise vier, solche Taster miteinander kombiniert;
es sind zu diesem Zweck die Taster nebeneinander angeordnet und ihre Speichervorrichtungen
so zusammengeschaltet, daß einer letzten Speichervorrichtung die Summe sämtlicher
in einer Richtung erfolgten Ausschläge der verschiedenen Taster entnommen werden
kann. Es findet auf diese Weise durch das Meßgerät nach der Erfindung eine Integration
der Unebenheiten über die ganze Breite der Fahrbahn statt. Der Differentialquotient
der Summe der durch die Unebeniteiten hervorgerufenen Ausschläge der Taster nach
dem durchfahrenen Weg ist dann ein Maß für die Güte der Fahrbahn.
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Gemäß einer besonderen Ausbildung des Erfindungsgedankens erfolgt
die Speicherung der Tasterbewegungen in einer Richtung bzw. ihrer Wirkungen mittels
eines Differentialgetriebes, in dessen erstes Kegelrad die Drehungen. des Tasterarmes
eingeleitet werden; durch einen Sperrhaken wird bewirkt, daß nur die Drehungen in
einer Richtung auf das Kegelrad einwirken. An der ausgehenden Welle des Differentials
werden somit die Drehungen des Tasterarmes aufgespeichert.
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Eine weitere Ausbildung des Erfindungsgedankens besteht darin, daß
auf dem Registrierstreifen nicht der Differentialquotient der Summe der Tasterbewegungen
unmittelbar zur Aufzeichnung gelangt, sondern die Differenz dieser Größe gegenüber
einer zurückführenden exponentiellen Dämpfungskraft. Dies geschieht zweckmäßig durch
eine Rechenvorrichtung, in der auf einer Spindel eine Reibrolle mit einer Geschwindigkeit
verschoben wird, die proportional der Summe der Tasterbewegungen ist und mittels
einer ständig angetriebeinen Reibscheibe fortlaufend in ihre Ausgangsstellung zurückgeholt
wird Gemäß einer weiteren Ausbildung des Erfindungsgedankens ist mit der beschriebenen
Einrichtung eine zusätzliche Meßvorrichtung kombiniert, die es gestattet, zweckmäßig
auf demselben Registrierstreifen das gesamte Längs- und Querprofil der Straße bezüglich'
der relativ zur Fahrzeugbreite großen Unebenheiten aufzuzeichnen.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Einrichtung nach der
Erfindung beispielsweise dargestellt, an Hand deren der Erfindungsgedanke näher
erläutert sei.
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In Abb. I ist das ganze Meßgerät in Draufsicht von oben dargestellt.
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Auf einem als mehrrädrigen Anhänger für einen Kraftwagen ausgebildeten
Rahmenbau I sind vier mit einem Laufrad am Ende versehene Tastarme 2, IO usw. auf
einer gemeinsamen Adise angeordnet.
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Die beim Überfahren yoit Straßenschlaglöchern oder Buckeln auftretenden
Schwenkbewegungen dieser Tastarme werden durch ein Kronenrad 3 auf ein Ritzel 4
übertragen. An einem mit dem Ritzel fest verbundenen Arm ist ein Sperrhaken 5 auf
einem Zapfen geLgert und überträgt die Schwenkunden des Tastarmes auf ein mit dem
ersten Kegelrad 7 des Differentials 8 verbundenes Steigrad 6, wodurch alle ausgeführten
Schwenkungen im Differential an der ausgehenden Welle g aufgespeichert werden.
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Die Schwenkungen des zweiten Tastarmes IO werden in gleicher Weise
auf das zweite Kegelrad des Differentials 8 durch Sperrhaken und Sperrad übertragen;
man erhält so an der ausgehenden Welle g des Differentials 8 die Summe der von den
beiden Tastarmen 2 und io ausgeführten Schwenkungen.
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Bei der Anordnung des zweiten Satzes von Tastarmen, die ebenfalls
wieder auf ein Differential arbeiten, erhält man eine zweite Summe von ausgeführten
Schwenkungen.
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Diese beiden Summen werden an den ausgehenden Wellen der beiden Differentiale
nochmals auf ein drittes Differential II in gleicher Weise übertragen, so daß die
ausgehende Welle 12 dieses dritten Differentials II die Summe aller von den. vier
Tastarmen ausgeführten Schwenkungen ergibt.
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Diese Gesamtsumme, die sich als eine Winkelverdrehung darstellt,
wird durch eine Zahnradübersetzung 13 auf eine Spindel 14 üt>ertragen, durch
deren Drehung eine in einer Führung geführten Mutter 15 auf der Spindel verschoben
wird; die Verschiebung der Mutter ist dann ein Maß für die von den Tastarmen insgesamt
ausgeführten Schwenkungen.
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Diese Mutter 15 trägt einen als Reibrad I6 wirkenden Wulst, gegen
das eine Treibscheibe 17 drückt.
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Diese wird durch eine entsprechend gewählte Übersetzung in gleichlileilendem
rehsinll von dem Laufrad des Rahmenbaues angetrieben; infolgedessen wird die Mutter
beim Abfahren der Meßstrecke ständig wieder in die Mitte der Treibscheibe zurückgeholt,
und die von den Schwenkungen der Tastarme verursachte Verschiebung der Mutter klingt
dauernd wieder ab.
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Mit der Mutter 15 ist ein Schreiber I8 fest verbunden, der auf einem
durch ein Uhrwerk vorwärts bewegten Schreibstreifen 19 alle Bewegungen registriert.
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Die von dem Meßwagen abgefahrenen Wegstrecken werden am Rande des
Streifens durch einen besonderen Schreiber markiert.
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In Abb. 2 ist die Rechenvorrichtung noch einmal gesondert und vergrößert
dargestellt, die den Differentialquotienten der Summe der Tasterbewegungen nach
der Fahrstrecke ermittelt und gegen eine Rückholkraft auf das Anzeigegerät überträgt.
Es handelt sich also um den aus den Bezugszeichen 14 bis I7 bestehenden Teil der
Abb. I. An Hand dieser Zeichnung ist im folgenden eine Rechnung aufgeführt, aus
der zu ersehen ist, wie der genaue funktionale Zusammenhang zwischen dem Unebenheitenmaß
für die Wegstrecke und den Aufzeichnungen auf dem Registrierstreifen ist. Die Treibscheibe
B wird von einer Radachse des Fahrzeuges aus angetrieben, so daß ihr Drehwinkel
ß der durclfahrenen Wegstrecke s proportional ist: l1 (1) ii ist eine Konstante
von der Dimension einer Länge, die von der Übersetzung dieses Antriebes abhängt.
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In einem Abstand a von der Treibscheibe und parallel zu einem Durchmesser
liegt die Spindel S; ihre Ganghöhe ist h. Auf ihr ist nach Art einer Mutter das
Reibrad A mit dem Halbmesser a aufgedreht, so daß dessen Umfang die Treibscheibe
berührt. Die Spindel wird gedreht, wenn das Tastrad in eine Vertiefung der Straßenoberfläche
einsinkt. Und zwar veranlaßt ein Fallen des Tastrades um eine vertikale Hohendifferenz
(+ #y) eine Drehung der Spindel um einen Winkel (+#y) #γ= #. (2) l2 l2 ist
wieder eine Konsante von der Dimension einer Länge, die die Übersetzung der Tastradbewegung
auf die Spindeldrehung ausdrückt. Die Rückbewegung des Tastrades, also eine Hebung,
wird nicht auf die Spindel übertragen. Sie wird also stets nur in einer Richtung
gedreht; dy soll immer positiv sein. Die gesamte Drehung der Spindel während der
Fahrt über eine Strecke s registriert die Summe aller Fallbewegungen auf diesem
Weg:
Die auf die Längeneinheit des Weges s umgerechnete Summe der Einsenkungen (+ Xy),
sie soll mit U bezeichnet werden, kann als ein Maß für die durchschnittliche Unebenheit
der Fahrbahn auf der Strecke s gelten:
U ist eine unbenannte Zahl, z. B. 0,12 m pro Meter = 0,12.
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Wenn z. B. die Straßenunebenheiten periodisch aufeinanderfolgen,
so ist das durch Gleichung (3) definierte Unebenheitsmaß U gleich dem Produkt (Amplitude.
Frequenz) der Unebenheiten.
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Aufgezeichnet wird die Verschiebung des Reibrades längs der Spindel.
Seine Einstellung soll durch den Abstand r vom Mittelpunkt der Treibscheibe festgelegt
werden.
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I. Sieht man zunächst von der Wirkung derTreibscheibe ab und betrachtet
lediglich die aus der Spindel drehung folgenden Verschiebungen # r des Reibrades,
so veranlaßt eine Drehung #γ γ der Spindel eine Verschiebung h h #r=##γ=##y;
2# 2#l2 so daß man für das Unebenheitsmaß U der Gleichung (3) auch schreiben kann:
Die auf die Längseinheit des Fahrweges bezogene Verschiebung des Reibrades ist,
solange die Treibscheibe stillsteht, ein Maß für die Unebenheit U der Straße auf
der Strecke s.
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Was den Antrieb der Spindel betrifft, so ist noch nachzutragen, daß
der Drehsinn so gewählt werden soll, daß das Reibrad stets nach außen, d. h. im
Sinne wachsender r verschoben wird. Daher das + Vorzeichen von dr in Gleichung (5).
Der Antrieb der Treibscheibe muß dann dagegen mit solchem Drehsinn erfolgen, daß
das Reibrad infolge seiner Drehung auf der Spindel nach innen, d. h. dem Mittelpunkt
der Treibscheibe zu läuft.
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Der Drehwinkel des Reibrades, der von der Treibscheibe verursacht
wird, soll mit a bezeichnet werden. Abb. 1 veranschaulicht, daß demnach a und y
stets gleichgerichtet sind. Eine Drehung da bringt eine Verschiebung des Reibrades
um den Betrag h z @ zn Ja (6) mit sich. Da zwischen Reibrad und Treibscheibe kein
Gleiten vorkommen soll, gilt für das Abrollen die Beziehung rdß=aba. (7) II. Betrachtet
man jetzt im Gegensatz zu vorhin den Fall, daß z. B. bei vollkommen glatter Straßenoberfläche
die Spindel stillsteht und die Bewegung des Reibrades nur von der Treibscheibe veranlaßt
wird, so folgt aus den Gleichungen (6) und (7) dr h #=-##r (8) dß 2#a mit der Lösung
Die Integrationskonstanter r0 bezeichnet die Anfangsstellung des Reibrades für ß
= 0. Von dieser Stellung aus wird es erst schnell, dann immer langsamer gegen den;
Mittelpunkt der Treibscheibe trans-
portiert. Jeweils nach Zurücklegung
eines Winkels ßH ist seine Elongation auf die Hälfte verringert worden. Dieser Halbwertswinkel
ergibt sich aus Gleichung (g) e-h/2#aßH = 1/2 Zu 2a pH=#m2 (10a) oder ausgedrückt
in Umdrehungszahlen nH der Treibscheibe nH = a/h ln2 = 0,693 a/h. (10b) Für die
Rückführung auf 1/10 der Elongation gilt der Zahlenfaktor 2,303.
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Damit sich die Treibscheibe um den Halbwertswinkel dreht, muß ein
Weg SH durchfahren werden, der aus Gleichung (I) folgt SH =2#a/hl1ln2. (ion) III.
Bei der praktischen Verwendung des Gerätes wirken Treibscheibe und Spindel gleichzeitig
auf das Reibrad ein. Ihre Wirkungen sind, wie gesagt, entgegengesetzt: während die
Spindeldrehung die Elongation vergrößert, wird sie durch den Umlauf der Treibscheibe
vermindert. Ein Ausgleich zwischen diesen beiden Wirkungen in dem Sinne, daß sich
eine konstante Einstellung R des Reibrades ausbildet, verlangt, daß stets da-/ds
= dyl ds ist. In diesem Falle drehen sich Spindel und Mutter als gemeinsames Ganzes
mit gleicher Winkelgeschwindigkeit, und es ist kein Anlaß für eine Verschiebung
der Mutter. Aus Gleichung (7) und (I) folgt da r ds - ll a11 Wenn r konstant ist,
so ist es also auch dalds; dann müßte also auch dγ/ds und damit wegen Gleichung
(2) dy/ds konstant sein. Dies ist aber nicht möglich, da auf der Fahrbahn eine Einsenkung
nicht immerzu anwachsen kann, vielmehr febungen und Senkungen abwechselnd aufeinanderfolgen.
Dagegen ist es möglich, daß zwar nicht dylds, wohl aber der Mittelwert It. Gleichung
(3), d. i. U, über eine längere Strecke konstant bleibt.
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Dann ist die Bedingng da/ds=dγ/ds zwar nicht in jedem augenblick,
aber doch im Mittel erfüllt.
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Das Reibrad pendelt dann um den Mittelwert R hin und her, wobei der
Wert R von der Intensität der Pendelungen, d. h. von der Unebenheit U, abhängt.
Dies bestätigen die folgenden Formeln.
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Nach Gleichung (11) ist
Durch Gleichsetzen erhält man wobei
die Bildung des Mittelwertes R definiert.
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Will man die Apparatskonstanten 11 und 12 in der Formel vermeiden
und dafür Größen einführen, die in der Aufzeichnung anschauliche Bedeutung haben,
so kann man l1 mittels Gleichung (10c) and l2 mittels Gleichung (5) ersetzen und
erhält
Diese Gleichungen gestatten, die Spindel unmittelbar nach der Unebenheit U zu eichen.
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Die allgemeine Differentialgleichung für die Bewegung des Reibrades
und damit für r als Funktion von s (oder ß) erhält man durch Addieren der beiden
Anteile (8) und (5):
Wenn U konstant ist, so bestätigt sich, daß der Wert R von Gleichung (I2), indem
er die Klammer zu Null macht, die Gleichung mit dr/dß=0 befriedigt. Hat das Reibrad
zu Anfang eine Stellung r0, die von der Gleichgewichtsstellung R abweicht, so zeigt
die Lösung von Gleichung (14)
daß das Reibrad der zu Ü geh(irigen Gleichgewichtslage R nach der nämlichen e-Funktion
zustrebt, die durch Gleichung (9) und (10) gegeben ist.
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Ist U nicht konstant, aber der Verlauf von y als Funktion des Weges
bekannt, so kann man sich graphisch leicht ein Bild der Aufzeichnung von r verschaffen,
indem man die Funktion y (s) durch eine treppenförmige Annäherung ersetzt. Die Vertikalen
dieser Treppe könen mittels Gleichung (4) in den Maßstab der Aufzeichnung #r übersetzt
werden, während die dazwischeiil i egenden horizontalen Stücke y = const. in der
Aufzeichnung als Stücke der Funktion der Gleichungen (9), (Io) erscheinen.
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Diese Konstrktion wird sehr einfach, wenn man davon Gebrauch macht,
daß die Subtangente der e-Funktion eine stets konstante Länge sH/ln2= 1,443 sH oder
2 #l1 a/h hat; die Tangente in einem Punkt s0, r0 schneidet also die Linie r=0 (evtl.
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R = o) bei s=s0+sH/ln2. Für die Kurvenstücke der Treppenkonstruktion
genügt die Tangente als Ersatz.
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Sobald für ein längeres Wegstück die Unebenheit U genügend konstant
bleibt, schwingt die Aufzeichnung nach dem zugehörigen Gleichgewichtswert R ein.
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I)ie endgültigen Meßkurven haben ein Aussehen, wie es in Abb. 4 dargestellt
ist. In Abb. 5 sind die diese Kurven hervorrufenden Schlaglöcher aufgezeichnet.
Und zwar ist die Tiefe jedes Schlagloches durch die Länge der einzelnen Striche
angedeutet, die von der Fahrbahn aus alle nach unten aufgetragen sind. Die Ziffern
geben die Tiefe des Schlagloches in Zentimetern an. Diese mehr oder weniger tiefen
Unebenheiten ergeben in der Aufzeichnung das in Al)b. 4 dargestellte Kurvenbild,
an dem die Güte der Fahrbahn jederzeit für die jeweilige Wegstrecke abgelesen werden
kann Auf der Abzisse der Abb. 4 sind die Strecken der Fahrbahn in Metern aufgetragen;
auf der Ordinate ist der Gütegrad der Straße vom höchsten Ausschlag bis zum Ausschlag
Null in acht gleiche Abschnitte eingeteilt.
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Die auf der Wegstrecke o bis 130 m vorhandenen Unebenheiten schwanken
in der Güte zwischen 3 und 5. Auf der Wegstrecke 135 bis 140 wird die Unebenheit
besonders groß und steigt auf 7 an, von 140 bis 180 wird sie wieder bedeutend kleiner
und fällt auf 1 bis 2 ab. ßei r85 steigt die Güte wieder auf 3 wegen der größeren
Schlaglöcher, um dann wieder auf 1,5 abzusinken. Bei einer theoretisch ebenen Straßendecke
würde der Kurvenzug auf die Nullinie absinken, die Zweite Null ergeben.
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Außer diesem als Unebenheit zu bezeichnenden Zustand der Straßendecke
interessiert auch noch das Bild des gesamten Längsprofils und Querprofils der Straße,
um aus ihm die auf längeren Wegstrecken auftretenden, z. 1J. durch Frost und Tauwetter
hervorgerufenen Senkungen und Aufwerfungen der Straße zu erkennen. Weitere Störungen
treten im allgemeinen am übergang von gewachsenem und aufgeschüttetem Boden auf;
auch bemerkt man solche Aufwerfungen am tlergang. von geschiittetem loden zu l»rückenfun(lamenten.
lot in ausführungsbeispiel, das die zusätzliche Ermittlung dieser Größen gestattet,
ist in Abb, 6 dargestellt.
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In Abb, 6 bedeutet 2I eine Treibscheibe, die zum Antreiben einer
Reibrolle (24) dient, die in einem Schlitten (23) gelagert ist. Gemäß dem Ausführungsbeispiel
ist die Scheibe (2I) identisch mit der Scheibe 17 17 iii Al)l). I bzw. der Treibscheibe
B in Al,l). 2. Es wird im vorliegenden Fall zum Antrieb der Rolle 24 die Rückseite
der Treibscheibe B aus Alxl. 2 verwendet. Auf diese Weise ist die im folgenden heschrielsene
Anordnung unmittelbar mit dem an Hand der Abb. I und 2 beschriebenen Teil des Ausführungsbeispiels
verbunden.
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Der Schlitten 23 wird in zwei Führungen 25 geführt und ist mit einem
rechtwinkelig zur Schliteenführung eingearbeiteten Schlitz 26 versehen. Er bildet
somit eine Kurvenschleife. Auf einer ebenfalls am Rande gelagerten Scheibe 27 ist
ein Bolzen 28 angeordnet, der in den Schlitz 26 des Schlittens 23 eingreift. Die
Scheibe 27 ist durch eine Gewichtsbeschwerung 29 als Pendel ausgebildet; und zwar
hat der Kurbelzapfen 28 bei horizontaler Stellung des Gerätes seine höchste Stellung.
Die Einstellung der Scheibe, die gemäß dem Ausführungsbeispiel mechanisch erfolgt.
kann statt dessen unter Umständen auch durch Kontakthetätigung motorisch erfolgen.
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Bei eintretender Neigung des Gerätes durch wechselnde Neigungen der
Straßendecke wird der Schlitten mitsamt der bei horizontaler Stellung im Mittelpunkt
der Treibscheibe 21 befindlichen Reibrolle 24 entsprechend dem Sinus des Neigungswinkels
der Straße aus der Mitte der Treibscheibe verschoben. Sobald nun der Meßwagen auf
der Straße fortbewegt wird, dreht sich die Treibscheibe 21 Und die Reibrolle 24
wälzt sich ab und treibt durch eine Zahnradübersetzung 30 die Stiftrolle 31 an.
Über eine zweiteRolle 32 führt eineBandführung 33, die mit vier Schreibern 34 besetzt
ist. Die Schreiber 34 markieren auf dem gleichzeitig fortbewegten Etegistrierungsbstreifen
35 mit edlem jeweilig freien Schreiber die Längsneigung. Fährt das Fahrzeug auf
horizontalem Boden, so verläuft die Aufzeichnung parallel zur Nullinie. Bei eintretender
Neigung erscheint sie als steigende bzw. fallende Linie. Bei länger dauernder Neigung
wird der jeweils schreibende Schreiber abgehoben, und der folgende übernimmt die
weitere Aufzeichnung.
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Diese einander ablösen, den Kurvenzüge 36 ergeben aneinandergereiht
das Profil der Straße. Ein zweckmäßiger Verzerrungsmaßstah kann durch entsprechende
Räderübertragung zwischen Reibrolle 24 und Stiftrad 31 gewählt werden.
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Die Aufzeichnung des Querprofils erfolgt durch eine als Pendel aufgehängte
Scheibe 37, auf der ein Kronenrad 38 in ein Kegelrad 39 eingreift und durch einen
Getriebezug 40 auf die Spindel 41 überträgt. Die auf der Spindel sitzende Mutter
mit Schreiber 42 schreibt die Querneigung der Straße auf dem Registrierstreifen
als dritte Kurve auf.
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Bei dem vorstehend geschilderten Ausführungsbeispiel werden also
auf ein und demselben Meßstreifen die über die ganze Straßen, breite integrierten
rauhen Unebenheiten und daneben das Quer-und Längsprofil der Fahrbahn aufgezeichnet.
Der Antrieb der Treibscheibe 27, die die Rückholung der Reibrolle bewirkt, und der
Registrierstreifen 35 werden, um einen stets der abgefahrenen Wegstrecke gleichbleibenden
Maßstab zu haben, beide gleichzeitig durch ein am Fahrgestell eingebautes Laufrad
43 durch den Getriebezug 44 angetrieben.
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Die Erfindung ist nicht auf die mechanische Lösung des Ausführungsbeispiels
beschränkt. Es können statt dessen auch entsprechende elektrische Speichervorrichtungen
für die Ausschläge der Tasterarme Verwendung finden, ebenso wie die Pendelanschläge
zur Aufnahme des Längs- und Querprofils elektrisch auf das Anzeigegerät übertragen
werden können.